Jahresbericht 2013 der Kolping Schuldnerberatung



Ähnliche Dokumente
Statistischer Bericht

Schuldnerberatung Statistik 2015 Caritasverband Konstanz e.v. Uhlandstrasse Konstanz

Statistische Auswertung

Jahresbericht Schuldnerberatung 1997

Statistische Auswertung

Statistische Auswertung

Schuldenbarometer 1. Q. 2009

Statistik zur Überschuldung privater Personen

Beratungsstatistik Schuldenhelpline für den Zeitraum

Armut und Überschuldung Schulden grenzen aus und führen in die Armut! Armut treibt immer mehr Menschen in die Schulden!

Privatinsolvenz anmelden oder vielleicht sogar vermeiden. Tipps und Hinweise für die Anmeldung der Privatinsolvenz

Überschuldung privater Haushalte

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2009

Schuldenbarometer 2015: Privatinsolvenzen sinken um 6,4 Prozent vierter Anstieg in Folge bei den älteren Bundesbürgern

Sehr geehrte Damen und Herren

Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2013

Schuldnerberatung Statistik 2014 Caritasverband Konstanz e.v. Uhlandstrasse Konstanz

Laufende Beratungsfälle

Schuldenbarometer 1. Quartal 2014

Stand 15. Oktober Fragen und Antworten

Arbeitslosengeld II II

Antrag'auf'Hilfeleistungen'aus'dem'Fonds'Sexueller'' Missbrauch'im'familiären'Bereich' '' A)'Zweck'des'Fonds'Sexueller'Missbrauch'

Deutschland-Check Nr. 34

Fragebogen Alleinerziehende

Supercheck analysiert vier Millionen Adress-Ermittlungen Meldeverhalten in Bayern gut, in NRW und Berlin problematisch

Statistik zur Überschuldung privater Personen

Arbeitslos Wohnen in den Niederlanden, Arbeiten in Deutschland

Untätigkeit der Bürger

Thüringer Landtag 6. Wahlperiode

Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2013

Befragt wurden Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Kooperation Drogenhilfe und Schuldnerberatung. AWO Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.v.

Meinungen zur Altersvorsorge

Deutschland-Check Nr. 35

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Überschuldung - letzter Ausweg die Privatinsolvenz

Zulassung nach MID (Measurement Instruments Directive)

Schuldner- und Insolvenzberatung (SIB)

Bei den Befragten, die aktuell selbstständig sind, sind dies sogar 48,4 %.

Handbuch. NAFI Online-Spezial. Kunden- / Datenverwaltung. 1. Auflage. (Stand: )

Umgang mit Schaubildern am Beispiel Deutschland surft

ZKJF. Konzept zum Begleiteten Umgang

Elternzeit Was ist das?

Auswertung JAM! Fragebogen: Deine Meinung ist uns wichtig!

Gliederung. Überschuldungssituation privater Haushalte in Deutschland

Arm trotz Arbeit? Wie man in die Schuldenfalle rutscht

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

LANDESWOHLFAHRTSVERBAND HESSEN Der Kommunalverband der hessischen Kreise und kreisfreien Städte

Wichtiges Thema: Ihre private Rente und der viel zu wenig beachtete - Rentenfaktor

Fachnachmittag Sexuelle Grenzüberschreitung Impulse zum professionellen Umgang in der Kita Bürgerhaus Zähringen 16. Mai 2013

Fragebogen zur Erhebung der Situation altgewordener psychisch erkrankter Menschen in den Angeboten der Sozialpsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern

Elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale. ELStAM. Hinweise für Arbeitgeber. ELStAM bei Arbeitgebern mit vorschüssigen Lohnzahlungen

Schuldenbarometer Quartal 2012

Elternfragebogen Mediation

Schuldnerberatung Jahresbericht PARITÄTISCHES Sozialzentrum Nienburg

II. Zum Jugendbegleiter-Programm

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

- DFBnet Spielverlegung Online - Leitfaden für die Beantragung einer Spielverlegung im Onlineverfahren

