K+S Aktiengesellschaft. Pressekonferenz. am 11.03.2004. in Frankfurt am Main. Vortrag Norbert Steiner, Mitglied des Vorstands



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Transkript:

K+S Aktiengesellschaft Pressekonferenz am 11.03.2004 in Frankfurt am Main Vortrag Norbert Steiner, Mitglied des Vorstands Es gilt das gesprochene Wort

Meine sehr verehrten Damen und Herren, nach den Erläuterungen von Herrn Dr. Bethke zum Geschäftsverlauf der K+S Gruppe sowie der einzelnen Geschäftsbereiche nun, wie angekündigt, die Details zur finanziellen Situation der K+S Gruppe. Den Konzernabschluss für das Jahr 2003 haben wir nach den Regeln des HGB aufgestellt. Die Umstellung unserer Konzernrechnungslegung auf IFRS haben wir im vergangenen Jahr bereits weit gehend vorbereitet. Allerdings werden derzeit eine Reihe von IFRS-Vorschriften überarbeitet, die zum Teil von ganz wesentlicher Bedeutung für unseren Abschluss sind exemplarisch nenne ich hier nur die Regeln zum Hedge- Accounting nach IAS 39. Vor diesem Hintergrund haben wir uns dafür entschieden, für 2004 noch nach HGB und erst ab 2005 nach dann hoffentlich vollständigen IFRS zu berichten. Bild 2 Ergebnisübersicht per 31. Dezember Dieses Bild hat Ihnen in ähnlicher Aufmachung bereits Herr Dr. Bethke gezeigt. Es soll hier nicht nochmals besprochen werden, sondern als Einstieg in die Darstellung einiger Besonderheiten unserer Ergebnisrechnung dienen. Bild 3 Umsatzveränderungen per 31. Dezember Wie bereits erläutert, konnten wir im abgelaufenen Jahr sowohl beim Absatz zulegen als auch erfreulicher Weise in einigen Segmenten Preiserhöhungen durchsetzen. Dies schlägt sich mit knapp 45 Mio. (Absatz) bzw. über 39 Mio. (Preise) im Umsatz der Gruppe nieder. Hierbei ist hervorzuheben, dass die reinen Preiseffekte auf den Umsatz noch höher waren als die hier gezeigten 39,2 Mio.. Da sich die Lieferbedingungen teilweise geändert haben, verringerte sich der Umsatz jedoch preisstellungsbedingt. Dieser abrechnungsbedingten Verringerung der Umsätze standen allerdings entsprechend niedrigere Frachtkosten gegenüber. 1

Die insgesamt positiven Mengen- und Preiseffekte haben den kursbedingten Rückgang von 54,5 Mio. mehr als kompensiert, so dass der Umsatz zum 31. Dezember 2003 gegenüber dem Vorjahr um 29,3 Mio. angestiegen ist. Die kursbedingten Effekte erfordern eine differenzierte Betrachtung: Fast die Hälfte dieses Rückgangs entfiel auf fertiva, die auf der Einstandskostenseite bei dem insgesamt zwar deutlich teureren, aber eben in US-Dollar gehandelten Ammoniak eine spiegelbildliche Entlastung verzeichnen kann. In kleinerem Umfang ist außerdem das Überseegeschäft der COMPO hiervon betroffen; auch hier treten kompensatorische Effekte auf der Kostenseite auf. Gut die Hälfte dieses Rückgangs betrifft den Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte. Hier haben wir die größten Einflüsse der Wechselkurse insbesondere des US-Dollars auf das Ergebnis. Sie wissen, dass wir hier seit langem sehr aktiv sind die Zeiten des starken Dollars sind aber zumindest auf mittlere Sicht vorbei. Deshalb muss auch ein anderes Instrumentarium für die Währungssicherung eingesetzt werden, das ich nachfolgend näher erläutern möchte. Bild 4 Währungsmanagement Kali-/Magnesium Seit Ende 2000 nehmen wir antizipative Sicherungen von US-Dollareingängen im Kaligeschäft vor. Wir haben damals den US-Dollar ca. zwei bis drei Jahre im Voraus gesichert. Auch die US-Dollarumsätze des Jahres 2003 waren zum Teil noch zu sehr günstigen Kursen durch Termingeschäfte aus den Jahren 2001 gesichert. Nach dem Auslaufen dieser Fixsicherungen haben wir als nach unserer Einschätzung adäquate Mittel sowohl Bandbreitenoptionen als auch klassische Optionen eingesetzt. Aufgrund dieser Sicherungen waren die Buchungskurse unserer US-Dollarumsätze im abgelaufenen Jahr wesentlich günstiger als die jeweils aktuellen Kassakurse. Im Durchschnitt erreichten wir einen Kurs von 0,98 US-Dollar je. Die kursbedingten Umsatzrückgänge im Kaligeschäft konnten wir somit zwar nicht vermeiden, aber doch erheblich begrenzen. Ähnliches wollen wir für die nächsten Jahre erreichen. 2

