Interaktives Innovationsmanagement: Neue Potenziale durch Akteurskooperationen Fachtagung Erfolgsfaktoren für Innovationsprozesse in dynamischen Technologiemärkten 13. Dezember 2007, Berlin
Inhalt Neue Innovationsparadigmen für den Umgang mit gestiegener Dynamik und Arbeitsteiligkeit Creative Response Open Innovation Interaktives Innovationsmanagement als Umsetzungskonzept von Creative Reponse und Open innovation Dynamische Prozesssicht Analyse und Gestaltung von Innovationssystemen Interaktion im Innovationsprozess: Leistungsfähige Kooperations- und Netzwerkprozesse Innovationskooperationen Mehrebenen-Management Promotoren und organisationsübergreifende Promotorennetzwerke (Innovation Communities) Einflussfaktoren auf Netzwerkformation und Netzwerkerfolg
Das Konzept des Creative Response : ein interaktives Innovationsparadigma Schumpeters Idee des Creative Response (1946) Zwei fundamental verschiedene Antworten auf den Wandel von Umfeldbedingungen Adaptive Response : Ausweitung und Optimierung bestehender Praktiken Creative Response : Kreative / innovative Antworten auf neue Herausforderungen Innovationen ergeben sich nicht automatisch aus neuen Rahmenbedingungen, sondern setzen die Kreativität von Unternehmen und anderen Akteuren voraus Dynamische und rekursive Beziehung zwischen Handlungskontext (Umfeldbedingungen, Problemdruck, Chancen) und kreativem Handeln von Innovationsakteuren Wandel der Umfeldbedingungen Kreative Antworten
Vom Paradigma der Closed innovation Forschung Entwicklung Geschlossenes Paradigma Grenzen des Unternehmens Forschungsprojekte Markt
zum Paradigma der Open Innovation : Die Öffnung des Innovationsprozesses Offenes Paradigma Forschung Entwicklung Verstärkter Ideenfluss und verstärkte Verwertung zwischen innen und außen Grenzen des Unternehmens Neuer Markt Verstärkte Zusammenarbeit mit externen Partnern und Fachleuten Forschungsprojekte Aktueller Markt Neue Kooperationsformen zwischen privaten Unternehmen und externen Forschungseinrichtungen
Interaktives Innovationsmanagement: Ein Umsetzungskonzept für Creative Response und Open Innovation Dynamische Prozesssicht 5. Rückschläge 12. Beendigung B 6. Kriterienwechsel Innovations - prozess Feuerwerksmodell (van de Ven et al. 1999) 4. Proliferation 11. Adoption.... 3. Pläne........ 1. Reifung 2. Schocks 7. fließende Teilnahme von Mitarbeitern der Organisation A Routineprozess Analyse und Gestaltung von Innovationssystemen (Unternehmerische Kontextsteuerung) Verbände DFF, Bitkom ZVEI, WLICC... Europäische Displaywirtschaft F&E-Projekte/Netzwerke Adria, FlexiDis Roadmap Olla, PolyApppy Rolled,... Ausrüstungs- Hersteller Komponenten- Hersteller Display- Hersteller Endgeräte Hersteller Interaktion im Innovationsprozess: Leistungsfähige Kooperations- und Netzwerkprozesse Recycling/ Entsorgung Anwender und Konsumenten Monitore/Laptop, ConsumerTV Verkehr Industrielle Anwendungen Mobile Kommunikation Öffentliche Displays/Werbung
Innovationssysteme: Akteurssystem und Einflussfaktoren: Das Schildkrötenmodell Externe Einflussfaktoren Regulativer Europäische Displaywirtschaft Regulativer Zivilgesellschaftlicher Verbände DFF, Bitkom ZVEI, WLICC... Ausrüstungs- Hersteller Komponenten- Hersteller F&E-Projekte/Netzwerke Adria, FlexiDis Roadmap Olla, PolyApppy Rolled,... Display- Hersteller Endgeräte Hersteller Vision Technology Recycling/ Entsorgung Anwender und Konsumenten Monitore/Laptop, 65 4 9 Verkehr Industrielle Anwendungen Mobile Kommunikation Öffentliche Displays/Werbung Market
Das Schildkrötenmodell
Innovationssysteme als Mehrebenen-Phänomen Verschiedene hierarchische, interaktive Ebenen von Innovationssystemen (supra-)nationale, branchenbezogene Innovationssystemebene Netzwerk- /wertschöpfungskettenbezogene Innovationssystemebene betriebliche / organisationsbezogene Innovationssystemebene
Die Ebenen im Innovationssystem Externe Einflussfaktoren Regulativer Fokale Innovationsprozesse der Displaywirtschaft Regulativer Branchenenebene Zivilgesellschaftlicher Unternehmensnetzwerke Vision Unternehmensebene Technology Systeminterne Einflussfaktoren Market