NEUE REGELUNG DES ZUGEWINNAUSGLEICHES BEI DER SCHEIDUNG AB

P-Konto-Information für Betroffene

Demo-Version: FGLplus - Fragebogen

Behandlung und Beratung von Alkoholabhängigen

moseler + hesse Rechtsanwälte

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Sächsischer Baustammtisch

Feiertage in Marvin hinterlegen

Thorsten Sett-Weigel Berlin, den 28. März 2012 Finowstraße Berlin

Steuern. Die elektronische Lohnsteuerkarte

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Übungsaufgaben Tilgungsrechnung

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

Patienten-Informations-Zentrum Mobiles PIZ

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

dem Vater der Mutter des betreuten Kindes/der betreuten Kinder. Mein Kind/ Meine Kinder wird/werden in der Woche durchschnittlich Stunden betreut.

Internationales Altkatholisches Laienforum

Ab 2011 entfällt die Papier-Lohnsteuerkarte, die Lohnsteuerkarte 2010 gilt auch für 2011.

Ihr Zeichen, Ihre Nachricht vom Unser Zeichen (Bei Antwort angeben) Durchwahl (0511) 120- Hannover NDS EU-DLR

Presse-Information

So funktioniert das online-bestellsystem GIMA-direkt

Mobile Intranet in Unternehmen

Lebenserwartung nach Sterbetafel 2003/2005

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

lernen Sie uns kennen...

BERECHNUNG DER FRIST ZUR STELLUNGNAHME DES BETRIEBSRATES BEI KÜNDIGUNG

DAS MANDANTEN I MERKBLATT

1) Wohnen und Wohnumfeld

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

denk. deutsche entwicklungsförderung deutsche entwicklungsförderung nepalesischer kinder e.v. e.v.

SchuldnerAtlas Deutschland 2011

Ohne den gewerkschaftlichen Rechtsschutz hätte ich meine Rechte nicht durchsetzen können.

Dokumentation zur Versendung der Statistik Daten

Bundesverband Flachglas Großhandel Isolierglasherstellung Veredlung e.v. U g -Werte-Tabellen nach DIN EN 673. Flachglasbranche.

Zehn Jahre 100 Häuser für 100 Familien ein Erfolgsprogramm feiert Jubiläum

CERTQUA-Servicecenter Nahtlose IT-Anbindung per Schnittstelle

Statistische Auswertung der Bevölkerungsentwicklung

Transkript:

Jahresbericht 2013 der Kolping Schuldnerberatung für die Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und dem Landkreis Schweinfurt 1

Inhaltsverzeichnis 1. Angaben zur Kolping-Schuldnerberatungsstelle 3 2. Jahresrückblick 4 3. Jahresstatistik 8 4. Jahreschronik 16 2

1. Angaben zur Kolping- Schuldnerberatungsstelle Träger Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt GmbH Moritz-Fischer-Straße 3 Anschrift Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt GmbH Schuldnerberatung Seestraße 30 97421 Schweinfurt Telefon: 09721/ 7883-90 Telefax: 09721/ 7883-99 E-Mail: Schuldnerberatung@kolping-mainfranken.de Internet: www.kolping-mainfranken.de Personal Cornelia Pfister Dorita Bruzzano Angela Meier-Reß Sandra Zschocke Günther Back Diplom-Sozialpädagogin (FH), Leitung, Beratung Verwaltungsangestellte Diplom-Betriebswirtin (FH), Beratung Bankfachwirtin, Beratung Pädagoge, Beratung Räumlichkeiten 3 Beratungsbüros 1 Empfangs- und Sekretariatsbereich Öffnungszeiten Montag bis Freitag Jeden ersten Sonnabend im Monat 8:30 17:00 Uhr 8:00 13:00 Uhr 3

