Man kann nicht nicht kommunizieren!



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Transkript:

Führungskräfteentwicklung für Schule und Bildungsmanagement Man kann nicht nicht kommunizieren! Paul Watzlawick <Qualifizierung> <Führungskräfte in Schule und Bildungsmanagement> 2 1

Wahr ist nicht, was man sagt. Wahr ist, was der andere hört! 3 akustische, visuelle und kinästhetische (sinnliche) Signale werden vom Menschen in folgender Rangordnung im Gedächtnis behalten! 4 2

für das Gelesene ca. 10% für das Gehörteca. 20% für das Gesehene ca. 30% für das, was wir selbst sagen ca. 70% für das Gefühlteca. 70% -90% für das was wir selbst tun ca. 90% 5 o Wahrnehmung ist das, was wir für wahr nehmen. Voraussetzung ist, dass man zunächst den bevorzugten Kommunikationskanal herausfindet o eine grundsätzliche Einteilung kann in visuell, akustisch und kinästhetisch orientierte Wahrnehmungstypen vorgenommen werden o ein erfolgreicher Überzeugungsprozess ist möglich, wenn man das primäre Kommunikationssystem des Gesprächspartners erkennt und sich darauf einstellt 6 3

Gesagt ist noch nicht gehört Gehört ist noch nicht verstanden Verstanden ist noch nicht einverstanden 7 o Wussten Sie, dass...... Zuschauer Sie schon nach 3 Sekunden sympathisch finden oder auch nicht?... nur maximal ein Drittel dessen, was Sie sagen, überhaupt gehört wird?... Sie in 30 Sekunden die Welt erklären können und im Fernsehen auch müssen? 8 4

9 o Die Körpersprache umfasst Bewegungen, Gestik, Mimik, Haltung und Handlungen o Körpersprache ist ein Kommunikationsmittel des zwischenmenschlichen Verhaltens, das Beziehungen steuert und aufrechterhält (Präsenz). o Durch die Körpersprache verrät man eine Menge über seine Gedanken, sein Innenleben, seine Ängste und Wünsche. Körpersprache ist weitaus ehrlicher als das gesprochene Wort, 10 5

11 7-38-55 Botschaften und Kommunikationswirkung Mensch, der ist aber nett und sympathisch. Der weiß, wovon er spricht Was er genau gesagt hat?...mhhh keine Ahnung mehr, aber es war gut! 12 6

Inhalt - Beziehung 13 Oder: 14 7

von allen Informationen, die ein Mensch aus einem Gespräch entnehmen kann, entfallen etwa: 15 Inhalt - Beziehung 16 8

Die vier Seiten einer Nachricht! Sachinhalt Selbstbekundung Nachricht Äußerung Beziehung Appell 17 Die vier Seiten einer Nachricht! 18 9

Die vier Seiten einer Nachricht! 19 Die vier Seiten einer Nachricht! 20 10

Die vier Seiten einer Nachricht! Sind die Perlen echt? 21 Elevator Check der Fahrstuhl-Test? Bei McKinsey und in anderen, vor allem amerikanischen Unternehmen stellt man sich vor: Der kleine Angestellte geht schwanger mit einer großen Idee; aber vom Boss empfangen zu werden, sieht er keine Chance. Da trifft er ihn im Lift und hat nun, realistisch geschätzt, etwa 20 Sekunden Zeit, dem Chef seine Idee zu verkaufen; 20 Sekunden, unwiderruflich. Dieses Bild soll jeder in der Firma vor Augen haben und als Regel anwenden: Alles, was nach draußen geht, Brief, Mail, Prospekt und Angebot, muss es binnen 20 Lesesekunden geschafft haben, dem Adressaten mitzuteilen, worum es sich handelt und vor allem: warum er weiterlesen soll. 22 11

Bilanz Kommunikation in Kurzform o Niemand kann nicht kommunizieren! o Körpersprache, Gesichtsausdruck, das gesamte Auftreten bestimmen den Gesamteindruck mit! o Sender und Empfänger tauschen Botschaften aus! o Jede Botschaft hat mehrere Seiten: Inhalt + Gefühle + Beziehung + Appell! o Es kommt darauf an, welche Botschaft ankommt! o Besonders wichtig zur Verständigung ist: Pausen machen, Freiraum lassen, zuhören! o Das beste Rezept: Offene Ich-Botschaften geben! o Kommunikation soll beeindrucken und überzeugen! 23 Murmeln Was sagt mein Nachbar? o Das kannte ich schon! o Noch nie davon gehört! o Glaub ich nicht! o Darauf will ich in Zukunft achten! o Da will ich noch mal nachfragen! 24 12

25 Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenübers gehört habe. (Paul Watzlawick) 26 13

