Research Report : Klassik Radio AG



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Transkript:

Research Report : Klassik Radio AG Anzeige gemäß der Finanzanalyseverordnung 02 Eckdaten 03 Unternehmensportrait 04 Branchenanalyse 14 Investmentmatrix 22 Peergroup 34 Fundamentalanalyse 40 Discounted Cashflow Modell 43 Technische Analyse 44 Fazit und Ausblick 47 Das Vorstandsinterview 50

Anzeige gemäß der Verordnung über die Analyse von Finanzinstrumenten (FinAnV) vom 17.12.2004 Mit in Kraft treten des Anlegerschutzverbesserungsgesetzes am 30. Oktober 2004 sind die gesetzlichen Pflichten für Personen, die in Ausübung ihres Berufes oder im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Analysen von Finanzinstrumenten erstellen oder weitergeben in den 34b und c des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) i.v.m. der Verordnung über die Analyse von Finanzinstrumenten (FinAnV) vom 17.12.2004 geregelt worden. Die CdC Capital AG begrüßt die Neuregelung nachdrücklich und erfüllt die erhöhten Anforderungen an die Kompetenz-, Transparenz- und Organisationspflichten bei der Analyse von Finanzinstrumenten vollständig. Diesbezüglich werden folgende Informationen offen gelegt: Angaben über Ersteller und Verantwortliche Ersteller der vorliegenden Studie: Verantwortliches Unternehmen: Zusätzliche Angaben: Alexander Coenen, Analyst und Vorstand der CdC Capital AG CdC Capital AG, Innere Wiener Str. 11A in 81667 München Publikation: Erstveröffentlichung Datum der Erstveröffentlichung: 11.07.2005 Datum der Kursdaten: 06.07.2005 Vorgesehene Aktualisierungen: pro Quartal ab Veröffentlichung Vorstandsinterview: Das Vorstandsinterview kam innerhalb der letzten fünf Tage vor Veröffentlichung der Studie auf Verlangen der CdC Capital AG in den Räumlichkeiten der CdC Capital AG zustande. Interessenskonflikte: CdC Capital AG: untersuchtes Unternehmen: Vertragliche Bindung: Die CdC Capital AG hält zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie keine Wertpapiere des untersuchten Unternehmens. Das untersuchte Unternehmen ist nicht an der CdC Capital AG beteiligt. Es besteht zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung der Studie eine vertragliche Bindung zwischen den Gesellschaften. Bedeutung der Empfehlung: Die CdC Capital AG vergibt in den veröffentlichten Studien und Research Reports ein abschließendes Rating. Dieses Rating setzt sich aus fünf Abstufungen zusammen. Die Abstufungen werden nachfolgend erläutert: Strong buy Buy Hold Reduce Sell Die Wertpapiere des untersuchten Unternehmens entwickeln nach Auffassung des Analysten der CdC Capital AG in den kommenden zwölf Monaten mindestens 20 Prozent besser als der Vergleichsindex. Die Wertpapiere des untersuchten Unternehmens entwickeln nach Auffassung des Analysten der CdC Capital AG in den kommenden zwölf Monaten mindestens 10 Prozent besser als der Vergleichsindex. Die Wertpapiere des untersuchten Unternehmens entwickeln nach Auffassung des Analysten der CdC Capital AG in den kommenden zwölf Monaten parallel zu dem Vergleichsindex. Die Wertpapiere des untersuchten Unternehmens entwickeln nach Auffassung des Analysten der CdC Capital AG in den kommenden zwölf Monaten mindestens 10 Prozent schlechter als der Vergleichsindex. Die Wertpapiere des untersuchten Unternehmens entwickeln nach Auffassung des Analysten der CdC Capital AG in den kommenden zwölf Monaten mindestens 20 Prozent schlechter als der Vergleichsindex. Research Report Klassik Radio AG 2

ECKDATEN Angaben zur Emission Angaben zur Emission IPO-Datum 15.12.2004 ISIN DE0007857476 Instrumentenart (Gattung) auf den Namen lautende Stammaktien Zeichnungsfrist 06.12.2004 bis 07.12.2004 Emissionsverfahren Festpreisverfahren Emissionspreis EUR 6,00 Erster Kurs EUR 6,05 Konsortialführer BHF-Bank Aktiengesellschaft Konsortium BHF-Bank Aktiengesellschaft Emissionsvolumen exkl. Greenshoe EUR 1.468.080,00 Emissionsvolumen in Stück exkl. Greenshoe 244.680 Emissionsvolumen inkl. Greenshoe EUR 1.468.080,00 verfügbarer Greenshoe in Stück 0 ausgeübter Greenshoe 0 Anzahl Aktien im sechsmonatigen 1.503.830 Pflicht-Lockup Anzahl Aktien im zwölfmonatigen 2.500.426 Pflicht-Lockup Zuteilung friends & family in Prozent 100,00 Stammdaten Sitz der Gesellschaft Mediatower, Imhofstr. 12 in 86159 Augsburg Telefon +49 (0)821/ 5070-550 Telefax +49 (0)821/ 5070-551 Geschäftsjahresende 30.09. Gezeichnetes Kapital EUR 4.500.000,00 Streubesitz 6,62 Prozent Unternehmensleitung Ulrich R.J. Kubak Christian Erhard Dr. Dorothee Hallerbach Dr. Reinhold Schorer Philippe Graf von Stauffenberg Vorstand Vorstand Aufsichtsrat (Vorsitz) Aufsichtsrat Aufsichtsrat Wertpapierhandel Marktkapitalisierung 31.500.000,-- EUR Kurs 7,00 EUR 52-Wochen-Hoch 9,35 EUR 52-Wochen-Tief 5,50 EUR durchschnittliches Volumen in Stück 8.100 (Xetra) KGV 2006e 9,00 Research Report Klassik Radio AG 3

UNTERNEHMENSPORTRAIT der Klassik Radio Konzern Der Klassik Radio Konzern: Klassik Radio ist ein Radiosender mit bundesweiter Verbreitung, der seinen Programmschwerpunkt auf klassische Musik legt. Mit der FM Radio Network GmbH gehört ein Programmhaus zur Klassik-Radio-Gruppe, das sich mit der Konzeption und Produktion von Radioprogrammen und Sonderwerbeformen beschäftigt, um diese bei einer Vielzahl von Sendern zu installieren und somit einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Bei der FIRST NEWS Nachrichten GmbH handelt es sich um eine webbasierte Agentur für Unterhaltungsnachrichten. Klassik Radio Klassik Radio ist ein bundesweiter privater Hörfunkspartensender mit einem Schwerpunkt auf klassischer Musik, New Classics, Filmmusik und Lounge sowie Informationen aus Kultur, Politik und Wirtschaft. Klassik Radio, dessen Sendestart auf das Jahr 1989 zurückgeht, wird seit diesem Zeitpunkt von der Klassik Radio GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg betrieben, welche inzwischen zu 100 Prozent zur Klassik Radio-Gruppe zählt. Diese hält auch die medienrechtlich erforderlichen Zulassungen zur Ausstrahlung des Programms über Satellit, Kabel und 32 terrestrische UKW-Stützfrequenzen in Deutschland. Das Sendezentrum von Klassik Radio befindet sich in Hamburg. Die Gesellschaft charakterisiert Klassik Radio als einen Premium-Sender, dessen tägliche Musikauswahl grundsätzlich besonderen Kriterien folgt und der Entschleunigung des Hörers und somit dessen Entspannung dienen soll. Folgerichtig ist die Auswahl der Titel auf die Tages- Research Report Klassik Radio AG 4