2. Jahresrückblick 2013 Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, mit dem folgenden Jahresbericht 2013 möchten wir Ihnen einen Überblick über die Arbeit der Kolping-Schuldnerberatungsstelle im vergangenen Jahr geben. Wie bereits das Berichtsjahr 2012 begann auch das Jahr 2013 mit einer Veränderung, die diesmal zwar vor allem das Aufgabenfeld der Gerichtsvollzieher, somit jedoch auch verschuldete Bürger sowie die Schuldnerberatungsstellen betraf. Während am 01.01.2012 das Pfändungsschutzkonto bisherige Regelungen zum Schuldnerschutz ablöste, trat am 01.01.2013 das Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung in Kraft d.h. seit Beginn des Jahres 2013 ersetzt die Vermögensauskunft (VA) die frühere Eidesstattliche Versicherung (EV). Die Vermögensauskunft dient der Feststellung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Schuldners und muss nun i.d.r. alle zwei Jahre abgegeben werden. Gerichtsvollzieher können jetzt von dritter Seite (Träger der Rentenversicherung, Bundeszentralamt für Steuern, Kraftfahrt-Bundesamt) Auskunft über Vermögensverhältnisse des Schuldners erhalten. Selbstverständlich gab es auch bezüglich dieser Neuregelungen einen großen Aufklärungsbedarf der betroffenen Personen. Die Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt GmbH ist als Mitglied der Qualitätsgemeinschaft der Kolping-Bildungsunternehmen Deutschland (gemäß DIN EN ISO 9001:2008) zertifiziert und unterzieht sich im Rahmen kontinuierlicher Qualitätsprüfungen einer regelmäßigen Bewertung. Außerordentlich erfreulich verlief das im März 2013 in der Schuldnerberatung durchgeführte Audit durch die CERTQUA (Gesellschaft der Deutschen Wirtschaft zur Förderung und Zertifizierung von Qualitätssicherungssystemen in der Beruflichen Bildung mbh), das zu keiner Beanstandung führte. Die Auditierung ergab, dass die Anforderungen des Qualitätsmanagementsystems in der täglichen Arbeit unserer Beratungsstelle nachweisbar und wirksam umgesetzt werden, Korrekturmaßnahmen waren nicht notwendig. Generell blieb der Beratungsbedarf der ver- bzw. überschuldeten Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Landkreises Schweinfurt im Jahr 2013 relativ stabil. Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie weiterführende Informationen und die Interpretation der statistischen Auswertung unserer Arbeit im vergangenen Jahr. Unser Leistungsangebot im Bereich der Schuldnerberatung umfasst neben der häufig umfangreichen Analyse der wirtschaftlichen Situation der betroffenen Haushalte auch die sozialpädagogische Beratung und Unterstützung der Klienten. Bei der Weitergabe von Hintergrundinformationen über Handlungsmöglichkeiten in der Schuldnerberatung wird der Klient aktiv einbezogen, wobei je nach Fragestellungen, Wünschen und Zielen des Klienten unterschiedliche Problemlösungswege aufgezeigt und besprochen und die Stärken und Schwächen des Ratsuchenden, sowie die Prognose zur voraussichtlichen Entwicklung der zukünftigen finanziellen Situation, berücksichtigt werden. Schuldnerberatung beinhaltet auch Sozialberatung. Daher ist die Herausarbeitung von Auslösern der Überschuldung ebenso Bestandteil unseres Beratungsangebotes wie das Erkennen eventuell vorrangiger Existenzsicherungsmaßnahmen vor Beginn einer umfassenden Schuldenregulierung, bzw. die Informationsvermittlung zu Maßnahmen des Schuldnerschutzes. (Ein wichtiges Instrument zum Schuldnerschutz stellt die Pfändungstabelle dar. Hier erhöhte sich der aktuelle Freibetrag für Schuldner ohne Unterhaltsverpflichtungen zum 01. Juli 2013 auf 1045,04 Euro pro Monat. Ist der Schuldner für eine andere Person unterhaltspflichtig, steigt der monatliche Freibetrag für die erste 4

