Hochschule München, Fakultät 07 Klausur im Fach Controlling Prof. Dr. Dirk Fischer Studiengang Master Wirtschaftsinformatik Wintersemester 2010/11



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Transkript:

Controlling Inhalte der Klausur Aufgabe Thema Punkte 1 Controlling 10 2 Balanced Scorecard 20 3 Portfoliotechnik 20 4 Interne Ergebnis- und Deckungsbeitragsrechnung 20 5 Szenario-Technik 20 Gesamt 90 Bearbeitungszeit Klausur-Steller Zugelassene Hilfsmittel 90 Minuten Prof. Dr. Dirk Fischer Taschenrechner Hinweise Diese Klausur umfasst incl. Deckblatt 11 Seiten. Bitte überprüfen Sie vor Beginn der Bearbeitung Ihre Klausur auf Vollständigkeit! Bitte tragen Sie Ihre Ergebnisse jeweils in die Lösungsfelder ein. Sie können die Rückseiten der Klausur für weitere Ausführungen verwenden. Persönliche Angaben Name Vorname Matrikel-Nummer Unterschrift Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! Aufgabe 1 Aufgabe 2 Aufgabe 3 Aufgabe 4 Aufgabe 5 Punkte gesamt Note München, den 19. Januar 2011 1/11

Aufgabe 1: Controlling Sie beraten ein mittelständisches Unternehmen, das bisher als nationaler Nischenanbieter sehr erfolgreich arbeitet. Der Inhaber und Geschäftsführer konnte einem Controlling in seinem Unternehmen bisher nur wenig abgewinnen. Nach einem Gespräch mit Geschäftspartner überdenkt er aber nun seine Meinung. Deshalb bittet er sie, ihm 10 Argumente zu nennen, die für die Einführung eines Controllings in seinem Unternehmen sprechen. Gehen Sie dabei sowohl funktionale als auch auf institutionale Aspekte des Controllings ein! (10 Punkte) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 München, den 19. Januar 2011 2/11

Aufgabe 2: Balanced Scorecard (20 Punkte) a) Ein Unternehmen (Produzent von hochwertigen Haushaltsgeräten, Direktvertrieb, Kunden sind Hotel(-ketten), Restaurants, Privathaushalte) plant die Einführung einer Balanced Scorecard. Kritische Erfolgsfaktoren sind bereits identifiziert. Fünf von ihnen sehen Sie folgender Tabelle. Die Geschäftsleitung bittet Sie, zu jedem dieser Erfolgsfaktoren eine geeignete und aussagekräftige Kennzahl vorzuschlagen, mit einer kurzen Erläuterung der Berechnung. Das Unternehmen legt einen besonderen Wert auf Kennzahlen, die sich leicht aus den operativen Systemen errechnen lassen und i.d.r. monatlich verfügbar sind. (10 Punkte) Nr. Kritischer Erfolgsfaktor Kennzahl (incl. kurzer Erläuterung der Berechnung) 1 Erzielen hoher Zahlungsmittelüberschüsse zur Finanzierung der anstehenden Investitionen 2 Gewinnen neuer Kunden mit einem hohen Potenzial 3 Hohe Innovationsquote 4 Kundengerechtes, preislich attraktives und modernes Sortiment 5 Nähe zu den Top-Kunden, intensive Betreuung durch das Key-Account- Management (Key Account: wichtiger Kunde, Schlüsselkunde) München, den 19. Januar 2011 3/11

b) Legen Sie dar, warum eine Balanced Scorecard ein Managementsystem und kein reines Kennzahlensystem ist. (5 Punkte) c) Ein wichtiger Aspekt von Scorecards ist ihre Maßnahmenorientierung. Zeigen Sie anhand eines selbst gewählten Beispiels auf, wie es sichergestellt werden kann, dass solche Maßnahmen sowohl identifiziert als auch umgesetzt werden. (5 Punkte) München, den 19. Januar 2011 4/11