Bild 5 Währungsmanagement 2004-2006 Ziel des Währungsmanagements im Zeitraum unserer mittelfristigen Planung ist es, bei einem schwächeren US-Dollar deutlich günstigere Sicherungskurse zu erzielen als die aktuellen Kassa- bzw. Terminkurse. Dabei sollen grundsätzlich zunächst keine bzw. nur geringe Kosten für Prämien anfallen. Um dies zu erreichen, haben wir die im Kaligeschäft erwarteten US-Dollar-Umsätze der Jahre 2004, 2005 und zum Teil auch für 2006 über so genannte Bandbreitenoptionen gesichert. Dabei kombinieren wir den Kauf einer Verkaufsoption mit dem Verkauf einer Kaufoption. Auf diese Weise ist es zunächst grundsätzlich möglich, prämienneutrale Strukturen zu erhalten. Für den genannten Zeitraum 2004 bis 2006 haben wir mit diesem Instrument durchschnittliche Sicherungskurse von 1,04 bis 1,05 US-Dollar je abgeschlossen. Diese sehr vorteilhafte Konstellation erfordert allerdings, dass der US-Dollar innerhalb bestimmter Bandbreiten verbleibt: Erreicht der Kurs bestimmte obere oder untere Schwellenwerte so genannte Knock-Outs erlöschen unsere Optionen. Zur Zeit liegen unsere oberen Knock-Outs je nach Laufzeit bei 1,34 bis 1,39 US-Dollar je ; die unteren Knock-Outs betragen 1,04 bis 1,14 US-Dollar je. Die Option der Bank bleibt dagegen bei Erreichen der unteren Knock-Outs bestehen. Im Fall eines schwachen Euro bzw. starken US-Dollar partizipieren wir somit nicht an Kursen unterhalb der genannten Sicherungsniveaus von rund 1,05 US-Dollar je. Es ist klar, dass wir die Entwicklung des US-Dollar permanent verfolgen. Die von uns eingesetzten Instrumente erlauben uns aber gegebenenfalls eine Veränderung der Parameter. Insbesondere ist es möglich, die Bandbreiten, in denen die Optionen gelten, an die Kursentwicklung anzupassen. Zur Sicherung der Bandbreiten haben wir zum Teil gegen Zahlung von Prämien mittlerweile mehr als 300 Transaktionen durchgeführt. Auf diese Weise ist es uns gelungen, unsere Sicherungen trotz heftiger Kursschwankungen zu behalten. 3