Unterhaltspflicht um 393,30 Euro; für jede weitere Unterhaltsverpflichtung kommen jeweils weitere 219,12 Euro hinzu.) Weiterführende Beratungen, beispielsweise zu einer eventuell notwendig erscheinenden Insolvenz gehören selbstverständlich ebenso zu unserem Angebot, wie die Beantwortung von Anfragen anderer Institutionen, Angehöriger oder Arbeitgeber, sowie die Vermittlung von Finanzkompetenz im Rahmen von Bildungs- bzw. Vortragsarbeit. Die Beratungsangebote der Kolping-Schuldnerberatungsstelle werden durch den regelmäßigen kollegialen Austausch in unserem interdisziplinären Team unterstützt. An dieser Stelle möchte ich auch den Mitarbeitern der verschiedenen sozialen Einrichtungen, Beratungsstellen und Behörden der Stadt und des Landkreises Schweinfurt, mit denen wir so häufig in kooperativem Austausch stehen, ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit unserer Beratungsstelle danken. Ihre Cornelia Pfister Leistungsangebote der Kolping-Schuldnerberatungsstelle Telefonische Beratung Persönliche Beratung o Ermittlung und Bestandsaufnahme der persönlichen, familiären, beruflichen und wirtschaftlichen Situation, Erfassung der Basisinformationen o Analyse der Ursache für die Verschuldung (Abklären einer möglichen Schuldenassoziation mit Suchtverhalten o.ä.) o Aufklärung über Vollstreckungsablauf und Schuldnerschutz o Beratung zu möglichen Strategien und Festlegen des weiteren Vorgehens unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und der finanziellen und persönlichen Belastbarkeit des Klienten o Erkennen problematischen Ausgabeverhaltens o Verhandlungen mit Gläubigern o Vermittlung von Hintergrundinformationen zum Verbraucherinsolvenzverfahren o regelmäßige Bestandsaufnahme durch laufende Beratungen, Schriftverkehr und - während des Beratungsprozesses - auch Beratung per E-Mail o Abklärung möglicher Gründe, die ggf. gegen eine derzeitige Schuldenregulierung sprechen (kein stabiler Haushaltsplan, Unzuverlässigkeit bzw. Ablehnung der Mitarbeit durch den Klienten, neue aktuelle Schulden trotz Zahlungsunfähigkeit ) allgemeine telefonische oder persönliche Beratung für Angehörige, Arbeitgeber, Mitarbeiter aus anderen sozialen Einrichtungen zu Themen der Schuldnerberatung Prävention (u.a. durch Vortragsarbeit an Schulen und bei regionalen Bildungsträgern) Netzwerkarbeit mit anderen sozialen Einrichtungen Kollegiale Fachberatung Teilnahme am Arbeitskreis Schuldnerberatung Unterfranken (Caritasverband für die Diözese Würzburg e. V.) Übermittlung anonymisierter Angaben zur Einkommens- und Schuldensituation unter Zuordnung einer Gemeindekennziffer an das Statistische Bundesamt für statistische und sozialwissenschaftliche Zwecke Evaluation der eigenen Arbeit, insbesondere der Vortrags- und Bildungsarbeit Beschaffung und Bereitstellung von Informationsmaterial (in Einzelfällen auch Versand, z. B. zur Vorbereitung auf ein Erstgespräch) 5

