UTB XXXX 2455. Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage



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UTB XXXX 2455 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag Köln Weimar Wien Verlag Barbara Budrich Opladen Farmington Hills facultas.wuv Wien Wilhelm Fink München A. Francke Verlag Tübingen und Basel Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung Bad Heilbrunn Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft Stuttgart Mohr Siebeck Tübingen C. F. Müller Verlag Heidelberg Orell Füssli Verlag Zürich Verlag Recht und Wirtschaft Frankfurt am Main Ernst Reinhardt Verlag München Basel Ferdinand Schöningh Paderborn München Wien Zürich Eugen Ulmer Verlag Stuttgart UVK Verlagsgesellschaft Konstanz Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Heinz Strebel (Hg.) Innovations- und Technologiemanagement 2. erweiterte und überarbeitete Auflage

Die Autoren: Ulrike Gelbmann Arnulf Hasler Elke Perl Alfred Posch Gerald Steiner Heinz Strebel Stefan Vorbach Karl-Andreas Zotter Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Angaben in diesem Fachbuch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung des Autors oder des Verlages ist ausgeschlossen. 2. Auflage 2007 Copyright 2003 Facultas Verlags- und Buchhandels AG facultas.wuv Universitätsverlag, Berggasse 5, 1090 Wien, Österreich Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung, sind vorbehalten. Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart Satz und Druck: Facultas Verlags- und Buchhandels AG Printed in Austria UTB-Bestellnummer: ISBN 978-3-8252-2455-4

Vorwort zur 2. Auflage 5 Inzwischen gibt es im deutschen Sprachraum allein an den Universitäten schon um die dreißig Lehrstühle, die das Fachgebiet Innovations- und Technologiemanagement in Forschung und Lehre vertreten, und das Thema gewinnt auch in der Praxis wachsende Bedeutung. Die 2003 in erster Auflage erschienene Schrift ist auf rege Nachfrage gestoßen, so dass schon deshalb jetzt eine neue Auflage vorgelegt werden muss. Die Anregungen der Leser und die Erfahrungen aus der Lehre haben uns veranlasst, das ursprüngliche Konzept des Buches bei zu behalten. Inhaltlich sind die Beiträge gründlich überarbeitet worden, wobei auch Erkenntnisse aus neueren Publikationen zum Thema und einige weitere Hinweise aus älteren Veröffentlichungen eingeflossen sind. Alle Autorinnen und Autoren sind oder waren am Institut für Innovations- und Umweltmanagement der Karl-Franzens-Universität Graz tätig, die Autoren Posch, Steiner, Vorbach und Zotter als inzwischen habilitierte Mitglieder der Universität. Wir sind dem Verlag auch diesmal für die schnelle Vorbereitung der Publikation und Frau Sabina Grobbauer für ihre Arbeit bei der Redaktion verbunden. Wir hoffen wieder auf Anregungen und Verbesserungsvorschläge unserer Leser und danken im Voraus für deren Hinweise.

Inhaltsübersicht Kapitel 1: Kapitel 2: Kapitel 3: Kapitel 4: Kapitel 5: Kapitel 6: Kapitel 7: Kapitel 8: Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements (Elke Perl)... 17 Modelle des Innovations- und Technologiemanagements (Karl-Andreas Zotter)... 53 Das Innovationssystem (Ulrike Gelbmann/Stefan Vorbach)... 97 Strategisches Innovationsmanagement (Ulrike Gelbmann/Stefan Vorbach)... 158 Management von Innovationsprojekten (Alfred Posch)... 213 Kreativitätsmanagement: Durch Kreativität zur Innovation (Gerald Steiner)... 267 Instrumente in der Produkt- und Prozessentwicklung (Stefan Vorbach)... 327 Innovations- und Technologienetzwerke (Heinz Strebel/Arnulf Hasler)... 349 Abbildungsverzeichnis... 385 Literaturverzeichnis... 391 Stichwortverzeichnis... 409

Inhaltsverzeichnis 7 Kapitel 1: Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements 1.1 Grundbegriffe... 17 1.1.1 Theorie, Technik, Technologie... 17 1.1.2 Forschung und Entwicklung... 18 1.1.3 Invention, Innovation und Imitation... 20 1.2 Innovation und Technologie als Managementaufgabe... 23 1.2.1 Innovationsmanagement... 24 1.2.2 Technologiemanagement... 25 1.2.3 Wissensmanagement... 27 1.2.4 Abgrenzung und Unterscheidung dieser Teildisziplin... 29 1.3 Merkmale der Innovationsaufgaben... 31 1.3.1 Neuheit... 31 1.3.2 Unsicherheit und Risiko... 33 1.3.3 Komplexität... 35 1.3.4 Konfliktgehalt... 36 1.4 Klassifikation der betrieblichen Innovation... 38 1.4.1 Gegenstandsbereich... 38 1.4.2 Innovationsgrad... 40 1.4.3 Auslöser... 41 1.5 Merkmale von Technologien... 42 1.5.1 Dynamik... 43 1.5.2 Potenzial und Reifegrad... 44 1.5.3 Substituierbarkeit... 45 1.5.4 Vernetzung und Hierarchie... 46 1.6 Klassifikation von Technologien... 48 1.6.1 Gegenstandsbereich... 48 1.6.2 Verbreitungs- und Neuheitsgrad... 49 1.6.3 Bedeutung für das Unternehmen... 51 Kapitel 2: Modelle des Innovations- und Technologiemanagements 2.1 Einleitung... 53 2.2 Technologie- und Innovationsmanagement... 53 2.3 Innovation als Prozess Prozessmodelle... 55

8 Inhaltsverzeichnis 2.4 Produktinnovation und Produktlebenszyklus... 61 2.5 Innovationstheorien... 64 2.5.1 Das Modell von Utterback/Abernathy... 65 2.5.2 Das S-Kurvenmodell... 70 2.5.2.1 Die Phasen der Technologieentwicklung im S-Kurvenmodell... 72 2.5.2.2 Konzeptionelle Probleme des Modells... 75 2.5.2.3 Die Eignung des Modells zur ex anten Planung und Mitteldisposition... 74 2.5.3 Das Technologielebenszyklusmodell... 76 2.5.4 Systemmodelle... 77 2.6 Adoptions- und Diffusionstheorien... 79 2.6.1 Einleitung... 79 2.6.2 Der Zusammenhang zwischen Adoption und Diffusion... 80 2.6.3 Die Adoptionstheorie... 81 2.6.3.1 Eigenschaften von Innovationen als Determinanten des Adoptionsverhaltens Das Strukturmodell von Schmalen/Pechtl... 83 2.6.3.2 Das Modell des wahrgenommenen Risikos... 86 2.6.3.3 Der Nutzer im Innovationsprozess... 92 Kapitel 3: Das Innovationssystem 3.1 Unternehmensexterne Einflussfaktoren aus dem weiteren Unternehmensumfeld... 97 3.1.1 Einflussfaktoren aus der natürlichen Umwelt... 97 3.1.2 Technologische Einflussfaktoren... 98 3.1.3 Gesellschaftliche Einflussfaktoren... 100 3.1.4 Rechtlich-politische Einflussfaktoren... 102 3.1.5 Ökonomische Einflussfaktoren... 104 3.2 Unternehmensexterne Einflussfaktoren aus dem näheren Unternehmensumfeld... 106 3.2.1 Neue Marktteilnehmer und Substitutionsprodukte... 107 3.2.2 Lieferantenanalyse... 108 3.2.3 Abnehmeranalyse... 109 3.2.4 Analyse des Mitbewerbes... 110 3.3 Unternehmensinterne Einflussfaktoren des Innovationsund Technologiemanagements... 111

Inhaltsverzeichnis 9 3.3.1 Innovationsorientierung von Unternehmenskultur und -Philosophie... 111 3.3.2 Rollen in Innovationsprozessen... 113 3.3.2.1 Funktionen von Innovationsmanagern... 114 3.3.2.2 Das Promotoren-Modell... 115 3.3.2.2.1 Die spezifischen Leistungsbeiträge der Promotoren... 116 3.3.2.2.2 Informations- und Interaktionsbeziehungen... 118 3.3.2.3 Weiterentwicklung des Promotoren- Modells... 120 3.3.3 Förderung von Innovationen innerhalb des Unternehmens... 121 3.3.4 Organisationsbezogene Implikationen des Innovations- und Technologiemanagements... 127 3.3.5 Information und Kommunikation im innovativen Unternehmen... 131 3.3.6 Innovationstransfer Schnittstellenprobleme im Innovations- und Technologiemanagement... 133 3.4 Instrumentarium zur Analyse des Innovationssystems... 135 3.4.1 Technologieprognose... 135 3.4.2 Technologieorientierte Unternehmensanalyse... 144 3.4.3 Zusammenführung der externen und der internen Analyse... 150 Kapitel 4: Strategisches Innovationsmanagement 4.1 Ziele im strategischen Innovations- und Technologiemanagement... 158 4.1.1 Die Festlegung F&E-, technologie- und innovationsbezogener Ziele... 159 4.1.2 Zielinhalte des Innovations- und Technologiemanagements... 160 4.1.3 Das Zielausmaß im Innovations- und Technologiemanagement... 161 4.1.4 Zeitlicher Bezug von Zielen im Innovationsund Technologiemanagement... 162 4.1.5 Wechselwirkungen von Zielen im Innovationsund Technologiemanagement... 162

