Geschlechtergleichstellung und Empowerment von Frauen in der OEZA. Sonja Grabner, Referentin Gender und Entwicklung, ADA 15.03.



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Geschlechtergleichstellung und Empowerment von Frauen in der OEZA Sonja Grabner, Referentin Gender und Entwicklung, ADA 15.03.2012

Überblick I. Die Leitlinie der OEZA zu Geschlechtergleichstellung und Empowerment von Frauen II. III. IV. EU Aktionsplan zu Geschlechtergleichstellung und Empowerment von Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit, 2010-2015 (EU GAP) Die derzeit laufende Evaluierung der Gender Policy der OEZA Herausforderungen und Ausblick

I.1. Leitlinie (I) - Erstellt durch BMeiA und ADA, April 2006 - Orientierung an internationalen Vorgaben: MDGs, CEDAW, BPFA, OECD/DAC GENDERNET, etc. - Richtet sich an: MitarbeiterInnen in ADA und BMeiA, Partnerorganisationen, AkteurInnen der Zivilgesellschaft in Österreich und in Partnerländern, interessierte Öffentlichkeit - Strategischer Ansatz: Förderung von Frauen über die drei Kernbereiche 1. Befähigungen / capabilities 2. Wirtschaftliche und politische Möglichkeiten / opportunities 3. Persönliche Sicherheit / security

I.2. Leitlinie (II) Kernbereiche widerspiegeln sich in 1. Schwerpunktthemen - (dzt. geltendes Jahresprogramm 2010-12) - Bildung und Wissenschaft - Wasser und Siedlungshygiene - Energie - Ländliche Entwicklung - Privatsektorentwicklung - Governance, inkl. Friede und Sicherheit, Konfliktprävention 2. Länder- und Regionalstrategien 3. Förderprogrammen für NROs

I.3. Genderprüfung (I) - Fragebogen zur Gleichstellung von Frauen und Männern 1. Wurden für die Projekterstellung gender-sensible Konsultationen durchgeführt? Auf welcher Ebene? Wie? Durch wen und mit wem? Mit welchem Ergebnis? 2. Welche gender-sensiblen Strategien und Pläne liegen für die Durchführung des Projekts vor und wie schlagen sich diese im Budget nieder? 3. Wurden für die Entwicklung des Projektdesigns gender-sensible Fachkräfte eingesetzt bzw. beigezogen und ist dies auch für die Implementierung und für das Monitoring vorgesehen? Wer und in welcher Form? 4. Welche gender-sensiblen Indikatoren wurden bezüglich der Auswirkungen des Projekts und der einzelnen Maßnahmen entwickelt und wie werden diese Indikatoren im Monitoring und bei der Evaluierung berücksichtigt? 5. Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um Barrieren zu überwinden, die speziell Frauen an der Partizipation hindern? 6. Welche Maßnahmen sind vorgesehen, die es ermöglichen, dass Frauen und Männer die gleiche Kontrolle über die Projektergebnisse haben

I.4. Genderprüfung (II) Nach den OECD-DAC Kriterien: Das Projekt verfolgt die Gleichstellung als prinzipielles Ziel 2 Das Projekt verfolgt die Gleichstellung als signifikantes Ziel 1 Das Projekt verfolgt keine Ziele hinsichtlich der Gleichstellung 0 Verpflichtend für alle bilateralen und multilateralen (sofern sie für eine bestimmte Komponente bestimmt sind - earmarking) Instrumente der OEZA - Budgetlinie Länder und Regionen - NRO Finanzierung: Rahmenprogramme, Einzelprojekte Süd & Ost, Mikroprojekte, NRO Kofinanzierung Vereinfachte Prüfung bei NRO-EU Ergänzungsfinanzierung und Wirtschaft & Entwicklung

II. 1. EU Gender Action Plan 2010-2015 (I) Rechenschaftsrahmen für die Stärkung der Kohäsion, Koordination und Verbesserung der Arbeit der EK, EU Delegationen und der Mitgliedsstaaten im Bereich Gender und Entwicklung - Verfolgt sog. three pronged approach 1. Gender im politischen und Policy Dialog 2. Gender mainstreaming 3. Spezifische Maßnahmen zum Empowerment von Frauen - 9 Ziele, 37 Aktionen und 53 Indikatoren - jährliche Berichterstattung - erster Implementierungsbericht vom November 2011