Informationen zur Schuldnerberatung 2013 Im vergangenen Jahr betreute die Kolping-Schuldnerberatung insgesamt 866 Klienten in laufender Beratung, wovon 484 in der Stadt Schweinfurt, 376 im Landkreis Schweinfurt lebten; bei 6 Beratungssuchenden konnte keine Zuordnung stattfinden, da zum Wohnort keine Angaben gemacht wurden (sie werden deshalb in der nachfolgenden statistischen Auswertung nicht berücksichtigt). 473 Beratungsfälle wurden aus dem Vorjahr übernommen, 387 Personen suchten unsere Beratungsstelle als Erstkontakte auf. In der Statistik nicht erfasst sind auch die Einmalkontakte, meist handelt es sich hier um Klienten, die abklären möchten, welches die beste Strategie im Umgang mit ihrer Verschuldungssituation ist, beziehungsweise Fragen zu bestimmten Themen der Schuldenproblematik haben. Hier stieg die Nachfrage nach Informationsgesprächen in den letzten Jahren deutlich an. Zum Vergleich: Lag die Anzahl der telefonischen und persönlichen Kontakte im Jahr 2011 noch bei 40 Beratungen, so stieg sie im darauffolgenden Jahr 2012 auf 50 an - im Berichtsjahr 2013 nahmen bereits 80 Klienten unsere Einrichtung im Rahmen einer Einmalberatung in Anspruch (Anm. d. SB: die runden Zahlen sind Zufall, sie stimmen tatsächlich genauso ). Bei den Klienten, die in Mehrfach- bzw. Intensivberatungen von uns betreut wurden, konnten 350 Verschuldungsfälle Ende 2013 abgeschlossen werden; hier erreichten wir bei 51 Klienten eine Entschuldung, wobei die Schulden entweder durch vorausgegangene Verhandlungen reduziert und festgeschrieben wurden und anschließend durch (Ratenzahlungs-)Vergleiche getilgt werden konnten, beziehungsweise durch Niederschlagung oder Erlass reguliert oder erreicht werden konnte, dass die jeweiligen Gläubiger einen von uns ausgearbeiteten Schuldenbereinigungsplan akzeptierten. Bei 231 der Klienten gelang es, die wirtschaftliche und psychosoziale Lebenssituation, ggf. auch durch Existenzsicherungsmaßnahmen, zu stabilisieren. 68 Klienten wurden an andere Institutionen wie Anwälte (z.b. wegen Privatinsolvenz), andere soziale Einrichtungen usw. weitervermittelt. Die Einkommensverhältnisse unserer Klienten stellen sich wie folgt dar: 343 Personen waren im Jahr 2013 ohne Arbeit. Von ihnen bezogen 304 Personen Leistungen nach dem SGB II. 338 Personen gingen einer abhängigen Erwerbstätigkeit nach, weitere 37 Personen erzielten ihr Einkommen durch eine selbstständige Tätigkeit und 142 der Beratungssuchenden waren Hausfrauen, Rentner oder Studenten. Die Höhe der jeweiligen Verschuldung betreffend, ergibt sich in Stadt und Landkreis ein ähnliches Bild: Bei den meisten Personen lag die Schuldensumme unter 5000,- Euro; am zweithäufigsten kamen Klienten, die Schulden in einer Höhe zwischen 10.000,- bis 50.000,- Euro hatten, gefolgt von Ratsuchenden, deren Haushalt durch Schulden in Höhe von 5000,- bis 10.000,- Euro belastet ist. 15,6 % der Klienten aus dem Landkreis und 9,3 % der Klienten aus der Stadt Schweinfurt gaben an, zwischen 50.000 199.000,- Euro Schulden zu haben und bei 18 Personen betrug die Schuldensumme zwischen 200.000,- bis 1.000.000,- Euro bzw. mehr. Die Mehrzahl der beratenen Klienten, 393, gab an, ledig zu sein. 255 lebten in Trennung bzw. waren bereits geschieden, weitere 186 waren verheiratet und 25 Personen verwitwet. Ähnlich wie auch in den vergangenen Jahren zeigt sich das Geschlechterverhältnis relativ ausgeglichen; so wurden 2013 in unserer Beratungsstelle 458 Männer und 402 Frauen beraten. 6

