2011 wurde das Einfamilienhaus in Wegberg fertiggestellt. Das Gebäude besticht durch klare geometrische Formen, sowohl außen als auch innen. Diesem Ergebnis geht eine intensive Entwurfsphase voran. In dieser wurden die Anforderungen des Bebauungsplans mit den Wünschen der Bauhherren in Einklang gebracht. Gestaltungsbestimmend ist die geforderte Eingeschossigkeit sowie die Mindestdachneigung von 25. Zudem soll der Baukörper kubisch, individuell und von spannungsvollen Geometrien bestimmt sein. Energetisch wurde sich für den Passivhausstandard entschieden, wodurch sich weitere Gestaltungsanforderungen ergeben. Lage auf dem Grundstück. Das Grundstück ist sehr entscheidend für die Gestaltung des Gebäudes. Es grenzt sowohl an der Ost- als auch an der Südseite an öffentliche Verkehrsstraßen. Gleichzeitig sollte der Garten auf
der Südseite für eine ideale Belichtung liegen. Für die notwendigen solaren Gewinne war es zudem notwendig großzüge Verglasungen Richtung Süden anzuordnen. Daher wurde das Gebäude an der nördlichen Grundstücksgrenze positioniert und von Osten erschloßen. Der maximale Abstand zur südlichen Straße durch den vorgelagerten Garten garantiert die Privatsphäre. Zudem liegt der Terrassenbereich von morgens bis abends in der Sonne. Richtung Norden wurden schmale Schlitzfenster angeordnet, die die Schlafräume belichten. Äußere Gestaltung. Für die äußere Gestaltung ist die Verzahnung zweier Baukörper maßgebend. Dieses Verschieben bildet sich sowohl vertikal als auch horizontal ab. Der höhere Baukörper, welwww.jansen-architektur.eu mail@jansen-architektur.eu
cher sich über das Flachdach schiebt, schließt mit einem 25 geneigten Pultdach ab. Durch die weite Auskragung im Eingangsbereich wird der Hauseingang betont und gleichzeitig überdacht. Das Flachdach kann nach Bedarf als zusätzliche Dachterrasse ausgebaut werden. Beide Dächer schließen durch eine schmale Alukante ab, wodurch die kubische Wirkung der Körper verstärkt wird. Die weiße Putzfassade steht im Kontrast zu den anthrazit folierten Fenstern, welche sich durch die dunklen Leibungen zusätzlich abheben. Innere Gestaltung. Die innere Raumgestaltung ist sehr offen konzipiert und bietet fließende Übergänge zwischen
den verschiedenen Bereichen. Bei der Aufteilung der Räume wurde die Möglichkeit für Wohnen auf einer Ebene berücksichtigt. Die durchgängige Ost-Westachse verbindet alle Räume im Erdgeschoss und den Aufgang ins Obergeschoss miteinander. Sie wird sowohl im Westen vom Küchenfenster als auch im Osten durch die Glaseingangstür beleuchtet. Zahlreiche großzüge Durchbrüche zu beiden Seiten bilden spannende Raumsequenzen. Wohnen, Essen, Kochen und Diele bilden eine offene Wohnlandschaft, die durch geschickt positionierte Einbauschränke in Zonen aufgeteilt wird. Die von Wänden umgebenden Einbauschränke dienen nicht nur als Raumteiler sondern bieten großzüge Staumöglichkeiten. Das gesamte Innere wird durch weiße Wände in Kombination mit Farbakzenten von beige bis dunkelbraun bestimmt. Die beigen Feinsteinzeugfliesen wurden in einem
Großformat wählt, wodurch sich der Fugenanteil verkleinert. Optisch wird so eine durchgängige Fläche erzeugt. Die Küche wurde exakt auf die Farbegstaltung des Feinsteinzeugs, welches im überwiegenden Teil des Hauses verlegt worden ist, abgestimmt. Raumhohe Küchenschränke wurden in Adaption zu den Einbauschränken im Dielenbereich von Wänden umgeben, eingebaut. Die großzüge Kochinsel bildet den Übergang zum Essbereich und ermöglicht zusätzlich den Blick durch die großzüge Verglasung im Süden. Frühzeitig wurde bei der Planung die Küchengestaltung einbezogen. So wurde darauf geachtet, dass im rückwärtigen Zeilenberich sowie in der Kochinsel größtenteils 1,20 m breite Schubladen zur Ausführung kommen. Die Minierung des Fugenanteils lässt die Hochglanzküchenfronten ruhig und elegant wirken. Die grifflosen Fronten unterstützen diese Optik.
