risikobericht grundsätze Risikomanagement umfeld- und branchenrisiken



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Transkript:

risikobericht grundsätze Der kuka Konzern ist als international operierendes Unternehmen einer Vielzahl von möglichen Risiken ausgesetzt. Ziel des unternehmerischen Handelns ist es, die Risiken zu minimieren und die potenziellen Chancen zu nutzen, um so den Unternehmenswert systematisch und kontinuierlich zu steigern und die gesteckten Ziele zu erreichen. Risikomanagement kuka erfasst kontinuierlich und systematisch externe und interne Risiken für alle Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften und bewertet sie konzernweit einheitlich nach ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. Eine Präzisierung erfolgt durch die Unterscheidung in Worst-, Medium- und Best-Case-Szenarien sowie der entsprechenden Berücksichtigung von Rückstellungen bzw. Wertberichtigungen in den Bilanzen. Vor der quartalsweisen Berichterstattung werden die Meldungen in einem Steuerungskreis von den Zuständigen plausibilisiert und weitere Handlungsalternativen definiert. Der anschließend erstellte Risikoatlas beinhaltet unter anderem die Top 10 Risiken sowie eine Übersicht zur Risikogesamtsituation. Die Top 10 Risiken der Geschäftsbereiche Robotics und Systems, sowie daraus abgeleitet die des Konzerns, werden monatlich aktualisiert und sind fester Bestandteil des Monatsreportings sowie der Vorstands-, Aufsichtsrats- und Prüfungsausschusssitzungen. Die direkte Verantwortung für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt beim Management der Geschäftsbereiche und Tochtergesellschaften. Risikokoordinatoren in den zentralen und dezentralen Unternehmenseinheiten sorgen für eine einheitliche Berichterstattung mit definierten Meldewegen und mit an die Gesellschaftsgröße angepassten Meldegrenzen. Es besteht jederzeit die interne Ad-hoc-Meldepflicht für Risiken, wenn bestimmte Meldegrenzen überschritten werden. Das Risikomanagementsystem wird in der kuka Aktiengesellschaft über eine Stabsstelle koordiniert und ist integraler Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Das Risikomanagementsystem des Konzerns ermöglicht es der Unternehmensleitung, wesentliche Risiken frühzeitig zu erkennen, Maßnahmen zur Gegensteuerung einzuleiten und deren Umsetzung zu überwachen. Regelmäßige Prüfungen des Risikomanagementprozesses durch die interne Revision gewährleisten dessen Effizienz und Weiterentwicklung. Daneben prüft der Abschlussprüfer das Risikomanagementsystem sowie deren integrierte Risikofrüherkennung auf ihre Eignung, um Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, frühzeitig zu erkennen. umfeld- und branchenrisiken kuka hat die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise und des weltweiten Absatzeinbruchs der Automobilindustrie 2008 zu spüren bekommen. So ist im November ein Auftrag der lsw Maschinenfabrik GmbH, Bremen, eine 100 %ige Tochtergesellschaft der kuka Aktiengesellschaft in Höhe von rund 23 mio. durch getrag Transmission Manufacturing llc, Indiana / usa storniert und am 17. November 2008 die Eröffnung eines Gläubigerschutzverfahrens nach Chapter 11 des us Bankruptcy Code beantragt worden, welches eine negative Auswirkung auf das Betriebsergebnis von 20,8 mio. in 2008 hatte.

