6_3 Pru?fungsfragen Wiso :6_3 Prüfungsfragen Wiso 28.02.2008 14:07 Uhr Seite 24 Auf den folgenden Seiten können Sie Prüfungsaufgaben aus dem Bereich Wirtschafts- und Sozialkunde bearbeiten. Die Aufgaben dienen der Wiederholung und Vertiefung unterschiedlicher Themengebiete sowie der Vorbereitung auf die Prüfung. Die Lösungen finden Sie ab Seite 26. PRÜFUNGSTRAINING Prüfungsaufgaben in Wirtschafts- und Sozialkunde Von Dipl.-Hdl. Werner Hau, Studiendirektor, Mainz Aufgabe 1 Ralf Rabauke beabsichtigt, mit seinem Freund Willi Bommerlunder ein Unternehmen zu gründen. Dabei stellt sich die Frage der Eintragung in ein öffentliches Register. a) In welcher Abteilung des Handelsregisters wird eine GmbH eingetragen? b) Beide wollen sich ein Grundstück von der Strampelmann KG kaufen. Können sie sich im Handelsregister über die Vertretungsbefugnis der Gesellschafter informieren? Begründung! Aufgabe 3 Im Falle einer Mängelrüge im Rahmen eines Verbrauchsgüterkaufs und eines Werkvertrages gibt es einen Unterschied im Hinblick auf die gesetzlich festgeschriebenen Rechte. Worin besteht dieser? c) Kann sich der Nachbar von Herrn Rabauke über die Daten des Grundstückes des Unternehmens im Grundbuch gegen Bareinzahlung einer Gebühr im Amtsgericht informieren? Begründung! Aufgabe 4 Folgende Lösungen zum Thema unerlaubte Handlung sind richtig. Lösungen bitte in Kästchen eintragen: Aufgabe 2 Täglich kommen eine Vielzahl von Kaufverträgen zu Stande. Nennen Sie je zwei Unterschiede zwischen dem Zweiseitigen Handelskauf und dem Verbrauchsgüterkauf! a) Tatbestandsmerkmal einer unerlaubten Handlung sind die Begriffe Eigentum und fahrlässig. b) Tatbestandsmerkmal ist im Falle einer unerlaubten Handlung der Schadensersatzanspruch. 24 RENO 3/2008
6_3 Pru?fungsfragen Wiso :6_3 Prüfungsfragen Wiso 28.02.2008 14:07 Uhr Seite 25 c) Wer eine unerlaubte Handlung begeht, muss mit der Rechtsfolge Vorsatz rechnen. d) Die im vierten Buch des BGBs geregelte unerlaubte Handlung beinhaltet alternativ zwei Verschuldensformen. e) Die Rechtsfolge einer unerlaubten Handlung kann eine Freiheitsstrafe sein. f) Im Falle einer unerlaubten Handlung, Ordnungswidrigkeit oder Straftat müssen die Straftäter mit einer unangenehmen Rechtsfolge rechnen. g) Die unerlaubte Handlung ist keine Straftat, bei der man unter Umständen mit der Rechtsfolge Geldstrafe rechnen müsste. Aufgabe 5 Jamie Cullum lässt sein Auto reparieren. Als Arbeitsaufwand zahlt er 372. Auf der Rechnung ist noch ein Betrag in Höhe von 18,20 für Ersatzteile ausgewiesen. Um welche Art von Vertrag handelt es sich? Begründung! Aufgabe 6 Rolf Schnorreswackler beabsichtigt, nach Australien auszuwandern. Deshalb bietet er einem Freund einen Oldie-PKW aus dem Jahre 1948 an. Es handelt sich dabei um ein Unikat. Beide werden sich im Rahmen eines Kaufvertrages einig und vereinbaren einen Preis von 26.500. Während des Zeitpunktes des Vertragsabschlusses brennt das Auto völlig aus. Dieser Sachverhalt wird aber erst am nächsten Tag bekannt. Vier Tage später stellt sich heraus, dass es sich um Brandstiftung handelt. Rolf meldet diesen Sachverhalt der Polizei. Beurteilen Sie die Rechtslage! Aufgabe 8 Welche der nachfolgenden Aussagen zur OPEC