Fachhochschule Brandenburg Seminar: Spezielle Betriebswirtschaftslehre Referenten: Sebastian Gebauer, Christian Wetzel Nick Sonnenberg



Ähnliche Dokumente
Referenten: Sebastian Gebauer ( ) Christian Wetzel ( ) Nick Sonnenberg ( )

Consense Internationale Fachmesse und Kongress für nachhaltiges Bauen, Investieren und Betreiben

Licht im Dschungel. von CSR in KMU und ISO 26000

Neue Wege zum Erfolg

1. Einleitung. 2. Grundlagen

Studie: Corporate Social Responsibility Bedeutung, Herausforderungen und Trends - Praxislösung Online-Spendenaktionen

Dialogforum Corporate Social Responsibility

Was genau unter CSR zu verstehen ist bzw. welche Kriterien dabei betrachtet werden, ist in verschiedenen, folgend genannten Dokumenten fixiert:

Strategische CSR als Mehrwert für Unternehmen und Gesellschaft

Fachkräftesicherung in gesellschaftlicher Verantwortung. Positionen des BWA Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft

CSR als Innovationstreiber CSR und Innovation Fokus social innovation

CSR im Mittelstand. Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand. entdecken. messen. und aufzeigen

GKV Verhaltenskodex. (Code of Conduct) für die Kunststoff verarbeitende Industrie

Business Case Nachhaltigkeit am Beispiel der Textilindustrie

Zukunftsvertrag. vom Kindergipfel am 24. September in Tambach-Dietharz

Oliver Reith

MARKETING FÜR und MIT Senior/innen. Arbeitsbereich Kundenservice

Beschwerdeverfahren 2.1.2

Corporate Social Responsibility.

Nachhaltige Beschaffung führt zu Wettbewerbsvorteilen

Ökonomie, Ökologie und Nachhaltigkeit als gemeinschaftliches Ziel. Birgit Stöver, MdHB 28. Oktober 2014

Unternehmensengagement: Corporate Citizenship und Corporate Volunteering

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY (CSR) SCHAFFT EINE BALANCE ZWISCHEN ÖKONOMIE, ÖKOLOGIE UND SOZIALEM... MitbewerberInnen. Unternehmen.

CSR - Corporate Social Responsibility Ein Gewinn für alle

Das Konzept der Nachhaltigkeit

Kundenorientierung ist wichtigster Wachstumstreiber in Europa

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

Wir wollen führend sein in allem was wir tun.

Social Supply Chain Management

EHRENAMTSKONGRESS NÜRNBERG 2012

Nachhaltigkeit im Handel. Best Practice Beispiele. Fragebogen für Unternehmen

Corporate Responsibility 2011

Risikomanagement bei PPP Projekten: Erfahrungen aus Deutschland

Nachhaltigkeit nur Energieeinsparung und höhere Baukosten?

CSR unternehmen! Qualifizierung von Unternehmen an verschiedenen Standorten in Deutschland. FdW Forum deutscher Wirtschaftsförderer, 14./15.11.

CSR-Berichterstattung im Mittelstand - Pflicht oder Kür?

Nachhaltige Arbeitsplätze

1) Was sind die Ziele des Europäischen Wirtschaftsführerscheins, EBC*L? 4) Von wem wurde der EBC*L initiiert und von wem wird er betrieben?

Die wachsende nationale und internationale Bedeutung von CSR im Agribusiness

Ensinger Mineral-Heilquellen GmbH. Das Prinzip der Nachhaltigkeit Herausforderungen und Lösungen für einen mittelständischen Betrieb.

Informationen zum Seminar. Grundlagen und Einführung in das Wissensmanagement

Sicherer Fremdpersonaleinsatz unter Compliance - Gesichtspunkten Wichtiger Fokus im Risikomanagement von Unternehmen.

Qualitätssicherung in der Wirtschaftsmediation in Praxis und Ausbildung

Auslobung des Hessischen Familienpreises 2016

InternationalesRahmenabkommen. zwischen

Berlin DiverCity. EQUAL-Entwicklungspartnerschaft Berlin DiverCity

Pensionskasse Unternehmen Beispiele für angetroffene, reale Schwierigkeiten

Nachhaltigkeits-/ Umweltberichte

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Tipps für den Aufbau von Sponsoring-Partnerschaften

Communication on Progress: Global Compact als Berichtsrahmen?