Außerdem hat sich die finanzielle Situation der meisten Automobilhersteller im Jahr 2008 deutlich verschlechtert, insbesondere der drei großen amerikanischen Fahrzeughersteller Ford, General Motors und Chrysler, die sich in einer niedrigen Bonitätsbewertung verschiedener Ratingagenturen widerspiegelt. Das Exposure des kuka Konzerns mit diesen drei Herstellern entfällt zu ca. 70 % auf den amerikanischen Kontinent und ca. 30 % auf Europa. Diesem Kundenexposure wird mit einem stringenten Nachverfolgen der Forderungen sowie einem regelmäßigen Exposure-Reporting entgegengewirkt. Außerdem werden neue Aufträge ab einem bestimmten Volumen nur nach vorheriger Zustimmung des Vorstands und unter Brücksichtigung gewisser Sicherheiten (Garantien, Anzahlungen etc.) angenommen. Weiterhin ist kuka dem zyklischen Investitionsverhalten des Kundenkreises in relevanten Teilmärkten ausgesetzt. Darüber hinaus wirken sich Länderrisiken, wie zum Beispiel Patent- und Markenschutz in Asien, Wechselkursschwankungen, Finanzierungsrisiken, technische Risiken und das Risiko signifikanter Preissteigerungen bei bedeutenden Rohstoffen aus. leistungswirtschaftliche risiken kuka Robotics Die Risiken auf den Robotermärkten liegen im Wesentlichen im Investitionsverhalten der Kunden und dem anhaltenden Preisdruck in der Automobilindustrie. Auch führt das weiter gestiegene Kostenbewusstsein aller Kunden weltweit, insbesondere in der Automobilindustrie und deren Zulieferbranche, zu immer längeren Nutzungszyklen der eingesetzten Roboter und damit tendenziell einer veränderten Nachfrage bei Ersatzinvestitionen. kuka Robotics wirkt diesem Trend mit der stetigen Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen entgegen, die den Kunden nachweisbare finanzielle Vorteile durch einen raschen Mittelrückfluss bieten. Schwerpunkte sind hier die Weiterentwicklungsmöglichkeiten neuer Applikationen im Bereich Medizintechnik und in sonstigen konsumnahen Bereichen. Im Geschäftsjahr 2008 wurden im kuka Konzern insgesamt 33,7 mio. für Forschung und Entwicklung aufgewendet, wovon der größte Anteil auf Robotics entfiel. Eine Verbreiterung der Kundenbasis in die General Industry, die im Geschäftsjahr 2008 insgesamt 41,8 % des Auftragseingangs bei Robotics ausmachte, ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie zur Entwicklung neuer Absatzmärkte neben der Automobilindustrie. Beispiel hierfür ist der Markt für Medi zintechnik. Darüber hinaus wird der Ausbau der Regionen Amerika und Asien weiter vorangetrieben. Währungsvorteile begünstigen zum Teil das Geschäft der Wettbewerber. Durch erhöhte Verteilung der Wertschöpfung auf verschiedene Währungszonen soll erreicht werden, die Ertragskraft unabhängiger von Währungsschwankungen zu gestalten. kuka Systems Ein wesentliches Risiko für den Geschäftsbereich Systems liegt im Investitionsverhalten der Automobilindustrie, das wiederum durch das weltweite Geschäfts- und Investitionsklima geprägt wird. Die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise machten sich vor allem im vierten Quartal 2008 im

Auftragseingang aber auch im Investitions- und Zahlungsverhalten der Kunden bemerkbar. So sind für das Jahr 2008 geplante Projekte in das Folgejahr verschoben worden. Weiterhin wirken sich die Kostensenkungsprogramme der Automobilhersteller einerseits positiv auf das Geschäft durch höhere Anforderungen an Effizienz und Flexibilität der Produktionsanlagen, andererseits negativ durch Reduzierung der Investitionsvolumina aus. Durch die Langfristigkeit der Auftragsabwicklung, der geringen Frequenz der Auftragseingänge sowie dem Preis- und Wettbewerbsdruck können Risiken für den Umsatz und das Ergebnis entstehen. Das Kundenexposure, insbesondere unserer amerikanischen Tochtergesellschaften, gegenüber den drei großen us-amerikanischen Fahrzeugherstellern Ford, General Motors und Chrysler wird durch ein stringentes Projekt- und Forderungsmanagement reduziert. Ergänzend können sich auf Grund des starken Projektgeschäfts Projektrisiken z. B. Projektfehlkalkulationen, Konventionalstrafen und Projektverschiebungen ergeben. Diese Risiken werden laufend überwacht und durch Rückstellungen bilanziell