HÖHERE TECHNISCHE LEHRANSTALT FÜR INFORMATIONSTECHNOLOGIE FACHRICHTUNGSSTANDARD



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Transkript:

HÖHERE TECHNISCHE LEHRANSTALT FÜR INFORMATIONSTECHNOLOGIE FACHRICHTUNGSSTANDARD SEPTEMBER 2011

Arbeitsgruppe: ADir. Mag. Niemeyer (Leitung) Sabine BMUKK, Abt. II/2 d AV Dr. Hager (Koordination) Gerhard HTL Wien 3R. AV Mag. Schmalzl Helmut HTL Villach AV DI Mair Alfred HTL Linz P.H. AV Dr. Floss Felix HTL Wien 16 DI Hörandl August HTL Wien 16 DI Prasky Fritz HTL Wien 16 DI Schöndorfer Christian HTL Wien 3R. Mag. Jachs Herbert HTL Linz P.H. DI Santner Martin HTL Villach DI Brachinger Andreas HTL Ybbs DI Zimmermann Christoph TGM Kontakt: sabine.niemeyer@bmukk.gv.at gerhard.hager@htl.rennweg.at

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 1 Vorwort der Steuerungsgruppe Vielfaltund Qualität derberufsbildung Die Bildungssysteme in den Mitgliedstaaten der EU weisen vor allem im Bereich der Berufsbildung eine beachtliche Bandbreite auf, die auch ein Erfolgsfaktor füreine immer mehr von innovativen Produkten und Leistungen geprägten Wirtschaft ist. Die Vielfalt der Bildungswege fördert unterschiedliche Denk- und Handlungsansätze und schafft ein Potenzial an Qualifikationen, das zu originellen Problemlösungen befähigt. Dieses Potenzial kann am europäischen Bildungs- und Arbeitsmarkt aber nur wirksam werden, wenn die vielfältigen Qualifikationen transparent gemacht und ihrem Wert entsprechend anerkannt werden. Die Anerkennung und Verwertbarkeit erworbener Qualifikationen beruht zu einem wesentlichen Teil auf dem Vertrauen in die Qualität des Bildungsangebots. Das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität von Bildungsprozessen, die im Besonderen eine transparente Darstellung von Lernergebnissen einschließt, steht daher auch im Mittelpunkt zentraler bildungspolitischer Themen der Gegenwart, wie der Schaffung eines Nationalen und Europäischen Qualifikationsrahmens (NQR bzw. EQR) sowie eines Europäischen Leistungspunktesystems (ECVET) 1. Die österreichische Berufsbildung beteiligt sich darüber hinaus am gesamteuropäischen Qualitätsprozess mit der Initiative QIBB (QualitätsInitiative BerufsBildung). Ein wichtiges Teilprojekt von QIBB ist die Entwicklung und der Einsatz von Bildungsstandards. Bildungsstandardsin derberufsbildung Die Bildungsstandards der Berufsbildung, die auf die Abschlussqualifikationen fokussieren, sind ein wesentliches Element zur transparenten Darstellung von Lernergebnissen. Sie sind somit ein Bildungsnachweis fürdas Portfolio einer Absolventin bzw. eines Absolventen an der Nahtstelle in das Berufsleben oder in eine weiterführende (tertiäre) Bildungseinrichtung. Dementsprechend konzentrieren sich die Standards auf: allgemeinbildende Kernkompetenzen, berufsbezogene Kernkompetenzen und soziale und personale Kernkompetenzen. In einem ersten Schritt wurden allgemeinbildende Kernkompetenzen durch Standards definiert. Diese Kompetenzen stellen die Studierfähigkeit sicher und befähigen zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sie beziehen sich entweder auf einen einzelnen Unterrichtsgegenstand, wie Deutsch, Englisch, Angewandte Mathematik und Angewandte Informatik oder auf eine Gruppe von Unterrichtsgegenständen, wie die Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie). Die entsprechenden Kompetenzmodelle bauen auf bereits bestehenden Entwicklungen auf, sie orientieren sich z.b. am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen fürsprachen des Europarats sowie an anerkannten Strukturen der entsprechenden Fachdidaktik. In einem nächsten Schritt wurden bzw. werden berufsbezogene Kernkompetenzen definiert, die sich auf fachtheoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände bzw. Gegenstandsbereiche eines Bildungsgangs beziehen. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung sozialer und personaler Kernkompetenzen (sowohl für die Arbeitswelt als auch für den Prozess des lebensbegleitenden Lernens) werden auch fürdiesen Bereich entsprechende Standards erarbeitet. Man gelangt so zu 1 Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR), Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR), Europäisches System zur Übertragung, Akkumulierung und Anerkennung von Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung (ECVET).

