Risikodiversifikation. Birgit Hausmann



Ähnliche Dokumente
Risikodiversifikation. Steffen Frost

CAPM Die Wertpapierlinie

CAPM Die Wertpapierlinie

Die drei Kernpunkte der modernen Portfoliotheorie

AUTOMATISIERTE HANDELSSYSTEME

Portfoliotheorie. Von Sebastian Harder

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Sparen. Mind-MapArbeitsblatt 1. Vorschau

QM: Prüfen -1- KN

Korrelation (II) Korrelation und Kausalität

6. Aktien. Aktien sind Wertpapiere, in denen das Anteilsrecht an einer Aktiengesellschaft verbrieft ist. Rechtsgrundlage: Aktiengesetz

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Warum Sie dieses Buch lesen sollten

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)

Portfolioselection. Zentrale Frage: Wie stellen rationale Investoren ihr Portfolio zusammen?

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Simulation LIF5000. Abbildung 1

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

SWOT Analyse zur Unterstützung des Projektmonitorings

Umsatz-Kosten-Treiber-Matrix Woodmark Consulting AG

Grundlagen der Theoretischen Informatik, SoSe 2008

Mikroökonomik 9. Vorlesungswoche

Prüfung: Vorlesung Finanzierungstheorie und Wertpapiermanagement

Fakten zur geförderten Pflegezusatzversicherung.

Deutliche Mehrheit der Bevölkerung für aktive Sterbehilfe

Was ist das Budget für Arbeit?

Informationsblatt Induktionsbeweis

ANLAGEFONDS Arbeitsauftrag

1. Theorie: Kondensator:

Vermögensbildung: Sparen und Wertsteigerung bei Immobilien liegen vorn

Lineare Funktionen. 1 Proportionale Funktionen Definition Eigenschaften Steigungsdreieck 3

Arbeit zur Lebens-Geschichte mit Menschen mit Behinderung Ein Papier des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe e.v.

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Repetitionsaufgaben Wurzelgleichungen

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Lichtbrechung an Linsen

In konstanten Modellen wird davon ausgegangen, dass die zu prognostizierende Größe sich über die Zeit hinweg nicht verändert.

Statuten in leichter Sprache

Anwendertreffen 20./21. Juni

Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft

Mit dem Tool Stundenverwaltung von Hanno Kniebel erhalten Sie die Möglichkeit zur effizienten Verwaltung von Montagezeiten Ihrer Mitarbeiter.

Programmentwicklungen, Webseitenerstellung, Zeiterfassung, Zutrittskontrolle

Leseprobe. Wilhelm Kleppmann. Versuchsplanung. Produkte und Prozesse optimieren ISBN: Weitere Informationen oder Bestellungen unter

Nachhaltigkeits-Check

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

Statistische Auswertung:

Informationen für Wealth Manager:

sondern alle Werte gleich behandelt. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Ergebnisse, je länger sie in der Vergangenheit

Verschenken Sie kein Geld!

Die Vergangenheitsbetrachtung als Anlagestrategie.

Existenzgründer Rating

Die 10 Tipps für eine Erfolgreiche Geldanlage!!

Protokoll des Versuches 7: Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Aktualisierte Favoritenliste Aktienfonds Deutschland Mai 2016

Zufallsgrößen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen

Das Werk einschließlich aller seiner Texte ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Speicher in der Cloud

Fast jeder zweite Deutsche würde gerne abnehmen

Ringversuch zur 9. Pilztagung des VDB 2005 in Hamburg

Kreativ visualisieren

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Daten sammeln, darstellen, auswerten

Welche Lagen können zwei Geraden (im Raum) zueinander haben? Welche Lagen kann eine Gerade bezüglich einer Ebene im Raum einnehmen?

Grußwort Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Produktpiraterie

Presseinformation

Gefährlich hohe Blutzuckerwerte

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

1. EINLEITUNG 2. GLOBALE GRUPPEN Globale Gruppen anlegen

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

1. Kennlinien. 2. Stabilisierung der Emitterschaltung. Schaltungstechnik 2 Übung 4

70 Prozent gegen Bahnprivatisierung

Umfrage der Klasse 8c zum Thema "Smartphones"

Finanzierung: Übungsserie III Innenfinanzierung

Was ist eine Aktie? Detlef Faber

Erstellen einer Collage. Zuerst ein leeres Dokument erzeugen, auf dem alle anderen Bilder zusammengefügt werden sollen (über [Datei] > [Neu])

W-Rechnung und Statistik für Ingenieure Übung 11

Der Provider möchte möglichst vermeiden, dass die Werbekampagne auf Grund des Testergebnisses irrtümlich unterlassen wird.