10 Inhaltsverzeichnis 4.1.6 Instrumentarium zur Zielbildung und -bewertung... 163 4.2 Innovationsstrategien... 166 4.2.1 Die Innovationsausrichtung... 167 4.2.2 Qualitäts- und Kostenführerschaft... 167 4.2.3 Timing-Strategien... 169 4.2.4 Make-or-Buy im Innovations- und Technologiemanagement... 173 4.2.5 Schutzrechtsstrategien... 176 4.2.6 Open Innovation und Lead User Ansatz... 179 4.2.7 Portfolio-Analyse... 183 4.2.7.1 Technologie-Portfolien... 185 4.2.7.2 Integrierte Technologie-Markt-Portfolien... 187 4.2.7.3 Kritik an Portfolien... 189 4.3 Strategische Planung im Innovations- und Technologiemanagement... 191 4.3.1 Analyse der Machbarkeit von Innovationsprojekten... 192 4.3.2 Beurteilung von Innovationsprojekten... 194 4.3.3 Zusammenstellung des F&E-Programms... 204 4.3.4 Grundlagen der F&E-Budgetplanung... 204 4.3.4.1 Top-Down-Ansätze der F&E-Budgetplanung... 205 4.3.4.2 Bottom-Up-Ansätze in der F&E-Budgetplanung... 207 4.3.4.3 Die Planung des F&E-Budgets im Gegenstromverfahren... 210 Kapitel 5: Management von Innovationsprojekten 5.1 Überblick... 213 5.2 Projektentstehung und Umfeldanalyse... 214 5.3 Definition der Projektziele... 217 5.4 Organisation von Innovationsprojekten... 219 5.4.1 Eingliederung des Projekts in die bestehende Organisation... 220 5.4.1.1 Einfluss-Projektorganisation... 220 5.4.1.2 Reine Projektorganisation... 220 5.4.1.3 Matrix-Projektorganisation... 221 5.4.2 Projektinterne Aufbauorganisation... 222 5.4.3 Phasenorganisation... 225 5.5 Projektplanung... 227

Inhaltsverzeichnis 11 5.5.1 Strukturplanung... 228 5.5.1.1 Objektstrukturplan... 229 5.5.1.2 Projektstrukturplan (PSP)... 229 5.5.2 Ablaufplanung... 231 5.5.3 Terminplanung... 233 5.5.4 Ressourcenplanung... 237 5.5.5 Kosten- und Finanzmittelplanung... 239 5.6 Gestaltung des Projektinformationswesens... 242 5.6.1 Aufgabenverteilung... 242 5.6.2 Kommunikation im Projekt... 244 5.6.2.1 Individuelle Gespräche... 244 5.6.2.2 Projektsitzungen... 245 5.6.2.3 Berichtswesen... 246 5.6.3 Dokumentation... 247 5.7 Führungsaufgaben bei Innovationsprojekten... 248 5.7.1 Aufbau einer Teamkultur... 248 5.7.2 Führung von Projektteams... 249 5.7.3 Entscheidungsprozesse... 250 5.7.4 Konfliktmanagement... 251 5.8 Projektüberwachung und -steuerung... 252 5.8.1 Leistungsfortschrittsmessung... 254 5.8.2 Terminüberwachung... 255 5.8.2.1 Aktualisierung des Terminplanes... 256 5.8.2.2 Plan/Ist-Vergleich hinsichtlich der Termine... 256 5.8.2.3 Meilenstein-Trendanalyse... 257 5.8.2.4 Kontrollindex Termintreue... 259 5.8.3 Kostenüberwachung... 259 5.8.3.1 Stichtagbezogener Kostenvergleich... 260 5.8.3.2 Erwartungsrechnung... 261 5.8.4 Integriertes Projektcontrolling... 261 5.8.5 Ermittlung von Steuerungsmaßnahmen... 265 5.9 Projektmanagement in der Abschlussphase... 266 Kapitel 6: Kreativitätsmanagement: Durch Kreativität zur Innovation 6.1 Zielsetzung und Aufbau... 267 6.1.1 Zielsetzung... 267 6.1.2 Aufbau des Kapitels... 268 6.2 Kreativität als gestaltbare Größe... 269