berücksichtigt. Risikomindernd wirkt sich die regionale Diversifizierung über Aktivitäten in Europa und Nordamerika aus sowie über das wachsende Geschäft in Asien. Gerade in Asien werden weitere Potenziale gesehen, da die Automobilindustrie an dem asiatischen Wirtschaftswachstum partizipieren möchte und lokale Fertigungskapazitäten auf- und ausbaut. Die steigende Modellvielfalt der Automobilindustrie wirkt sich positiv auf die Auftragslage aus, da steigende Anforderungen an flexible Produktionssysteme gestellt werden. Hieraus können sich für Systemanbieter und Zulieferer neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Die Notwendigkeit für kleinere, ressourcensparende Automobile, insbesondere bei den amerikanischen Automobilherstellern, wird zu weiteren Anpassungen der Produktionssysteme und Investitionen führen, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Betreibermodelle wie bei kuka Toledo Production Operations (ktpo) bieten zusätzliche Chancen und auch Risiken. Mit dem Verkauf von Chrysler durch die Daimler ag im August 2007 hat sich die Bonität von Chrysler im Jahr 2008 weiter verschlechtert. Der Verkauf von Chrysler hat außerdem eine Changeof-Control-Klausel wirksam werden lassen, die im Jahr 2008 zur Ablösung der Finanzierung der Jeep Wrangler Karosserieproduktion durch kuka geführt hat. Die Marke Jeep Wrangler bietet im Vergleich zur sonstigen amerikanischen Automobilindustrie überdurchschnittliche Entwicklungsmöglichkeiten, an der kuka auch im Jahr 2008 partizipiert hat. Risiken bestehen in stärkeren Abhängigkeiten von pkw- Absatz- und -Produktionsmengen auf dem amerikanischen Automobilmarkt. Nach einer fundierten Marktanalyse in der Luftfahrt- und Solarindustrie werden auch hier potenzielle Chancen gesehen und erste Aufträge realisiert. unternehmensstrategische risiken Ziel der beiden kuka Geschäftsbereiche ist es, in ihren jeweiligen Märkten zu den Technologie- und Markt führern zu gehören. Die konsequente Weiterentwicklung ihrer Technologien über koordinierte Innovationsprogramme hat deshalb zentrale Bedeutung. Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, Chancen und Risiken technischer Innovationen rechtzeitig zu erkennen und diese auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. Möglichen Fehleinschätzungen des Markts wird durch regelmäßige, teilweise dezentrale Markt- und Wettbewerbsanalysen entgegengewirkt. Dies wird unterstützt durch anwenderorientierte

Entwicklungen, Systempartnerschaften und Kooperationen, wie zum Beispiel der Forschungskooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (dlr) in Wessling bei München sowie mit der rwth Aachen und dem Universitätsklinikum Aachen. Die Implementierung effizienter Qualitätssicherungssysteme sowie regelmäßige Zertifizierungen tragen dazu bei, mit kundenorientierten Produkten und Lösungen zu überzeugen und die Stellung unserer Gesellschaften in ihren Märkten zu festigen. Beispielsweise gewann die kuka Roboter GmbH den Manufacturing Excellence Award 2008. Sowohl der Gesamtsieg als auch der Award in der Kategorie Produktinnovation ging nach Augsburg wegen der herausragenden Leistungen beim Umgang mit Kunden, Prozessen und innovativen Produkten. Die Unternehmensstrategie wird durch eine zentrale Stabsstelle in der ag koordiniert und mit den Geschäftsbereichen regelmäßig überprüft und abgestimmt. In dem gemeinsamen Innovation Center werden Querschnittstechnologien und -konzepte entwickelt, um durch einheitliche Vorgehensweisen und Prozesse Synergien zu nutzen und die Anforderungen des Markts mit innovativen Produkten und Lösungen zu bedienen. Hierfür werden f&e-controller bei Robotics und Systems eingesetzt. Durch die Zentralisierung übergeordneter, administrativer und geschäftsunterstützender Aufgaben wie das Rechnungswesen und die Gehaltsabrechnung wird die Zusammenarbeit im Konzern intensiviert, einheitliche Abläufe gemäß den Compliance-Anforderungen geschaffen, Synergien realisiert und somit eine Kostenoptimierung erzielt. Weitere Aufgaben und Bereiche werden im Jahr 2009 folgen. personalrisiken kuka ist für die Realisierung seiner Ziele auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Es