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 2 einem Kompetenzverständnis, das dem im Europäischen Qualifikationsrahmen verwendeten Ansatz entspricht 2. Elemente vonbildungsstandards inderberufsbildung Ein Bildungsstandard besteht aus folgenden drei Elementen: dem Kompetenzmodell, den Deskriptoren und den Unterrichtsbeispielen. Kompetenzmodelle ermöglichen die Darstellung abstrakter Bildungsziele. Neu ist die Darstellung der Unterrichtsinhalte in einer Inhaltsdimension UND einer differenzierten Handlungsdimension. Die Inhaltsdimension weist die für einen Unterrichtsgegenstand oder Fachbereich relevanten Themenbereiche aus. Mit der Handlungsdimension wird die im jeweiligen Unterrichtsgegenstand oder im jeweiligen Fachbereich zu erbringende Leistung zum Ausdruck gebracht. Die zu erreichenden Kompetenzen werden durch Deskriptoren abgebildet und konkretisieren somit die Bildungs- und Lehraufgaben der Lehrpläne. Sie beschreiben Bildungsziele unter Aspekten der Fachdidaktik und berücksichtigen Theorien zum Wissensaufbau. Somit sind die Deskriptoren Umschreibungen in Form von Zielvorgaben. Die Formulierung der Deskriptoren hilft, die Perspektive der Schülerinnen und Schüler zu betonen und erlaubt eine höhere Lesbarkeit fürlernende und Lehrende, aber auch für Eltern. Um das Kompetenzmodell zu illustrieren, die Deskriptoren zu präzisieren und in die Praxis zu übersetzen, werden Unterrichtsbeispiele entwickelt. Diese eignen sich zur Verwendung im Unterricht und dienen der Darstellung der Bildungsstandards, der Orientierung und der Selbstevaluation. FunktionenderBildungsstandards Die Bildungsstandards erfüllen eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. Einige sollen hier hervorgehoben werden: Bildungsstandards dienen der Qualitätssicherung und -verbesserung des gesamten Schulsystems, in dessen Mittelpunkt die Lernleistungen aller Schülerinnen und Schüler stehen. Im Bereich der Berufsbildung haben die Lehrpläne den Charakter von Rahmenvorgaben. Diese Tatsache hat in Verbindung mit den schulautonomen Gestaltungsfreiräumen dazu geführt, dass die Umsetzung der Lehrpläne stark standortbezogen erfolgt. Die Formulierung von bundesweit gültigen Bildungsstandards soll dieser Entwicklung nicht entgegenwirken, aber Kernbereiche des Unterrichts in einer lernergebnisorientierten Darstellung festhalten (Orientierungsfunktion fürden Unterricht). So gesehen bringen die Bildungsstandards eine Konkretisierung der Lehrpläne in ausgewählten Kernbereichen und schaffen die Grundlage für die Implementierung eines kompetenzorientierten Unterrichts, der jedenfalls die Erreichung der zentralen, in den Bildungsstandards festgelegten Lernergebnisse sichern soll, und zwar unabhängig vom Schulstandort. Durch Bildungsstandards sind Vergleiche zwischen unterschiedlichen Bildungsinstitutionen und eine objektive Darstellung des Bildungsweges möglich. Dies verbessert nicht nur die Kommunikation zwischen Bildungsanbietern und Arbeitgebern in Österreich, sondern ebnet für Lernende den Weg nach Europa. Durch Standards, die die Zielvorgaben systematisch darstellen, können im österreichischen Schulsystem erworbene Kompetenzen anderen Ländern verdeutlicht werden. Darüber hinaus werden Bildungsstandards in der Berufs- 2 Indikatoren des EQR: Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenz(im Sinne von Übernahme von Verantwortung und Selbstständigkeit)

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 3 bildung als Unterstützung zur Weiterentwicklung der europäischen Transparenzinstrumente aufgefasst, wobei für die Berufsbildung insbesondere die Europass-Zeugniserläuterungen von Bedeutung sind (siehe www.zeugnisinfo.at). Bildungsstandards geben Lehrkräften ein Instrument in die Hand, um ihren Unterricht stärker auf (berufliche) Kernkompetenzen auszurichten und die Handlungsorientierung der Lernenden zu stärken. Dies impliziert eine Ausrichtung auf kompetenzorientierte Lernsituationen und damit eine Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten. 2. Entwicklungsplan Der Projektplan sieht zwei aufeinanderfolgende Entwicklungsabschnitte vor: I. Die Entwicklung und Implementierung der Bildungsstandards als Grundlage füreinen kompetenzorientierten Unterricht und II. die Entwicklung und Implementierung von aus den Bildungsstandards abgeleiteten Methoden zur Überprüfung der Erreichung der Lernergebnisse auf Systemebene (Teilstandardisierte Reife- und Diplomprüfung). In Abschnitt I ist fürjeden einzelnen Bildungsstandard der Entwicklungs- und Implementierungsprozess in vier Phasen angelegt: Phase I.1 betrifft die Erstellung des Kompetenzmodells und die Formulierung der zu erreichenden Ziele in Form von Deskriptoren und prototypischen Unterrichtsbeispielen. In Phase I.2 wird eine größere Anzahl von Unterrichtsbeispielen ausgearbeitet, die in sich geschlossene Aufgaben darstellen und in den Unterricht eingebaut werden können. Phase I.3 dient der Pilotierung von Unterrichtsbeispielen an Pilotschulen. Phase I.4 beinhaltet die Konzeption pädagogischer Grundlagen für einen kompetenzorientierten Unterricht sowie die Implementierung der erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen. Im Abschnitt II ist die Entwicklung einer Methodik zur Evaluierung von Lernergebnissen vorgesehen. Durch die Formulierung von gemeinsamen Zielvorstellungen und durch kompetenzorientierten Unterricht wird die Voraussetzung für eine österreichweite Evaluierung des berufsbildendenden Unterrichts geschaffen (Evaluierungsfunktion auf Systemebene). So können durch Messung der Leistung von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen im Rahmen von zentral vorgegebenen abschließenden Prüfungen, die aus den Bildungsstandards entwickelt werden, Auskunft über die Erreichung der angestrebten Lernergebnisse gewonnen werden. Die berufsbildenden Schulen sind im Jahr 2004 in die Standardentwicklung eingestiegen zunächst fürdie berufsbildenden höheren Schulen, in einem zweiten Schritt fürdie berufsbildenden mittleren Schulen. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen zur Entwicklung der Bildungsstandards sind in Einzelbroschüren dokumentiert diese Dokumentation enthält eine ausführliche Beschreibung des jeweiligen Bildungsstandards. Die Steuerungsgruppe verbindet mit der Überreichung dieser Broschüre die Einladung, sich am Prozess der Bildungsstandardentwicklung zu beteiligen. Die Steuerungsgruppe