12 Inhaltsverzeichnis 6.2.1 Kreativität im Problemlösungsprozess... 269 6.2.2 Kreativität: Eine systemische Definition... 271 6.2.3 Kreativität und Innovation... 272 6.2.4 Kreativität: Struktur oder Chaos?... 273 6.2.5 Inwieweit wird Kreativität tatsächlich gewünscht?... 274 6.3 Kreatives Denken... 275 6.3.1 Denkformen... 276 6.3.2 Kreatives Denken: Wirkungsweise... 278 6.4 Kreativität: Die Antwort auf komplexe Probleme... 279 6.4.1 Was ist ein Problem?... 279 6.4.2 Welche Problemarten erfordern kreative Problemlösungsprozesse?... 280 6.4.2.1 Unterteilung nach Komplexitätsgrad... 281 6.4.2.2 Unterteilung nach Strukturiertheit... 282 6.5 Kreative Leistung... 283 6.6 Der kreative Prozess: Traditionelle Sicht... 285 6.6.1 Das Modell von Wallas... 285 6.6.2 Kritik am Modell von Wallas... 287 6.7 Kreativitätsmanagement: Eine modellhafte Darstellung... 288 6.7.1 Kreativitätsmanagement: Aspekte des kreativen Problemlösungsprozesses... 288 6.7.2 Das Planetenmodell kreativer Problemlösungsprozesse : Ein Überblick... 289 6.7.3 Das Planetenmodell: Funktionsweise... 290 6.7.4 Schlussfolgerung: Das Innovationsproblem im kreativen Problemlösungsprozess... 292 6.8 Methodenunterstützte Ideenfindung im kreativen Problemlösungsprozess... 293 6.8.1 Unternehmensinterne und -externe Ideenquellen... 293 6.8.2 Vorbereitungen für den Kreativworkshop... 294 6.8.3 Vorgehen bei Gruppenarbeiten im Rahmen des Ideenfindungsworkshops... 297 6.8.4 Methodenübersicht... 298 6.8.4.1 Brainstorming & Destruktiv-Konstruktiv Brainstorming... 300 6.8.4.2 Mind-Mapping... 303 6.8.4.3 Brainwriting 6-3-5 & Brainwriting Pool & Collective Notebook... 307 6.8.4.4 Synektik... 314 6.8.4.5 Morphologische Analyse... 321

Kapitel 7: Instrumente in der Produkt- und Prozessentwicklung Inhaltsverzeichnis 13 7.1 Wertanalyse (Value Analysis)... 328 7.1.1 Funktionenorientierung in der Wertanalyse... 328 7.1.2 Phasen der Wertanalyse... 329 7.2 Quality Function Deployment (QFD)... 332 7.2.1 Der QFD-Prozess... 332 7.2.2 Erstellung des House of Quality... 334 7.3 Failure Mode and Effect Analysis (FMEA)... 340 7.3.1 Arbeitsschritte bei der Durchführung der FMEA... 340 7.3.2 Das FMEA-Formblatt... 343 7.4 Zielkostenrechnung (Target Costing)... 344 7.4.1 Zielkostenbestimmung... 344 7.4.2 Zielkostenplanung... 346 7.4.3 Zielkostenrealisierung, -kontrolle und -verbesserung.. 346 Kapitel 8: Innovations- und Technologienetzwerke 8.1 Netzwerke... 349 8.2 Netzwerke als Resultat und Ausdruck von Kooperationen... 353 8.3 Koordination in Netzwerken... 357 8.4 Strategische Führung in Netzwerken mittelständischer Unternehmen... 359 8.5 Innovationsfunktion von Netzwerken... 365 8.5.1 Informationsfunktion von externen Beziehungen... 365 8.5.2 Entwicklungsfunktion... 372 8.5.3 Diffusionsfunktion... 374 8.6 Innovation und Technologie als Anstöße zur Netzwerkentwicklung... 374 8.6.1 F&E-Netzwerke... 376 8.6.2 Reine Innovationsnetzwerke... 380 8.6.3 Reine Technologienetzwerke... 380 8.6.4 Kombinierte Netzwerke... 381 Abbildungsverzeichnis... 385 Literaturverzeichnis... 391 Stichwortverzeichnis... 411