UNTERNEHMENSPORTRAIT der Klassik Radio Konzern und Jahreszeit abgestimmt und berücksichtigt entscheidend die Anmutung des Werks und nicht ausschließlich dessen musikhistorische Bedeutung. Dabei werden jedoch im Tagesprogramm lediglich besonders eingängige Ausschnitte aus Gesamtwerken gespielt ( Klassik-Hits ), die, zum Teil editiert, den eingangs beschriebenen Effekt beim Hörer bewirken sollen. Das Programm von Klassik Radio umfasst aber auch Weltnachrichten, sowie eine anspruchsvolle Berichterstattung über kulturelle Veranstaltungen und Ereignisse. Neben bundesweiter Kulturberichterstattung strahlt Klassik Radio auch regionale und, wie z. B. für Hamburg und für Berlin, lokale Berichte bundesweit aus. Das Programm von Klassik Radio wird durch die vier Säulen klassische Musik, Filmmusik, New Classics und Lounge sowie Information / Services getragen, die in ein festgelegtes Programmschema eingebettet sind. Mit diesen Inhalten wendet sich Klassik Radio an einen Hörerkreis im Alter von 30 bis 59 Jahren. Wesentliche Punkte innerhalb des Programmschemas sind die Sendungen das beste am morgen (Mix aus Klassik, New Classics und Filmmusik mit aktuellen Informationen, Pressespiegel, Media-News, Kulturnachrichten und Wirtschaftsnachrichten, Montag bis Freitag), der Vormittag und der Mittag (cosmopolitischer Mix aus Klassik, New Classics, Weltmusik, Filmmusik und leichten Jazzklängen, Montag bis Sonntag), klassik radio der nachmittag (Mix aus Klassik, New Classics und Filmmusik, Kulturnachrichten, Wirtschaftsnachrichten und aktuellen Beiträgen, Montag bis Freitag), new classics (Neue Klänge von Vangelis bis John Barry; Filmmusik und Cross-over zwischen Klassik, Jazz und moderner Musik, Montag bis Sonntag), klassik lounge (leichte Down-beats, Montag bis Samstag) und nachtwerk (stimmungsvolle urbane Werke zum Träumen, Relaxen und Entspannen, Montag- bis Sonntagnacht). Das Programm wird durch weitere Sendungen ergänzt, deren Gestaltung teilweise Auflagen der Landesmedienanstalten Rechnung trägt (z. B. klassik und kirche sowie hessen klassik. Darüber hinaus sendet Klassik Radio an Werktagen von 6:00 bis 19:00 Uhr jeweils zur vollen Stunde Nachrichten mit Verkehrshinweisen und, jeweils in einer Sendung platziert, Programmbestandteile wie Pressespiegel, Medianews, Börsenberichte, Wetter oder so genannte Kulturfenster für die Bundesländer Hamburg, Bayern, Hessen, Berlin, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg mit u.a. regionalen Veranstaltungshinweisen. Research Report Klassik Radio AG 5

UNTERNEHMENSPORTRAIT der Klassik Radio Konzern Nachfolgend eine Übersicht über den Sendeplan von Klassik Radio: Research Report Klassik Radio AG 6

UNTERNEHMENSPORTRAIT der Klassik Radio Konzern FM Radio Network GmbH Mit der 1990 gegründeten FM Radio Network, Augsburg, zählt auch ein Programmhaus zur Klassik Radio-Gruppe. FM Radio Network beschäftigt sich mit der Konzeption und Produktion von Radioprogrammen und Funk-Sonderwerbeformen. Das Geschäft von FM Radio Network ist medienrechtlich nicht reglementiert und unterliegt rein wirtschaftlichen Grundsätzen. FM beliefert regelmäßig über 120 Radiostationen im gesamten deutschsprachigen Europa mit hochwertigen und sendefertigen Radioprogrammen. Zu den Kunden von FM Radio Network zählen Sender wie Radio Hamburg, Radio Schleswig-Holstein, radio ffn, 104.6 RTL, Radio RPR, Radio Regenbogen und Radio PSR. Die Geschäftsidee von FM Radio Network basiert auf der Gegebenheit, dass in Deutschland die bundesweite Ausstrahlung einer Werbesendung im Hörfunk regelmäßig durch eine so genannte Kombi-Buchung bei den Marktführern RMS (Radio Marketing Service) bzw. AS&S (ARD- Werbung Sales & Services) erreicht wird. Zwar wird damit eine Vielzahl von Sendern eingebunden und mithin eine vergleichsweise hohe technische Reichweite erzielt, doch wird dem Werbetreibenden die genaue Platzierung im Programmumfeld des einzelnen Senders oftmals nicht ermöglicht. Dies kann zu erheblichen Streuverlusten führen, weil z. B. der tatsächliche Hörerkreis der werbeführenden Sendung nicht dem Zielkundenkreis des Werbetreibenden entspricht und die Botschaft nicht in einem national einheitlichen Themenumfeld untergebracht ist. Streuverluste können auch bei der Platzierung eines Werbespots in Werbeblöcken entstehen, da bei einer Vielzahl der in einem Werbeblock zusammengeführten Werbebotschaften ein einzelner Spot nicht in der gewünschten Weise vom Hörer wahrgenommen werden könnte. Insbesondere die RMS ist bemüht, den vorgenannten Nachteilen der klassischen Angebotsformen (z. B. Vermarktung kompletter Werbeblöcke) durch ergänzende und zielgruppenorientierte Angebote zu begegnen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um auf die Tageszeit oder an verschiedenen Programmumfeldern ausgerichtete Angebote. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere Werbevermarkter ihr Angebot entsprechend erweitern. Die Produkte der FM Radio Network dienen dagegen der Vermeidung der zuvor geschilderten Streuverluste, schaffen ein einheitliches Programmumfeld für den Werbetreibenden und werden von der Euro Klassik GmbH vermarktet. Durch die Einbindung der Werbebotschaft in einem adäquaten Programm soll die beworbene Marke vom Hörer besser wahrgenommen werden. Eine hohe Reichweite stellt FM Radio Network durch die Lizenzierung der produzierten Sendungen an eine Vielzahl von Radiostationen sicher. Research Report Klassik Radio AG 7

UNTERNEHMENSPORTRAIT der Klassik Radio Konzern FIRST NEWS Nachrichten GmbH Bei der FIRST NEWS (vormals Klassik International GmbH, die im Jahr 2000 gegründet wurde) handelt es sich um eine ebenfalls zur Klassik Radio-Gruppe zählende internetbasierte Agentur für Unterhaltungsnachrichten mit Sitz in Augsburg. Diese betreibt die im Internet unter dem Namen firstnews.de erreichbare Datenbank mit täglich aktualisierten Unterhaltungsnachrichten. Das vorgenannte Geschäftsfeld wurde bereits im Jahr 1993 von der FM Radio begründet. Die über die vorgenannte Datenbank zur Verfügung gestellten Nachrichten werden zum einen aus Beiträgen von einigen weltweit nicht exklusiv für FIRST NEWS tätigen Korrespondenten gewonnen, zum anderen sammeln Mitarbeiter der FIRST NEWS adäquate Inhalte aus dem Internet. Diese können dann von mit einem Zugangscode ausgestatteten Kunden abgerufen und verwendet werden. Sämtliche existierenden Verträge mit den Nutzern der Datenbank firstnews.de wurden von der FM Radio abgeschlossen. Diese hat mit 59 Kunden, hauptsächlich Radiostationen aus Deutschland und Österreich, Lizenzverträge über die Nutzung dieser Datenbank abgeschlossen, die den Abruf der täglich aktualisierten Nachrichten als Text- oder Audiodatei via Internet und deren Sendung im Hörfunk gegen eine monatliche Vergütung gestatten. Sendelizenzen des Konzerns Der Klassik Radio Konzern ist über die Klassik Radio GmbH & Co. KG Inhaberin einer rundfunkrechtlichen Zulassung der Hamburgische Anstalt für Neue Medien (HAM) vom 8. Juni 1999 mit Änderungen zuletzt vom 04.11.2004, die zur Veranstaltung und Verbreitung eines ganztägigen bundesweiten Hörfunkspartenprogramms über Satellit (Satellitenzulassung) berechtigt. Die Zulassung der HAM berechtigt zugleich auch zur Verbreitung des Programms über die terrestrische Hamburger UKW-Hörfunkfrequenz 98,1 MHz (Stützfrequenz) und über Hamburger Kabelanlagen. Daneben verfügt Klassik Radio aufgrund der einschlägigen Bescheide der Landesmedienanstalten Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen), Medienanstalt Berlin Brandenburg (mabb), Unabhängige Landesanstalt für das Rundfunkwesen Schleswig-Holstein (ULR) und Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) über die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten UKW-Stützfrequenzen in den Bundesländern Bayern, Hessen, Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Research Report Klassik Radio AG 8