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 4

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 5 1. DasallgemeineBildungsziel derhöheren TechnischenLehranstalten Der Fachrichtungsstandard Informationstechnologie enthält die facheinschlägigen Lernziele, die gemäß dem Bildungsauftrag der Höheren Technischen Lehranstalten zur Ausübung eines gehobenen Berufes in der industriellen und gewerblichen Wirtschaft auf dem Gebiet der Informationstechnologie befähigen (Schulorganisationsgesetz 3 65 und 72). Der Fachrichtungsstandard Informationstechnologie regelt in Verbindung mit den Standards für die fachrichtungsübergreifenden Lernziele 4 die in der Höheren Lehranstalt für Informationstechnologie insgesamt zu vermittelnden Kompetenzen 5,die - das für weiterführende Studien und für die eigenständige Weiterbildung erforderliche vertiefte allgemeine Wissen sowie spezialisierte Kenntnisse und Verständnis der zur Berufsausübung erforderlichen Fachtheorie und Fachpraxis (Fachkompetenz), - ein breites Spektrum von kognitiven und praktischen Fähigkeiten, um sich Informationen zu verschaffen und neues Wissen anzueignen, Phänomene und Prozesse zu analysieren, mit praxisüblichen Verfahren und kreativen Eigenleistungen Problemlösungen zu erreichen und Entscheidungsfindungen herbeizuführen (Methodenkompetenz), sowie - die Fähigkeit, Sachverhalte adressatenbezogen darzustellen, Lern- und Arbeitsprozesse auch unter nicht vorhersehbaren Bedingungen zu steuern und zu beaufsichtigen sowie Verantwortung für die Überprüfung und Entwicklung der eigenen Leistung und der Leistung anderer Personen zu übernehmen (Sozial- und Selbstkompetenz) umfassen. 2. Berufsbezogenes Kompetenzprofil aller Höheren Technischen Lehranstalten Nach Abschluss einer Höheren Technischen Lehranstalt besitzen die Schülerinnen und Schüler im Besonderen - umfassende und spezialisierte Kenntnisse der Fakten, Gesetze, Methoden und Werkstoffe in allen mit den Berufsfeldern der Ausbildung zusammenhängenden Fachdisziplinen einschließlich ihrer theoretischen Grundlagen aus der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Informationstechnologie; - die für die selbständige Ausübung eines Gewerbes oder einer industriellen Tätigkeit erforderlichen Kenntnisse der Mikroökonomie, des Privat-, Gewerbe- und Unternehmensrechts sowie über Organisation und Führung von Unternehmen; - ein breites Basiswissen im Bereich der Naturwissenschaften und der Technik, ein Verständnis fürvolks- und betriebswirtschaftliche Prozesse sowie ein Orientierungswissen in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen, das sie insgesamt befähigt, sich kritisch mit relevanten Themen der Gesellschaft auseinander zu setzen und können - rechnerische, konstruktive und softwaretechnische Methoden und praktische Fertigkeiten zur Lösung von Aufgaben der Ingenieurpraxis unter Beachtung der jeweiligen Voraussetzungen und Grenzen ihrer Einsatzmöglichkeiten auswählen und damit Ergebnisse und auch kreative Lösungen zu konkreten Vorgaben oder abstrakt vorgegebenen Rahmenbedingungen gewinnen; - sich durch Nutzung der technisch-wissenschaftlichen Informationsquellen neues Wissen aneignen, das Wissen verschiedener Disziplinen vernetzen, auf konstruktivem oder experimentellem Wege oder durch Einsatz von Simulationstechniken kreative Problem- 3 vgl. z.b. http://www.bmukk.gv.at/schulen/recht/gvo/schog.xml 4 Die Standards für die sprachliche, naturwissenschaftliche, informationstechnische sowie betriebswirtschaftlich-rechtliche Bildung sind wie die Fachrichtungsstandards - unter www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at veröffentlicht 5 Kompetenzen werden als Fachkompetenz, Methodenkompetenz sowie Sozialkompetenz und Personale Kompetenz beschrieben, und umfassen daher auch die in der EQR Empfehlung angeführten Deskriptoren Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenz im Sinne der Übernahme von Verantwortung und Selbstständigkeit.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 6 lösungen auch in nicht vorhersehbaren Situationen finden und diese in Konferenzen und Fachzeitschriften argumentieren und kommunizieren; - Entwicklungs-, Mess- und Prüfaufgaben nach vorgegebenen Anforderungen ausführen, aus der Kenntnis der Fertigungsverfahren und der einschlägigen Richtlinien fertigungsund normgerechte Leistungen erbringen und diese den Regeln der technisch-wissenschaftlichen Kommunikation entsprechend darstellen; - Sachverhalte des Alltags- und Berufslebens in korrektem Deutsch und mindestens einer Fremdsprache in Wort und Schrift ausdrücken, argumentieren und situationsadäquat kommunizieren; sie sind fähig, durch Einsicht in das gegenwärtige und vergangene Kulturschaffen am Kulturleben teilzunehmen und kulturell-kreative Impulse fürdie persönliche Entwicklung zu nutzen; - komplexe soziale Situationen wahrnehmen, sich mit dem eigenen Handeln und dem Handeln anderer kritisch und verantwortungsbewusst auseinandersetzen, Aufgaben im Lern- und Arbeitsumfeld selbständig und im Team ausführen und beaufsichtigen, zur Entwicklung des eigenen Potenzials und der beruflichen Entwicklung anderer Menschen verantwortlich beitragen und Arbeitsprozesse koordinieren und leiten; - marktadäquate Leistungen erbringen, Mitarbeiter/innen verantwortlich führen und unternehmerisch tätig werden; sie können Projekten planen und leiten, innovative Lösungen im jeweiligen Fachbereich erarbeiten, komplexe fachliche oder berufliche Tätigkeiten - auch unter nicht vorhersehbaren wechselnden Rahmenbedingungen -in einem spezifischen Fachbereich beaufsichtigen und steuern und Entscheidungsverantwortung übernehmen. 3. Berufsbezogenes Kompetenzprofil derhöheren Lehranstalt für Informationstechnologie Dem Fachrichtungsstandard Informationstechnologie liegt das folgende Kompetenzprofil zugrunde: Einsatzgebiete und Tätigkeitsfelder: Die Absolventinnen und Absolventen der Höheren Lehranstalt fürinformationstechnologie können ingenieurmäßige Tätigkeiten im Bereich der System- und Informationstechnik, Netzwerktechnik, Medientechnik sowie Softwareentwicklung ausführen. Sie sind in den genannten Tätigkeitsfeldern in der Lage, informationstechnische Problemstellungen zu analysieren, Lösungen unter vorgegebenen Rahmenbedingungen zu erarbeiten und diese unter Anwendung von Projektmanagementmethoden abzuwickeln, Arbeitsaufträge zu definieren, zu kommunizieren und eigenständig oder im Team mit anderen Fachleuten, eventuell auch unter Zuhilfenahme von Softwarewerkzeugen, auszuführen. Kompetenzfelder der Informationstechnologie: Die Absolventen/innen der Höheren Lehranstalt fürinformationstechnologie besitzen -vertiefte Kenntnisse überden AufbauunddieFunktionsweise voncomputersystemen und deren Betriebssystemen, über den Aufbau, die Funktionsweise, das ManagementunddieSicherheitvon Netzwerkensowie überdiedarstellungundaufberei- tung von akustischen und visuellen Informationen; die angeführten Kenntnisse werden einschließlich der erforderlichen mathematischen Grundlagen im Rahmen der Kompetenzfelder Systemtechnik, Netzwerktechnik, Medientechnik sowie des s Computerpraktikum in Theorie und Praxis vermittelt; -eine hohe Kompetenz in der Planung und Abwicklung von facheinschlägigen Projekten sowie Kenntnisse über Verfahren, Produkte und Methoden der systematischen Entwicklung von Informatikanwendungen, die im Rahmen der Kompetenzfelder Informationstechnische Projekte und Softwareentwicklung erworben werden;

