Unvermögen in Österreich Social Banking: Der Armut entgegenwirken



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Transkript:

Unvermögen in Österreich Social Banking: Der Armut entgegenwirken Eine Studie im Auftrag der Erste Bank Pressekonferenz 23.April 2012, 10.00Uhr

Agnes Streissler Studienautorin Social Banking aus volkswirtschaftlicher Sicht 23.04.2012 - Seite 2

Studiendesign - Fragestellung - Unvermögen in Österreich? - Social Banking/ Mikrofinanzierung als eine der wichtigsten Antworten darauf - Statistische Analyse und volkswirtschaftliche Effekte - Methode: - Literatursurvey - demographische und sozioökonomische Indikatoren - EU-Silc Sondererhebung und Ableitung von Handlungsmaßnahmen - best practices 23.04.2012 - Seite 3

Auslöser für Armut: Niedriges Einkommen - rund eine Million Menschen in Österreich sind armutsgefährdet (Monatseinkommen < 950 Euro) - jeder fünfte Haushalt kann sich nicht ausreichend am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Alltag beteiligen - 29% der Haushalte können sich unerwartete Ausgaben nicht leisten - besondere Risikogruppen: bildungsferne Schichten, AlleinerzieherInnen, MigrantInnenhaushalte 23.04.2012 - Seite 4

Schulden&Armut: Nicht immer Hand in Hand - Schuldnerlandschaft in Österreich ist weitläufig - Armutsgefährdete Menschen haben selten Schulden - Wer Schulden hat, kommt zwar schneller in finanzielle Schwierigkeiten, aber Kredite gibt es im Niedrigeinkommensbereich verhältnismäßig weniger - Jeder fünfte Haushalt hat bereits ein überzogenes Konto - Überzogene Konten sind aber bei einkommensarmen Gruppen weniger vorhanden 23.04.2012 - Seite 5

Basisfinanzdienstleistungen? - 150.000 Personen leben in Haushalten ohne Konto - 21% der Haushalte mit niedrigem Einkommen haben keine Haushaltsversicherung - Besitz eines Kontos bedeutet eine jährliche Einsparung von rund 315 Euro Transaktionskosten 23.04.2012 - Seite 6

Peter Bosek Privat- und Firmenkundenvorstand Erste Bank Verantwortungsvolles Bankgeschäft 23.04.2012 - Seite 7

Zugang zu Bankgeschäft ermöglichen Der Gründungsgedanke der Erste Bank - Zugänglichkeit - Einfachheit - Unabhängigkeit - den Grundstein für Wohlstand legen Social Banking 23.04.2012 - Seite 8

Was ist Social Banking? Fokus auf: - Basisfinanzdienstleistungen - Finanzielle Allgemeinbildung - Mikrokredite Gründung einer eigenen Stabstelle Social Banking der Erste Bank in 2010 23.04.2012 - Seite 9

Positive Auswirkungen von Mikrokrediten - Hilfe zur Selbsthilfe zurück in die Erwerbstätigkeit - Neugründungen sind für das Wirtschaftswachstum notwendig, pro Neugründung entstehen 2-3 neue Arbeitsplätze - hohe Erfolgsquote: die Mehrheit kommt dauerhaft aus Arbeitslosigkeit heraus - Besonders für Frauen eine neue Chance: 44% der Neugründer sind weiblich (Vgl. insgesamt 35% bei normalen Gründungen) 23.04.2012 - Seite 10

Chancen für beide Seiten Social Banking ist nicht einfach nur wohltätig - Kunden können wieder auf eigenen finanziellen Beinen stehen - stabile Kundenbeziehungen und gegenseitiges Vertrauen - positive volkswirtschaftliche Effekte (hohe soziale Rendite ) - Zugang zu Wohlstand 23.04.2012 - Seite 11

Finanzbildung als Armutsprävention - Bewusstsein schaffen für den Umgang mit Geld - Prävention vor Überschuldung und Armut - schon bei Kleinen beginnen damit sie als Erwachsene selbstbewusste Konsumenten werden -Studie: - Unwissen führt zu finanziellen Fehlentscheidungen (machen in z.b. Deutschland 1% Verlust des BIP aus!) - Bevölkerung überschätzt meist das eigene Finanzwissen 23.04.2012 - Seite 12

Günter Benischek Leiter Social Banking, Erste Bank Social Banking in Österreich 23.04.2012 - Seite 13

Mikrokredite - dermikrokredit Kooperation mit Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz - Erste Bank erledigt die Abwicklung der Kredite - bisher 121 Mikrokrediten - Ausweitung der Initiative auf alle Bundesländer 23.04.2012 - Seite 14

Zweite Sparkasse - Zweite Sparkasse für eine zweite Chance - Basisfinanzdienstleistungen wie ein kostenloses Konto und eine Haushaltsversicherung - 430 freiwillige Mitarbeiter betreuen 8000 Kunden - Anfang 2011 wurden die ersten Kundenverluste positiv verkündet 23.04.2012 - Seite 15

Finanzbildung - Finanzbildungsworkshop Souveräner Umgang mit Geld - SchülerInnen 4.-8. Klasse AHS - Sparefroh TV - Unterrichtsmittel für 1.-4. Klasse Volksschule - Teil 1 Was ist Geld? und Teil 2 Was kaufe ich mir? mit Lehrunterlagen - Teil 3 im Herbst 2012 23.04.2012 - Seite 16

Weitere Projekte - Social Entrepreneurs: Unterstützung für Unternehmensgründer in sozialen Bereichen - Sozialkredit für eine soziale Verbesserung (Wohnen, Mobilität, Ausbildung) - Betreutes Konto für geschäftsfähige Kunden die mangelnde Kontrolle über ihr Finanzleben haben 23.04.2012 - Seite 17