UNTERNEHMENSPORTRAIT Verbreitung Neben der durch die HAM erteilten Satellitengenehmigung zur bundesweiten Ausstrahlung des Hörfunkspartenprogramms Klassik Radio verfügt der Sender im Einzelnen über die folgenden terrestrischen UKW-Stützfrequenzen: Standort UKW- Frequenz Standort UKW- Frequenz Augsburg 92,2 MHz Itzehoe 92,7 MHz Bad Hersfeld 93,8 MHz Karlsruhe 90,4 MHz Berlin 101,3 MHz Kiel 97,4 MHz Bingen 103,4 MHz Limburg 102,0 MHz Brandenburg-Stadt 87,6 MHz Luckenwalde 96,9 MHz Butzbach 96,0 MHz Lübeck 93,6 MHz Eutin/ Bungsberg 97,2 MHz München 107,2 MHz Flensburg 106,5 MHz Niebüll 94,7 MHz Frankfurt a.m. 107,5 MHz Nürnberg 105,1 MHz Frankfurt a.d.o. 91,0 MHz Regensburg 91,1 MHz Fulda 102,8 MHz Rendsburg 92,9 MHz Garding 91,7 MHz Schleswig 100,8 MHz Göppingen 103,0 MHz Stuttgart 103,9 MHz Güby/ Schleswig 93,9 MHz Westerland 89,8 MHz Hamburg 98,1 MHz Wetzlar 100,5 MHz Helgoland 89,8 MHz Würzburg 92,1 MHz Neben der Verbreitung des Programms über terrestrische UKW-Frequenzen ist Klassik Radio bundesweit auch über Kabel, europaweit über Astra und weltweit in Breitbandqualität über Web empfangbar. Research Report Klassik Radio AG 9

UNTERNEHMENSPORTRAIT Diversifikation Klassik Radio GmbH & Co. KG FM Radio Network GmbH Positionierung National, homogen, nicht fragmentiert Starke, positiv besetzte Marke Klar definiertes, innovatives Zielgruppen-Format Konsequente Premium-Positionierung Vermarktung und Sender sind eine Einheit vertriebsorientiert, dynamisch, flexibel Positionierung Starker Trend zu Sonderwerbeformen Segment mit hohem Umsatzpotenzial Segment mit geringer Markterschließung Fokussierung auf nationale Sonderwerbeformen Syndication-Modell bringt hohen Skaleneffekt schlagkräftige Vertriebsorganisation Research Report Klassik Radio AG 10

UNTERNEHMENSPORTRAIT Aktionärsstruktur Aktionärsstruktur vor der Erstnotiz Name Anzahl der gehaltenen Aktien Beteiligung am Grundkapital Ulrich R.J. Kubak 3.093.600 72,70% Absolute Return Europe Fund Ltd. 533.360 12,53% European Catalyst Fund Ltd. 266.640 6,27% Invest Unternehmensbeteiligungs AG 255.320 6,00% Philippe Graf von Stauffenberg 106.400 2,50% Gesamt 4.255.320 100,00% Aktionärsstruktur nach der Erstnotiz Name Anzahl der gehaltenen Aktien Beteiligung am Grundkapital Ulrich R.J. Kubak 3.093.600 68,75% Absolute Return Europe Fund Ltd. 533.360 11,85% European Catalyst Fund Ltd. 266.640 5,93% Invest Unternehmensbeteiligungs AG 255.320 5,67% Philippe Graf von Stauffenberg 106.400 2,36% Freefloat 244.680 5,44% Gesamt 4.500.000 100,00% Aktionärsstruktur aktuell Name Anzahl der gehaltenen Aktien Beteiligung am Grundkapital Ulrich R.J. Kubak 3.003.600 66,75% Absolute Return Europe Fund Ltd. 593.363 13,19% European Catalyst Fund Ltd. 296.637 6,59% Invest Unternehmensbeteiligungs AG 255.320 5,67% Philippe Graf von Stauffenberg 106.400 2,36% Freefloat 244.680 5,44% Gesamt 4.500.000 100,00% Insidertransaktionen Datum Name Stellung Art Anzahl Kurs Volumen Erläuterung 12.01.05 Ulrich Kubak Vorstand SBM 20.000 0,00 0,00 22.12.04 Ulrich Kubak Vorstand Verkauf 90.000 1,00 90.000,00 WKN A0BVWW Aktienleihe in Zusammenhang mit der Beauftragung der HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA als Designated Sponsor Research Report Klassik Radio AG 11

UNTERNEHMENSPORTRAIT Aktionärsstruktur Von den insgesamt 4.255.320 Aktien der Gesellschaft vor Durchführung der am 1. Dezember 2004 beschlossenen Kapitalerhöhung über bis zu Stück 244.680 Aktien unterliegen Stück 4.004.256 Aktien einer Haltevereinbarung. Herr Ulrich Kubak hat sich gegenüber der BHF-BANK verpflichtet, nicht ohne deren Zustimmung insgesamt Stück 1.392.120 seiner Klassik Radio-Aktien (entspricht 45 % seines Anteils an der Gesellschaft) nicht vor Ablauf von sechs Monaten und insgesamt Stück 1.546.800 seiner Klassik Radio-Aktien (entspricht 50%) nicht vor Ablauf von zwölf Monaten nach Aufnahme der Börsennotierung zur Veräußerung anzubieten, zu veräußern, dies anzukündigen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Die FM Fund Management Limited als Verwaltungsgesellschaft des Absolute Return Europe Fund und des European Catalyst Fund hat sich gegenüber der BHF-BANK verpflichtet, nicht ohne deren Zustimmung insgesamt Stück 760.000 ihrer Klassik Radio-Aktien (entspricht 95 %) nicht vor Ablauf von zwölf Monaten nach Aufnahme der Börsennotierung zur Veräußerung anzubieten, zu veräußern, dies anzukündigen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Die Invest Unternehmensbeteiligung AG hat sich gegenüber der BHF-BANK verpflichtet, nicht ohne deren Zustimmung insgesamt Stück 63.830 ihrer Klassik Radio-Aktien (entspricht 25 % ihres Anteils an der Gesellschaft) nicht vor Ablauf von sechs Monaten und insgesamt Stück 140.426 ihrer Klassik Radio-Aktien (entspricht 55 %) nicht vor Ablauf von zwölf Monaten nach Aufnahme der Börsennotierung zur Veräußerung anzubieten, zu veräußern, dies anzukündigen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Herr Philippe Graf von Stauffenberg hat sich gegenüber der BHF-BANK verpflichtet, nicht ohne deren Zustimmung insgesamt Stück 47.880 seiner Klassik Radio-Aktien (entspricht 45 % seines Anteils an der Gesellschaft) nicht vor Ablauf von sechs Monaten und insgesamt Stück 53.200 seiner Klassik Radio-Aktien (entspricht 50 %) nicht vor Ablauf von zwölf Monaten nach Aufnahme der Börsennotierung zur Veräußerung anzubieten, zu veräußern, dies anzukündigen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die einer Veräußerung wirtschaftlich entsprechen. Research Report Klassik Radio AG 12