Aufgabe 3: Portfoliotechnik (20 Punkte) a) Beschreiben Sie kurz das Instrument der Portfoliotechnik! (3 Punkte) b) Gegeben seien folgende 5 Innovationsprojekte eines Unternehmens (gleiches Unternehmen wie in Aufgabe 2). Nicht alle Projekte sind gleichzeitig durchführbar, daher ist eine Priorisierung erforderlich. Dazu wurden die Projekte anhand verschiedener Kriterien bewertet. Führen Sie eine Portfolioanalyse mit diesen Kriterien durch und entscheiden Sie, welche Projekte Sie den anderen vorziehen. Wählen Sie 3x3-Portfolios. Überlegen Sie bitte, welche Kriterien Sie zu einem Portfolio zusammenziehen und benennen Sie die Achsen der Portfolios. (15 Punkte) Projekt Skala Strategischer Beitrag zum Produktportfolio 1: gering 9: hoch Erforderliche Ressourcen zur Entwicklung 1: gering 9: hoch Voraussichtliche Profitabilität des Produkts 1: gering 9: hoch Komplexität in der Produktion (Umrüstaufwand, vermuteter Ausschuss, ) 1: gering 9: hoch 1 3 1 2 1 2 9 6 6 5 3 6 8 8 4 4 5 6 6 6 5 4 3 8 1 München, den 19. Januar 2011 5/11

München, den 19. Januar 2011 6/11

d) Beurteilen Sie die Kriterien zur Auswahl. Hätten Sie ggf. weitere Kriterien in die Auswahl mit einbezogen? (2 Punkte) München, den 19. Januar 2011 7/11

Aufgabe 4: Interne Ergebnis- und Deckungsbeitragsrechnung (20 Punkte) a) Was ist ein Deckungsbeitrag? (2 Punkte) b) Welche Arten von Deckungsbeitragsrechnungen können für ein Unternehmen sinnvoll sein? Kurze Erläuterung. (3 Punkte) c) Beurteilen Sie die Profitabilität der Schokoladenmarke Alpenglühen. Erläutern Sie die Abweichungen der Artikel-DB-Rechnung. (15 Punkte) Marke Alpenglühen Zeitraum Juli 2009 Bezeichnung Schokolade Region Deutschland gesamt absolut [in Tsd. ] in % vom Nettoumsatz Case Rate [ /kg] Ist Plan Abw. Ist Plan Ist Plan Tonnage [to] 190,0 180,0 6% Bruttoumsatz 3.306,0 3.096,0 7% 141,1% 136,5% 17,40 17,20 Erlösschmälerungen 859,6 743,0 16% 36,7% 32,8% 4,52 4,13 Listungsgelder 103,0 85,0 21% 4,4% 3,7% 0,54 0,47 Nettoumsatz 2.343,4 2.268,0 3% 100,0% 100,0% 12,33 12,60 var. Produktkosten 1.487,7 1.362,2 9% 63,5% 60,1% 7,83 7,57 DB 1 855,7 905,7-6% 36,5% 39,9% 4,50 5,03 var. Distributionsk. 94,2 84,9 11% 4,0% 3,7% 0,50 0,47 Werbung/VF 150,0 140,0 7% 6,4% 6,2% 0,79 0,78 DB 2 611,5 680,8-10% 26,1% 30,0% 3,22 3,78 München, den 19. Januar 2011 8/11

Tonnage Bruttoumsatz Erlösschmälerungen und Listungsgelder Nettoumsatz variable Produktkosten DB 1 var. Distributionskosten und Werbung/ VF DB 2 München, den 19. Januar 2011 9/11

Aufgabe 5: Szenariotechnik (20 Punkte) a) Führen Sie kurz aus, was unter der Szenariotechnik zu verstehen ist? (5 Punkte) b) Was sind die Faktoren für einen erfolgreichen Einsatz der Szenariotechnik? (5 Punkte) München, den 19. Januar 2011 10/11

c) Wie lassen sich Szenariotechnik und Balanced Scorecard miteinander verknüpfen? (5 Punkte) d) Szenariotechnik ist vor allem das Metier von Großunternehmen mit eingenen strategischen Planungsabteilungen. Wie könnte ein abgespecktes Instrument der Szenariotechnik für ein kleines oder mittleres Unternehmen ausschauen? (5 Punkte) München, den 19. Januar 2011 11/11