WIRBELSTROMVERLUSTE IN LITZLEITERN



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Transkript:

6 Jahresbericht 8 WIRBELSTROMVERLUSTE IN LITZLEITERN G. Bühler 1 EINLEITUNG In vielen Bereichen der Produktions- und Verkehrstechnik ist die Übertragung von Energie auf bewegliche Fahrzeuge erforderlich, einerseits, um beispielsweise die Antriebsleistung bereitzustellen, andererseits, um den zusätzlichen Leistungsbedarf für die fertigungsspezifischen Prozesse zu decken. Bezüglich der Vor- und Nachteile kann auf die bisher im Rahmen der Jahresberichte des IMAB erschienenen Veröffentlichungen verwiesen werden. Das physikalische Prinzip der CPS (Contactless Power Supply) bzw. im Falle des Transrapid IPS (Inductive Power Supply) genannten Technologie beruht auf der Nutzung des magnetischen Wechselfeldes eines Primärteils zur Übertragung elektrischer Energie auf einen mobilen Träger. Während die längs des Verfahrweges installierte Primärleiterschleife im Wesentlichen eine Luftspule mit vergleichsweise geringem Induktivitätsbelag darstellt, kommt bei den Pick-Ups zur Verbesserung der magnetischen Kopplung ferrimagnetischer Werkstoff zum Einsatz (aus Gründen der Minimierung der Verluste vorzugsweise weichferritisches Material). Bei großen Längen (> 5 m) ist der primärseitige Induktivitätsbelag in Bezug auf den erforderlichen Blindleistungsbedarf des Primärwechselrichters allerdings nicht mehr zu vernachlässigen, so dass aufgrund der maximal zulässigen Spannung im Primärleiter in festgelegten Abständen periodisch Kompensationskondensatoren geschaltet werden. Für die Grundwelle lässt sich die Primärstrecke damit zu einem rein ohmschen Verbraucher abgleichen. SKIN- UND PROXIMITYEFFEKT Aufgrund der hohen Betriebsfrequenzen des CPS -Systems ist die Berücksichtigung der widerstandserhöhenden Wirbelstromeffekte, des so genannten Skineffektes und des Proximityeffektes, bei der Kabelbestromung erforderlich. Unter erst genanntem versteht man im Allgemeinen die Erscheinung, dass der Strom bei hohen Frequenzen innerhalb des Leiters aufgrund seines eigenen magnetischen Feldes dazu neigt, bevorzugt an der Leiteroberfläche zu fließen. Das bedeutet, dass der gesamte Leiterquerschnitt nicht mehr vollständig zur Stromleitung beiträgt, was schließlich einen erhöhten ohmschen Wechselstrom-Wirkwiderstand zur Folge hat. Der Proximityeffekt als unter Umständen dominierende Erscheinung im Bereich der Wirbelstromeffekte berücksichtigt hingegen die Beeinflussung der Stromdichteverteilung durch externe Magnetfelder. Das können beispielsweise Streufelder in Transformatoren bzw. Drosseln sein, aber auch die Magnetfelder der stromführenden Nachbarleiter bei Litzleitern. Ähnlich wie die Kernverluste (nicht die Sättigung) die maximale Flussdichte im Ferrit bei gegebener Frequenz begrenzen, so ist die zulässige Stromdichte im Leiter durch die

Wirbelstromverluste in Litzleitern 7 Proximityeffekte begrenzt und nicht etwa durch den DC-Widerstand. Allgemein wird unter der Bezeichnung Proximityverluste die Differenz zwischen den wirbelstrombedingten Gesamtverlusten abzüglich der reinen Skineffektverluste verstanden. Um ein System optimal auslegen zu können, ist die Kenntnis der zu erwartenden Verluste zwingend. Grundsätzlich lassen sich vier Mechanismen bzgl. der Widerstandserhöhung bei Litzen unterscheiden: Skineffekt innerhalb der Einzelader eines Litzkabels, Skineffekt innerhalb eines Bündels, falls die Adern unverdrillt sind und/oder kein Kupferlackdraht verwendet wird, interner Proximityeffekt zwischen den Einzeladern und externer Proximityeffekt zwischen unterschiedlichen Bündeln. Letztgenannter Effekt ist allerdings nur im Zusammenhang mit Wicklungen, innerhalb derer sich mehrere Litzbündel in unmittelbarer Nachbarschaft befinden, zu berücksichtigen. Es ist deshalb zwischen den Systemen Primärteil (PT) und Pick-Up (PU) zu unterscheiden, so dass er in den lang gestreckten Leitern des Primärteils mit ausreichend großem Abstand zwischen Hin- und Rückleiter nicht berücksichtigt werden muss..1 Berechnung des kombinierten Skin- und Proximitywiderstandes im primärseitigen Litzleiter Skin- und Proximityeffekt wirken gleichzeitig innerhalb der betrachteten Litze und eine analytische Berechnung scheint zunächst sehr schwierig. Wenn nachgewiesen würde, dass beide Effekte voneinander entkoppelt sind, so ließen sich die Anteile jeweils getrennt voneinander bestimmen und müssten zur Ermittlung des Gesamteffektes lediglich addiert werden. Eine ausreichende Bedingung dafür, dass die Summe zweier Verlustanteile identisch ist mit den Gesamtverlusten, ist zum Einen die Existenz einer geometrischen Symmetrieebene und zum Anderen, dass die skineffektbedingte Stromdichteverteilung eine gerade Symmetrie, die imityeffektbedingte Stromdichteverteilung dagegen eine ungerade Symmetrie bzgl. dieser Ebene aufweist (Bild 1). Bild 1: Orthogonalitätsprinzip - Symmetrieverhältnisse der inneren und äußeren Feldstärkekomponenten