UNTERNEHMENSPORTRAIT Historie 1989 FM Radio Network wird als erstes Radiosyndicationhaus Deutschlands gegründet. 1990 Network Charts wird die erste Hörfunk-Syndication-Show in Deutschland. 1991 Mit Pepsi-Cola gewinnt FM Radio Network den ersten Global Player als exklusiven und langjährigen Werbepartner für die Network Charts. 1992 FM Radio Network unterzeichnet den drei Jahre lang verhandelten, ersten Syndication-Vertrag Deutschlands mit dem internationalen Verband der Tonträgerindustrie. 1993 Mit FIRST NEWS entsteht die erste webbasierte Entertainment Nachrichtenagentur Deutschlands. Die Hollywood Affairs gehen bereits zum Sendestart bei über 30 Radios auf Antenne. 1994 Die wahre Geschichte, das bis heute aufwendigste Syndicationprogramm, recherchiert von teilweise über 20 Mitarbeitern, geht on air. 1995 Die RTL Group beteiligt sich an FM Radio Network mehrheitlich. 1996 Franz Beckenbauer und FM Radio Network vereinbaren eine langfristige und exklusive Hörfunkzusammenarbeit. 1997 Das neu gestartete Das Bundesliga-Radio mit Franz Beckenbauer erreicht zum Sendestart den damaligen Quotenrekord von 3,2 Millionen Hörern. 1998 Franz Beckenbauer verlängert die exklusive Zusammenarbeit mit FM Radio Network bis inklusive der WM 2006. 1999 Die Euro Klassik wird als nationale Vermarktungsgesellschaft von Klassik Radio gegründet. Ulrich R.J. Kubak gelingt es von Burda, Spiegel, RTL, Universal, BMG und Christoph Gottschalk die Mehrheit an Klassik Radio zu übernehmen. 2000 In Zusammenarbeit mit der Pro7Sat1 Media AG geht bei FM Radio Network das Wissensformat Galileo im Radio erfolgreich an den Start. 2001 Die Euro Media Group AG wird als zukünftige Radioholding des Konzerns gegründet. Die Klassik AG erwirbt die restlichen Anteile des Senders Klassik Radio von Burda, Spiegel und der RTL Group und wird damit Alleingesellschafterin. 2002 Der Euro Media Group AG gelingt es nach erfolgreichen Verhandlungen mit der RTL Group deren FM Radio Network Anteile zurückzuerwerben und sie wird damit Alleingesellschafterin von FM Radio Network. Klassik Radio erhält fünf neue UKW Frequenzen, kann jetzt an 29 Standorten über UKW senden und ist mit Abstand der größte nationale Radioanbieter. 2003 Start des Service-Magazins Avenzio im Radio mit ProSieben. Warsteiner belegt exklusiv das Bundesliga Radio mit Franz Beckenbauer bis einschließlich der WM 2006. Es werben bereits sechs der Top 30 DAX Unternehmen bei Klassik Radio. Klassik Radio erwirbt die drei in Baden-Württemberg ausgeschriebenen UKW Frequenzen für Stuttgart, Karlsruhe und Göppingen. 2004 Die Euro Media Group AG firmiert in Klassik Radio AG um und geht an die Frankfurter Wertpapierbörse. PROMPT im Radio startet gemeinsam mit ProSieben als erste tagesaktuelle Hörfunk-Syndication eines TV-Senders in Deutschland. 2005 Im April übernimmt Hans-Eckhard Diehl die Geschäftsführung von FM Radio Network, Thomas Prüsse wird Leiter des Merchandising von Klassik Radio/ Euro Klassik. Im Juni wird Manfred Friesinger Mit-Geschäftsführer der Klassik Radio GmbH & Co. KG sowie der Euro Klassik GmbH Research Report Klassik Radio AG 13

Branchenanalyse Einleitung Die Geschichte des privaten Hörfunks in der Bundesrepublik Deutschland reicht bis in das Jahr 1984 zurück. Nachdem zunächst vergleichsweise wenige private Radioprogramme die bis dato von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gestaltete Radiolandschaft bereicherten, hat sich die Zahl der Programmangebote auf dem deutschen Radiomarkt beständig erhöht. Im Jahr 2003 konnte im Rahmen der Media Analyse eine Anzahl von 323 Radioprogrammen in Deutschland ermittelt werden. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um 63 öffentlich-rechtliche, um 199 private sowie um 61 sonstige (z. B. ausländische) Hörfunkprogramme (Quelle: MA 2003, ARD Werbung Sales & Services in Privater Rundfunk in Deutschland 2003 Jahrbuch der Landesmedienanstalten, nachfolgend ALM Jahrbuch 2003 ). Eine weitere Ausdehnung der Privatsender wird jedoch durch die seit den 90er Jahren betriebene Expansion des öffentlichrechtlichen Hörfunks und die in diesem Zusammenhang zu verzeichnende bevorzugte Vergabe von Frequenzen an die zu diesem Sektor zählenden Radioprogramme erschwert. Die gestiegene Anzahl der Programme im Allgemeinen und die Zulassung von Spartensendern (z. B. Jugend, Rock etc.) durch die Landesmedienanstalten im Besonderen gab den Veranstaltern die Möglichkeit, zusätzliche Hörerkreise zu erschließen und weitere Werbeeinnahmen zu generieren. Die nach Anzahl der Programme häufigste Angebotsform des privaten Rundfunks in Deutschland ist der Lokal- und Regionalfunk (insbesondere in Bayern und Nordrhein- Westfalen), gefolgt von den Digital-Radio-Programmen. Die wenigen bundesweiten Hörfunkanbieter, zum August 2003 waren 18 dieser Programme zu verzeichnen (Quelle: ALM Jahrbuch 2003) sind nahezu ausnahmslos Spartenprogramme, wie eben Klassik Radio. Gesellschafter der Privatradios sind oftmals Medienkonzerne, Vereine, Verbände oder Einzelpersonen, so dass die Beteiligungsverhältnisse des privaten Hörfunkmarkts zersplittert erscheinen. Dennoch üben einige Gesellschaften wie die RTL Radio Deutschland GmbH und die Axel Springer AG, beide mit Sitz in Berlin, bundesweit bedeutenden Einfluss auf das Privathörfunkgeschehen aus. Die wichtigste Einnahmequelle der Anbieter privater Hörfunkprogramme ist die Werbung, während weitere Finanzierungsquellen durch Randaktivitäten (z. B. Konzertveranstaltung, CD- Vertrieb etc.) von vergleichsweise geringerer Bedeutung sind. Im Durchschnitt stammen 90 % der Umsätze des Privatfunks aus dem Verkauf von Werbezeit. Allerdings gelang es dem Radio trotz einiger Ausnahmen unter den Sendern bisher nicht, seine guten Hörernutzungsdaten und seine mit dem Medium Radio einhergehenden Vorzüge am Werbemarkt durch eine Verbesserung seines Anteils am Werbemarkt zu nutzen. Die nationale Vermarktung von Werbezeiten im Radio wird durch die RMS dominiert. Die RMS vermarktet ausschließlich Privatsender und ist wie eine Genossenschaft organisiert, d. h., viele der von ihr betreuten Sender zählen zu den Gesellschaftern der RMS. Nächstbedeutender Vermarkter ist die AS&S. Die AS&S betreut vorwiegend öffentlich-rechtliche Programme, jedoch auch Privatsender. Bei den vorgenannten Anbietern können nationale und teilnationale Kombinationen gebucht werden, so dass eine entsprechende geografische Platzierung des jeweiligen Werbespots in diesem Rahmen erreicht werden kann. Weitere wichtige Anbieter sind die Hamburger Energy Werbungs- und Vermarktungs GmbH oder die Studio Gong München GmbH & Co. Studiobetriebs KG in Nürnberg, die jedoch nicht über national flächendeckende Angebote verfügen. Das regionale und lokale Geschäft im eigenen Sendegebiet wird von den meisten Stationen selbst getätigt. Research Report Klassik Radio AG 14