ist richtig? a) Die OPEC ist eine europäische Organisation, in der kein Handel stattfindet. b) OPEC bedeutet Organisation for Economic Co - operation and Development. c) Die OPEC ist keine permanent tagende Konferenz, sondern eine supranationale, d.h. überstaatliche Organisation. d) Die Abkürzung OPEC bedeutet Oppositon for Eastward Developments. e) Die OPEC-Staaten fördern vornehmlich Erdöl und beeinflussen so den Weltmarktpreis. f) OPEC ist die Abkürzung für Organisation for Ecstasize Engeneers and Clouds. g) Der Sitz der OPEC ist in Berlin. Aufgabe 9 Wie aus der Presse zu erfahren war, will die Post AG ihre Dividende erhöhen. Was ist eine Dividende? Aufgabe 10 Ricky Vorsichtbub beabsichtigt, einen Bausparvertrag abzuschließen. Im Gespräch mit dem Agenten des Versicherungsunternehmens erfährt er, dass die Annuität nach Zuteilung der Bausparsumme monatlich voraussichtlich 380 betragen wird. Was ist eine Annuität? Aufgabe 11 Aufgabe 7 In einer Tageszeitung ist zu lesen: Opec-Staaten uneinig. Worum handelt es sich bei den OPEC-Staaten? Nennen Sie zwei Beispiele. Im September 2007 haben sich Regierungschefs aus 21 Pazifikanrainerstaaten in Australien getroffen. Welche der nachfolgenden Staaten konnten hierbei nicht vertreten sein, weil sie nicht zu diesen Staaten gehören? RENO 3/2008 25
6_3 Pru?fungsfragen Wiso :6_3 Prüfungsfragen Wiso 28.02.2008 14:07 Uhr Seite 26 a) Großbritannien b) Neuseeland c) Vietnam d) Rumänien e) Malaysia f) Japan g) Chile Aufgabe 12 Der Bundesrat hat in seiner Drucksache 384/07 aus dem Jahre 2007 verkündet, dass es eine Unternehmensteuerreform geben wird. Nennen Sie einen Grund, warum diese Reform verabschiedet wurde! e) Der Solidaritätszuschlag muss neben anderen Größen ebenfalls vom Bruttogehalt subtrahiert werden, um das Nettogehalt zu berechnen. f) Die Bezugsgröße zur Berechnung des Solidaritätszuschlags ist das monatliche Bruttogehalt. g) Die Bezugsgröße zur Berechnung der Kirchensteuer ist nicht das Nettogehalt. h) Ledige und kinderlose Arbeitnehmer, die das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen zusätzlich einen Beitragssatz zur Pflegeversicherung in Höhe von 0,9 Prozent bezahlen. Lösungen Aufgabe 1 a) Eine GmbH wird in die Abteilung B des Handelsregisters eingetragen, d.h. HRB. Aufgabe 13 Erklären Sie, was man unter der gewillkürten Erbfolge versteht! b) Ja, gemäß 9 HGB ist die Einsicht ins Handelsregister sowie der zum Handelsregister eingereichten Schriftstücke jedem zu Informationszwecken gestattet. c) Nein, im Grundbuch kann nur der Einsicht haben, der ein berechtigtes Interesse hat, so. z.b. der Grundstückseigentümer oder ein Notar. Aufgabe 2 Unterschiede zwischen dem Zweiseitigen Handelskauf und dem Verbrauchsgüterkauf: Aufgabe 14 Zweiseitiger Handelskauf Verbrauchsgüterkauf Folgende Aussagen zum Thema Gehaltsberechnung sind richtig. Lösungen bitte in die Kästchen eintragen! a) Die Höhe des Bruttogehalts entspricht logischerweise immer der des Betrages des zu versteuernden Einkommens. b) Wenn der Sozialversicherungsbeitrag der Krankenversicherung erhöht wird, sinkt leider der Betrag des Bruttogehalts. c) Wenn man den um 1 % erhöhten Beitrag zur Pflegeversicherung vom zu versteuernden