8 Jahresbericht 8 Die vollständige, sämtliche Teileffekte berücksichtigende Beschreibung der Stromverteilung in einem Litzleiter ist ein überaus komplexes Unterfangen, so dass gewisse Annahmen bzw. Näherungen gemacht werden müssen. So muss ein echter Litzleiter vorausgesetzt werden, d. h. jede Einzelader nimmt statistisch gesehen innerhalb der betrachteten Kabellänge jede Position mindestens einmal ein, so dass alle Einzelimpedanzen letztendlich identisch sind. Das führt schließlich zu einer gleichmäßigen Stromverteilung, so dass man sich bei der Bestimmung der Gesamtverluste zunächst auf die Berechnung der Verluste in einer einzelnen Ader beschränken kann, um das Ergebnis mit der Gesamtzahl der Einzeladern n zu multiplizieren. Für die Gesamtverlustleistung P v,ges gilt somit: P v, ges Pv, skin + Pv,, int + Pv,, ext (1) In der hier betrachteten Leiteranordnung des Primärleiters kann aufgrund der vergleichsweise großen Entfernung (ca. 16 mm) zwischen Hin- und Rückleiter von einem externen Magnetfeld der jeweiligen Nachbarlitze abgesehen werden, so dass deren Einfluss unberücksichtigt bleiben kann. Da somit eine Unterscheidung der internen und externen Ursache entfällt, soll fortan der interne Proximityeffekt schlicht als Proximityeffekt bezeichnet werden, so dass schließlich gilt: P v, ges Pv, skin + Pv, () Wird weiterhin angenommen, dass der den Skineffekt hervorrufende sinusförmige Strom gleichzeitig für die Proximityverluste verantwortlich ist, so kann man rechnerisch den beiden Effekten Widerstandswerte zuordnen: P ˆ ˆ ( R ) skin + R I RAC I ( Rskin + R ) I eff (3) v, ges Î sei dabei die Amplitude des durch sämtliche Einzeladern fließenden Gesamtstromes und R AC der Wechselstrom-Wirkwiderstand, welcher ausgehend von den Maxwell-Gleichungen für quasistationäre Felder innerhalb elektrischer Leiter aus einer Bessel schen Differentialgleichung folgt und sich vermittels des nachstehend dargestellten Formelsatzes berechnen lässt: R AC mit Φ Φ skin 1 1 1 Φ skin πκr n πκr k 3 ber bei '( υ) ber '( υ) bei ber ' + bei ' υ r ber ber ' + bei ber + bei bei 1 : Eindringtiefe ωκµ πκµf ' Φ Ω m (4)

Wirbelstromverluste in Litzleitern 9 r r Kabel k n : Kupferfüllfaktor der Litze µ : Permeabilität κ : elektrische Leitfähigkeit r : Einzeladerradius r Kabel : Kabelradius n : Anzahl Einzelleiter f : Frequenz Bild zeigt die graphische Auswertung von Gl. (4) für ein Litzkabel mit mm² Kupferquerschnitt bei der Betriebsfrequenz des Transrapid-CPS von khz. Die Größen R skin, R und R AC wurden mit dem ohmschen Gleichstromwiderstand normiert, so dass direkt abgelesen werden kann, um wie viel sich der Widerstand bei khz / C in Abhängigkeit vom Einzeladerdurchmesser d vergrößert. Bild : Auf den Gleichstromwiderstand R DC, C bezogene Größen R skin, R und R AC Der skinbezogene Widerstand für Radien gleich bzw. etwas größer als bleibt nahezu konstant, was unter Berücksichtigung der Eindringtiefe von Cu,5 mm bei khz der Erwartung entspricht. Die Tatsache, dass das Verhältnis R skin /R DC bei 1 und nicht Null liegt, während der imitybezogene Anteil bei Null beginnt, ist auf den Umstand zurückzuführen, dass der mathematische Ausdruck für R skin in Gl. (4) für infinitesimal dünne Einzelleiterdurchmesser in den Wert R DC übergeht. Der imitybedingte Widerstand als rein additive Komponente zum Gesamtwiderstand R AC beginnt hingegen bei Null, weil die internen Widerstände für Hin- und Rückstrom innerhalb sehr dünner Einzeladern zu groß werden. Demzufolge macht es bezüglich einer Reduzierung des Proximityeffektes wie beim Skineffekt Sinn, eine möglichst feinadrige Litze zu verwenden. Die Darstellung endet bei einem Einzeladerdurchmesser, welcher bei mm² Gesamtfläche einer minimalen Anzahl von n 5 Einzeladern entspricht. Ansonsten verlöre der Ansatz für eine dem Massivleiter ähnliche, lineare Zunahme der magnetischen Feldstärke innerhalb der Litze seine Gültigkeit.