II.2. EU Gender Action Plan 2010-2015 (II) - Zielsetzungen 1 Stärkung der lead role der EU im Bereich Gender und Entwicklung 2 Sicherstellung adäquater finanzieller und personeller Ressourcen 3 Systematische Platzierung von Gleichstellungsthemen im politischen und Policy Dialog mit Partnerländern 4 Sicherstellung des gender mainstreaming in Projekten und Programmen 5 Priorisierung der Partizipation von Akteuren der Zivilgesellschaft in Partnerländern, Kapazitätsentwicklung und Anwaltschaft für Geschlechtergleichstellung 6 Verbesserung des Monitoring, der Rechenschaftspflicht und Transparenz bei finanziellen Interventionen im Bereich Gender und Entwicklung 7 Verstärkte EU-Unterstützung bei der Erreichung des MDG 3 und 5 in den Partnerländern 8 Verstärkte EU-Unterstützung in Partnerländern hinsichtlich der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und aller Formen von Diskriminierung von Frauen und Mädchen 9 Unterstützung der Partnerländer bei der Implementierung von UNSC Res. 1325, 1820, 1888, 1889

II.3. EU Gender Action Plan 2010-2015 (III) Ziel 5: Priorisierung der Partizipation von AkteurInnen der Zivilgesellschaft in Partnerländern, Kapazitätsentwicklung und Advocacy für Geschlechtergleichstellung und Empowerment von Frauen 5.1. Förderung der Teilnahme von AkteurInnen der Zivilgesellschaft an Interventionen der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten - Bis 2013 ist in jedem Partnerland Gender regelmäßig auf der Agenda der jährlichen Dialoge der EU mit der Zivilgesellschaft (gender policy forum) - Bis 2013 ist ein jährlicher Bericht über Dialoge der EK zu Gender in den Berichten über Entwicklungszusammenarbeit in der EU inkludiert 5.2. Förderung der Kapazitätsentwicklung von AkteurInnen der Zivilgesellschaft - Bis 2011 sind Formatvorgaben für alle thematischen Ausschreibungen gendersensitiv

III.1. Evaluierung der Gender Leitlinie (I) Ziel und Zweck: 1. Relevanz - und Qualität, Kohärenz, Länder/Regionalstrategien? 2. Effektivität Verankerung als Querschnittsthema, Einbindung ins PCM, Markervergabe, new aid modalities? 3. Effizienz - Höhe der aufgewendeten Mittel, Verhältnis zum Gesamtbudget der OEZA, Gebervergleich? 4. Wirkung - Rolle der Leitlinie in den Schwerpunktländern, daraus abgeleitete Maßnahmen, Änderungen der tatsächlichen Situation? 5. Nachhaltigkeit Aktualisierung der Inhalte, Kernbereiche umgesetzt, Institutionalisierung der Kapazitäten?

III.2. Evaluierung der Gender Leitlinie (II) Vorgehensweise: - 2 Länderreisen - Interviews und Fokusgruppendiskussion mit ADA, BMEIA, BMF, BM Frauen, BMASK, BMWFJ, Entwicklungsbank, AkteurInnen der Zivilgesellschaft in Österreich und Partnerländern - Dokumentenanalyse, Analyse der Gutachten - Gebervergleich: Schweiz und Norwegen - Online Umfrage in allen Kooperationsbüros der OEZA Zeitrahmen: - Rohbericht vorläufig am 11. Juni - erste Juliwoche - Veröffentlichung und Diskussion - Erstellung der managment response

IV. Herausforderungen und Ausblick - Finanzielle und personelle Ressourcen - Institutionalisierung von Gender als Querschnittsmaterie bei der Programm-/Projekterstellung und -durchführung - Miteinbeziehung von Männern - Programm-/Projektplanung vs. Monitoring und Evaluierung - Rechenschaftsrahmen stärken EU GAP als bestehenden Rahmen nützen - NRO-Teilnahme in der Gender Experts Group - Monitoring der Umsetzung des EU GAP in den Partnerländern NRO Parallelbericht?

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: sonja.grabner@ada.gv.at