Nun einige Informationen zum Finanzergebnis sowie zu den Ertragsteuern. Bild 6 Finanzergebnis per 31.Dezember Das Finanzergebnis betrug 2003 minus 4,1 Mio. und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 14,8 Mio. verbessert. Nachdem wir im Vorjahr, wie wohl die meisten Anleger, empfindliche Abschreibungen auf unsere Wertpapiere hinnehmen mussten, ging es im Jahr 2003 Gott sei Dank wieder aufwärts. Ein Teil der Vorjahresverluste wurde durch Kursgewinne wieder aufgeholt, so dass wir entsprechende Zuschreibungen vornehmen konnten. Darüber hinaus haben wir Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren realisiert. Beides zusammen hat zu einem Ergebnisbeitrag von mehr als 9 Mio. geführt, der nach den Vorschriften des HGB allerdings nicht im Finanzergebnis sichtbar wird, sondern in den sonstigen betrieblichen Erträgen und damit im EBIT enthalten ist. Die Zinserträge haben sich 2003 um 0,5 Mio. auf 11,4 Mio. verringert. Hier hat sich das weiter rückläufige Zinsniveau ausgewirkt. Daneben haben wir insbesondere seit Mitte 2003 einen größeren Teil der Finanzmittel in Geldanlagen gehalten, die kurzfristig verfügbar sind, aber niedrig verzinst werden. Diese Mittel waren bzw. sind dazu bestimmt, den Finanzbedarf aus Akquisitionen zumindest teilweise zu decken. Die Aufzinsung der Pensionsrückstellungen fiel 2003 zwar etwas geringer aus als im Vorjahr, nach wie vor finden wir hier jedoch den größten Teil des Zinsaufwands. Der übrige Zinsaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Mio. auf 5,6 Mio. erhöht. Hier schlägt sich insbesondere die Umstellung der Finanzierung unserer brasilianischen COMPO-Gesellschaft auf Kredite in Landeswährung nieder. Auf diese Weise können wir Währungsverluste, wie wir sie in den Vorjahren zu tragen hatten, vermeiden. 4

Bild 7 Ertragsteuern per 31. Dezember Die Ertragsteuerbelastung hat sich 2003 leicht um 0,2 Mio. auf 10,3 Mio. erhöht. Angestiegen sind vor allem die ausländischen Ertragsteuern. Dies betrifft überwiegend die ausländischen COMPO- sowie esco-gesellschaften. Die inländische Gewerbesteuer betrifft die esco GmbH & Co. KG sowie die COMPO GmbH & Co. KG. Beide Gesellschaften gehören als Personengesellschaften nicht dem gewerbesteuerlichen Organkreis der K+S Aktiengesellschaft an und können insoweit nicht die dort vorhandenen Verlustvorträge nutzen. Eine Belastung mit inländischer Körperschaftsteuer ist auch 2003 nicht entstanden, da hier die bestehenden Verlustvorträge verrechnet werden konnten. Wie Sie wissen, wird sich unsere steuerliche Position ab dem laufenden Jahr 2004 durch die so genannte Mindeststeuer ändern. Danach können Verlustvorträge sowohl bei der Körperschaftsteuer als auch bei der Gewerbesteuer nur noch zu 60 % mit laufenden Gewinnen verrechnet werden. Damit werden unsere inländischen Gewinne trotz Verlustvorträgen einer Ertragsteuerbelastung von rund 16 % unterworfen. Andererseits halten die Verlustvorträge jetzt zeitlich länger vor. Die latenten Steuern im Jahr 2003 resultieren aus Konsolidierungsmaßnahmen, durch die das Konzernergebnis vorübergehend geringer ist als die Summe der steuerlichen Einzelergebnisse. Bild 8 Vorgeschlagene Dividende Trotz des zurückgegangenen Jahresüberschusses wollen wir Herr Dr. Bethke hat es bereits erwähnt eine unveränderte Dividende von 1 an unsere Aktionäre zahlen. Da wir zur Zeit keine eigenen Aktien im Bestand haben, ergibt der Dividendenvorschlag eine Ausschüttungssumme von 42,5 Mio. gegenüber 41,5 Mio. im Vorjahr. Die Ausschüttungsquote bezogen auf den Konzernjahresüberschuss erhöht sich damit auf 42 % 5