3 Jahresbericht 8. Auswertung der Berechnungen Bild 3 zeigt den mit dem DC-Widerstand RDC, C normierten Wechselstromwiderstand RAC für eine unterschiedliche Anzahl von Einzeladern in Abhängigkeit vom Verhältnis räquiv 1 ACu. Unter räquiv sei der Radius eines flächengleichen runden, massiven π Kupferleiters verstanden, so dass die x-achse ein Maß für das Verhältnis von Kupferquerschnitt zur Eindringtiefe ( ) Frequenz) darstellt. Im Parameter "Zahl der Einzelleiter" ist bei konstant gehaltener Cu-Querschnittsfläche der Einzelleiterdurchmesser implizit enthalten. Füllfaktor: k,5 räquiv 1 ACu π Bild 3: Wechselstromwiderstand RAC nach Gl. (4) für eine Kupferlitze in Abhängigkeit vom Verhältnis räquiv/ für unterschiedliche Einzelleiterzahlen Neben dem im Primärteil verwendeten Litzkabel ist in Bild 3 auch die PU-Litze mit der Bezeichnung 141x,71 eingetragen. Die geringe Cu-Querschnittsfläche von ACu 5,6 mm² führt bei khz zu einem nur minimal überhöhten AC-Widerstand, wenngleich der absolute Widerstand querschnittsbedingt natürlich vergleichsweise hoch ist. Den Einfluss des Einzelleiterdurchmessers auf das Verhältnis RAC / RDC bei unterschiedlichen Frequenzen zeigt Bild 4. Dabei wurde der Kupferquerschnitt unverändert bei mm² gehalten mit einem angenommenen, praxisnahen Füllfaktor von k,5. Während der Proximityeffekt für Einzeladerdurchmesser um,4 mm bei khz noch relativ moderat wirkt (RAC/RDC 4), so ist der Quotient RAC / RDC bei Frequenzverdopplung bereits auf rund den dreifachen Wert ( 13,3) gestiegen, bei 6 khz gar auf den 7-fachen Wert ( 8,).

Wirbelstromverluste in Litzleitern 31 Bild 4: RAC/RDC (ϑ C) in Abhängigkeit vom Einzelleiterdurchmesser d bei unterschiedlichen Frequenzen Neben dem Einzelleiterdurchmesser bietet auch der Kupferfüllfaktor k r ACu n π r n rkabel AKabel πrkabel (5) der Litze eine Möglichkeit, den Wechselstromwiderstand RAC zu beeinflussen, wobei die technische Realisierung zunächst keine Rolle spielt. Die Konsequenzen für den Primärleiter bei einer Verminderung von dessen Füllfaktor zeigt Bild 5. Demnach könnte ein gegenüber dem Originalkabel (ACu mm², n 6366 Einzelleiter, d, mm, k,5) verlustidentisches Kabel auf Basis der gleichen Cu-Querschnittsfläche mit rund,4 mm Aderdurchmesser realisiert werden, wenn nur der Kupferfüllfaktor auf k,1 reduziert würde, wofür es unterschiedliche Möglichkeiten gibt: Verstärkung der Lackschichtdicke aller Kupferlackdrähte oder Anordnung des Leiters als Mantelfläche (dem Außenleiter eines Koaxialkabels mit entferntem Innenleiter vergleichbar) bei hoher Packungsdichte k,5. Allgemein könnte als Richtlinie zur Herstellung verlustminimierter Kabel gelten: Es ist ein solcher Aufbau zu bevorzugen, der es gestattet, einen größtmöglichen Anteil der durch möglichst dünne Einzelleiter gebildeten Kupferquerschnittsfläche in Bereichen mit verminderter magnetischer Feldstärke anzuordnen, z. B. durch Vergrößerung des Kabeldurchmessers.

3 Jahresbericht 8 Große Füllfaktoren (k,8 1,) haben in der Darstellung in Bild 5 nur theoretische Bedeutung und sind technisch schon aufgrund der runden und zudem lackisolierten Einzeladern nicht zu realisieren. Bild 5: Verhältnis R AC /R DC für eine Kupferlacklitze mit mm² Querschnittsfläche bei khz