ist somit eine ständige Herausforderung, dieses Personal in einem intensiven Wettbewerb für den Konzern zu gewinnen und an ihn zu binden. Vor allem in den weltweiten Wachstumsmärkten besteht zunehmend Bedarf an gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern. In Deutschland zeigt sich darüber hinaus auch ein zunehmender Mangel an qualifiziertem, insbesondere technisch ausgebildetem Personal. Dies erfordert entsprechende unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen und eine permanente Ausrichtung des Unternehmens am Arbeits- und Bewerbermarkt. Hierzu gibt es enge Kooperationen zu lokalen und nationalen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel mit der Universität Augsburg, der rwth Aachen und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (dlr). Die gesamte Thematik wird darüber hinaus noch durch die mehr und mehr erkennbare demographische Entwicklung forciert. Mittlerweile gibt es erste Bewerbergruppen (zukünftige Auszubildende), bei denen zusätzlich zur Qualität auch die Anzahl der Interessenten konstant abnimmt. Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen des Konzerns teils dezentral, teils zen tral organisiert sichert dabei die unverzichtbare fachliche Kompetenz des Personals. Das unternehmensinterne internationale Traineeprogramm bietet jungen Nachwuchskräften die Möglichkeit, verschiedene Bereiche und Auslandsgesellschaften kennen zu lernen. Die zum Jahresende 190 Auszubildenden im kuka Konzern werden früh in das Unternehmen integriert und nach Möglichkeit anschließend in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.

Entscheidende Aufgabe ist es, den kuka Konzern für die Zukunft demographiefest zu machen. Eine unternehmerisch geprägte Denk- und Handlungsweise wird auch durch die Verankerung von variablen, nach dem Geschäftserfolg bemessenen Gehaltsbestandteilen bei den Führungskräften bewirkt. Unterstützt wird dies durch die Ausgabe von Mitarbeiteraktien. Hierzu wurden die Kriterien, nach denen die Bewertung der variablen Gehaltsbestandteile erfolgt, für alle Geschäftsführer der wesentlichen Gesellschaften neu definiert. Ab dem Geschäftsjahr 2009 sind diese einheitlich und zu gleichen Teilen analog der Vorstandsvergütung nach dem ebit, Capital Employed und dem Free Cashflow berechnet. informationstechnische risiken Die it ist ein strategisches Instrument für das Erreichen der Geschäftsziele unter wirtschaftlichen Gesichts punkten. Standardisierung und Integration von it-systemen sind die wesentlichen Grundlagen für einen wirtschaftlichen und reibungslosen it-betrieb und somit für die Durchgängigkeit und Effizienz von Ge schäftsprozessen. Im Verlauf des Jahres 2008 wurde die Harmonisierung der kaufmännischen it-systeme in Einklang mit der allgemeinen strategischen Ausrichtung des Konzerns wesentlich vorangetrieben. Technische und organisatorische Ausrichtung der it richten sich darüber hinaus an den Sicherheits- und Verfügbarkeitsanforderungen der Geschäftsprozesse aus. Durch die regelmäßige Überprüfung und Optimierung der verwendeten Informationstechnologien, der relevanten Richtlinien und Organisationsstrukturen wird sichergestellt, dass Risiken sowohl durch zunehmendes externes Bedrohungspotenzial als auch durch wachsende Abhängigkeit der Geschäftsprozesse von einer funktionierenden it minimiert werden. Durch aktives it-service-continuity-management konnten Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs verhindert werden. Die it ist ebenfalls in den Chancen- und Risikomanagementprozess des kuka Konzerns eingebunden. Neben der jährlichen it- Prüfung werden stichprobenartig it-abteilungen durch externe Prüfer auf die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen überprüft. Außerdem werden regelmäßig qualitative und quantitative Benchmarks mit externen it-dienstleistern durchgeführt, um mögliches Verbesserungs potenzial zu identifizieren. Des Weiteren wurden im Berichtsjahr in einzelnen Gesellschaften durch Projekte im Bereich Business Continuity Management sowie durch interne Auditierung Risiken analysiert und reduziert. finanzwirtschaftliche risiken Zu den zentralen Aufgaben der kuka ag zählen die