Verantwortungspartner- Regionen in Deutschland

Hrsg: VIS a VIS Agentur für Kommunikation GmbH, Köln

Vertrauenswürdige digitale Archive: DIN Norm 31644

Leitfaden Freiwillige QS-Inspektion Arbeits- und Sozialbedingungen

Werte-Management und soziale Verantwortung neue Herausforderungen für Organisationen in der Zivilgesellschaft

Die Arbeitsschutz-Allianz Sachsen aus Sicht der Unfallversicherungsträger. Bilanzierungskonferenz AS-Allianz / Gründungskonferenz SAK

Corporate Citizenship. Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship Meilensteine der Nachhaltigkeit?

Mittelstandsbeteiligungen

Antidiskriminierung und Chancengleicheit

Stiftung Zewo Schweizerische Zertifizierungsstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen

Mobilität gemeinsam gestalten. Das Mobilitätsbudget als neuer Weg für Unternehmen

Worum geht es? Oder wozu eigentlich das ganze Qualitätstheater?

Logistik macht Schule

RUNDE TISCHE /World Cafe. Themen

KMU-verträgliche Umsetzung eines integrierten Qualitäts- und Umweltmanagementsystems

Erfolgreiche ITIL Assessments mit CMMI bei führender internationaler Bank

"NACHHALTIGKEIT" ALS LEITFORMEL WIRTSCHAFTSETHISCH-KRITISCH BELEUCHTET

Deutscher Bürgerpreis. Jetzt bewerben: Deutschland 2016 Integration gemeinsam leben

Flexible Arbeits- und Betreuungskonzepte - Probleme und Ansätze bei Manpower

Managementsysteme und Arbeitssicherheit

Einfach. Gutes. Tun. Soziales Engagement (CSR) sichtbar machen

DAX30 Unternehmen und Nachhaltigkeit

Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement. Beratung von Kommunen zur nachhaltigen Entwicklung im Zeitalter der Energiewende und des globalen Klimawandels

Idee und Konzept des Spieles

Unterstützung bei der Globalisierung Finanzierung und Förderung für den Mittelstand

Engagement der Industrie im Bereich Cyber Defense. Blumenthal Bruno Team Leader Information Security RUAG Defence Aarau, 25.

Fachhochschulausbildung in Innovationsmanagement jetzt direkt vor Ort in Schaffhausen

Aufgaben des Betriebsrates im Arbeitsschutz aus der Praxis

Nachhaltigkeitszertifikate als Bestandteil zukünftiger Finanzierungen?

SSC BP MUSTERPRÜFUNG Prüfungsfach: Supply Chain Management

Kieler Prozessmanagementforum 2013 Prozessmanager der Zukunft Referent: Dr. Klaus Thoms, IHK zu Kiel 20. Dezember 2013

Die Selbstverpflichtung der Firma Faber-Castell zum Erhalt der Biodiversität

Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen in Deutschland zwischen Tradition und Innovation

Wie nimmt man am Wettbewerb teil? Ihre Bewerbung richten Sie bitte elektronisch in Dateiform oder schriftlich in Papierform an:

Durchsetzung von Sekundärzielen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge

Ringvorlesung Entwicklungspolitik XVI TU. Internationale Weiterbildung und Entwicklung gemeinnützige GmbH

AUTOMOBIL- INDUSTRIE. Automotive Excellence Qualitätsmanagement-Systeme in der Automobil-Industrie. TÜV SÜD Management Service GmbH

Erläuterungen zur Untervergabe von Instandhaltungsfunktionen

B.A.U.M. e.v. Ergebnisse des Wettbewerbs Büro & Umwelt Dieter Brübach Mitglied des Vorstands des B.A.U.M. e.v. Datum: 24.

Duales Studium in Hof Ein perfekt abgestimmtes Programm

Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Management Prof. Dr. Carola Jungwirth. Seminararbeit. Projekt-Seminar INSTEAD im SS 2011

Wie ist das Wissen von Jugendlichen über Verhütungsmethoden?