nach 40 % im Vorjahr. Wir freuen uns natürlich über einen hohen Kurs unserer K+S- Aktie, auch wenn dies die Dividendenrendite drückt. Dennoch, mit 4,6 % hat sie zum Bilanzstichtag immer noch einen weit überdurchschnittlichen Wert erreicht. Selbst die Rendite von knapp 4 %, die sich auf Basis des aktuellen Kursniveaus ergibt, ist immer noch doppelt so hoch wie die durchschnittliche Rendite von DAX und MDAX. Auch nach dem signifikanten Kursanstieg der letzten Monate bleibt die K+S-Aktie somit eine renditestarke Anlage. Bild 9 DVFA-Ergebnis per 31. Dezember Für die Beurteilung der Ertragslage spielt auch das Ergebnis je Aktie eine Rolle. Dabei ist in Deutschland neben dem Jahresüberschuss nach wie vor das DVFA-Ergebnis verbreitet. Bei der Überleitung vom Jahresüberschuss zum DVFA-Ergebnis für 2003 waren erneut erhebliche Bereinigungen vorzunehmen. Die größte Position sind latente, besser fiktive Steuern auf das laufende Ergebnis, mit denen die K+S Gruppe so gestellt wird, als ob keine Verlustvorträge vorhanden wären. Eine weitere wesentliche Anpassungen ist der ebenfalls fiktive Ansatz von Firmenwertabschreibungen. Steuerliche Sonderabschreibungen wurden auf Gruppenebene im Jahr 2003 nicht mehr vorgenommen, so dass hier, anders als in den Vorjahren, keine Bereinigungen mehr erforderlich waren. Besonders dieser Effekt hat dazu geführt, dass die Bereinigungen mit 37,2 Mio. trotz des niedrigeren Jahresüberschusses etwas höher waren als im Vorjahr. Das DVFA- Ergebnis ist somit auf 64,1 Mio. zurückgegangen und betrug 1,53 je Aktie. Der Jahresüberschuss je Aktie hat sich demgegenüber kaum verändert und erreichte 2,42. 6

Bild 10 Kapitalflussrechnung per 31. Dezember Zur Kapitalflussrechnung: Während der Brutto-Cashflow den Wert des Vorjahres mit 209,1 Mio. fast erreichte, hat sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit spürbar verbessert. Aus dem operativen Geschäft resultierte ein Mittelzufluss von 251,7 Mio. dies sind immerhin 69,3 Mio. mehr als im Vorjahr. Wesentlicher Grund war die deutlich geringere Kapitalbindung durch Working Capital, was auch auf einen geringeren Anstieg der Forderungen zurückzuführen ist. Hier haben es Kunden, insbesondere in Brasilien, vorgezogen, die von uns eingeräumten Zahlungsziele nicht in Anspruch zu nehmen. Da auch der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit als Ausfluss unserer restriktiveren Vorgehensweise mit 124,3 Mio. niedriger war als im Vorjahr, hat sich der freie Cashflow um 80,9 Mio. auf 127,4 Mio. erhöht. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit enthält im Jahr 2003 neben den Auszahlungen für Dividenden auch den Effekt aus der Einziehung eigener Aktien. Die sonstigen Änderungen umfassen im Wesentlichen Zuschreibungen bzw. Abschreibungen auf die im Finanzmittelfonds enthaltenen Wertpapiere. Insgesamt hat sich der Bestand an Finanzmitteln 2003 um 47,5 Mio. auf 215,4 Mio. erhöht. Dieser Betrag ergibt sich auch als Saldo der Positionen Geld und Geldanlagen in Höhe von 234,8 Mio. und Bankverbindlichkeiten von 19,4 Mio.. Bild 11 Bilanz-Kennzahlen per 31. Dezember Die Bilanz der K+S Gruppe hat sich zum 31. Dezember 2003 in ihrer Grundstruktur nicht wesentlich geändert. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, die zu erläutern sind. Auffällig ist zunächst, dass sich das Anlagevermögen um 51,1 Mio. auf 735,8 Mio. erhöht hat. Dies ist in erster Linie die Folge einer Bewertungsanpassung: Aufgrund der Bestimmungen des Transparenz- und Publizitätsgesetzes kurz: TransPuG waren 7

