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Transkript:

Titel der Veranstaltung: Traditionelle Methoden zur Erfolgsmessung im Zinsgeschäft, Analyse und Kritik und Referent: David Lappöhn Seminarleitung: Dr. Lukas

Gliederung: 1. Traditionelle Methoden zur Erfolgsmessung im Zinsgeschäft 1.1 Poolmethode 1.2 Schichtenbilanzmethode 1.2.1 Das Finalprinzip 1.2.2 Das Liquiditätsprinzip 1.2.3 Das Rentabilitätsprinzip 1.2.4 Gesetzlichen und satzungsmäßigen Anlage- und Finanzierungsvorschriften 2. Kritik an den Traditionellen Methoden

3. Die Marktzinsmethode als Entscheidungsorientierte Methode 3.1 Aufbau der Marktzinsmethode 3.2 Der Strukturbeitrag als Komponente des Zinsüberschusses 3.3 Erweiterung des Zinsüberschusskalküls um den Konditionsbeitrag 3.4 Konditions- und Strukturbeiträge bei schwankenden Zinssätzen 4. Resümee

1. Traditionelle Methoden > Poolmethode > Schichtenbilanzmethode Passivseite: Aktivseite: steht für die Mittelherkunft steht für die Mittelverwendung

1.1 Poolmethode - Beinhaltet eine Teilzinsspannenrechnungsmethode zwischen beiden Seiten der Zinsertragsbilanz. - Alle Passiva fließen in ein Sammelbecken => Pool - Im Pool verlieren sie ihre Identität - Mittel zur Kreditvergabe werden aus dem Pool entnommen - Um einzelne Leistungen benennen zu können, werden die Durchschnittskosten und Durchschnittserlöse ermittelt - Die Differenz der beiden Zinssätze => Bruttozinsspanne

Entnommen aus Skript SS 2007

Ermittlung der Teilzinsspannen für Kredite an Nichtbanken: Kundenforderungen: 9% Durchschnittskosten: 4,6% Erfolgsbeitrag = 9% - 4,6% = 4,4% Die Kundenanforderungen erwirtschaften einen Erlös von 4,4%

Es stellt sich die Frage wem dieser Gewinn zuzurechnen ist? Die Einlagenabteilung? Weil dort Mittel zu günstigen Konditionen beschafft worden sind Oder Die Kreditabteilung? Weil dort Kredite zu entsprechend höheren Zinssätzen vergeben wurden, wodurch sich der Zinsspannenerfolg ergibt

Varianten der Vergabe des Zinsspannenerfolgs: -Hälftig: Der Erfolg wird gleichmäßig auf Passiv- und Aktivgeschäft verteilt. - Beidseitig vollständig: Aus Motivationsgründen werden beiden Seiten der volle Erfolg zugerechnet.

- Engpassorientiert: Aus Steuerungsgründen soll auf den Umfang einer Geschäftsart besonders eingewirkt werden. Die Motivation der Mitarbeiter steht im Vordergrund. Im Extremfall 100%. Die Aufteilungsregeln für die Bruttozinsspanne sind unabhängig von der zu Grunde gelegten traditionellen Methoden. =>Wird im Vorfeld von der Bank festgelegt!!!

-Aus Gründen der Gleichberechtigung benutzen die meisten Banken die Hälftlegungsmethode - Methode 1 (Aktiva): -2,3% * 0,1 + 2,2% * 0,7 + 1,7% * 0,2 = 1,65% Entnommen aus Skript SS 2007 - Methode 2 (Aktiva): -6,25% * 0,1 + 2,75% * 0,7 + 1,75% * 0,2 = 1.65%

1.2 Schichtenbilanzmethode Die Schichtenbilanzmethode untersucht Erfolgsspannen korrespondierende Erfolgselemente. Ziel: Einblick in das Zustandekommen des Gesamterfolgs zu erlangen. Unterstellung: Jede Mittelbeschaffung (Passivseite) und jede Mittelverwendung auf der Aktivseite haben einen Verursachungszusammenhang.

Entnommen aus Skript SS 2007

Matrixform: Entnommen aus Schierenbeck, 1987

Für die Aufteilung der Zinsertragsbilanz wurden unterschiedliche Schichtungsprinzipien entwickelt. Die verwendeten Methoden sind: Finalprinzip Liquiditätsprinzip Rentabilitätsprinzip Gesetzlichen und satzungsmäßigen Anlage- und Finanzierungsvorschriften

1.2.1 Finalprinzip Schichtungskriterium ist hier der Finalzusammenhang zw. passiver Mittelbeschaffung und aktiver Mittelverwendung. Universalbanken: - Treuhandkredite - Förderungs- und Programmkredite => Die Bank fungiert als Mittler Hypothekenbanken: - Finalzusammenhang deutlich größeren Umfang => Da die zur Finanzierung des Hypothekengeschäfts emittierten Schuldverschreibungen fest an konkrete Hypothekenförderungen gekoppelt sind