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 7 -ein vertieftes Verständnis über die sichere und effiziente Speicherung und Verwaltung von Daten in Datenbanksystemen sowie deren Verwendung und Darstellung in modernen Content Management Systemen, das vor allem im Kompetenzfeld Informationssysteme erworben wird; - ein vertieftes Verständnis der mathematischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen, die in den Kompetenzfeldern Angewandte Mathematik und Naturwissenschaften vermittelt werden; -eine kommunikative Kompetenz, die auch die Fachterminologie und die im Fachgebiet verwendeten Kommunikations- und Präsentationsformen einschließt und in den Kompetenzfeldern Deutsch und Englisch vermittelt wird, sowie -eine unternehmerische Kompetenz, die betriebswirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse, Wissen und Erfahrungen im Projektmanagement sowie Managementkenntnisse einschließt und in den Kompetenzfeldern Informationstechnische Projekte, Wirtschaft und Recht sowie Geografie, Geschichte und Politische Bildung vermittelt wird. Zentrale berufsbezogene Lernergebnisse der Fachrichtung Informationstechnologie: Die Absolventen/innen der Höheren Lehranstalt fürinformationstechnologie können -IT-spezifische Kenntnisse für Planung, Einsatz und Wartung von Computernetzwerken und in der Medienproduktion unter Berücksichtigung von Kundenvorgaben bzw. Normen und Vorschriften anwenden; -die Nutzung von fertigen Softwareprodukten und von IT-Technologien sowie die Integration von informationstechnischen Systemen in bestehende Anlagen und Infrastrukturen umsetzen; -die Erstellung von Applikationen mit Hilfe aktueller Entwicklungsumgebungen sowie die Programmierung von geeigneter Software zur Anbindung informationstechnischer Subsysteme vornehmen; -Management- und Sicherheitskonzepte in lokalen und globalen Netzwerken und in Medienproduktionen entwickeln; -Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der mobilen Kommunikation auf konkrete Problemstellungen anwenden; -informationstechnologische Projekte unter Berücksichtigung von international anerkannten Projektmanagementmethoden konzipieren, deren Umsetzung planen sowie unter Einhaltung von Methoden der Qualitätssicherung realisieren; -informationstechnologische Systeme betreiben, Fehlfunktionen feststellen und Störungen unter Einsatz geeigneter Mess-, Prüf- und Diagnoseverfahren beheben; -Arbeitsabläufe planen und organisieren, Projekte in der Entwicklung und im Support organisieren und durch sachgerechte Entscheidungen steuern und überwachen sowie technische Daten über Arbeitsabläufe unter Berücksichtigung von Vorgaben der Qualitätssicherung erfassen und dokumentieren; -sich in den fürdie Informationstechnologie relevanten Bereichen selbständig weiterbilden, betriebsintern und mit Kunden in Deutsch und Englisch kommunizieren, englischsprachige Dokumentationen und Fachvorträge erstellen und präsentieren. 4. DasKompetenzmodell deshtl-fachrichtungsstandards Informationstechnologie Das dem Fachrichtungsstandard Informationstechnologie zugrunde liegende Kompetenzmodell stellt so wie die übrigen berufsfeldbezogenen Standards der österreichischen Be-

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 8 rufsbildung -die zu erreichenden Kompetenzen mit Hilfe einer Inhalts- und einer Handlungsdimension dar. Die Inhaltsdimension weist die für die angestrebte gehobene berufliche Tätigkeit relevanten Themenbereiche aus, die Handlungsdimension die im jeweiligen Inhaltsbereich (Kompetenzfeld) zu erbringende Leistung. Ergänzend zur kognitiven Leistungsdimension finden auch personale und soziale Kompetenzen aus dem jeweiligen Berufsfeld (in einem eigenen Standard) Berücksichtigung. Man gelangt so zu einem Kompetenzverständnis, das dem im Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) 6 verwendeten Ansatz entspricht. In den folgenden Grafiken ist das Kompetenzmodell, das dem Fachrichtungsstandard Informationstechnologie zugrunde liegt, schematisch dargestellt. Die Inhaltsdimension ist in 6 Kompetenzfelder unterteilt, nämlich Softwareentwicklung, Informationstechnische Projekte, Informationssysteme, Systemtechnik, Medientechnik und Netzwerktechnik. Kompetenzmodell des Fachrichtungsstandards Informationstechnologie 6 Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. April 2008 (2008/C 111/01): http://eur-lex.europa.eu/lexuriserv/lexuriserv.do?uri=oj:c:2008:111:0001:0007:de:pdf

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 9 Alternativ zum Fachrichtungsstandard Informationstechnologie wurden zwei vertiefende Schwerpunkte definiert, nämlich der Ausbildungsschwerpunkt Netzwerktechnik Kompetenzmodell des Fachrichtungsstandards Informationstechnologie-Netzwerktechnik

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 10 und der Ausbildungsschwerpunkt Medientechnik. Diese besitzen dieselben Kompetenzfelder in der Inhaltsdimension, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung, um so auf spezielle Schwerpunkte zielgerichtet eingehen zu können. Kompetenzmodell des Fachrichtungsstandards Informationstechnologie-Medientechnik

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 11 Die Handlungsdimension weist 4Stufen auf. Die erste Stufe (Wiedergeben und Verstehen) bedeutet die Wiedergabe von Fachwissen sowie die Übertragung von etwas Gelerntem auf einen bestimmten Sachverhalt. Die zweite Stufe (Anwenden) drückt die Fähigkeit aus, unter Nutzung und Anwendung von gelernten Methoden eine Problemlösung zu erreichen. Die dritte Handlungskategorie (Analysieren) bedeutet, dass Eigenschaften und Verhaltensweisen von Systemen systematisch untersucht, Sachverhalte interpretiert und modellhaft dargestellt werden. Die vierte Stufe (Entwickeln) verlangt vom Lernenden kreative Problemlösungen und eigenständige Konzepte. Die zu erreichenden Kompetenzen werden durch Deskriptoren abgebildet, die die zu erreichenden Handlungsleistungen in den festgelegten Kompetenzfeldern der Inhaltsdimension durch Lernziele ausdrücken; eine weitere Konkretisierung erfolgt durch ausgewählte prototypische Unterrichtsbeispiele. Die Deskriptoren zu den Inhalts- und Handlungsstufen sind im folgenden Abschnitt in der sogenannten Kompetenzmatrix zusammengefasst dargestellt. Ein weiterer Abschnitt enthält zur Veranschaulichung der Deskriptoren ausgewählte Beispiele (prototypische Beispiele).