Abkürzungsverzeichnis 15 Abb. DIN EN F&E FMEA HoQ Kap. KMU NGO QFD QS RPZ SGE VDI zfo zfwu Abbildung Deutsche Industrienorm Europäische Norm Forschung und Entwicklung Failure Mode and Effect Analysis House of Quality Kapitel Kleine und mittlere Unternehmen Non-Governmental Organisation Quality Function Deployment Qualitätssicherheit Risikoprioritätszahl Strategische Geschäftseinheit Verein Deutscher Ingenieure Zeitschrift Führung und Organisation Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik

1 Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements 17 1.1 Grundbegriffe Da die Grundbegriffe zum Innovations- und Technologiemanagement in der Literatur und Praxis äußerst unterschiedlich verwendet werden und es meist sehr viele verschiedene Definitionen für ein und denselben Begriff gibt (Bullinger/Schlick 2002, 13 ff), werden hier zur Vermeidung von Unklarheiten konsistente Erläuterungen sowie Abgrenzungen untereinander und zu anderen Schlag- und Schlüsselwörtern gezogen. 1.1.1 Theorie, Technik, Technologie Zu Beginn wird auf den Begriff Theorie eingegangen, da dieser zumeist auch am Beginn eines Innovationsprozesses steht. Die Theorie stellt eine Bündelung von Hypothesen dar, die untereinander in Beziehung stehen. Sie ist Hauptinformationsträger von wissenschaftlichen Erkenntnissen, deren Kern Gesetzesaussagen bilden. Theorien sind in der Regel allgemeingültige Aussagensysteme, die unbekannte auf bekannte Phänomene zurückführen und damit Ursachen und Wirkungen zu erklären versuchen (Tschirky 1998, 227). Als Output dieser theoretischen Ursache-Wirkungs- Aussagen können neben Prognosen, Erklärungen, Selbstprüfungen sowie fortfolgenden Theorien neue Techniken bzw. Technologien entstehen. Unter Technik versteht man alle Prozesse und Ausrüstungen, die dazu dienen, die Natur für den Menschen nutzbar zu machen (Steffens 1974, Sp. 3853). Sie umfasst dabei zum einen die Menge der nutzenorientierten, künstlichen und gegenständlichen Gebilde, die sogenannten Artefakte, zum anderen aber auch die menschlichen Handlungen und Einrichtungen, in denen diese Artefakte entstehen sowie auch jene Handlungen, in denen diese Artekfakte verwendet werden (Ropohl 2001, 16 f). Ein Beispiel dafür wäre die Elektrotechnik. Die Technik geht dabei über das bloße Wissen über Zusammenhänge hinaus, also not simply the possession of knowledge, but rather the ability to apply that knowledge to a particular problem (Thomas/Ford 1995, 275). Technologien stellen die anwendungsbezogenen, allgemeingültigen Mittel-Zweck-Aussagen dar (Chmielewicz 1979, 14 f). Man spricht von Technologien auch als naturwissenschaftlich-technische Wirkungsbeziehungen, die für bestimmte Anwendungsbereiche entsprechende Handlungsmöglichkeiten liefern sollen (Brockhoff 1999, 23; Gäfgen 1968, 82).

18 Elke Perl Ferner kann man sie auch als Lehre über die Gestaltung der Natur verstehen, die ihre Kenntnisse durch entsprechende Naturgesetze, Analysen und Beobachtungen erlangt (Steffens 1974, Sp. 3853). Wichtig ist jedenfalls, dass Produkte und Prozesse nicht mit Technologien gleichgesetzt werden. Vielmehr stellen Produkte und Prozesse eine Kombination von vielen verschiedenen Technologien dar, die in das Produkt bzw. in den Prozess einfließen (Gerpott 2005, 18; Perillieux 1987, 12). In Zusammenhang mit der Produktion von Gütern stellen die Technologien Teilgebiete der Technik dar, mit abgegrenzten Ausschnitten naturwissenschaftlicher Grundlagen zur Wirklichkeitsgestaltung, also auch zur Problemlösung. Doch können die Grenzen zwischen Technologien und Techniken nicht klar gezogen werden. Zudem sind die Zusammenhänge zwischen den Theorien, Techniken und Technologien fließend, es kann immer wieder zu Rückkoppelungen, speziell zu den Theorien kommen. Sowohl Technologien als auch die Technik können neue Fragestellungen und Probleme aufwerfen, die dann zu den vorangegangenen Schritten zurückführen, um dort nach Möglichkeit gelöst zu werden. 1.1.2 Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung bedeutet, dass Suchen nach neuem Wissen, Erkenntnissen und Anwendungsmöglichkeiten systematisch, planvoll und nach methodischen Regeln abläuft. Die Forschung ist dabei auf das Finden von neuartigen Kenntnissen ausgerichtet, während die Entwicklung die Anwendung dieser zum Inhalt hat (Schröder 1979, Sp. 627). Somit ist das Sachziel der Entwicklung immer die Innovation. Bezogen auf Unternehmen soll vor allem natur- und ingenieurwissenschaftliches Wissen durch diese F&E-Tätigkeiten generiert werden und technische Problemlösungen, aber auch neue materielle und immaterielle Gegenstände hervorbringen (Specht/Beckmann/Amelingmayer 2002, 16). Forschung und Entwicklung streben nach neuem technischen Wissen, wobei sich wiederum die Frage stellt, wie Neuheit definiert ist. Spricht man von objektiver Neuheit, so kann darunter nur eine Weltneuheit verstanden werden. Viele Autoren grenzen dies aber ein, in dem sie die industrielle Forschung und Entwicklung auf die subjektive Neuheit beschränken. Dabei sind sämtliche Erkenntnisse der Forschung und Entwicklung zuzuordnen, die für den jeweiligen Entscheidungsträger, in der industriellen F&E die Unternehmungen, neu sind. Detaillierte Abgrenzungen über den Grad der Neuheit geben vielfach Patentämter, die solch neue Erkenntnisse gemäß ihrem Neuheitsgrad dem momentanen Stand der Technik zuteilen

Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements 19 (Schröder 1979, Sp. 628). Eine weitere Untergliederung wird durch das Frascati Handbuch der OECD geliefert. Darin wird klar definiert, welche Bereiche den Neuheitsgraden bzw. den naturwissenschaftlich-technischen Erkenntnissen nicht entsprechen und deshalb von F&E-Tätigkeiten auszuschließen sind. Neben den bereits erwähnten wirtschaftlichen Innovationen sind dies beispielsweise Durchführbarkeitsstudien, Patent- und Lizenzarbeiten, Datensammlung für allgemeine Zwecke, um nur einige zu nennen (OECD 1982, 29 ff; OECD 2002, 30 50). Auf weitere Gliederungen bezogen auf die Neuheit soll aber im Folgenden noch näher eingegangen werden. In der Literatur wird häufig auch eine geistes- und sozialwissenschaftliche F&E erwähnt. Da diese aber für betriebswirtschaftliche Überlegungen aufgrund des geringen Ressourceneinsatzes nur eingeschränkte Bedeutung besitzt, wird sie hier nur der Vollständigkeit halber genannt und im vorliegenden Werk ausschließlich auf technische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse eingegangen. 1 Eine Unterteilung der Forschung und Entwicklung sieht im klassischen Sinne folgendermaßen aus: Forschung und Entwicklung Grundlagen- - forschung Angewandte Forschung Entwicklung Gewinnung neuer wissenschaftlicher Gewinnung neuer Erkenntnisse wissenschaftlicher ohne Erkenntnisse ohne Orientierung an einer Orientierung an einer praktischen Anwendung Gewinnung neuer wissenschaftlicher Gewinnung neuer Erkenntnisse wissenschaftlicher mit dem Erkenntnisse mit dem Ziel der praktischen Ziel der praktischen Anwendbarkeit Nutzung und Anwendung Nutzung undder wissenschaftlichen Anwendung der wissenschaftlichen Erkenntnisse für neue Erkenntnisse für neue Produkte und Prozesse Abb. 1: Gliederung der Forschung und Entwicklung 2 1 Gerpott 1999, 18, 28; Selbiges gilt auch für Technologien. Auch hier gibt es aus dem Gebiet der Sozialwissenschaften die sog. Sozialtechnologien als spezielle Variante, die aber im betriebswirtschaftlichen Innovations- und Technologiemanagement nach herrschender Meinung keine eigene Technologieart darstellt. 2 Die in dieser Abbildung verwendeten Definitionen stützen sich größtenteils auf das Frascati Handbuch der OECD (OECD 2002).