1.2.2 Liquiditätsprinzip Zuordnungsprinzip gemäß der goldenen Bankenregel - Mittelbeschaffung und verwendung müssen sich in ihren Fristen entsprechen - Bilanzschichtung in langfristige, mittelfristige und liquide Positionen - Einordnung nach Ursprungsfristigkeiten oder Restlaufzeiten möglich Beispiel: Termineinlage Laufzeit 5 Jahre Ursprungsfristigkeiten: langfristiges Passivum Restlaufzeit: kurzfristiges Passivum - Bodensatztheorie

1.2.3 Rentabilitätsprinzip Ziel, festzustellen ob auch das teuerste Passivgeschäft von einem Aktivgeschäft gedeckt wird, sprich einen Zinsüberschuss erwirtschaftet - Alle Positionen werden nach ihrer Ertragskraft geordnet und in Schichten eingeteilt Einteilung in, hochverzinsliche, durchschnittlich-, unterdurchschnittlichsowie unverzinsliche Aktiva und Passiva

Rentabilitätsprinzip aus Sicht der Aktivseite TZSP I * AQ I + TZSP II * AQ II + TZSP III * AQ III = BZSP 3,375% * 0,7 + 5,792% * 0,2 + (-2,208) * 0,1 = 3,3% Entnommen aus Skript SS 2007

Rentabilitätsprinzip aus Sicht der Passivseite Schichtung der Mindestreserve zu den passenden Einlagearten Anmerkung: Eine Schichtung nach diesem Prinzip ist leicht anzuwenden, jedoch kann kein echter Verursachungszusammenhang gefunden werden.

1.2.4 Gesetzlichen und satzungsmäßigen Anlage- und Finanzierungsvorschriften - Sparkassen und ein Teil der Genossenschaftsbanken schichten überwiegend nach rechtlichen Vorschriften - Schichtung nach den Mindestreservevorschriften - Anlage- und Liquiditätsvorschriften der Mustersatzung (Sparkassen) und dem 12 des Kreditwesengesetzes, fordern eine vollständige Finanzierung der dauernden Anlagen eines Kreditinstitutes mit Eigenkapital - Grundsätze II und III des Bundesaufsichtsamtes

2. Kritik an den traditionellen Methoden - durch wechselseitige Zurechnungen und der Verrechnung von Schichtsalden kaum nachvollziehbar - Transparenz ist erschwert - Aufteilung der Bruttozinsspanne ist willkürlich - Objektivität der Ergebnisse - Durchschnittsbildung liefert keinen differenzierten Einblick - Zinsentwicklung wird nicht erkannt - Soll- Ist Vergleich schwer möglich

3. Die Marktzinsmethode als Entscheidungsorientierte Methode

3.1 Aufbau der Marktzinsmethode - Trennung zwischen Aktiv- und Passivgeschäften - Jedes Geschäft leistet einen Beitrag zum Gesamterfolg - Bewertung erfolgt nach einem objektivem Maßstab => Oportunitätsprinzip

Oportunitätsgedanke Entnommen aus Skript SS 2007

Der Gesamterfolg der Bank wird durch zwei Beiträge charakterisiert. > Konditionsbeitrag Differenz zwischen Kundenkondition und Zinssatz am Geldund Kapitalmarkt > Strukturbeitrag oder Fristentransformationsbeitrag Differenz zw. Geld- und Kapitalmarktzins für die vereinbarte Laufzeit gegenüber dem am Geld- und Kapitalmarkt für täglich fälliges Geld

3.2 Der Strukturbeitrag als Komponente des Zinsüberschusses - normale Zinsstruktur - inverse Zinsstruktur Ziel ist das erreichen der positiven Bereiche

Operation am Geld- und Kapitalmarkt, bei normaler Zinsstruktur

Operation am Geld- und Kapitalmarkt, bei inverser Zinsstruktur

Der Strukturbeitrag wird durch zwei Punkte beeinflusst: > Zinsstrukturen am Geld- und Kapitalmarkt > Fristenstrukturen aller Aktiv- und Passivengagements Der Strukturbeitrag ist dem Vorstand zuzurechnen

3.3 Erweiterung des Zinsüberschusskalküls um den Konditionsbeitrag - Kundengeschäft - Geld- und Kapitalmarktgeschäft => Vergleich - Oportunitätsgedanke steht im Mittelpunkt

Ermittlung des Konditionsbeitrages

3.4 Konditions- und Strukturbeiträge bei schwankenden Zinssätzen - Festzinsgeschäfte - variabel verzinsliche Geschäfte

Aufspaltung des Zinsüberschusses

Veränderung des Zinsüberschusses, bei variablen Kredit

Veränderung des Zinsüberschusses, festverzinslicher Kredit

4. Resümee

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit