Bayerisches Staatsministerium für Klimaschutz geht uns alle an! Bildquelle: NASA; zusammengesetztes Satellitenbild aus ca. 800 km Höhe Die Lichtpunkte zeigen dicht besiedelte Flächen. Im Klartext heißt das: hoher Energieverbrauch und damit Ausstoß von Treibhausgasen, insbesondere von. Sie verändern unser Klima. Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Global Regional in Bayern Erwärmung der Atmosphäre und der Weltmeere Gefährdung der Alpenregion Abschmelzen der Gletscher Bildquelle: EUMETSAT Abkühlung des Golfstroms Starkregenereignisse im Winter, Trockenheit und Hitze im Sommer zunehmend extreme Wetterereignisse Abtauen der Polkappen und Permafrostregionen Hochwassergefahr Rückgang der Artenvielfalt Überflutungen Ziele der Bayerischen Staatsregierung: Konsequente Reduzierung der Treibhausgase Maßnahmen zur Anpassung an unvermeidbare Folgen des Klimawandels (z. B. Hochwasserschutz)
Was hat das Essen mit dem Klimaschutz zu tun? Der Anteil der Ernährung am Gesamtausstoß von Treibhausgasen in Deutschland beträgt etwa 20 % und teilt sich wie folgt auf:** Verarbeitung (Industrie/Handwerk) 6 % Handel Transport 13 % Verbraucheraktivitäten (Einkaufen, Kühlen, Kochen, Spülen) 29 % Ergänzung/Hintergrund: Auch beim Energieverbrauch pro Person in Deutschland liegt der Anteil für Ernährung bei 20 % gleich nach dem Anteil für Wohnen mit 32 %. Erzeugung tierischer Lebensmittel 44 % Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel 8 % * Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie 1997; Transporte sind in jedem Bedürfnisfeld enthalten ** Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages Schutz der Erdatmosphäre 1994 Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, www.wzw.tum.de/wdl
Tierische oder pflanzliche Lebensmittel? Ausstoß von Treibhausgasen bei konventionell erzeugten tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln in Deutschland* (CO 2 -Äquivalente in g pro kg Lebensmittel) Obst: 460 Eier: 1.950 Gemüse: 150* Milch: 950 Futterpflanzen verbrauchen Primärenergie Tierische Lebensmittel bedeuten weiteren Energieaufwand durch Veredelung Somit verursacht Viehhaltung weltweit 18 % der gesamten Klimagase/Treibhausgase. Ein Ernährungsstil, der mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel einbezieht, ist ein wirkungsvoller Beitrag zum Klimaschutz im Ernährungsbereich. Brot: 780 Rindfleisch: 6.450 * Öko-Institut Freiburg 2005; Werteangaben für Anbau + Verarbeitung + Handel ** FAO (Food and Agriculture Organization) 2006; Werteangaben ohne Verarbeitung oder Handel Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, www.wzw.tum.de/wdl
Konventionell oder biologisch erzeugte Lebensmittel? Energieeinsatz pro Hektar bei 7,2 4,6 3,4 1,8 0,9 0,6 0,4 0,5 konventionellem Landbau* 19,4 Giga-Joule/ha Eine Landwirtschaft, die z. B. auf energieaufwendige, mineralische Stickstoffdünger Mineralischer Stickstoffdünger Futtermittel Treibstoffe verzichtet, trägt viel zum Klimaschutz bei. P, K, Ca-Dünger Maschinen Trocknung Saatgut Pflanzenschutzmittel biologischem Landbau* 6,8 0 0,6 3,5 0,9 1,2 0,3 0,3 0 Giga-Joule/ha Auf die gleiche produzierte Menge bezogen, benötigt der Bio-Pflanzenbau nur rund die Hälfte an Energie und produziert somit auch nur halb soviel klimaschädliche Treibhausgase. Hauptgrund ist der Ausschluss sehr energieaufwändiger mineralischer Stickstoffdünger.** * Haas u. a. 1995 ** Bokisch 2000; Tauscher u. a. 2003 Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, www.wzw.tum.de/wdl
Regional oder überregional erzeugte Lebensmittel? Ausstoß von Treibhausgasen in Abhängigkeit von Transportentfernung und Transportmittel Lebensmittel Bahn LKW 40 t LKW 28 t LKW 7,5 t Binnenschiff Hochseeschiff Flugzeug (CO 2 -Äquivalente in g pro kg erzeugter Lebensmittel, Bezugspunkt ist München)* Übersee (Schiff/Flug) Neuseeland, Schiff Chile, Flugzeug Argentinien, Schiff Ausstoß von Treibhausgasen durch verschiedene Transportmittel (CO 2 -Äquivalente in g pro transportierter Tonne und Kilometer = tkm)* Lebensmittel aus der Region tragen zum Klimaschutz bei. Importe per Flugzeug sind besonders klimaschädigend auch bei Bio-Produkten. 513 16.894 349 Europa, D (LKW) Italien Spanien Schrobenhausen Niedersachsen * Demmeler 2007 219 359 179 Region (LKW) Bodensee Oberbayern 0 200 400 600 800 1000 1200 Technische Universität München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, www.wzw.tum.de/wdl 76 60 61 Mit dem Flugzeug importiertes Frischobst und -gemüse belasten das Klima etwa 80-mal mehr als Schiffstransporte und bis zu 300-mal mehr als regional erzeugtes Obst und Gemüse.*
Saisonal oder nicht-saisonal erzeugte Lebensmittel? Ausstoß von Treibhausgasen beim Anbau im beheizten Unterglasanbau und im Freilandanbau in Deutschland* (Angaben in CO 2 -Äquivalenten g/kg saisonal bzw. nicht-saisonal erzeugter Lebensmittel) Gurken (Freiland): 170 Kopfsalat (Freiland): 140 Kopfsalat (Unterglasanbau) Gurken 4.450 (Unterglasanbau) 2.300 Der Energieverbrauch bei beheiztem Unterglasanbau liegt 10- bis 50-mal höher als im Freiland. Die klimaschädlichen Emissionen sind 5- bis 30-mal höher.* Die Saison aus fernen Ländern zu uns zu holen, erfordert energieaufwändige und klimabelastende Flugtransporte. Gemüse und Obst entsprechend der Saison schonen das Klima. * Jungbluth 2000 Technische Universität, München, Wirtschaftslehre des Landbaues, Prof. Alois Heißenhuber, www.wzw.tum.de/wdl