20 Elke Perl Die Grundlagenforschung soll neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse hervorbringen, ohne den Anspruch auf praktische Anwendbarkeit zu stellen. Ziel ist die Schaffung von nicht falsifizierten Hypothesen und Theorieentwürfen. Durch den Mangel an praktischer Umsetzbarkeit ist sie in den Unternehmungen in der Regel nicht vorzufinden. Die hauptsächlichen Träger dieser Form von Forschung sind Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Die angewandte Forschung, teils auch als Technologieentwicklung bezeichnet (Specht/Beckmann/Amelingmayer 2002, 15), stützt sich im wesentlichen auf die Ergebnisse der Grundlagenforschung und versucht, daraus praktische Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen. Ziel ist dabei die Schaffung technologischer Kernkompetenzen (siehe Kap. 1.6.3), wobei es natürlich hier ebenfalls zur Generierung von naturwissenschaftlichen Theorien kommen kann. Diese sind aber nicht das Hauptziel der angewandten Forschung. Am Ende steht die Entwicklung, welche die Herstellung von Produkten und Prozessen durch die Nutzung neuer naturwissenschaftlich-technischer Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung zum Ziel hat. Wichtig dabei sind die Innovationen, welche die wirtschaftliche Umsetzung und den wirtschaftlichen Erfolg zum Zweck haben. 1.1.3 Invention, Innovation und Imitation Einer der ersten, die eine klare Abgrenzung zwischen der Invention und der Innovation gezogen haben, war Schumpeter, der dies speziell in seinem 1912 erschienenen Werk Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung erstmals hervorhob (Schumpeter 1997). Die Invention wird darin als eine notwendige Vorstufe für die darauf folgende Innovation beschrieben. Im heutigen Sprachgebrauch versteht man im Allgemeinen darunter die Erfindung, also die erstmalige technische Realisierung einer neuen Problemlösung (Pleschak/Sabisch 1996, 6). Sie ist das Ergebnis der Ideenfindung sowie der Entwicklung und des Aufkommens einer Neuerung (Staudt/Schmeisser 1986, 289). Die Invention kann sowohl geplant als auch ungeplant entstehen. Bei Ersterem erfüllt die Erfindung die zuvor gesteckten Projektziele, bei den ungeplanten Inventionen entstehen Erfindungen aufgrund von Zufällen, in diesem Fall spricht man von einem Serendipitäts-Effekt (Brockhoff 1999, 35). Erscheint solch eine Erfindung Erfolg versprechend, wird eine Einführung als Produkt in den wirtschaftlichen Kreislauf angestrebt. In diesem Zusammenhang spricht man dann von Innovation. Sie ist im Gegensatz

Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements 21 zur Invention, bei der die Erfindung bzw. Problemlösung im Vordergrund steht, auf den wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet. Neben der konkreten Anwendung der Erfindung ist somit auch die Umsetzung und Verwertung der Erfindung ein wesentlicher Bestandteil der Innovation. Schumpeter definiert weiters Innovation als schöpferische Zerstörung beziehungsweise als neue Kombination von Einsatzfaktoren, demnach bezogen auf Produkte, Prozesse, Absatzmärkte, Bezugsquellen sowie Organisationen (Schumpeter 1997, 100 f). Die Zerstörung dabei bezieht sich auf die Tatsache, dass mit der Einführung von Neuem immer alte Strukturen, Produkte, Prozesse etc. abgelöst und überholt und in diesem Sinne auch zerstört werden. Schumpeter versteht weiter unter Innovation eine grundlegende Neuerung, denn soweit die neue Kombination von der alten aus mit der Zeit durch kleine Schritte, kontinuierlich anpassend, erreicht werden kann, liegt Entwicklung in unserem Sinne nicht vor (Schumpeter 1997, 100). Da sich aber erfahrungsgemäß ein Wandel oft in kleinen Schritten vollzieht, sind das Ergebnis kleine Verbesserungen, die erst zusammengenommen über längere Zeit den großen Fortschritt ergeben. Aus diesem Grund umfasst der Begriff der Innovation hier auch solche Vorgänge. Schumpeter geht in seiner Definition von Innovation aber auch über den für dieses Buch relevanten Begriff der technischen Innovation hinaus, bei der im Rahmen dieser Innovation das erstmalig verwertete Wissen technischen Ursprungs ist (siehe Kap. 1.1.2). Der heutigen Auffassung nach unterscheidet man darüber hinaus zwischen der Innovation im engeren und weiteren Sinn. Betrachtet man nur die Invention einer Problemlösung sowie deren Investition und Fertigung, so spricht man vom engeren Innovationsbegriff. Im Gegenteil dazu umfasst der weitere Innovationsbegriff neben dem Anstoß zur Idee und der Forschung und Entwicklung auch die Diffusion sowie die Markteinführung der Innovation. Unter der Imitation als letzten Begriff versteht man die Nachahmung, also eine wiederholte Anwendung einer Problemlösung, die bereits in anderen Unternehmungen eingesetzt wurde. Ebenso wie bei der Abgrenzung des Innovationsbegriffs spielt hier der Systembezug eine wichtige Rolle. Genau genommen handelt es sich hierbei nicht um eine Innovation, aus der subjektiven Sicht der Unternehmung gesehen aber durchaus um eine Neuheit, die somit subjektiv sehr wohl eine Innovation darstellt. Die Abgrenzung der Imitation zum Begriff der Innovation kann auf drei verschiedenen Ebenen gezogen werden. Betrachtet man den zeitlichen Horizont, ist die Imitation sicherlich nach der Innovation angesiedelt. Bezogen auf Anwendungs- und Verwendungsmöglichkeiten weist die Imitation ähnliche Anwendungen wie die vorangegangene Innovation auf. Wenn