Koordination und Lenkung des Finanzbedarfs innerhalb des Konzerns sowie die Sicherstellung der finanziellen Unabhängigkeit von kuka. In diesem Zusammenhang optimiert der kuka Konzern auch die Konzernfinanzierung und begrenzt die finanzwirtschaftlichen Risiken. Hierzu wurde das in 2007 implementierte, einheitliche und konzernweit arbeitende Treasury- Reporting-System weiter entwickelt. Darüber hinaus wird das Liquiditätsrisiko für den Gesamtkonzern durch eine enge Begleitung der Konzerngesellschaften bei der Steuerung der Zahlungsströme reduziert. Auf Grund des Konsortialkredits in Höhe von 305,0 mio. sowie der am 9. Mai 2006 begebenen Wandelanleihe mit einem Volumen von 69,0 mio., des im Dezember 2006 aufgelegten abs-programms (regelmäßiger Verkauf von Forderungen) in Höhe von bis zu 25,0 mio. und weiterer bilateraler Kreditlinien mit Kreditversicherern und Banken ist die Finanzierung bis Ende 2010 vertraglich vereinbart. Regelmäßig werden Zinsanalysen erstellt, deren Ergebnis ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagementsystems

ist. Bei einer Veränderung des Zinsniveaus um 1 %, bezogen auf den Bilanzstichtag, würde sich das Zinsergebnis um 0,1 mio. für den kuka Konzern verändern. Das transaktionsbezogene Wechselkursrisiko wird durch Devisengeschäfte vor allem durch Termin- und Swapgeschäfte abgesichert. Detailliert wird über das zentrale Devisenmanagement im Konzernanhang unter Finanzinstrumente auf den Seiten 117 bis 118 berichtet. Grundsätzlich müssen alle Gesellschaften des kuka Konzerns Fremdwährungspositionen im Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Translationsrisiken also Bewertungsrisiken für Bilanzbestände aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen werden grundsätzlich nicht abgesichert. Das aus der Volatilität der Leitwährungen resultierende ökonomische Wechselkursrisiko (Wettbewerbsrisiko) wird durch die Verteilung der Produktionsstandorte auf mehrere Länder reduziert (Natural Hedging). Interne Richtlinien regeln die Verwendung von Derivaten, die einer ständigen internen Risikokontrolle unterliegen. Auf Grund der Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise auf die Realwirtschaft wird sich weltweit eine Konjunkturabschwächung ergeben, die auch negative Auswirkungen auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns haben könnte. Diese Entwicklung hat allgemein den Zugang zu den Geld- und Kapitalmärkten erschwert und es besteht das Risiko, dass sich die Refinanzierungskosten erhöhen könnten, sollten die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten andauern. Außerdem könnte eine verminderte Liquidität an den Finanzmärkten zu einer Ausweitung der Kreditrisikomargen führen. Vor diesem Hintergrund hat kuka ausreichend Liquiditätsvorsorge betrieben, die Frequenz sowie die Detailtiefe der Liquiditätsplanung erhöht und führt in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Simulationen und Szenarioanalysen für die Liquiditäts- sowie Finanzierungssituation durch. compliance-risiken Compliance-Risiken könnten zu Strafen, Sanktionen, gerichtlichen Verfügungen bezüglich zukünftigen Verhaltens, der Herausgabe von Gewinnen, dem Ausschluss aus bestimmten Geschäften, dem Verlust von Gewerbekonzessionen oder zu anderen Restriktionen führen. Des Weiteren könnte eine Verwicklung in potenzielle Korruptionsverfahren der Reputation des kuka Konzerns insgesamt schaden und nachteilige Auswirkungen auf das Bemühen haben, sich um Geschäfte mit Kunden sowohl des öffentlichen als auch des privaten Sektors zu bewerben. Die Ermittlungen könnten sich auch auf Beziehungen zu Geschäftspartnern, von denen der kuka Konzern abhängt, sowie auf die Fähigkeit, neue Geschäftspartner zu finden, nachteilig auswirken. Sie könnten sich ferner nachteilig auf die Fähigkeit auswirken, strategische Projekte und Transaktionen zu verfolgen, die für das Geschäft wichtig sein könnten, wie z. B. Joint Ventures oder andere Formen der Zusammenarbeit. Laufende oder zukünftige Ermittlungen könnten zur Aufhebung einiger bestehenden Verträge führen und Dritte, einschließlich Mitbewerber, könnten gegen den kuka Konzern in erheblichem Umfang Verfahren anstrengen.