Einkommen abzieht, sinkt das Nettogehalt. d) Wenn man die Sozialversicherungsbeiträge zum Nettogehalt addiert, erhält man das Bruttogehalt. Rechts- 433 BGB und 474 BGB grundlage HGB Vertrags- zwei Kaufleute ein Unternehmer partner schließen den und ein Verbrau- Vertrag cher schließen den Vertrag Aufgabe 3 Im Falle einer Mängelrüge im Rahmen eines Verbrauchsgüterkaufs und eines Werkvertrages gibt es einen Unterschied im Hinblick auf die gesetzlich festgeschriebenen Rechte. Erhält der Besteller vom Unternehmer ein mangelhaftes Werk, wie eine zu kurze Hose oder eine nicht 26 RENO 3/2008
6_3 Pru?fungsfragen Wiso :6_3 Prüfungsfragen Wiso 28.02.2008 14:07 Uhr Seite 27 funktionsfähige Maschine, so muss er das Werk nicht abnehmen. Er kann auf der Herstellung eines mangelfreien Werkes bestehen. Im Gegensatz zu der Wahlmöglichkeit bei der Geltendmachung des Nacherfüllungsanspruchs beim Kaufvertrag kann der Unternehmer im Falle des Werkvertrags entscheiden, ob er selbst nachbessert oder gar neu herstellt. Bei dieser Wahlmöglichkeit hat der Besteller das Recht, dem Unternehmer eine Frist zu setzen, innerhalb deren der Mangel zu beheben ist. Und auch nach erfolglosem Ablauf der Frist hat der Besteller gemäß 634 BGB verschiedene Wahlmöglichkeiten: Selbstvornahme gemäß 637 BGB Rücktritt gemäß 323, 326 BGB statt Rücktritt Minderung gemäß 638 BGB und/oder Schadensersatz gemäß 280, 281, 636 BGB Aufgabe 4 Richtig sind die Lösungen a) und g). a) Tatbestandsmerkmal einer unerlaubten Handlung sind die Begriffe Eigentum und fahrlässig. b) Tatbestandsmerkmal ist im Falle einer unerlaubten Handlung der Schadensersatzanspruch. Der Begriff Schadensersatz ist die Rechtsfolge. c) Wer eine unerlaubte Handlung begeht, muss mit der Rechtsfolge Vorsatz rechnen. Vorsatz ist eine Verschuldensform, aber keine Rechtsfolge. d) Die im vierten Buch des BGBs geregelte unerlaubte Handlung beinhaltet alternativ zwei Verschuldensformen. Richtig wäre zweites Buch, 823 BGB. e) Die Rechtsfolge einer unerlaubten Handlung kann eine Freiheitsstrafe sein. Die Rechtsfolge einer unerlaubten Handlung ist Schadensersatz. f) Im Falle einer unerlaubten Handlung, Ordnungswidrigkeit oder Straftat müssen die Straftäter mit einer unangenehmen Rechtsfolge rechnen. Wer eine unerlaubte Handlung begeht oder eine Ordnungswidrigkeit ist kein Straftäter. g) Die unerlaubte Handlung ist keine Straftat, bei der man unter Umständen mit der Rechtsfolge Geldstrafe rechnen müsste. Aufgabe 5 Es handelt sich hierbei gemäß 631 um einen Werkvertrag, weil die Leistung der Reparatur überwiegt. Aufgabe 6 Der Kaufvertrag konnte von Anfang an nicht rechtswirksam zu Stande kommen. Die primäre Leistungspflicht ist somit ausgeschlossen, da sie für den Schuldner oder für jedermann unmöglich, also erst gar nicht entstanden ist. Der Schuldner muss nun die versprochene Leistung gemäß 275 und 311a BGB nicht erbringen. In diesem Fall spricht man von der anfänglichen Unmöglichkeit. Aufgabe 7 Im Falle der OPEC-Staaten handelt es sich um eine Reihe von Ländern, die Erdöl exportieren. Beispiele: Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien, Venezuela, Libyen, Algerien, Vereinigte Arabische Emirate, Ecuador, Nigeria usw. Aufgabe 8 Richtig ist Lösung e). Im Übrigen steht die Abkürzung OPEC für Organization of the Petroleum Exporing Countries. Aufgabe 9 Eine Dividende ist der Anteil am ausgeschütteten Gewinn einer AG. Aufgabe 10 Eine Annuität ist die Summe aus der vom Kreditnehmer zurückzuzahlende Kreditrate und Zinsen. Aufgabe 11 Nicht dazu gehören Großbritannien und Rumänien, also a) und d). RENO 3/2008 27