125 Personen, die die Schuldnerberatung aufsuchten, waren alleinerziehend; hiervon waren 119 Frauen und 6 alleinerziehende Väter. Die Altersstruktur der Hilfesuchenden bildet sich folgendermaßen ab: Die größte Anzahl unserer Klienten war zwischen 20 und 29 Jahren alt (236); gefolgt von den 40-49jährigen (211). Auf dem dritten Platz rangiert die Altersgruppe der 30-39jährigen (201). 502 Personen, das bedeutet der überwiegende Teil unserer Klienten, kamen von sich aus in unsere Beratungsstelle. Bei weiteren 309 Personen ging die Initiative von Bekannten, Verwandten, öffentlichen oder sonstigen Institutionen (Gerichtsvollzieher, Arbeitgeber, Banken, Rechtsanwälte, Seelsorger) aus. 33 Kunden des Jobcenters wurden durch ihre Berater/Fallmanager an uns weitervermittelt. 6 weitere Personen wurden durch Medienberichte auf uns aufmerksam. Bei 163 Personen kristallisierte sich während der Beratungsgespräche heraus, dass sie über eine nur unzureichende Finanzkompetenz verfügten, die ursächlich für ihre Verschuldungssituation war. Als weiterer Hauptüberschuldungsgrund für die finanziellen Schwierigkeiten lag dicht dahinter bei 158 unserer Klienten unwirtschaftliche Haushaltsführung. Arbeitslosigkeit ist bei 126 Personen ausschlaggebender Faktor für ihre Schulden. Weitere 112 Personen mussten sich mit den wirtschaftlichen Folgen ihrer (Sucht-) Erkrankung auseinandersetzen. Nachfolgend wurde bei 100 Ratsuchenden Trennung bzw. der Tod des Partners als Grund für eine Überschuldung angesehen, weitere 73 Klienten mussten vergangenes Jahr eine gescheiterte Selbstständigkeit verkraften, 33 Personen gerieten durch Schadenersatzforderungen wegen unerlaubter Handlungen in ihre schwierige Lage. Bei 17 Klienten zeigte sich im vergangenen Jahr die finanzielle Belastung durch die Gründung eines Haushalts oder durch die Geburt eines Kindes als Hauptgrund für die Verschuldung - und weitere 17 Personen suchten bei uns Unterstützung, weil ihre Immobilienfinanzierung gescheitert war. 7

3. Jahresstatistik Anzahl der Klienten Stadt Landkreis Gesamt 01.Jan. 2013-31. Dez. 2013 484 376 860 Übernommene Klienten aus 2012 274 199 473 Neuzugänge 2013 210 177 387 Abgeschlossene Beratungen Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil In 2013 abgeschlossene Beratungen 190 160 350 40,70% Übernahme laufender Beratungen ins Jahr 2014 294 216 510 59,30% Gesamt 484 376 860 100,00% Beratungsergebnisse Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Sonstige abgeschlossene Beratung 127 104 231 66,00% Weitervermittlung an andere Einrichtungen u. Institutionen 34 34 68 19,43% Entschuldet 29 22 51 14,57% Gesamt 190 160 350 100,00% Beratungsergebnisse Entschuldet; 14,57% Weitervermittlung an andere Einrichtungen u. Institutionen; 19,43% Sonstige abgeschlossene Beratung; 66,00% 8

Erwerbssituation bei Beratungsbeginn Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Abhängig erwerbstätig 164 174 338 39,30% Arbeitslos gemeldet 212 115 327 38,02% Anderweitig nicht erwerbstätig 77 65 142 16,51% selbständig erwerbstätig 22 15 37 4,30% Arbeitslos, nicht gemeldet bzw. aktiv arbeitssuchend 9 7 16 1,86% Gesamt 484 376 860 100,00% Erwerbssituation Anderweitig nicht erwerbstätig; 16,51% selbständig erwerbstätig; 4,30% Arbeitslos, nicht gemeldet bzw. aktiv arbeitssuchend; 1,86% Abhängig erwerbstätig; 39,30% Arbeitslos gemeldet; 38,02% Erklärung: Anderweitig nicht Erwerbstätige: Schüler, Studenten, Rentner, Hausfrauen. Das durchschnittliche Einkommen der beratenen Personen in der Stadt betrug 702,79 im Monat. Für beratene Personen aus dem Landkreis lag das monatliche Einkommen bei durchschnittlich 808,43. 9

