Im Auftrag von start2grow Dortmund 30.04.2016 Finanzplanung Wie plane ich? Erstellung einer banken- und investorenkonformen Finanzplanung mittels Excel
Vorstellung Krieger Unternehmensberatung, gegründet in 2003 von Sabine Krieger (damals Drechsler), Bilanzbuchhalterin und Controllerin IHK. Davor beschäftigt als leitende Controllerin für den Finanzvorstand eines Konzerns im IT-Bereich. Heute tätig für Unternehmen in den Bereichen Planung, Gründung/Aufbau, Controlling, Finanzierung, Fördermittel und Marketing (Schwerpunkt Internet). 2
Warum Finanzplanung? Nur ein Muss für Kapitalgeber? Zwingend erforderlich zur Gewinnung von Kapitalgebern, aber In erster Linie von ausschlaggebender Wichtigkeit für das zu gründende Unternehmen selbst 3
Aussage Finanzplanung Was sagt uns diese? Das Ergebnis zeigt uns, ob unser Unternehmen rentabel ist. Wir erkennen, ob und in welcher Höhe eine Finanzierung erforderlich ist. Bild: electriceye - Bildquelle: Fotolia.com - #53536807 30.04.2016 - start2grow Dortmund - 4
Planungsvarianten Es ist ein Unterschied, ob wir ein Einzelunternehmen bzw. eine Personengesellschaft planen oder ob wir eine Kapitalgesellschaft gründen wollen und planen Gesetzliche Grundlagen finden sich dann entweder im HGB (Pers.Ges., Kap.Ges.) oder im EStG (Einzelunternehmen) 5
Besonderheit Einzelunternehmen Da der Einzelunternehmer kein Gehalt an sich selbst zahlt, sondern sein Gewinn der Einkommensteuer unterliegt, ist die Annahme von Unternehmerlohn erforderlich. Eine Ermittlung der notwendigen Privatentnahmen kann über das Tool des BMWi erfolgen: http://www.existenzgruender.de/de/gruendungswerkstatt/checklist en-uebersichten/businessplan/inhalt.html 6
Besonderheiten Freiberufler Der Freiberufler unterliegt nicht der Gewerbesteuer. Bei Unsicherheit hier einen Steuerberater oder das Finanzamt befragen! 7
Annahmen I Basisannahmen der Excel-Tabelle von start2grow Zinssätze Steuerliche Annahmen (Achtung Umsatz!) Fristen von Fälligkeiten 8
Annahmen II Basisannahmen grundsätzlicher Art Basisannahmen dokumentieren, d.h. für Preise beim Umsatz und Kosten die Quellen angeben! In die blaue Zellen schreiben, keine Formeln überschreiben! Wenn die Zeilen nicht genügen und das werden sie in der Regel nicht Untertabellen einfügen, verknüpfen und dem BP beifügen Keine Zeilen in die Haupttabellen einfügen! 9
Zusammenhänge 10
Personalkostenplanung Wie plane ich diese? Branchenübliche Löhne/Gehälter recherchieren Kopfzahlen eintragen, Teilzeit berücksichtigen Jahresbeträge einfügen incl. Sozialabgaben und Nebenkosten In die GuV Detail verknüpfen (üblicherweise mit 1/12) in der Monatsspalte) 11
Umsatzplanung Produkte Pakete Sortimente planen Aufgrund der Relevanz sollte hier mit Untertabellen gearbeitet werden. Für die Nachvollziehbarkeit diese auch beifügen! Summen in die Haupttabelle verknüpfen Keine Zeilen einfügen oder umbenennen: Fehler Umsatzsteuer! 12
Bestandsveränderungen - Eigenleistungen Bestandsveränderungen: halbfertige und fertige Produkte können vor Verkauf aktiviert werden (zu Herstellkosten) und bei Verkauf wird der Bestand entsprechend gemindert. Eigenleistungen: aktivierte Eigenleistungen können z.b. IT-Lösungen sein, die produziert und später weiterverkauft werden. Sonstige betriebliche Erträge: Erträge außerhalb des operativen Geschäftes, z.b. durch Vermietung freier Räume. 13
Materialaufwand Rohstoffe, Produkte, auch Leistungen Bei Produktionsbetrieben oder im Handel werden hier Materialien und Produkte, die gekauft wurden, eingetragen Im Dienstleistungsbereich können Unteraufträge ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn Fremddienstleister (selbstständig) tätig sind, sind das keine Personalkosten, sondern bezogene Leistungen und hier zu planen. 14