Um diese Risiken transparent und kontrollierbar zu machen wurde Anfang 2008 ein weltweit gültiges Corporate Compliance Programm implementiert und alle Führungskräfte weltweit geschult. Wesentliche Risiken ergaben sich hieraus nicht, da durch die frühzeitige Risikomitigation und Ursachen bekämpfung, wie z. B. der Anpassung von Geschäftsabläufen, aktiv entgegengesteuert werden konnte. sonstige risiken Der kuka Konzern beobachtet permanent weitere Risiken und steuert ihnen so weit wie möglich gegen. Risiken für die Umwelt sind aus betrieblichen Aktivitäten nicht zu erkennen, da auf den Einsatz von Gefahrstoffen verzichtet wird. Rechtliche Risiken werden, wo möglich, durch standardisierte Rahmenverträge begrenzt. Die Rechtsabteilungen des Konzerns unterstützen die operativen Gesellschaften und tragen so zu einer Risikobegrenzung bei. Des Weiteren besteht eine konzernweite d&o-versicherung (Directors and Officers Liabilitiy Insurance), welche u. a. für die geschäftsführenden Organe (Vorstand und Geschäftsführer) sowie Aufsichtsorgane (Aufsichts-, Verwaltungs- und Beiräte) der in- und ausländischen Konzerntochtergesellschaften abgeschlossen wurde. Jährlich findet eine Überprüfung des vorhandenen Versicherungsschutzes statt, um das Verhältnis aus Versicherungsschutz und Selbstbehalten versus Risikoprämie abzuwägen. Dies wird anschließend im Vorstand beschlossen. Um eine mögliche Übernahme des Unternehmens abschätzen zu können, werden regelmäßig Analysen der Aktionärsstruktur durchgeführt. Die Globalisierung der operativen Geschäfte im kuka Konzern hat die notwendige Berücksichtigung einer Vielzahl internationaler und landesspezifischer vorwiegend gesetzlicher Regelungen und Anweisungen von Finanzverwaltungen zur Folge. Abgaben rechtliche Risiken können entstehen durch fehlende Berücksichtigung von Gesetzen und anderen Regelungen. Insbesondere steuerliche Betriebsprüfungen können zu einer Belastung für den Konzern aus Prüfungsfeststellungen mit daraus abgeleiteten Zinsen, Strafen und Steuernachzahlungen führen. Für solche steuerlichen Risiken wird eine nach Kenntnis angemessene Vorsorge getroffen. zusammenfassende bewertung Die Gesamtbetrachtung der Risiken zeigt, dass der kuka Konzern überwiegend Marktrisiken ausgesetzt ist. Hierzu zählen insbesondere die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise, die den Konjunkturabschwung verschärfte. Es bestehen außerdem Abhängigkeiten von Großkunden der Automobilbranche, insbesondere bei unseren amerikanischen Tochtergesellschaften. Die Kundenexposures der sich in finanziellen Schwierigkeiten befindlichen us-amerikanischen Automobilproduzenten (General Motors, Chrysler und Ford) gehören zu den größten Risiken im kuka Konzern und werden mit besonderer Sorgfalt regel mäßig überwacht. Die Risiken im kuka Konzern sind eingrenzbar, transparent und gefährden aus heutiger Sicht nicht den Fortbestand des Unternehmens. Wir sehen auch keine Risiken, die in Zukunft den wirtschaftlichen oder rechtlichen Bestand des Unternehmens gefährden könnten.