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 12 5. DieDeskriptoren deshtl-fachrichtungsstandards Informationstechnologie Kompetenzfeld Softwareentwicklung 1 Softwareentwicklung 1.1 Strukturierte Programmierung Anweisungen und Kontrollstrukturen grundlegende Datentypen und Operatoren prozedurale Programmierung, grafische Darstellung von Algorithmen und Programmabläufen Reguläre Ausdrücke 1.2 Algorithmen und Datenstrukturen Sortieren und Suchen statische Datenstrukturen Rekursion dynamische Datenstrukturen 1.3 Objektorientierte Programmierung Objekte, Klassen, Vererbung und Polymorphismus, Datenkapselung Grafische Notationen, Statik und Dynamik-Modellierung 1.4 Softwareentwicklungsprozess Testen und Fehlersuche, Debugging Versionsverwaltung Inkrementelle, Iterative und Agile Vorgehensmodelle Entwicklungsmethoden Entwurfsmuster 1.5 Schnittstellen und Bibliotheken API-Dokumentation Auswahl und Einsatzvon Bibliotheken Definition von Schnittstellen 1.6 Anwendungsprogrammierung GUI-Entwicklung und/oder hardwarespezifische Programmierung in Abstimmung mit den fachtheoretischen Pflichtgegenständen Wiedergeben /Verstehen.. kennen grundlegende Datentypen und Kontrollstrukturen. können das Konzept der Rekursion und ihre Anwendungsgebiete erklären. können den Ablauf der wichtigsten Operationen für dynamische Datenstrukturen erklären. kennen die Konzepte der Vererbung und des Polymorphismus... kennen aktuelle Vorgehensmodelle und Entwicklungsmethoden. kennen die wichtigsten Entwurfsmuster der Softwareentwicklung. können API-Dokumentationen lesen und verstehen. kennen eine Programmbibliotheken für gängige Aufgaben. Anwenden können Algorithmen in einer höheren Programmiersprache umsetzen. können statische und dynamische Datenstrukturen einsetzen. können mit einer gängigen objektorientierten Sprache Datenkapselung einsetzen... können mit gängigen Werkzeugen zur Unterstützung der Softwareentwicklung umgehen. können Dokumentationen für ihre eigenen Programme erstellen.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 13 Kompetenzfeld Softwareentwicklung (Fortsetzung) 1 Softwareentwicklung 1.1 Strukturierte Programmierung Anweisungen und Kontrollstrukturen grundlegende Datentypen und Operatoren prozedurale Programmierung, grafische Darstellung von Algorithmen und Programmabläufen Reguläre Ausdrücke 1.2 Algorithmen und Datenstrukturen Sortieren und Suchen statische Datenstrukturen Rekursion dynamische Datenstrukturen 1.3 Objektorientierte Programmierung Objekte, Klassen, Vererbung und Polymorphismus, Datenkapselung Grafische Notationen, Statik und Dynamik-Modellierung 1.4 Softwareentwicklungsprozess Testen und Fehlersuche, Debugging Versionsverwaltung Inkrementelle, Iterative und Agile Vorgehensmodelle Entwicklungsmethoden Entwurfsmuster 1.5 Schnittstellen und Bibliotheken API-Dokumentation Auswahl und Einsatzvon Bibliotheken Definition von Schnittstellen 1.6 Anwendungsprogrammierung GUI-Entwicklung und/oder hardwarespezifische Programmierung in Abstimmung mit den fachtheoretischen Pflichtgegenständen Analysieren können Algorithmen grafisch darstellen und mit Unterprogrammen strukturieren. geeignete Datentypen fürihre Programme auswählen. kennen die Konzepte der wichtigsten Such- und Sortieralgorithmen und können eine geeignete Auswahl treffen. können eine gegebene Problemstellung analysieren und mit Hilfe von grafischen Notationen darstellen. können im Rahmen der Programmentwicklung Fehler finden und beheben. können einfache Testfälle definieren und damit Programme systematisch testen. können geeignete Programmbibliotheken für ihre Anwendungen auswählen. Entwickeln können mit Hilfe des Konzeptes der Vererbung und des Polymorphismus erweiterbare und wartbare Programme schreiben. können einfache Schnittstellen entwerfen. können externe Programmbausteine in eigene Programme integrieren und eigene Programmbausteine zur Verfügung stellen.... können den Computerals Werkzeug für fachspezifische Anwendungen einsetzen undmit Hilfe höherer Programmiersprachen Aufgaben ihres Fachgebietes methodisch lösen. können Programme mit einer modernen, grafischen Benutzeroberfläche entwickeln.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 14 Kompetenzfeld Informationstechnische Projekte 2 Informationstechnische Projekte 2.1 Grundlagen des Betriebes Wirtschaft Markt Betrieb, Unternehmer Firma, Organigramm 2.2 Organisation Bewertung von Organisationsstrukturen Projektorganisation Untersuchungsmethoden 2.3 Betriebliche Ziele Monetäre und nichtmonetäre Ziele Zielformulierung Wirtschaftlichkeitsanalyse Arbeitsplatzgestaltung Ergonomie Entlohnungssysteme 2.4 Projektmanagement Phasen im Projektmanagement Kontextabgrenzung und kontextspezifische Dokumente Zieldefinitionen Projektplanung Kreativitätstechniken Berichtswesen Dokumentenmanagement Ressourcenmanagement Projektmarketing Changemanagement Projektorganisationsformen Prozessabbildung in Unternehmen, Teamkultur Konfliktmanagement Managementby Projects Managementby Programs Projektcontrolling Projektbeurteilung Investitionsanalyse Diskontinuitätenmanagement 2.5 Qualitätsmanagement Qualitätsmanagementhandbuch Qualitätsmanagementsysteme Standards, Normen, Systeme Begriffe undwerkzeuge Wiedergeben /Verstehen kennen die Aufgaben und Strukturen eines Wirtschaftsbetriebes und verstehen die Bedeutung der einzelnen betrieblichen Teilbereiche.. kennen wichtige Methoden zur Durchführung von Organisationsuntersuchungen. kennen Methoden, um eine Verbesserung derwirtschaftlichkeit und eine Humanisierung der menschlichen Arbeit zu erreichen. können ein Projekt einem Vorhaben gegenüberstellen und zu einem Projekt den Projektkontext darstellen. kennen die unterschiedlichen Methoden zu Leistungs-, Termin-, Ressourcen- und Kostenplanung. können ein bestehendes Projektmanagementhandbuch lesen und interpretieren. können Methoden des Qualitätsmanagements sowie Grundlagen der Qualitätsnormen und Qualitätsmanagement- Systeme angeben. Anwenden können die unterschiedlichen Methoden zu Leistungs-, Termin-, Ressourcen- und Kostenplanung auswählen, kombinieren und anwenden. können ein Projektmanagementhandbuch selbstständig erstellen. können fürein konkretes Projekt selbständig smarte Ziele definieren und kennen die unterschiedlichen Aufgaben, die mit den Rollen innerhalb eines Projektteams verbunden sind und können verschiedene Kreativitätstechniken adäquat zu den gestellten Aufgaben einsetzen. ein Qualitätsmanagement- Handbuch richtig anwenden und Methoden des Qualitätsmanagements gezielt einsetzen und sind befähigt, ein Qualitätsmanagement-Handbuch zu erstellen.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 15 Kompetenzfeld Informationstechnische Projekte (Fortsetzung) 2. Informationstechnische Projekte 2.1 Grundlagen des Betriebes Wirtschaft Markt Betrieb, Unternehmer Firma, Organigramm 2.2 Organisation Bewertung von Organisationsstrukturen Projektorganisation Untersuchungsmethoden 2.3 Betriebliche Ziele Monetäre und nichtmonetäre Ziele Zielformulierung Wirtschaftlichkeitsanalyse Arbeitsplatzgestaltung Ergonomie Entlohnungssysteme 2.4 Projektmanagement Phasen im Projektmanagement Kontextabgrenzung und kontextspezifische Dokumente Zieldefinitionen Projektplanung Kreativitätstechniken Berichtswesen Dokumentenmanagement Ressourcenmanagement Projektmarketing Changemanagement Projektorganisationsformen Prozessabbildung in Unternehmen, Teamkultur Konfliktmanagement Managementby Projects Managementby Programs Projektcontrolling Projektbeurteilung Investitionsanalyse Diskontinuitätenmanagement 2.5 Qualitätsmanagement Qualitätsmanagementhandbuch Qualitätsmanagementsysteme Standards, Normen, Systeme Begriffe undwerkzeuge Analysieren können betriebliche Organisationsstrukturen gegenüberstellen und beurteilen. das Projekt gegenüber der Umwelt abgrenzen. können ein Projekt hinsichtlich Ressourcen und Projektfortschritt beurteilen. können Produktanforderungen und Prozesse beschreiben und bewerten, Einflussfaktoren analysieren und Qualitätsmanagement-Systeme beurteilen. Entwickeln können in einer gegebenen Situation betriebliche Zielvorstellungen begründen und entwickeln. können Probleme und Konflikte in Teamstrukturen analysieren und geeignete Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. können Projektdiskontinuitäten erkennen, daraus entsprechende Lösungsmodelle entwickeln und diese auf deren Realisierbarkeit hin bewerten und schließlich umsetzen. können auf systematische Weise wesentliche Projektrisiken erkennen und geeignete Maßnahmen vorsehen.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 16 Kompetenzfeld Informationstechnische Projekte (Fortsetzung) 2 Informationstechnische Projekte 2.6 Durchführung informationstechnischer Projekte Realisierung informationstechnischer Projekteunter Vorgabe des Projektauftrages und unter Berücksichtigung von Themenbereichen der technischen Pflichtgegenstände Planung und Realisierung informationstechnischer Projekte unterwahrnehmung typischer Rollenbilder und unter Berücksichtigung von Themenbereichen der technischen Pflichtgegenstände Planung und Realisierung fachübergreifender informationstechnischer Projekte Wiedergeben /Verstehen Anwenden können die theoretischen Grundlagen des Projektmanagements im Rahmen von fachübergreifenden technischen Projekten anwenden.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 17 Kompetenzfeld Informationstechnische Projekte (Fortsetzung) 2 Informationstechnische Projekte 2.6 Durchführung informationstechnischer Projekte Realisierung informationstechnischer Projekteunter Vorgabe des Projektauftrages und unter Berücksichtigung von Themenbereichen der technischen Pflichtgegenstände Planung und Realisierung informationstechnischer Projekte unterwahrnehmung typischer Rollenbilder und unter Berücksichtigung von Themenbereichen der technischen Pflichtgegenstände Planung und Realisierung fachübergreifender informationstechnischer Projekte Analysieren können Modelle zur Bewältigung von Krisen, Chancen und Konflikten entwickeln und auf deren Durchführbarkeit hin analysieren. Entwickeln können die fürdie Durchführung von Projekten notwendigen Planungs- und Integrationsstrategien entwickeln. können eigenständig Lösungskonzepte auf Basis der technischen Pflichtgegenstände zur Realisierung komplexer informationstechnischer Projekte entwickeln.