Branchenanalyse internationale Marktanteile Prozentualer Anteil des Radios am Gesamtwerbemarkt: Land 2003 2004 Veränderung USA 13,4% 12,6% -5,97% Lettland 12,3% 12,4% 0,81% Belgien 10,6% 10,7% 0,94% Estland 8,9% 8,9% 0,00% Spanien 9,1% 8,8% -3,30% Niederlande 7,1% 8,7% 22,54% Polen 8,0% 8,1% 1,25% Frankreich 7,8% 7,9% 1,28% Österreich 7,7% 7,7% 0,00% Irland 7,5% 7,5% 0,00% Litauen 7,3% 7,3% 0,00% Tschechien 6,9% 6,9% 0,00% Portugal 6,4% 6,5% 1,56% Italien 5,7% 4,9% -14,04% Griechenland 4,6% 4,6% 0,00% Deutschland 3,6% 4,5% 25,00% Türkei 4,5% 4,4% -2,22% Finnland 4,4% 4,4% 0,00% Norwegen 3,5% 4,4% 25,71% Ungarn 4,3% 4,3% 0,00% Großbritannien 4,3% 4,3% 0,00% Schweiz 3,5% 3,9% 11,43% Russland 4,4% 2,7% -38,64% Schweden 2,8% 2,2% -21,43% Rumänien 4,2% 2,0% -52,38% Dänemarkt 2,0% 1,0% -50,00% Durchschnitt 6,3% 6,2% -3,7% Quelle: MA 2003 IP RTL Group Research Report Klassik Radio AG 15

Branchenanalyse Entwicklung Die Werbebranche hat ihre drei Jahre währende Umsatzkrise überwunden. Die Investitionen in Werbung (Honorare, Kosten für Produktion, Medienschaltung) stiegen 2004 um 1,1 Prozent auf 29,2 Mrd. EUR. Damit wuchs das Werbevolumen um 310 Mio. EUR gegenüber 2003. Im Jahre 2003 waren die Ausgaben für Werbung noch um 780 Mio. EUR auf 28,9 Mrd. EUR gesunken. Profitiert von der Wende am Werbemarkt haben vor allem die Medien. Sie kamen auf 19,6 Mrd. EUR Umsatz. Das entsprach 67 Prozent sämtlicher Werbeausgaben in Deutschland. Der Präsident des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), Hans-Henning Wiegmann, sagte anlässlich der Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten in Berlin, dass die Dynamik im Werbemarkt aber dennoch zu wünschen übriglasse. Er gehe deshalb auch für das laufende Jahr nur von einem Wachstum von etwa 1 Prozent aus. Ohnehin sei das Werbeverhalten der Branchen und einzelner Unternehmen unüberschaubarer geworden. Die Zeithorizonte für Werbestrategien verkürzten sich weiter, und der Werbeeinsatz werde bei vielen Firmen noch spontaner geplant. Die noch nicht wiedererlangte Nachhaltigkeit des Werbeaufschwungs spiegelt sich in der im Frühjahr 2005 ermittelten Stimmungslage der 41 ZAW-Verbände wider (werbende Unternehmen, Medien und Agenturen). Mit wachsenden Investitionen in das Marketinginstrument Werbung rechnen in den kommenden Monaten 25 Prozent der ZAW-Mitglieder (Frühjahr '04: 29). Von Stagnation gehen 68 Prozent aus (64 Prozent). Sinkende Werbeausgaben prognostizieren wie im Vorjahreszeitraum 7 Prozent der Verbandsmitglieder. Von der Fußballweltmeisterschaft 2006 erwartet nur gut ein Drittel der Organisationen starke Impulse für den deutschen Werbemarkt (36 Prozent). Von schwachen Effekten des internationalen Sportereignisses gehen 57 Prozent aus. 7 Prozent rechnen dagegen mit keinerlei Anstößen für Werbeinvestitionen. Kritisch bewertet die Branche das gegenwärtige Verhältnis zwischen dem Wirtschaftszweig und dem europäischen Gesetzgeber. Insbesondere die von der EU-Kommission angeschobene Verordnung über gesundheitsbezogene Werbeaussagen bei Lebensmitteln sei ein "bürokratisches Monster von Werbezensur, das an staatliche Planwirtschaft erinnert", so ZAW- Präsident Wiegmann. In Brüssel, aber auch Berlin werde zwar immer wieder von Selbstverantwortung der Bürger und Förderung des Wettbewerbs geredet. Tatsächlich aber nähmen die Lenkungstechniken bis in das individuelle Konsumverhalten hinein an Menge und Intensität zu. Umfragen unter den ZAW-Verbänden hätten ergeben, dass von diesem mangelnden Vertrauen in die Entscheidungsfähigkeit der Konsumenten und dem Misstrauen in die Mechanismen des Marktes Druck auf die Werbedynamik ausgeht. Unternehmen würden vor diesem politischen Hintergrund die Schaltung von Werbung in klassischen Medien stärker überdenken. Research Report Klassik Radio AG 16

Branchenanalyse Entwicklung Wie weit der Gesundungsprozess der Netto-Werbeerlöse bei den 13 vom ZAW erfassten Mediengattungen fortgeschritten ist, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahr: 2003 konnten nur drei Gruppen Zuwächse melden, gegenüber nun neun im Jahr 2004. Minus meldeten damals zehn Mediengattungen, jetzt nur noch vier. Netto-Werbeeinnahmen erfassbarer Werbeträger in Deutschland (in Mio. EUR): Werbeträger 2001 Prozent 2002 Prozent 2003 Prozent 2004 Prozent Tageszeitungen 5.642,16-14,00% 4.936,70-12,50% 4.454,90-9,76% 4.500,50 1,02% Fernsehen 4.469,03-5,10% 3.956,41-11,47% 3.811,27-3,67% 3.860,38 1,29% Werbung per Post 3.255,78-3,70% 3.334,67 2,42% 3.303,87-0,92% 3.398,43 2,86% Publikumszeitschriften 2.092,45-6,90% 1.934,79-7,53% 1.861,50-3,79% 1.839,20-1,20% Anzeigenblätter 1.751,00-2,30% 1.702,00-2,80% 1.746,00 2,59% 1.836,40 5,18% Verzeichnis-Medien 1.269,40 0,10% 1.249,90-1,54% 1.219,51-2,43% 1.195,73-1,95% Fachzeitschriften 1.074,00-15,20% 966,00-10,06% 877,00-9,21% 865,00-1,37% Außenwerbung 759,71 1,80% 713,45-6,09% 709,97-0,49% 720,11 1,43% Hörfunk 677,98-7,50% 595,12-12,22% 579,24-2,67% 619,39 6,93% Online-Angebote 185,00 20,60% 227,00 22,70% 246,00 8,37% 271,00 10,16% Wochen-/ Sonntagszeitungen 286,73 3,30% 267,80-6,60% 225,10-15,94% 245,80 9,20% Filmtheater 170,22-2,80% 160,52-5,70% 160,68 0,10% 146,77-8,66% Zeitungssupplements 89,50 k.a. 96,80 8,16% 85,50-11,67% 90,00 5,26% Gesamt 21.722,96-7,10% 20.141,16-7,30% 19.280,54-4,30% 19.588,71 1,60% Research Report Klassik Radio AG 17