Anteil der Bezieher von Sozialleistungen nach dem SGB II Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Männlich 84 49 133 43,75% Weiblich 123 48 171 56,25% Gesamt 207 97 304 100,00% 2013 insgesamt betreute Klienten: 860 Davon waren im Arbeitslosengeld-II-Bezug: 304 Dies entspricht einem prozentualen Anteil von : 35,3% 10

Hauptverschuldungsgründe Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Arbeitslosigkeit 72 54 126 14,82% Unwirtschaftliche Haushaltsführung 96 62 158 18,59% Unzureichende Finanzkompetenz 101 62 163 19,18% Trennung/Scheidung/Tod 46 54 100 11,76% längerfristiges Niedrigeinkommen 5 7 12 1,41% Erkrankung, Sucht 66 46 112 13,18% Gescheiterte Selbständigkeit 27 46 73 8,59% Gesch. Immobilienfinanzierung 5 12 17 2,00% Schadensersatz wegen unerlaubter Handlungen 22 11 33 3,88% Unzureichende Kreditberatung 9 5 14 1,65% Bürgschaft, Mithaftung 9 1 10 1,18% Haushaltsgründung/Geburt eines Kindes 11 6 17 2,00% Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen 6 4 10 1,18% keine Angabe 1 1 Unfall 3 1 4 0,47% Gesamt 478 372 850 100,00% Hauptverschuldungsgründe Arbeitslosigkeit Unwirtschaftliche Haushaltsführung Unzureichende Finanzkompetenz Trennung/Scheidung/Tod längerfristiges Niedrigeinkommen Erkrankung, Sucht Gescheiterte Selbständigkeit Gesch.Immobilienfinanzierung Schadensersatz wegen unerlaubter Handlungen Unzureichende Kreditberatung Bürgschaft, Mithaftung Haushaltsgründung/Geburt eines Kindes Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen keine Angabe Unfall 0 50 100 150 200 11

Vermittlung der Klienten durch: Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Eigeninitiative 272 230 502 58,37% Bekannte, Verwandte 75 52 127 14,77% Öffentliche Einrichtung 85 62 147 17,09% Jobcenter 22 11 33 3,84% Sonstige 15 11 26 3,02% Medien 4 2 6 0,70% Rechtsanwälte 2 1 3 0,35% Eigene Einrichtung 2 3 5 0,58% ohne Angabe 7 3 10 1,16% Seelsorge 0 1 1 0,12% Gesamt 484 376 860 100,00% Vermittlung der Klienten Eigeninitiative Bekannte, Verwandte Öffentliche Einrichtung Jobcenter Sonstige Medien Rechtsanwälte Eigene Einrichtung ohne Angabe Seelsorge 0 100 200 300 400 500 600 12

Durchschnittliche Schuldensumme Anzahl Durchschnittliche Schuldensumme Hypothekarkredit 117 70.209,14 Finanzamt 53 15.147,53 Ratenkredit 428 13.548,88 Schulden aus der Selbstständigkeit 316 8.847,71 Unterhaltsverpflichtungen 50 7.211,98 Privatpersonen 85 4.364,28 Dispo, Rahmenkredit 273 3.964,71 Sonstige öffentliche Gläubiger 313 2.241,32 Inkassobüros 991 1.983,35 Vermietern 116 1.716,84 Gewerbetreibenden 348 1.268,54 Freien Berufen 54 1.101,98 unerlaubte Handlungen 270 1.098,01 Versicherungen 132 908,50 Versandhäusern 293 904,91 Telefongesellschaften 357 815,18 Energieunternehmen 91 715,89 Durchschnittliche Schuldensumme Hypothekarkredit Finanzamt Ratenkredit Schulden aus der Selbstständigkeit Unterhaltsverpflichtungen Privatpersonen Dispo, Rahmenkredit Sonstige öffentliche Gläubiger Inkassobüros Vermietern Gewerbetreibenden Freien Berufen unerlaubte Handlungen Versicherungen Versandhäusern Telefongesellschaften Energieunternehmen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 In Tausend Euro 13