Schweizer Frisé. DKB Deutscher Kanarien- und Vogelzüchter-Bund e.v. Seite 1 von 7 Ulrich Völker DKB Foto: Paul Pütz

Stellen Sie sich auch diese oder ähnliche Fragen?

Gutes Leben was ist das?

einfache Rendite

Info zum Zusammenhang von Auflösung und Genauigkeit

die Freien Wähler beantragen, dass der Einsatz von Wetterderivaten zur Stabilisierung der Zahlungsströme und Absicherung von Risiken geprüft wird.

Die Zukunft sichern mit der SV GenerationenRente

Quadratische Gleichungen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Übungsbuch für den Grundkurs mit Tipps und Lösungen: Analysis

Dossier Kunden zu Fans Lesen Sie auf nur fünf Seiten, was es mit dem Fanmodell auf sich hat

Handbuch ECDL 2003 Modul 2: Computermanagement und Dateiverwaltung Der Task-Manager

Messung elektrischer Größen Bestimmung von ohmschen Widerständen

Zwei einfache Kennzahlen für große Engagements

Aufgaben Leiten Sie die Formeln (9) und (10) her! Vorbetrachtungen. Der High-Fall

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Transkript:

diversifikation Birgit Hausmann

Übersicht: 1. Definitionen 1.1. 1.2. diversifikation 2. messung 2.1. messung im Überblick 2.2. Gesamtaktienrisiko und Volatilität 2.3. Systematisches und Betafaktor 2.4. Unsystematisches und Korrelation 2.5. Zusammengefasst 3. In der Praxis

1. Definitionen: 1.1. Ausschließlich Verlustmöglichkeiten eingesetzter Geldbetrag wird gar nicht oder zumindest nicht vollständig zurückgezahlt Unsicherheit, ein angestrebtes Anlageziel zu erreichen Gefahr der Zielverfehlung Neuere Sichtweise: ist eine Schwankung, und umfasst sowohl Verlustgefahren (Kursschwankungen nach unten) als auch Gewinnchancen (Kursschwankungen nach oben).

1.2. diversifikation Kapitalaufteilung (auch Streuung genannt) auf mehrere ( diverse ) Aktien, wodurch eine Reduktion des s erreicht wird. Streuung über die Zeit: durch einen längeren Anlagezeitraum wird ebenfalls eine reduktion bewirkt Diese Effekte bezeichnet man als Diversifikationseffekte

1.2. diversifikation Fortsetzung Die Reduktion des s durch verschiedene, meist gegenläufige Aktien führt beim Anleger zwar zu relativ sicheren Renditen sogar unabhängig davon, ob er sich für einen kurzen oder langen Haltezeitraum entscheidet, ABER: Die gebannte Gefahr zu geringer Renditen hat zur Folge, dass auch die Chancen auf überdurchschnittlich hohe Erträge verschwinden.

2. messung 2.1. messung im Überblick Gesamtes Aktienrisiko = Systematisches + Unsystematisches...messbar durch Kennzahl:...messbar durch Kennzahl:...messbar durch Kennzahl: Volatilität (Vola) = Betafaktor (Beta) + Korrelation (Korrelationskoeffizient)

2.2. Gesamtaktienrisiko und Volatilität Gesamtes Aktienrisiko...messbar durch Kennzahl: Volatilität (Vola) Die mittlere Abweichung historischer Renditen von ihrem Mittelwert lässt sich mit der Standardabweichung messen. Zwischen dem Mittelwert plus Standardabweichung und dem Mittelwert minus Standardabweichung entsteht ein Korridor, in welchem i.d.r. 2/3 der Renditeergebnisse um ihren Mittelwert fliegen (volare=fliegen).

2.2. Gesamtaktienrisiko und Volatilität Fortsetzung Gesamtes Aktienrisiko...messbar durch Kennzahl: Volatilität (Vola) Das Gesamtaktienrisiko, Volatilität genannt, bezeichnet also einen -Schwankungsbereich, der beeinflusst wird von Systematischen und Unsystematischen faktoren

2.3. Systematisches und Beta Systematische Risiken auch Marktrisiken genannt- basieren auf allgemeinwirtschaftlichen Faktoren, die sämtliche Unternehmen Systematisches...messbar durch Kennzahl: Betafaktor (Beta) gleichermaßen betreffen. z.b.: Wechselkurs- u. Ölpreisschwankungen Konjunktur Zinsniveau

2.3. Systematisches und Beta Fortsetzung Trägt man die Renditewerte des DAX und der jeweils betrachteten Aktie für die vergangenen 250 Tage in einem Diagramm ab, so entsteht eine Punktwolke, durch die man eine Gerade Systematisches...messbar durch Kennzahl: Betafaktor (Beta) legen kann. Die Steigung dieser Geraden ist das Beta der betrachteten Aktie und ein Durchschnittswert der Änderungen der Aktie im Verhältnis zum DAX.

2.3. Systematisches und Beta Fortsetzung Täglich berechnet gibt das Beta wieder, wie sich der Renditewert einer Aktie im Verhältnis zum Renditewert des DAX verhält. Je stärker die einzelnen Systematisches...messbar durch Kennzahl: Betafaktor (Beta) Punkte um die Gerade streuen, desto schwächer ist der Zusammenhang zwischen Aktie und DAX, und desto geringer ist der Anteil systematischer Risiken an der Aktie.

2.3. Systematisches und Beta Fortsetzung Beta < 1 Beta-Werte kleiner als 1 bescheinigen der Aktie geringere Systematische Risiken als beim DAX Systematisches...messbar durch Kennzahl: Betafaktor (Beta) Beta > 1 Beta-Werte größer als 1 bescheinigen der Aktie größere Systematische Risiken als beim DAX.

2.4. Unsystematisches und Korrelation Unsystematische Risiken einer Aktie, auch titelspezifische Risiken genannt, beruhen auf Vorkommnissen und Managemententscheidungen im jeweiligen Unternehmen. Man erkennt sie an der größeren Streuung um die Beta-Gerade des DAX. Unsystematisches...messbar durch Kennzahl: Korrelation (Korrelationskoeffizient)

2.4. Unsystematisches und Korrelation Fortsetzung Die Korrelation ist so konstruiert, dass die Werte lediglich zwischen -1 und +1 liegen können. Je näher die Korrelation bei +1 liegt, desto größer ist der Zusammenhang zur DAX-Rendite. Je näher die Korrelation einer Aktie an den Wert Null kommt, umso stärker beruht ihr Gesamtrisiko (Volatilität) auf unsystematischen Faktoren. Unsystematisches...messbar durch Kennzahl: Korrelation (Korrelationskoeffizient)

2.4. Unsystematisches und Korrelation Fortsetzung Zwar entwickeln sich Aktienund DAX-Renditen grundsätzlich gleichgerichtet, aber eben nicht vollkommen parallel. Wie stark der Gleichlauf mit dem Marktgeschehen ist, bzw. wie stark unternehmensspezifische, unsystematische Faktoren den Gleichlauf stören, wird mit der Korrelation gemessen. Unsystematisches...messbar durch Kennzahl: Korrelation (Korrelationskoeffizient)

2.5. Zusammengefasst Beta < 1 Beta > 1 Korrelation: Nahe bei 1 Korrelation: Nahe bei 0 Geringes systematisches Geringes unsystematisches Geringes systematisches Hohes unsystematisches Hohes systematisches Geringes unsystematisches Hohes systematisches Hohes unsystematisches

3. In der Praxis Ein Fondsmanager erkennt am Betafaktor also, wie sich eine Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt verhält. Rechnet er mit einer Haussephase, wählt er wahrscheinlich Aktien mit einem hohen Betafaktor aus. Da diese stärker als der DAX auf den Markt reagieren, wird er stärker von dieser Entwicklung profitieren als der Gesamtmarkt, sofern seine Prognose eintritt. Umgekehrt würde er bei einer vorausgesagten Baisse vorgehen, und seine Verluste könnten damit geringer ausfallen als die am gesamten Markt.

3. Bedeutung Fortsetzung Nachdem mit dem Betafaktor ein Instrument gefunden wurde, um das Verhältnis einer Aktie zum DAX festzustellen, kann man mit Hilfe der Korrelation eine Wahrscheinlichkeit abschätzen, mit der der Betawert auch zukünftig stabil bleibt. Beträgt die Korrelation etwa 1, geht man davon aus, dass die Aktie auch zukünftig in einem festen Verhältnis zum DAX schwankt. Bei einer Korrelation gegen 0 gibt es nur einen sehr losen Zusammenhang zwischen Aktie und DAX, entsprechend birgt ein solches Papier unsystematische Risiken und damit Diversifikationspotential.

Dankeschön!!!!