Branchenanalyse das Weißbuch 21 Jahre nach dem Start des ersten privaten Radiosenders in Deutschland (Radio Weinstraße startete am 01.01.1984 als erster privater Kabelhörfunksender) befindet sich der Hörfunk in einem Strukturwandel. Dabei liegt der Grund für den Wandel sowohl in der zunehmenden Konkurrenz im Radiomarkt, als auch in dem Wettbewerb mit anderen Medienformen. Prinzipiell gehört der Hörfunk noch immer zu den meistgenutzten Medien in Deutschland über 80 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahre hören täglich Radio. Männer hören durchschnittlich 220 Minuten Radio am Tag, Frauen lediglich 201 Minuten (Quelle: Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse). Seit der ersten Radioübertragung am 29.10.1923 sind hinsichtlich der Radionutzung fünf Grundregeln entstanden: 1. Hörfunk ist ein regionales und/oder lokales Medium 2. Hörfunk hat hauptsächlich eine Funktion als Begleitmedium 3. Hörfunk ist Teil der psychischen Grundversorgung 4. Hörfunksendungen bieten heutzutage kaum Gesprächsstoff für die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen 5. Mittlerweile sind alle Radioprogramme Formatradios (1) Hörfunk ist traditionell ein regionales und/oder lokales Medium. Der Grund hierfür liegt in der nach dem Krieg geschaffenen Rundfunkstruktur, die technisch und rechtlich auf eine höchstens landesweite Verbreitung abstellt. Dies hat zur Folge, dass die Programme in der öffentlichen Diskussion auch nur regional/ landesweit wahrgenommen werden. Bundesweit finden Themen und Vorgänge aus Radioprogrammen oder von Sendern nur Beachtung, wenn sie von anderen national verbreiteten Medien aufgegriffen werden. (2) Der Hörfunk als Begleitmedium unterscheidet sich deutlich vom Fernsehen, das durch das Bild ein höheres Interesse beanspruchen kann, und einer Tageszeitung, die eine hohe Aufmerksamkeit erfordert. (Quelle: von Eimeren Trends in der Nutzung und Bewertung von Medien ) (3) Der Hörfunk hat bei Kindern und Jugendlichen immer noch eine besondere Bedeutung bei der Entwicklung des Musikgeschmacks und der Ausbildung von Musikpräferenzen, auch wenn die Musik-TV-Sender und das Internet immer häufiger an die Stelle des Hörfunks treten. Das Radio ist ein wichtiger Zugang zur Musik und wirkt an der Bildung eines Musikgeschmacks und Lebensstils mit. (Quelle: Teichert Hörbedürfnisse ) (4) Der Einfluss des Hörfunks für die Meinungsbildung kann heute als gering eingeschätzt werden. Diese Funktion haben eher das Fernsehen und die Tageszeitungen. Hörfunknachrichten haben hingegen immer mehr die Bedeutung von Teasern. Wird ein Thema von den Hörern als wichtig und interessant beurteilt, werden Fernsehen, Zeitung und das Internet genutzt, um sich intensiver zu informieren. (Quelle: Ehlers Media Perspektiven ) Research Report Klassik Radio AG 18

Branchenanalyse das Weißbuch (5) Der Rundfunkstaatsvertrag definiert, dass ein Rundfunkvollprogramm ein Programm mit vielfältigen Inhalten ist, in welchem Informationen, Bildung, Beratung und Unterhaltung einen wesentlichen Teil des Gesamtprogramms bilden (Quelle: 2 Abs. 2 Ziff. 1 Rundfunkstaatsvertrag). Auch wenn sich viele private Hörfunkprogramme unter dem Begriff Vollprogramm sammeln, entspricht dies nicht den rechtlichen Vorgaben. Beurteilt man die Programme der Marktführer im privaten Hörfunk vorurteilsfrei, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass keines der Programme den Kriterien für ein Vollprogramm entspricht. Die Programmgestaltung ist auf das Ziel gerichtet, eine definierte Zielgruppe während des gesamten Tages zu erreichen, indem spezifische Hörangebote gemacht werden. Zwei Resultate: Die Hörertreue zu den jeweiligen Sendern ist überdurchschnittlich hoch. Die jeweiligen Sender sind Formatradios nach Goldhammer. Research Report Klassik Radio AG 19

Branchenanalyse der SoundLogo-Check Der SoundLogo-Check geht der Frage nach, inwieweit bei den Verbrauchern neben bekannten optischen Firmensignets auch eindeutig identifizierbare Soundlogos für die Radiowerbung existieren. Hintergrund der Studie ist die Notwendigkeit, für jede Marke klare Identifikationsmerkmale im Rahmen der Markenführung zu schaffen, um eine eindeutige Positionierung zu erreichen. Dazu gehört auch ein akustisches Soundlogo für den Einsatz in Radio- und TV-Kommunikation als Bindeglied zwischen Marke und Konsument. Mit diesem Ansatz werden Soundlogos aus unterschiedlichen Branchen nach Wiedererkennung/ Bekanntheit, Sympathie und Markenzuordnung getestet. Die Ergebnisse belegen, dass sowohl eindeutige oder gar polarisierende wie auch seit längerer Zeit eingesetzte Soundlogos deutlich höhere Erinnerungs- und Zuordnungswerte zu den Marken erreichen können. Werbungtreibenden Unternehmen steht mit dem SoundLogo-Check ein ideales Instrument zur Erfassung von Wahrnehmungswerten und zur Effizienzkontrolle ihres akustischen Logos zur Verfügung. Die korrekte Soundlogo-Zuordnung zur Marke (Quelle = EMNID): Firma Soundlogo Zuordnung Toyota "Nichts ist unmöglich" 67% Media Markt "Ich bin doch nicht blöd" 67% Quelle "Meine Quelle" 49% Telekom "Jingle" 47% Schwäbisch Hall "Auf diese Steine " 46% Douglas "Come in and find out" 35% McDonald's "Everytime a good time" 29% Das Örtliche "Ohne Ö fehlt dir was" 27% Mazda "Zoom-Zoom" 25% Krombacher "Belfast Child" 24% Research Report Klassik Radio AG 20

Branchenanalyse STROI Der Short Term Return on Investment (STROI) zeigt den kurzfristig generierten Zusatzumsatz pro eingesetztem Radio-Werbeeuro gemäß der Studie Single Source PLUS Radio von ACNielsen: Short Term Return on Investment (STROI) 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 Research Report Klassik Radio AG 21

Investmentmatrix Überblick Kriterium Hebel Klassik Radio 1 Branche 15,00% 6 2 Management 15,00% 9 3 Shareholder Value 7,00% 7 4 Aktionärsstruktur 5,00% 4 5 Fundamental 10,00% 7 6 Chancen/Risiken 10,00% 7 7 Wachstumspotential 15,00% 8 8 Fungibilität 5,00% 4 9 Alleinstellungsmerkmale 15,00% 7 10 bisherige Entwicklung 3,00% 7 Gesamt 7,91 Bewertungsschlüssel: Die Bewertungen werden auf einer Skala von 1 bis 10 vergeben. 9 bis 10 Hervorragend 7 bis 8 Gut 5 bis 6 Neutral 3 bis 4 Unterdurchschnittlich 1 bis 2 Bedenklich Research Report Klassik Radio AG 22

Investmentmatrix Erläuterung Branche Generell hat die Werbebranche ihre drei Jahre währende Umsatzkrise überwunden. Die Investitionen in Werbung stiegen 2004 um 1,1 Prozent auf 29,2 Mrd. EUR. Damit wuchs das Werbevolumen um 310 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Auch das Volumen der Hörfunk- Werbung konnte von 2003 auf 2004 zulegen. Es stieg von 579 Mio. EUR in 2003 um knapp sieben Prozent auf 619 Mio. EUR in 2004. Radio-Werbeumsätze in Deutschland (in Mio. EUR) 800 700 600 Radio-Werbeumsätze in Großbritannien (in Mio. EUR) 600 500 500 400 400 300 300 200 200 100 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 100 0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 (Quelle: ZAW) (Quelle: RAB UK) Die wichtigsten Vermarkter für Radiowerbung sind die Firmen Radio Marketing Service (RMS) und die ARD Sales & Services GmbH. Während RMS nur private Radiosender vermarktet, vermarktet die ARD-Werbung alle öffentlich-rechtlichen Radiosender, die Radiowerbung ausstrahlen, sowie einige private Radiosender. Der Marktanteil dieser beiden größten Anbieter liegt bei zirka 94 Prozent. Die restlichen 6 Prozent werden vornehmlich unter den Gesellschaften Energy Werbungs- und Vermarktungs GmbH (Hamburg), Radio Gong München GmbH & Co. Studiobetriebs KG (Nürnberg) sowie Klassik Radio AG (Augsburg) aufgeteilt. Der Marktanteil beziehungsweise die Marktdynamik des Hörfunk-Werbemarktes ist in Deutschland noch immer sehr gering. Zwar bemühen sich die Branchenführer RMS und AS&S aktuell ein weiteres Mal mittels einer Imagekampagne ( Radio. Werbung für alle Sinne ) die Stärken des Mediums Radio hervorzuheben, allerdings war der Erfolg der bisherigen Aktionen Waren an der Müritz (2002) und Wer fühlen will muss hören (1999) kaum messbar. Anders hingegen stellt sich die Situation im benachbarten Großbritannien dar. Dort hat sich der durch Radiowerbung generierte Umsatz in den vergangenen zwölf Jahren nahezu verzehnfacht, wohingegen das hiesige Umsatzniveau lediglich 20 Prozent hinzugewinnen konnte. Branchenevents wie der Radio Day sollen die Werbetreibenden auf das Medium Radio sensibilisieren. Die hohe Diskrepanz zwischen dem Radio als meistgenutzten Medium durch die Konsumenten und dem als bei Weitem nicht meistgenutzten Medium durch die Werbungtreibenden soll relativiert werden, wenn durchschnittlich 3.000 Fachbesucher den Radio Day als Informationsplattform und Kontaktbörse nutzen. Fazit: Die Analysten der CdC Capital AG bewerten das Potential der deutschen Hörfunkbranche als überdurchschnittlich groß. Allerdings dürfte es noch einige Jahre dauern, bis die notwendige Sensibilisierung auf die Vorteile der Radiowerbung akzeptiert und verinnerlicht werden. Darüber hinaus trägt die Dominanz der beiden Branchenführer RMS und AS&S nicht zu einer dynamischen und sich selbst befruchtenden Marktkonstellation bei. Der deutsche Hörfunkmarkt trägt Züge eines Angebotoligopols. Die Branche wird folglich als neutral bewertet: 6 Punkte Research Report Klassik Radio AG 23

Investmentmatrix Erläuterung Management Der Vorstand der Klassik Radio AG besteht satzungsmäßig aus einer oder mehreren Personen. Aktuell halten zwei Personen die Position des Vorstandes inne. Der 1965 in Augsburg geborene Ulrich R.J. Kubak ist Vorstandsvorsitzender. Er war bereits 1985 Gründungsgesellschafter der Medienbetriebsgesellschaft Donau-Lech. Im März 1987 ging wurde mit Radio Fantasy ein in Augsburg basierter Sender gegründet, dessen Gesellschaftskapital zu 100 % bei Ulrich R. J. Kubak lag. 1989 gründete Herr Kubak die FM Radio Network GmbH. 1993 gründete er die erste web-basierte und heute noch erfolgreiche Entertainment Nachrichtenagentur: die FIRST NEWS Nachrichten GmbH. 1999 konnte Ulrich R. J. Kubak Klassik Radio zunächst mehrheitlich übernehmen 2002 dann schließlich zu ganzen 100 %. Neben seiner Position als Vorstandsvorsitzender der Klassik Radio AG hat Ulrich R. J. Kubak außerdem folgende Funktionen im Unternehmen inne: Er ist Geschäftsführer der Klassik Radio GmbH & Co. KG sowie der Klassik Radio Geschäftsführungs GmbH. Er ist ferner Geschäftsführer bei der FM Radio Network GmbH, der FIRST NEWS Nachrichten GmbH sowie der Euro Klassik GmbH. Herr Christian Erhard (37) ist weiterer Vorstand der Klassik Radio AG. 1988 begann er nach der kaufmännischen Ausbildung seine berufliche Laufbahn als Verkaufs- und Marketingleiter bei Radio Fantasy, einem der ersten Bayerischen Lokalsender. Kurze Zeit später wurde er geschäftsführender Gesellschafter der Prime Fantasy Gesellschaft für Marketing und Werbung mbh. Von 1992 bis 1994 war er mit der Aufbauarbeit des ersten deutschen Hörfunksyndicators FM Radio Network GmbH beauftragt und etablierte namhafte Produkte wie die Network Charts und die Hollywood Affairs im Radiomarkt. 1995 gründete er als geschäftsführender Gesellschafter die media service erhard GmbH & Co. KG. Aus dieser Unternehmung entwickelte sich die Marketing-Agentur mse AG mit 5 Niederlassungen in Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, München und Wien sowie drei weiteren Tochterunternehmen mit etwa 110 Mitarbeitern. Seit dem 11. Januar 2005 ist Christian Erhard weiterer Vorstand der Klassik Radio AG. Sein Geschäftsbereich umfasst die Vermarktung der Klassik Radio Premium Partnerschaften. Im Juni 2005 konnte zudem eine weitere Branchengröße für die Klassik Radio AG gewonnen werden: Manfred Friesinger übernahm die Geschäftsführung der Klassik Radio GmbH & Co. KG sowie der Euro Klassik GmbH. Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaften, Betriebswirtschaft und Werbepsychologie in München und Paris 1989 stieg Manfred Friesinger als Referent des Vorstands für Elektronische Medien bei der Bertelsmann AG ein. Nach Stationen als Leiter klassische Werbung der PREMIERE Medien GmbH in Hamburg und Leiter Marketing/Verkauf/Network der PREMIERE Medien GmbH in Wien Ende 1994 wechselte er als Marketing-/Verkaufsleiter zur RMS Radio Marketing Service, Hamburg. Ab 1996 war Friesinger als Geschäftsführer der Radio NRJ / ENERGY Werbe- und Vermarktungs GmbH in München und Hamburg und ab 1999 als Geschäftsführer aller Aktivitäten der NRJ GROUP in Deutschland und Österreich tätig. Fazit: Das Management der Klassik Radio AG verfügt über hervorragende Kenntnisse der Branche sowie eine überdurchschnittliche Motivation: 9 Punkte Research Report Klassik Radio AG 24