Geschlechterverteilung Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Männer 244 214 458 53,26% Frauen 240 162 402 46,74% Gesamt 484 376 860 100,00% Altersgruppen Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil unter 20 Jahren 10 0 10 1,16% 20-29 Jahre 142 94 236 27,44% 30-39 Jahre 99 102 201 23,37% 40-49 Jahre 108 103 211 24,53% 50-59 Jahre 65 49 114 13,26% 60-69 Jahre 36 22 58 6,74% 70-79 Jahre 20 5 25 2,91% 80 Jahre und älter 4 1 5 0,58% Gesamt 484 376 860 100,00% Altersgruppen 60-69 Jahre; 6,74% 70-79 Jahre; 2,91% 80 Jahre und älter; 0,58% unter 20 Jahren; 1,16% 50-59 Jahre; 13,26% 20-29 Jahre; 27,44% 40-49 Jahre; 24,53% 30-39 Jahre; 23,37% 14

Familienstand Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Ledig 218 175 393 45,75% Verheiratet, eingetragener Lebenspartner 95 91 186 21,65% Geschieden 110 71 181 21,07% Verheiratet, getrennt lebend 43 31 74 8,61% Verwitwet 17 8 25 2,91% Gesamt 483 376 859 100,00% Anteil der Alleinerziehenden Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Weiblich 66 53 119 95,20% Männlich 2 4 6 4,80% Gesamt 68 57 125 100,00% Staatsangehörigkeit Stadt Landkreis Gesamt %-Anteil Deutsch 409 362 771 89,96% Übrige 56 10 66 7,70% Mitgliedsstaat der EU 15 3 18 2,10% Unbekannt/staatenlos 2 0 2 0,23% Gesamt 482 375 857 100,00% 15

4. Jahreschronik 2013 21. Februar Vortrag an der Pestalozzi-Schule, Schweinfurt 27. März Vortrag im IBF Interkulturelles Begegnungszentrum für Frauen e. V. 18. April Sozialkonferenz im Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt 06. März Arbeitskreis Schuldnerberatung Unterfranken, Caritasverband Würzburg 19. April Vortrags-Projekt an der Hugo-von-Trimberg-Schule 24. April Sozialkonferenz im Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt 24. April Vortrag im Arbeitsförderungszentrum e.v. in Schwebheim 26. April Vortrags-Projekt an der Hugo-von-Trimberg-Schule 02. Mai Vortrags-Projekt an der Hugo-von-Trimberg-Schule 03. Mai Vortrags-Projekt an der Hugo-von-Trimberg-Schule 16 Mai Arbeitskreis Jugend in Bewegung GbF, Schweinfurt 12. Juni Tag der Offenen Tür im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung 2013 03. Juli Sozialkonferenz im Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt 12. August Vortrag in der Kolping-Bildungszentrum-Schweinfurt GmbH, Außenstelle Bad Kissingen 22. August Vortrag im Arbeitsförderungszentrum e.v. Schweinfurt 25. September Vortrag in der Produktionsschule der Bfz Schweinfurt 10. Oktober Arbeitskreis Schuldnerberatung Unterfranken, Caritasverband Würzburg 24. Oktober Arbeitskreis Jugend in Bewegung GbF, Schweinfurt 27. November Sozialkonferenz im Kolping-Bildungszentrum Schweinfurt 09. Dezember Sozialstand auf dem Schweinfurter Weihnachtsmarkt 16