22 Elke Perl man drittens die Ebene der Technologie betrachtet, stellt sich als entscheidendes Merkmal der Imitation heraus, dass sie die Technologien von Innovationen im Großen und Ganzen übernommen hat. Um in diesem Zusammenhang weiter von Imitationen sprechen zu können, muss festgestellt werden, dass Innovatoren und Imitatoren zumindest im gleichen Markt operieren müssen (Schewe 1992, 15, 77). Die Grenzen für die Imitation werden in weiterer Folge dort gezogen, wo die wirtschaftliche Umsetzung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse rechtlich geschützt ist. Unterschieden werden kann dabei zwischen der kreativen Nachahmung und der bloßen Übernahme der Ideen. Bei ersterer werden Basisinnovationen übernommen und an die entsprechenden Kundenbedürfnisse angepasst. Die reine Übernahme von Ideen hingegen zielt lediglich auf das Ausbessern der Fehler der Basisinnovationen ab (Zahn 1986, 37 ff). Der Zusammenhang zwischen Invention, Innovation und Imitation wird grafisch in Abb. 2 dargestellt. Ausgehend von einer Projektidee kommt es durch die Forschung und Entwicklung zu geplanten und ungeplanten Inventionen, die bei erfolgreicher Umsetzung und entsprechender Fertigung zur Einführung eines neuen Produktes oder Prozesses führen. Wie man darin weiter erkennen kann, geht der Begriff der Innovation im weiteren Sinne über die Forschung und Entwicklung hinaus. Dabei wird unter Innovation im weiteren Sinne der gesamte Innovationsprozess an sich angesprochen, der sozusagen eine Querschnittsaufgabe darstellt. Diese umfasst neben der Forschung und Entwicklung, einer der Kernbereiche, der maßgeblich für den Erfolg von Innovationen verantwortlich ist, auch die Funktionsbereiche Planung, Beschaffung, Produktion sowie Marketing und Vertrieb (siehe Kap. 2). Als Innovation im engeren Sinn wird hier eingeschränkt auf das Innovationsereignis. Bezüglich einer Imitation kann man in Abb. 2 erkennen, dass diese überhaupt erst im Anschluss an eine erfolgreiche Umsetzung der Innovationen möglich ist.

Grundlagen des Innovations- und Technologiemanagements 23 Projektidee F&E F&E Innovation im weiteren Sinne Innovation im weiteren Sinne Invention Invention geplante ungeplante Investition, Fertigung, Fertigung, Marketing Innovation im engeren Sinne Innovation im engeren Sinne Einführung des neuen Produktes und Prozesses Imitation eines erfolgreichen Produktes/Prozesses Abb. 2: Zusammenhang zwischen Invention, Innovation, F&E, Imitation; in Anlehnung an Brockhoff 1999, 36 1.2 Innovation und Technologie als Managementaufgabe Werden Innovation und Technologie als Managementaufgabe gesehen, muss im Vorfeld zuerst abgeklärt werden, was als Management verstanden wird. Dabei kann man grundsätzlich drei verschiedene Aufgaben des Managements unterscheiden. Betrachtet man Management aus funktionaler Sicht, dann umfasst die erste Aufgabe die Gestaltung eines institutionellen Rahmens, der die Ausbildung von Entwicklungsfähigkeiten ermöglicht. Bei der Lenkung werden Ziele sowie Aktivitäten festgelegt, ausgelöst und kontrolliert. Als letztes Element wird die Entwicklung angeführt, bei der die Bewältigung von Veränderungsprozessen im Mittelpunkt steht (Staehle 1999, 81, Bleicher 2004). Dies entspricht im Wesentlichen der funktionalen Bedeutung des Managements. Aus einer institutionalen Sichtweise heraus beschreibt das Management jenen Personenkreis, der