Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Kommission für Technologie und Innovation KTI Erfolgsfaktoren für Innovationsprojekte Wie unterstützt die KTI die Industrie und die Hochschulen? NTB Technologietag Walter Steinlin Präsident KTI 22. 06. 2012
1. Fördermöglichkeiten Kontext Start-up und WTT-Support Projekte 2. Erfahrungen Common mistakes Lessons learnt Erfolgsfaktoren aus der Sicht des KMU-Chefs 2
Kontext Wissens- und Technologietransfer speist die Innovation KTI Basis- Finanzierung SNF 3
Kontext Jeder Schweizer bezahlt ein Kinobillett pro Jahr für die KTI-Innovationsförderung Berufsbildung ETH-Bereich Kantonale Universitäten (nur Bundesmittel) Fachhochschulen (nur Bundesmittel) SNF BFI-Kredite für 2012 KTI 120 MCHF + 60? Andere 0 500 1000 1500 2000 2500 MCHF 4
Kontext KTI-Prinzipien Primär Innovationsförderung für Schweizer Volkswirtschaft Fachhochschul-Förderung ist erwünschter Nebeneffekt Themenauswahl bottom-up (d.h. nicht vorgegeben, sondern durch Projektpartner) Keine direkten Subventionen an Firmen Förderung erfolgt subsidiär; (nur dort, wo private Initiativen fehlen) 5
Kontext KTI ist eine unabhängige Behördenkommission im EVD 6
Kontext Eine schlanke Geschäftsstelle und über 100 Miliz-Leute mit reicher Erfahrung 60 Persons Start-up Coaches Innovation- Mentoren (Herbst 2012) «Field Force» Start-up WTT- Support Ing. Wissensch. F&E-Projekte Life Mikro/Nano Science Enabling Sciences 65 Persons Präsident Kommission Faris Sabeti Myriam Meyer Martin Riediker Beda Stadler Martina Hirayama Martin Müller Walter Steinlin Start-up Projects + WTT-Support 20 Persons Ressources Direktorin Daniela Meier Andreas Reuter Erich Bloch Klara Sekanina Geschäftsstelle 7
Förderinstrumente der KTI Das Gesetzt gibt KTI 3 bewährte Förderinstrumente WTT-Support Netzwerke Innovations-Mentoren 5% der Finanzen 8
KTI Start-up KTI Start-up macht aus Studenten Firmen Urs Althaus Faris Sabeti Enterpreneurship Training ( venturelab ) US Camp Assessment of business idea Ca. 150 pro Jahr Registration Profess. evaluation Coaching Acceptance Coaching Start-up Coaching Label Post Label support Ca. 25 pro Jahr Business development CEO Company Business creation Semester course Motivation event Studenten Unterstützende Aktivitäten CTI Invest Angel support 9
KTI WTT-Support KTI WTT-Support ist das Öl im Getriebe: Ölwechsel nach 6 Jahren Myriam Meyer 2006 bis 2012 Ab 2013 5 WTTKonsortien National thematische Netzwerke (NTN) Ausschreibung läuft 11 R&D-Konsortien Innovations-Mentoren Detailkonzept in Arbeit 10
KTI-Projektförderung KTI-Projekte verlangen ein starkes Engagement des Industriepartners KTI bezahlt < 50% KTI-Projekt Forschungspartner Industriepartner bezahlt 10% Typisches Projekt 18 Monate 800 000.- bezahlt sich selbst > 50% Speziell Voucher (Ab Herbst 2012): Gutschein für Umsetzungspartner vor Wahl des Forschungspartners Machbarkeitsstudien: Hochschulprojekte ohne Umsetzungspartner 11
Projektförderung Innovationspotenzial ist das Hauptkriterium für Beiträge 12
Projektförderung Zahlen & Fakten 2011 (ohne flankierende Franken-Massnahmen ) Eingereichte Gesuche: 520 Bewilligt: 56% (52% bezogen auf Bundesbeitrag) Abgelehnt: 44% Projektvolumen: 205 Mio. CHF Beitrag KTI: 43% Beitrag Wirtschaft: 57% Wirtschaft investiert pro KTI-Franken zusätzlich 1.35 Franken 13
Erfahrungen 14