Fachrichtungsstandard Informationstechnologie 18 Kompetenzfeld Informationssysteme 3 Informationssysteme 3.1 Eigenschaftenund Architekturen von Datenbanksystemen Begriffsbestimmungen: Vorteile des Einsatzes von Datenbanksystemen Kategorisierung von Datenbanksystemen Ebenenmodell: Phasen des Datenbankentwurfs 3.2 Datenmodelle Notationselemente: Entities, Attribute, Beziehungen, Kardinalitäten, Generalisierung, Aggregation Relationenmodell: Relationenschema, Attribute, Domänen, Schlüssel, NULL- Werte Transformationsregeln Normalisierung: Funktionale Abhängigkeiten, Definitionen der Normalformen, Anomalien Hüllen, Schlüsselfindung 3.3 Abfragesprachen Datendefinition: Relationen erzeugen, Datentypen, Schlüssel, Fremdschlüssel, referentielle Integrität Manipulation von Daten- und Datenbankstrukturen Datenabfrage: Projektion, Selektion, Gruppierung, Verbundarten Aggregatfunktionen, Unterabfragen Sichten: Aufbau, Einsatzgebiete, Einschränkungen Abfragenoptimierung: Indizes, logische und physische Optimierung 3.4 Datenbankanwendungen Schnittstellen: Aufbau, genormte DB-Schnittstellen, Installation, Konfiguration, Vergleich Serverseitige Programmierung: Einsatzgebiete, Stored Procedures, Trigger, Snapshots Datenbankanwendungen: Zugriff auf Datenbanken aus gängigen Skript- und Programmiersprachen Wiedergeben /Verstehen... können die Motivationen fürden Einsatz von Datenbanksystemen als Informationssysteme begründenund die Problematiken bei Nichtverwendung aufzeigen, sowie typische Realisierungen von Datenbanksystemen vergleichen....können die zugrunde liegenden Konzepte von Ebenenmodellen erklären.... kennen den BegriffTransaktion und die Voraussetzungen füreine korrekte Abarbeitung.... können die Elemente gängiger Datenmodelle benennen und ihre Bedeutung erklären.... können funktionale Abhängigkeiten erklären und deren Bedeutung für die Integrität der Daten aufzeigen.... kennen standardisierte Abfragesprachen, um auf Daten eines Datenbanksystems zugreifen zu können.... kennen standardisierte Datenbankschnittstellen, um aus gängigen Programmiersprachen mit einem Datenbanksystem kommunizieren zu können. Anwenden... können die Funktionsweisen von Sperren erklären und testen.... können für eine nicht normalformgerechte Relation eine korrekte Zerlegung durchführen.... können Daten einfügen, Daten verändern und Daten löschen.... können den Aufbau von Sichten erklären, deren Vor- und Nachteile nennen, sowie Indizes setzen.... können Schnittstellen installieren und konfigurieren.