Die länglichen Formate der Hochschränke runden das harmonische Erscheinungsbild des Kochbereichs ab. Für das gesamte Haus wurde ein Beleuchtungskonzept erstellt. Es wurde sich für eine Kombination aus in die Decke integrierte Spots und auffällige Hängelampen entschieden. Der Essbereich ist großzügig geplant und mobiliert, wobei der Kronleuchter ein Highlight bildet und die gewünschte Eleganz ausstrahlt. Lichtdurchflutet zeigen sich besonders die nach Süden ausgerichteten Räume. Der Effekt wird durch die hellen reflektierenden Materialien verstärkt. Im Ess- und Wohnbereich wird die Öffnung zum Garten zum fließenden Übergang zwischen innen und außen. Der Luftraum im hinteren Teil des Wohnzimmers belichtet die Mitte des Erdgeschosses zusätzlich, wodurch auch
in der Höhe die Begrenzung aufgehoben ist. Diese Belichtungsmöglichkeit resultiert aus den versetzt zueinander stehenden Baukörpern. Der Luftraum zieht sich um die Wände, die die Einbauschränke umgeben. Diese Form verbindet und unterstreicht die fließende Bewegung zwischen den Räumen. Die Brüstung des Luftraumes wurde im Verlauf der Treppe aus Glas hergestellt, um den direkten Blick vom Obergeschoss ins Wohnzimmer zu ermöglichen. Die restliche Brüstung ist geschlossen gestaltet und beinhalte einen zusätzlichen Arbeitsplatz mit direktem Blick ins Weite. Die Möbelierung wurde speziell für die Nische angefertigt. Durch diese Nische wurde der Galerie eine zusätzliche Funktion zugeordnet. Um die Öffnung nach Außen zusätzlich zu betonen wurden die Fenster im Obergeschoss nach Süden deutlich höher im Format gewählt als üblich. Privatere Räuwww.jansen-architektur.eu mail@jansen-architektur.eu
me hingegen wurden im flacheren Teil des Obergeschosses angeordnet mit im Vergleich kleineren Fenstern. Bei der Verschattung wurde sich für eine Kombination aus Rollladen und Jalousien entschieden je nach Nutzung des Raumes. Richtung Süden wurden Jalousien gewählt, um bei starker Sonneneinstrahlung das Gebäude kühl halten zu können und gleichzeitig Ausblicke zu ermöglichen. Das Farbkonzept zieht sich über die Treppe bis in alle Räume des Obergeschosses. Die Bäder im Erd- und Obergeschoss wurden mit bodengleichen Duschen ausgestattet. Die minimalistische Gestaltung wird durch die angefertigtigten Einbauschränke auch dort ermöglicht. Passivhaus. Über eine Wärmepumpe in Verbindung mit Tiefenbohrung wird der geringe Restwärmebedarf erwww.jansen-architektur.eu mail@jansen-architektur.eu
zeugt und über eine Fußbodentemperierung verteilt. Für gute Raumluft sorgt eine Lüftungsanlage. In Räumen wie Wohnen, Essen, Schlafen wird die frische Luft zugeführt, in Räumen wie Küche oder Bad wird sie abgeführt. Dreifach-Verglasung, starke Wärmedämmung an den Außenwänden, im Dach und unter der Bodenplatte erzeugen die Gebäudehülle, welche nach Passivhauskriterien luftdicht hergestellt wurde. Die Luftdichtheit wurde fachgerecht durch einen Blower-Door-Test nachgewiesen. Die großzüge Verglasung Richtung Süden sorgt für ausreichende solare Gewinne. Richtung Norden zeigt sich der Baukörper eher geschloßen. Trotz fortschrittlichster Haustechnik wird nur ein minimaler Platz für diese benötigt. In diesem Haus wurde die Haustechnik mit dem Hauswirtschaftsraum kombiniert, welcher zusätzlich den Platz unter der Treppe nutzbar macht.