Common Mistakes Hauptfehler Es geht um Innovation, nicht um Forschung Engagement IP Kommerzialisierung Alles an Forschungspartner delegieren. Umsetzungspartner soll aktiv an Projektformulierung mitwirken IP vom Forschungspartner diktiert! Umsetzungspartner soll sich aktiv um die Rechte bemühen Hochschul-Praxis entspricht manchmal nicht KTI-Regeln We will see führt zu keinem kommerziellen Erfolg. Umsetzung frühzeitig planen Auch Machbarkeits-Studien müssen mehr als bloss eine Business Idee beinhalten IP gehören grundsätzlich dem Industriepartner Andere Regelungen erlaubt; aber mind. Gratisnutzung 15
Common Mistakes Typische Ablehnungsgründe in den neueren Disziplinen Umsetzung Umsetzung fehlt, ist unklar oder nicht plausibl (Nutzen vage). Fokus Umsetzungspartner Dienstleistung State-of-the-art Zu wenig fokussiert (Umsetzung fraglich). Umsetzungspartner ist nur schwach ins Projekt eingebunden. Grenzen zwischen Forschung und Dienstleistung verwischt. KTI kann nur wirklich Neues finanzieren. Für Dienstleistungen gibt s Ing.-Firmen. State-of-the-art zwar beschrieben, aber nicht gewertet; Forschungslücke nicht zu erkennen. Vorarbeiten Vorarbeiten als Teil des Gesuchs beantragt (SoA, Grobspezifikationen, Einarbeitung ) Sie gehören nicht ins Gesuch, sondern sind Voraussetzung für eine gute Gesuchsformulierung). Forschungskompetenz Passt nicht in die Forschungsstrategie des Instituts; fehlende Kompetenzen im Projekt. 16
Lessons learnt Wichtige Aspekte Gute Vorbereitung erspart Ärger Ziele klären Klare Projektleitung Innovationsmethodik befolgen Unternehmerischen Ziele klar aufzeigen: Umsetungspotenzial, Geschäftsmodell, Wertschöpfungskette, Umsetzungszenario, Konkurrenzsituation Wissenschaftlich technische Ziele klar aufzeigen: Internationaler Stand des Wissens, wo und wie soll dieser übertroffen werden, Patentsituation, Originalität der geplanten Innovation Klare Projektleitung spart Zeit und Ärger in der Projektausführung Projektleitung durch Umsetz.-Partner ist besser > marktgerichteter Quantitatives Zielpflichtenheft und entscheidungsorientierte Meilensteine. Risiken aufzeigen und Risikomanagement planen. Finanzplan konsistent konsistent mit KTI-Regeln Partner optimieren Hochschulen sollen nicht versuchen, alles an einem Ort zu bearbeiten, sondern die kompetentesten Partner für das Projekt suchen Vorbereitungsaufwand: 3-4 Personenwochen 17
Lessons learnt Allgemeines Ein überraschend gutes Innovationssystem CH Innovationssystem Unser Innovations-Ökosystem ist zwar föderalistisch kompliziert, aber sehr schnell und sehr gut vernetzt. Die Frankenmassnahmen 2011 wurden innerhalb Wochen geplant und umgesetzt. Stetigkeit Abrupte Praxisänderungen/Kreditinjektionen ergeben viel Leerlauf/Blindleistung > Änderungen sollen geplant und sanft erfolgen Realitätsbezug Nur praxisnahe Experten können wirtschaftlich sinnvoll entscheiden (Miliz ist zwar komplizierter, aber besser als Profi) 18
Erfolgsfaktoren Erfolgsfaktoren aus der Sicht des KMU-Chefs Langfristiges Konzept Nachhaltiger Erfolg (finanzieller Gewinn) bedingt ein langfristiges Business-Konzept, zusätzlich zu den kurzfristigen Massnahmen Gute Projektpartner Forschungspartner sorgfältig wählen Labor + Produktion Produktionswelt und Laborwelt unter einen Hut bringen Realistische Planung Ressourcen realistisch planen, Fristen vernünftig ansetzen Markt entwickeln Paralell zur Technologie auch den Markt entwickeln Chefsache Der Chef muss dahinter stehen, aktiv. 19
Wir können den Tiger zum Wasser führen, aber saufen muss er selbst 20