Investmentmatrix Erläuterung Shareholder Value Der Shareholder Value-Ansatz geht auf das im Jahr 1986 veröffentlichte Buch von Alfred Rappaport zurück und ist definiert als der Marktwert des Eigenkapitals. Dabei ist der Shareholder-Value-Ansatz ein betriebswirtschaftliches Konzept, dass das Unternehmensgeschehen als eine Reihe von Zahlungen (Cash-Flows) betrachtet, analog zu der aus einer (Sach-)Investition resultierenden Zahlungsreihe. Die Bewertung des Unternehmens wird anhand der freien Cashflows ermittelt. Der Shareholder Value ergibt sich dabei aus den auf den Bewertungszeitpunkt abdiskontierten freien Cashflows abzüglich des Marktwertes des Fremdkapitals (also z.b. Bankverbindlichkeiten). Betrachtet man das Discounted-Cashflow-Modell, so wird bei der Klassik Radio AG ein deutlicher Abschlag auf den Fair-Value erkennbar. Errechnet das DCF-Modell einen Firmenwert in Höhe von 12,88 EUR pro Anteilsschein, so liegt die aktuelle Marktkapitalisierung bei einem Kurs um die 7,00 EUR mit 84 Prozent unter dem Fair-Value. Aus dieser offensichtlichen Unterbewertung der Valoren resultiert schließlich ein interessanter Shareholder Value sowie ein überdurchschnittliches Kurspotenzial. Darüber hinaus ist der Hörfunk ein Segment mit einem überdurchschnittlichen Skaleneffekt. In Bezug auf die Klassik Radio AG fließt ab Erreichen der Break-Even-Linie jeder Euro Umsatz zu 70 Prozent ins EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Anteilen anderer Gesellschafter, Zinsergebnis und Abschreibungen). Ferner hat die Hauptversammlung der Gesellschaft vom 4. November 2004 beschlossen, den Vorstand der Gesellschaft zu ermächtigen, in der Zeit bis zum 1. November 2009 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmal oder mehrfach um bis zu insgesamt EUR 2.127.660 durch Ausgabe von bis zu 2.127.660 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital). In Anbetracht des mit 327 Radiosendern (Quelle: ma 2005) stark fragmentierten und regional geprägten Radiomarktes in Deutschland verkörpert die Börsennotiz einen interessanten Vorteil für die in Augsburg ansässige Gesellschaft. Die anhaltende Konsolidierung gerade der kleineren Sendeanstalten beziehungsweise Werbevermarkter kann folglich mittels der eigenen Aktien als Akquisitionswährung geschickt genutzt werden. Das genehmigte Kapital birgt bei einem Kursniveau von 7,00 EUR ein Potential in Höhe von knapp 15 Mio. EUR. Schließlich kann sich Ulrich R.J. Kubak, Vorstandsvorsitzender und mit über 3 Mio. Aktien größter Aktionär der Klassik Radio AG bei weiter anhaltend positivem Geschäftsverlauf die Zahlung einer Dividende vorstellen. Fazit: Die Analysten der CdC Capital AG bewerten den Shareholder Value der Gesellschaft als durchaus ansprechend: 7 Punkte Research Report Klassik Radio AG 25

Investmentmatrix Erläuterung Aktionärsstruktur Größter Aktionär der Klassik Radio AG ist der Vorstandsvorsitzende Ulrich R.J. Kubak. Er hält 66,75 Prozent der Stimmrechte. Philippe Graf von Stauffenberg hält 2,36 Prozent der Stimmen. Darüber hinaus ist er als stellvertretender Aufsichtsrat kontrollpflichtig. Die beiden Kapitalanlagegesellschaften Absolute Return Europe Fund sowie European Catalyst Fund halten zusammen knapp 20 Prozent. Der Freefloat gemäß deutscher Börse liegt bei knapp sieben Prozent. Die beiden vorgenannten Kapitalanlagegesellschaften sind Hedge-Fonds aus dem Umfeld des Hedge-Fonds-Managers Florian Homm. Herr Homm ist über seine auf den Cayman-Inseln ansässige FM Fund Management Limited an den internationalen Kapitalmärkten tätig und in Deutschland insbesondere bei Aktientransaktionen betreffend den Finanzdienstleister MLP, die Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft WCM, den Autoverleiher Sixt und den Fußballclub Borussia Dortmund in Erscheinung getreten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im Jahre 2004 gegen Herrn Homm wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Wertpapierhandelsgesetz im Zusammenhang mit Aktientransaktionen bei der Sixt AG ermittelt und das Verfahren im September 2004 mit der Verhängung einer Geldbuße gegen Herrn Homm abgeschlossen. Welche Strategie Herr Homm mit seiner Beteiligung an der Klassik Radio AG letztendlich verfolgt, ist vor dem Hintergrund seiner bisherigen Engagements an den Kapitalmärkten zu beurteilen. Aktionärsstruktur 6,62% 6,59% 2,36% 5,67% 6,59% 13,19% 66,75% Ulrich R.J. Kubak Absolute Return Europe Fund Ltd. European Catalyst Fund Ltd. Invest Unternehmensbeteiligung s AG Philippe Graf von Stauffenberg Freefloat Fazit: Eine starke Bindung der Unternehmensleitung an das jeweilige Unternehmen bewerten die Analysten der CdC Capital AG prinzipiell als durchweg positiv. In Bezug auf die Aktionärsstruktur der Klassik Radio AG besteht jedoch ein deutliches Majorisierungsrisiko durch die überdurchschnittlich hohe Beteiligung des Firmengründers Ulrich R.J. Kubak. Darüber hinaus ist das Verhalten des Fondsmanagers Homm nach Ablauf der Haltefrist (Dezember 2005) nicht prognostizierbar. Der Freefloat muss als zu gering bezeichnet werden: 4 Punkte Research Report Klassik Radio AG 26

Investmentmatrix Erläuterung Fundamental Aufgrund der nur halbjährlichen sowie nicht sehr ausführlichen Berichterstattung wurde hinsichtlich der fundamentalen Analyse auf die im Zuge der Emission veröffentlichten Daten der Euro Media Group zurückgegriffen. Die relevanten Kennziffern lagen zum Stichtag des 30.09.2004 im Normbereich. So ist die ermittelte Eigenkapitalquote mit 54 Prozent ausreichend. Die Anlagequote in Höhe von 88 Prozent ist ebenfalls am oberen Ende des Branchendurchschnitts angesiedelt. Ferner können die Rentabilitätskennziffern befriedigen. Klassik Radio AG 01.01.-30.09.2004 Eigenkapitalquote 54,28% Verschuldungsgrad 45,72% Anlagequote 88,45% Anlagendeckungsgrad (1) 61,37% Eigenkapitalrentabilität 5,77% Umsatzrentabilität 5,45% Gesamkapitalrentabilität 5,71% Liquidität 58,18% Cash-flow 438.121,03 Effektivverschuldung 3.789.948,71 Verschuldungsgrad in Jahren 8,65 Betrachtet man jedoch im Anschluss die Entwicklung in den folgenden Monaten, so kann eine sehr ansprechende Tendenz festgestellt werden: Gerade hinsichtlich Rentabilität und Ertrag wird hier das Potential der Klassik Radio AG sichtbar. So konnte der Konzernumsatz auf Basis des Kalenderjahres um knapp 23 Prozent gesteigert werden das EBITDA vor Börsenaufwendungen stieg dabei um überdurchschnittliche 180 Prozent. Die Aussage des Vorstandsvorsitzenden Kubak, dass ab Erreichen des Break-Even-Umsatzes jeder Euro-Umsatz zu 70 Prozent in das EBITDA fließt wurde unterstrichen. Schließlich konnten die Kennziffern der neu entstandenen Klassik Radio AG ebenfalls innerhalb kurzer Zeit spürbar gesteigert werden. Lag die umgerechnete Eigenkapitalquote der Klassik Radio AG zum 31.12.2004 bei 41,5 Prozent, konnte drei Monate später (zum 31.03.2005) bereits eine Eigenkapitalquote in Höhe von 46,7 Prozent ausgewiesen werden. Fazit: Die fundamentale Situation der Klassik Radio AG wird als gut bewertet: 7 Punkte Research Report Klassik Radio AG 27