Compliance-Richtlinie der. InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG

agens 2009 Sicherheit als Bestandteil eines integrierten Compliance Systems aus betriebswirtschaftlicher Sicht

Teamentwicklung. Psychologische Unternehmensberatung Volker Rudat

Communication on Progress COP. von: bis:

Großbeerener Spielplatzpaten

Transkript:

Fachhochschule Brandenburg Seminar: Spezielle Betriebswirtschaftslehre Referenten: Sebastian Gebauer, Christian Wetzel Nick Sonnenberg Seminar: Spezielle Bwl 1

Corporate Social Responsibility Altruismus oder Eigennutz? Seminar: Spezielle Bwl 2

1. Definition des Begriffes Gliederung 3. Einführung in die Geschichte des Begriffes 5. Grundformen unternehmerischer Aktivität im Rahmen von CSR 3.1 CSR in der Wertschöpfungskette (Allgemein, Ziele, Motive, Unterstützungsmöglichkeiten) 3.2 CSR als Community Development (Allgemein, Ziele, Motive, Unterstützungsmöglichkeiten) 4. Beispiel Krombacher Regenwaldprojekt 5. Fazit: Altruismus oder Eigennutz? 6. Literaturverzeichnis Seminar: Spezielle Bwl 3

1. Definition des Begriffes Konzept der nachhaltigen Entwicklung auf Unternehmensebene Integrierte Betrachtung von Wirtschaftswachstum, Umwelt und Entwicklung mit dem Ziel, heutige Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die Überlebensfähigkeit zukünftiger Generationen einzuschränken (Brundtland Report 1987) EU-Definition: Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Tätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren EU (2002), S.7 Seminar: Spezielle Bwl 4

2. Einführung in die Geschichte des Begriffes Beginn der Diskussion um Verpflichtungen von Managern in 1930er Jahren Zuspitzung der Debatte: Zunahme feindlicher Übernahmen von Firmen in 80er Jahren in USA: unsoziales Unternehmerverhalten Vertiefende internationale Arbeitsteilung und Globalisierung: Formierung internationaler NGO s und kritischer Medien Weltgipfel zur nachhaltigen Entwicklung 1992 zu Aspekten der langfristigen ökologischen Wirkung des Handelns von Unternehmen/Individuen Global Impact Initiative von Kofi Annan 1999: Forderung ethischer Verantwortung an Unternehmen Seminar: Spezielle Bwl 5

3. Grundformen unternehmerischer Aktivität im Rahmen von CSR 3.1 CSR in der Wertschöpfungskette -Wertschöpfungskette unter sozialen und ökologischen Kriterien positiv gestalten -Durchführung von Aktivitäten in Zentrale, lokalen Zweigwerken, Zulieferern u. Abnehmern durchgeführt -Direkter Zusammenhang zum Unternehmensziel -Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards 3.2 Community Development -Aktivitäten zielen auf Individuen/ Gruppen/ natürliche Umwelt in den Gebieten ab, die durch unternehmerisches/ wirtschaftliches Handeln direkt beeinflusst werden -Z.B. Förderung von Gesundheitso. Bildungseinrichtungen in standortnahen Gemeinden -Beschränken sich weitgehend auf die Finanzierung von Maßnahmen Seminar: Spezielle Bwl 6

3.1.1 CSR in der Wertschöpfungskette: Sozial- und Umweltstandards: Selbstverpflichtung der Unternehmen, an allen Standorten sozialund umweltverträglich zu produzieren Sozialstandards: Verbot der Zwangsarbeit, Verbot der Diskriminierung, Mindestalter der Arbeitsaufnahme, Verbot der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, Arbeitszeit, Lohn.. (vgl. SA 8000, www.ilo.org) Umweltstandards: kein einheitlicher Katalog, aber seit 1996: ISO 14001 branchenübergreifender Standard zur Minimierung negativer Umweltwirkungen Seminar: Spezielle Bwl 7