Schlüsselakteure im Innovationsprozess: Das Promotorenmodell Wer sind die Initiatoren und Schlüsselakteure des Innovationsprozesses? Auf welche Hindernisse stoßen sie? Welche Akteurstypen und Rollenverteilung bedarf deren Überwindung? Promotorenmodell geht auf Witte (1973) zurück und ist mittlerweile gut ausgearbeitet und untersucht (Hauschildt/Gemünden 1999) Promotoren sind solche Personen, die den Innovationsprozess aktiv mitgestalten und seine Durchführung durch die Überwindung von Widerständen unterstützen. Barrieren des Nicht-Wollens sind durch hierarchisch begründete Macht und die des Nicht- Wissens durch das für den jeweiligen Innovationsprozess relevante Fachwissen zu überwinden. Notwendigkeit einer Arbeitsteilung: Promotorentypen Unternehmensebene Machtpromotor Beziehungspromotor Unternehmen 1 Fachpromotor Prozesspromotor Promotoren
Organisations- und ebenenübergreifende Promotorennetzwerke Branchenenebene Politik Gesell. Stakeholder Behörden Verband Promotoren Promotoren Wissenschaft Unternehmensnetzwerke Unternehmen 3 Unternehmen 2 Promotoren Promotoren Promotoren Unternehmen 4 Promotorennetzwerk (Innovation Community) Unternehmensebene Machtpromotor Beziehungspromotor Prozesspromotor Promotoren Unternehmen 1 Fachpromotor
Promotorennetzwerke = Innovation Communities Der Begriff Eine Innovation Community ist eine Gemeinschaft von gleich gesinnten Akteuren, oft aus mehreren Unternehmen und verschiedenen Institutionen, die sich aufgabenbezogen zusammenfinden und ein bestimmtes Innovationsvorhaben vorantreiben. (Gerybadze 2003, 146)
Interaktionsebenen in Innovation Communities Materielle Ebene Realer Leistungsaustausch: Prototypen, Materialproben, Modelle, Mock-ups etc. Informations-Ebene Projektbezogener Informationsaustausch, Transfer von Fachwissen, Testergebnisse etc. Verstehens-Ebene Austausch und Entwicklung (gemeinsamer) Annahmen, Einschätzungen Zielvorstellungen, Weltsichten und Bewertungen
Netzwerkspezifische Einflussfaktoren Netzwerke als spezifische Koordinationsform: Wann ist eine Kooperation notwendig / sinnvoll? Strateg. Relevanz/Fit, Kompetenzniveau der Partner, Ausmaß der Unsicherheit, einmalige/repetitive Leistung etc.) (Picot 1991, Picot et al. 2003) Motive: Ausgleich von Ressourcendefiziten, Synergieeffekte, Risikominderung, Beschleunigung F&E- Prozess, Diffussionsförderung (Kirchmann 1994, Hauschildt 2004, Gerybadze 2004) Einflussfaktoren auf Netzwerkformation und Netzwerkerfolg Attraktivität des Netzwerks (Kooperationsdruck, Angewiesenheit der Partner aufeinander Kompetenzniveau der Partner) (Borchert et al. 2005, 24, Gerybadze 2004) Vertrauen zwischen den Netzwerpartnern (Fischer 2006) Ressourcenausstattung (Borchert et al. 2005, 24, Gerybadze 2004) Komplementarität Netzwerkpartner/Synergien (Gerybadze 2004, Baier et al. 2005) Homogenität Ziele der Partner (Baier et al. 2005, Gerybadze 2004, Gerstlberger 2006) Leistungsfähigkeit der Kommunikations- und Transferstrukturen (Kirschten 2006, Gerstlberger 2006) Kompatibilität der Kulturen der Partner (Baier et al. 2005, Gerstlberger 2006, 187) Leistungsfähigkeit des Netzwerkmanagements / der Netzwerkmanager (Kirschten 2006, 312) Existenz von Promotoren und Promotorennetzwerken (Gerybadze, Fichter 2006)
Einflussfaktoren auf Netzwerkformation und -erfolg Externe Einflussfaktoren Regulativer Fokale Innovationsprozesse der Displaywirtschaft Regulativer Zivilgesellschaftlicher Einflussfaktoren auf Netzwerkformation und Netzwerkerfolg Attraktivität des Netzwerks Vertrauen zwischen Partnern Ressourcenausstattung Komplementarität der Partner Homogenität der Ziele Leistungsfähigkeit Komm.strukturen Kompatibilität der Kulturen Leistungsfähigkeit Netzwerkmanagement (Engagement/Professionalität der Netzwerkmoderatoren Promotoren / Promotorennetzwerke Vision Technology Systeminterne Einflussfaktoren Market