6_3 Pru?fungsfragen Wiso :6_3 Prüfungsfragen Wiso 28.02.2008 14:07 Uhr Seite 28 Aufgabe 12 Durch die Senkung von Unternehmensteuern soll die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und vermieden werden, dass Unternehmen ins Ausland auswandern. Somit soll gewährleistet werden, dass durch das Nichtauswandern in andere Länder Arbeitsplätze erhalten Aufgabe 13 Sofern der Erblasser keine Regelung hinsichtlich seines Erbes getroffen hat, gelten die Rechtsnormen des BGBs. Da diese Vorschriften im Gesetz, also im BGB, zu finden sind, spricht man von der gesetzlichen Erbfolge. Der Erblasser kann jedoch auch vor seinem Tod die Erbfolge durch Testament oder einen Erbvertrag bestimmen, dann spricht man von gewillkürter Erbfolge. Ein Testament kann von einem Notar errichtet werden (öffentliches Testament) oder durch ein eigenständiges und schriftliches Testament. Aufgabe 14 Richtig sind die Aussagen (e) und (g). a) Die Höhe des Bruttogehalts entspricht logischerweise immer der des Betrages des zu versteuernden Einkommens. Das zu versteuernde Einkommen wird gemäß Ein kommensteuergesetz berechnet, indem man von der Summe aller möglichen Einkommen, wie Gehalt, Zinseinkünfte, Miete usw. u. a. die Werbungskosten und Sonderausgaben abzieht. b) Wenn der Sozialversicherungsbeitrag der Krankenversicherung erhöht wird, sinkt leider der Betrag des Bruttogehalts. Der Begriff Bruttogehalt muss durch Nettogehalt ersetzt c) Wenn man den um ein Prozent erhöhten Beitrag zur Pflegeversicherung vom zu versteuernden Einkommen abzieht, sinkt das Nettogehalt. Das Wort zu versteuerndes Einkommen muss durch den Begriff Bruttogehalt ersetzt d) Wenn man die Sozialversicherungsbeiträge zum Nettogehalt addiert, erhält man das Bruttogehalt. Der Satz muss lauten: Wenn man die Sozialversicherungsbeiträge, die Lohnsteuer und im Falle einer Religionszugehörigkeit die Kirchensteuer zum Nettogehalt addiert, ergibt dies das Bruttogehalt. e) Der Solidaritätszuschlag muss neben anderen Größen ebenfalls vom Bruttogehalt subtrahiert werden, um das Nettogehalt zu berechnen. f) Die Bezugsgröße zur Berechnung des Solidaritätszuschlags ist das monatliche Bruttogehalt. Das Wort das monatliche Bruttogehalt muss durch den Begriff die Lohnsteuer ersetzt g) Die Bezugsgröße zur Berechnung der Kirchensteuer ist nicht das Nettogehalt. h) Ledige und kinderlose Arbeitnehmer, die das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen zusätzlich einen Beitragssatz zur Pflegeversicherung in Höhe von 0,9 Prozent bezahlen. Der Prozentsatz 0,9 muss durch 0,25 ersetzt gewillkürte Erbfolge gesetzliche Erbfolge Ordentliche Testamente durch Erbvertrag 2274 BGB 1. Ordnung 1924 BGB 2. Ordnung 1925 BGB 3. Ordnung 1926 BGB 4. Ordnung 1928 BGB Öffentliches Testament 2232 BGB Eigenhändiges Testament 2247 BGB 28 RENO 3/2008