zum 1. Januar 2003 die Buchwerte des Anlagevermögens um rein steuerliche Bewertungseinflüsse aus früheren Sonderabschreibungen zu korrigieren. Diese Zuschreibung wurde erfolgsneutral vorgenommen und hat das Ergebnis somit nicht erhöht; allerdings erhöhen sich die Abschreibungen nun um jährlich rund 2 Mio.. Zum 31. Dezember war das Anlagevermögen aufgrund dieser Maßnahme um 44,8 Mio. höher anzusetzen; dies hat in voller Höhe die Bilanzsumme verlängert. Diese Bewertungsanpassung ist auch eine wesentliche Ursache für den Anstieg des Eigenkapitals. Daneben wirkt sich hier natürlich der Saldo aus Jahresüberschuss und Kapitalabflüssen durch Dividendenausschüttung sowie Einziehung eigener Aktien aus. Die Eigenkapitalquote ist dadurch von 31 % auf 32 % gestiegen. Auf der Passivseite sind daneben die Rückstellungen um 47,2 Mio. auf 753,2 Mio. angestiegen. Auch hier hat sich die eben genannte Bewertungsanpassung niedergeschlagen, da dies den Ansatz passiver latenter Steuern von rund 20 Mio. im Rahmen unserer Steuerrückstellung auslöste. Im Übrigen waren vor allem die Wertansätze der bergbaulichen Rückstellungen im Zuge der laufenden Überprüfung der zugrundeliegenden Risiken und Verpflichtungen anzupassen. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind nur von untergeordneter Bedeutung in unserer Bilanz. Diese betreffen ganz wesentlich die südamerikanischen COMPO-Gesellschaften, die sich wie schon erwähnt zur Vermeidung von Währungsrisiken überwiegend in Landeswährung finanzieren. Bild 12 Eigenkapitalrendite Unsere Eigenkapitalrendite ist mit 17,3 % immer noch auf einem guten Niveau. Der Rückgang liegt nur zum kleinsten Teil an dem leicht rückläufigen Jahresüberschuss. Der Hauptgrund war vielmehr die eben genannte Anpassung aufgrund des TransPuG, die zu einer Erhöhung des Eigenkapitals führte. Ohne diese Effekte hätte die Eigenkapitalrendite mit 18,3 % annähernd das Vorjahresniveau erreicht. 8

Bild 13 Gesamtkapitalrendite Für die Gesamtkapitalrendite gilt das Gleiche. Auch hier ist der Rückgang zum größten Teil auf die genannten Bewertungsanpassungen zurückzuführen. Ohne diesen Effekt würde sich eine Gesamtkapitalrendite von 7,5 % ergeben, statt 7,2 %. Bild 14 ROCE nach Geschäftsbereichen Erheblich unabhängiger von stichtagsbedingten Einflüssen ist der Return on Capital Employed (ROCE). Als Kapitalbasis verwenden wir hier das Nettovermögen, d.h. neben den operativen Verbindlichkeiten werden nur die kurzfristigen Rückstellungen zum Abzug gebracht. Da die Ermittlung auf dem EBIT basiert, haben wir zudem weder die Finanzanlagen noch die liquiden Mittel in das Nettovermögen einbezogen. Auch hier haben sich zunächst die Bewertungsanpassungen durch TransPuG negativ ausgewirkt, ohne die sich ein ROCE von 13,3 % ergeben hätte. Durch den Rückgang des EBIT hat sich der ROCE der K+S Gruppe insgesamt auf 12,7 % verringert. Der im Jahr 2003 erreichte ROCE ist insgesamt sicherlich immer noch gut und liegt auch oberhalb unserer Kapitalkosten. Zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen treten allerdings deutliche Renditeunterschiede auf. Der Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte erzielte aufgrund des deutlich niedrigeren Ergebnisses 2003 eine Rendite von nur noch 5,2 % - ein Wert, der uns natürlich überhaupt nicht zufriedenstellt und der insbesondere unsere Renditeanforderung von mindestens 8 % klar verfehlt. Um hier eine signifikante Verbesserung zu erzielen, haben wir die von Dr. Bethke erläuterten Schritte zur Ergebnisverbesserung eingeleitet. Mit der vollen Wirksamkeit dieser Maßnahmen sollten wir ab 2005 wieder eine zufriedenstellende Rendite im Kalibereich erzielen. Einen rückläufigen ROCE musste auch der Geschäftsbereich COMPO verzeichnen. Wegen des geringeren Ergebnisses und einer zugleich gestiegenen Kapitalbasis ging 9