3.1.2 Motive von CSR in der Wertschöpfungskette: 1. CSR als Teil des Risikomanagements: - vorbeugende Maßnahme, um Imageschäden durch öffentliche Kritik zu vermeiden 2. CSR zur Kostensenkung und Produktionssteigerung: - häufig Senkung der Produktionskosten durch Umstellung auf umweltfreundliche Prozesse möglich - soziale Verbesserungen wirken effizienzsteigernd 3. CSR aus ethischen Motiven: - Entscheidungsträger fühlen sich einem Wertesystem verpflichtet Seminar: Spezielle Bwl 8

3.1.3 Zusätzliche Effekte von CSR entlang der Wertschöpfungsketten Wichtiger Beitrag zur Beschleunigung von Entwicklungsprozessen in Entwicklungsländern Idealfall: breitenwirksame und strukturbildende Wirkung Seminar: Spezielle Bwl 9

3.1.4 Unterstützungsmöglichkeiten von CSR entlang der Wertschöpfungsketten Entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Industrieländern: Information über Produktionsbedingungen Preis + ethische Komponente bei Produktentscheidung Größere Nachfrage an CSR-Produkten Anreiz/Druck auf Angebotsseite Zunahme von CSR-Maßnahmen Seminar: Spezielle Bwl 10

3.2.1 CSR als Community Development Ziel ist es, gesellschaftlichen Nutzen zu stiften, der nicht direkt mit der Wertschöpfungskette in Verbindung steht Punktuelle Maßnahmen: Bsp. Finanzielle Unterstützung eines Kindergartens in einem Marginalviertel von Manila durch die Help Alliance der Lufthansa Unternehmensübergreifende Initiativen: Bsp: Global Business Coalition on HIV/AIDS 2003 gegründete Unternehmensallianz mit 130 transnationalen Konzernen in 178 Ländern Seminar: Spezielle Bwl 11

3.2.2 Motive von CSR als Community Development 1. Imagegewinn durch karitatives Engagement 2. Indirektes Marketing der Produkte in den jeweiligen Ländern mit CSR 3. Akzeptanz an den Produktionsstätten 4. Betriebswirtschaftliche Erwägungen für den Standort (z.b. Senkung der Personalkosten durch geringere Aidsinfektionen) 5. Ethische Überzeugungen 6. Verbundenheit des Managements mit Land Bsp: Daimler Chrysler Seminar: Spezielle Bwl 12

3.2.3 Probleme von CSR als Community Development Hilfe oder Marketing im Mittelpunkt? Gefahr unbeabsichtigter negativer Wirkungen Suboptimale Insellösungen? Seminar: Spezielle Bwl 13

3.2.4 Unterstützungsmöglichkeiten von Community Development Maßnahmen Wichtiges Motiv: Imagepflege, daher: Öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit durch Vergabe eines CSR- Preises für strukturbildende Projekte Beispiel: Green Business Award (Taiwan) Preis für exemplarischen Umweltschutz Seit 1992 jährlich durch Regierung vergeben 5.größte Anzahl an ISO 14000 Zertifizierungen weltweit Seminar: Spezielle Bwl 14

4. Beispiel Krombacher Regenwaldprojekt Seminar: Spezielle Bwl 15

5. Fazit Klarer Nutzen für Unternehmen: Maßnahmen gehorchen langfristig einer betriebswirtschaftlichen Rationalität ABER! Maßnahmen entschärfen Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern Entlasten Gesetzgeber von regulativen Kontrollaufgaben Wichtiger Bestandteil der Entwicklungshilfe in Entwicklungsländern mit niedrigen sozialen und ökologischen Standards Seminar: Spezielle Bwl 16

Tue Gutes und rede darüber Erich Kästner Seminar: Spezielle Bwl 17

6. Literaturverzeichnis Bundesverband der deutschen Industrie (2004): Unternehmerische Verantwortung bei Direktinvestitionen im Ausland, Berlin. Brundtland Report A/42/427 (1987): Report of the World Commission on Environment and Development. Meffert H. (2000): Marketing. Wiesbaden. Europäische Kommission: Verantwortliche Unternehmenstätigkeit Internetquellen: Seminar: Spezielle Bwl 18