Werkzeuge o Aktives Zuhören o Kritische Stellungnahme Feedback o Leiten - Ich-Botschaft o Inneres Team o Gesprächsführung 27 Werkzeuge Aktives Zuhören Aktives Zuhören ist die (zusammenfassende) Wiedergabe dessen, was die andere Person gesagt hat und bezieht sich sowohl auf gehörte Inhalte als auch auf wahrgenommene Gefühle. 28 14

Werkzeuge Kritische Stellungnahme Feedback Sinn und Zweck o Reduzierung des Blinden Flecks in der eigenen Wahrnehmung (im Hinblick auf die Außenwirkung unseres Verhaltens), Förderung von Motivation und Leistungsbereitschaft Feedback geben o Was habe ich beobachtet? - Zahlen-Daten-Fakten verhaltensbezogen und konkret beschreiben, nicht interpretieren! o Wie wirkt das Verhalten auf mich? -Welche inneren Reaktionen hat das Verhalten des anderen bei mir ausgelöst, was war für mich eher förderlich, was eher hemmend? o Wirkung beschreiben, Verhalten des anderen nicht bewerten; ggf. Anregungen geben, die darauf gerichtet sind, förderliche Reaktionen hervorzurufen Feedback empfangen Einstellung: Feedback als Chance Verhalten: (aktiv) zuhören und Feedback auf sich wirken lassen, nicht rechtfertigen, verteidigen. Ggf. (später) mitteilen, wie Feedback gewirkt, welche Reaktionen es ausgelöst hat. 29 So geben Sie effektives Feedback 1. Geben Sie vorwurfsfreies Feedback. 2. Werden Sie sachlich, nicht persönlich. 3. Sagen Sie Ich, statt Du. 4. Halten Sie den Spiegel vor (das habe ich erlebt). 5. Führen Sie mit positivem Feedback. 30 15

So nehmen Sie Feedback souverän entgegen 1.Vereinbaren Sie Offenheit und Sachlichkeit. 2.Hören Sie zu nicht rechtfertigen oder verteidigen! 3.Stellen Sie Verständnisfragen. 4.Sortieren Sie aus, was Sie betrifft lassen Sie den Rest fallen! 5.Bedanken Sie sich für die Rückmeldung! 31 Werkzeuge Leiten - Ich-Botschaft o Mit Ich-Botschaften informieren Sie darüber, wie Sie die aktuelle Situation aus Ihrer Warte sehen. Sie sagen, welche Gefühle, Empfindungen und Gedanken das Verhalten des Gegenüber bei Ihnen ausgelöst hat. Diese Gefühle usw. können positiv oder negativ sein. o Bei der Ich-Botschaft überwiegt der Selbstdarstellungsaspekt. o Die Ich-Botschaft enthält keine Bewertung, sie spiegelt die innere Wirklichkeit wieder. Für den Sender der Ich-Botschaft ist deren Inhalt eine Tatsache. o Wenn Sie sagen: Es behindert mich, wenn ich nicht ausreden darf, berücksichtigen Sie, dass Ihr Gegenüber vielleicht gar nicht merkt, wie Sie sein Kommunikationsverhalten erleben. o Mit Ihrer Ich-Botschaft spiegeln Sie die Wirkung von Verhalten wieder und eröffnen die Möglichkeit, Verhalten (aus freien Stücken) zu ändern. 32 16

Werkzeuge Inneres Team 33 34 17

Gesprächsführung Werkzeuge Sich interessieren heißt: mit vier Ohren empfangen: Selbstmitteilung, Beziehungsbotschaft, Appell, Sachinformation. aktiv zuhören : sich in die/den Anderen einfühlen, Inhalte und Gefühle verstehen und gegebenenfalls verbalisieren. Farbe bekennen meint: Sich einen Standpunkt bilden (z.b. mittels innerer Teamkonferenz) Stellung beziehen Mit vier Schnäbeln reden: Selbstmitteilung: was ich von mir mitteile. Beziehungsbotschaft: wie ich zu dir stehe. Appell: wozu ich dich veranlassen möchte. Sachinformation: worüber ich dich informiere. Gespräche leiten und strukturieren Vorbereitung (Selbstklärung, Rahmenklärung, Verabredung zum Gespräch) Gesprächseinstieg Klärung der Standpunkte Klärung der Hinter- und Unter gründe Lösungssuche und Vereinbarungen Das Gespräch reflektieren Gesprächsführung Metakommunikation Regelmäßiger Austausch über die Qualität der Zusammenarbeit ermöglicht ein gemeinsames Lernen aus den Erfahrungen der alltäglichen Zusammenarbeit. Unstimmigkeiten können angesprochen werden, bevor sie zu großen Ärgernissen werden. (z.b. im Rahmen von Anfangs- und Abschlussrunden) 35 18