die Rendite von 13,5 % auf 10,3 % zurück. Sehr erfreulich war demgegenüber erneut die Rendite des Geschäftsbereichs Salz, die mit 28,4 % den schon sehr guten Vorjahreswert nochmals übertraf. Hier hat sich natürlich auch das sehr gute Auftausalzgeschäft positiv ausgewirkt; aber auch ohne diesen Effekt haben wir mit esco ein ausgewogenes Produktportfolio mit stabilem hohen Niveau erreicht. Der ROCE des Geschäftsbereichs Entsorgung und Recycling ist aufgrund des rückläufigen Ergebnisses auf 17,7 % zurückgegangen, was allerdings immer noch ein überdurchschnittlicher Wert ist. Bei der Rendite dieses Bereichs ist zu berücksichtigen, dass wir hier eine recht niedrige Kapitalbindung haben, da untertätige Hohlräume genutzt werden, die von den Bereichen Kali- und Magnesiumprodukte sowie Salz geschaffen worden sind. Verzichtet haben wir auf den Ausweis eines ROCE bei fertiva, der wegen der bekannten Ergebnisvereinbarung mit BASF wenig aussagefähig ist. Ähnliches gilt für den Bereich Dienstleistungen und Handel sowie für die Überleitung. Bild 15 K+S-Aktienkurs 2003 im Vergleich zu DAX und MDAX Schließlich noch ein paar Worte zur K+S-Aktie: Der Kurs unserer Aktie ist im Laufe des Jahres 2003 um 25 % auf 21,76 angestiegen. Rechnet man noch die im Jahr 2003 gezahlte Dividende hinzu, so ergibt sich eine Wertentwicklung von 31 %. Mit dieser insgesamt sehr positiven Entwicklung hat die Aktie zwar nicht die höheren Zuwächse des DAX und des MDAX erreicht. Bei diesem Vergleich ist natürlich zu berücksichtigen, dass sich die K+S-Aktie in den Vorjahren deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelte und insbesondere von den vorhergehenden Verlusten am Aktienmarkt bei weitem nicht so stark betroffen war wie der DAX und auch der MDAX. Und seit Beginn des Jahres hat sich ja auch einiges getan. 10

Bild 16 K+S-Aktienkurs 2004 im Vergleich zu DAX und MDAX Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs der K+S-Aktie mit einem Zuwachs von rund 20 % überaus positiv entwickelt und insbesondere den DAX, aber auch den MDAX klar hinter sich gelassen. Wir sehen dies als einen Vertrauensbeweis des Kapitalmarkts für unsere Unternehmenspolitik und -strategie an. Zugleich sind wir zuversichtlich, dass die heute vorgelegten Zahlen und vor allem der Ausblick auf die nähere Zukunft dieses Vertrauen rechtfertigen. Auch deshalb verbinden wir aus Überzeugung mit unserer K+S das Leitmotiv Wachstum erleben. 11