Investitions- und AfA-Planung I Was kommt da rein? Investitionen sind Anschaffungen wie PC, Pkw, Mobiliar Bitte beachten: GWG (bis 410 Euro Netto) oder Sammelposten (150 1.000 Euro Netto) bei selbständig nutzbaren WG Ansonsten Abschreibung über die Nutzungsdauer (Internet: Afa-Tabelle AV) 15
Investitions- und AfA-Planung II Auswirkung auf GuV und Liquidität Der Netto-Anschaffungswert gehört in die obere Zeile (Investition) Der Abschreibungswert in der jeweiligen Zelle darunter (dividiert durch ND und Periode z.b. 12 bei monatlich) Die Summe der Abschreibung ist verknüpft mit GuV, die Summe der Investitionen fließt in die Liquiditätsplanung 16
Zins- und Tilgungs-Plan I Was kommt da rein? Verschiedene Arten von Kapital, auch Eigenkapital und Beteiligungen Zinssatz nicht überschreiben, wird aus Annahmen gezogen, ggf. dort ändern Trennen zwischen persönlichen Krediten und Firmenkrediten bei GmbH-Einlagen 17
Zins- und Tilgungs-Plan II Auswirkung auf GuV und Liquidität Die Summe der Zinsen ist verknüpft mit der GuV und mit der Liquiditätsplanung, da sie ergebniswirksam ist und auch zu Geldabfluss führt Die Darlehensaufnahme bzw. der Kapitalzufluss sowie die Tilgung fließt in die Liquiditätsplanung, hat keine Ergebniswirkung 18
GuV Detail Fortsetzung I Sonstige betriebliche Aufwendungen Nach dem Rohertrag, Abschreibung und Personalkosten geht es weiter. In der Vorlage werden die gängigen Sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgeführt. Sollte dies nicht genügen, Untertabelle einfügen, z.b. in Zeile Übrige verknüpfen. 19
GuV Detail Fortsetzung II Sonstige betriebliche Aufwendungen GuV: Beträge werden Netto (ohne MwSt) geplant (Liqui wird Brutto geplant!) Inhalte nicht einfach austauschen. Die Raumkosten und Versicherungen werden aus der GuV in die Liquiditätsplanung übernommen und der Geldabflusse ohne USt angesetzt. Die Fahrzeugkosten, Werbekosten und Übrige werden mit 19% USt angenommen und fließen so in die Liquiditätsplanung. 20
GuV Detail Fortsetzung III Sonstige neutrale Aufwendungen können sein: Betriebsfremde Aufwendungen (z.b. Spende für einen gemeinnützigen Zweck) Außerordentliche Aufwendungen (einmaliger Charakter, z.b. Verluste aus Anlageverkäufen) Periodenfremde Aufwendungen (das Vorjahr oder spätere Jahre betreffend z.b. Steuernachzahlungen) 21
GuV Übersicht Hier fließen die Daten aus GuV Detail ein, werden zu Jahressummen addiert. Unten gibt es eine Auswahl an Kennzahlen Es ist nichts weiter zu erfassen. 22
Liquiditätsplanung Detail I Einzige ausfüllbare Zeile ist Privatentnahmen. Diese nur ausfüllen bei Einzelunternehmen oder GbR, da hier für den oder die Unternehmer keine Personalkosten geplant werden. Bei Kapitalgesellschaften wie z.b. der GmbH gibt es keine Privatentnahmen! 23
Liquiditätsplanung Detail II Es fließen alle Daten aus den Vortabellen ein, die zu Mittelzu- oder Abfluss führen. Es werden zeitliche versetzte Auswirkungen berücksichtigt. Anhand der kumulierten Liquidität ist erkennbar ob oder wieviel (noch) fremdfinanziert werden sollte (mindestens). 24
Liquiditätsplanung Detail III Die kumulierte Liquidität darf bei der fertigen Planung NIEMALS negativ sprich rot sein! Es gibt ja auch keine schwarzen Löcher in Geldbörsen. Bild: sdecoret - Bildquelle: Fotolia.com - #96809211 25
Liquiditätsplanung Übersicht Hier fließen die Daten aus der Liquiditätsplanung Detail ein, werden zu Jahressummen addiert. Keine weitere Erfassung erforderlich. 26
Sonstige Tabellen Tabelle Ertragsteuern: dient zur Berechnung der Daten, die in die GuV fließen Tabelle Liqui Jahr 1: grafische Darstellung der Liquiditätsentwicklung der ersten zwölf Monate Beide Tabellen müssen nicht dem BP hinzugefügt werden. 27
Noch Fragen? Bild: javier brosch - Bildquelle: Fotolia.com - #37344980 Gutes Gelingen wünscht Ihre Krieger Unternehmensberatung! 28