Kultursensible Elternarbeit in Berliner Kitas Ergebnisse einer Befragung von türkeistämmigen und arabischsprachigen Eltern
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- Elly Melsbach
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1 Kultursensible Elternarbeit in Berliner Kitas Ergebnisse einer Befragung von türkeistämmigen und arabischsprachigen Eltern Saffana Salman, Gesundheit Berlin-Brandenburg
2 Welche Bedeutung kommt der Zusammenarbeit mit Eltern im Rahmen von Prävention und Gesundheitsförderung in Kitas zu? Warum ist die Zusammenarbeit mit Eltern ein zentrales Thema? Veränderte Lebenslagen von Familien Zusammenarbeit aus Sicht der Kita Elternkompetenz stärken Elternkompetenz wahrnehmen Erzieher/innen-Kompetenz stärken Erzieher/innen-Kompetenz wahrnehmen
3 Ziel: 1. Feststellung des Bedarfes der Zielgruppe 2. Feststellung von Ressourcen der Zielgruppe 3. Überprüfung der Akzeptanz von vorhandenen Angeboten Zielgruppe: Türkeistämmige und arabischsprachige Familien mit Kindern im Alter von 1-6 Untersuchungsmethode: Fokusgruppen und Einzelinterviews Untersuchungsteilnehmer/innen 60% arabischer Herkunft 40% türkischer Herkunft insgesamt 69 TN
4 TN Merkmale: Schulabschluss 20% 10% 16% kein Abschluss Haupt- und Realschulabschluss Abitur 54% Abschluss angestrebt
5 TN Merkmale: Wie viele Kinder haben Sie? 20% 38% 42% 1-2 Kinder 3-4 Kinder mehr als 4 Kinder
6 TN Merkmale: Sind Sie berufstätig? 28% Beziehen Sie Transferleistung? 72% ja nein 21% 11% 68% ja nein keine Angabe
7 Welches Wissen haben türkeistämmige und arabischsprachige Eltern hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Kitas und Familienzentren? Welche Bedarfe ergeben sich daraus?
8 Begriff (Zusammenarbeit mit Eltern) ist undefinierbar. 60% 50% 40% Was verstehen Sie unter Zusammenarbeit mit Eltern? 30% 20% 10% 0% keine Angabe Elternabend Partnerarbeit Gespräche über Kinder Projekte Austausch Hilfe von Eltern
9 Der Sinn von den Elternabenden: Da wird Kaffee und Kuchen gegessen und die Termine werden bekannt gegeben, die kann ich genau so gut von meiner Nachbarin holen ( ) ich habe sechs Kinder. Wo soll ich mit den anderen hin? Ich gehe, damit sie nicht sagen: Migranten kommen nicht. Viele wissen, dass es wichtig ist zu Elternabenden zu gehen, aber sie finden dass es nichts bringt. Zufallsfaktor: Die gut genannte Zusammenarbeit Beispiele sind immer mit ich habe Glück gehabt bezeichnet Kommunikationslücke: 90% der Kinder mit Migrationshintergrund, aber 0% Erzieher mit Migrationshintergrund
10 Bedarfe: Mehr Kontakt bzw. mehr Austausch mit den Erzieher/innen über die Entwicklung des Kindes Ich wusste nicht, dass das Kind im bestimmten Alter mit der Schere schneiden lernen soll oder Kreise, Dreiecke und Vierecke malen soll. Ich hatte auch nie daran gedacht, dass es sowas von mir lernen muss.( ) Die Erzieherin ist die zweite Mutter von meiner Tochter und die Kita ist ihr zweites Zuhause, da verbringt sie mehr Zeit, als bei mir und ich wünsche mir schon mehr Kontakt und mehr Tipps. Austausch über Erziehungsstil zwischen Kita und Elternhaus Die Erziehungsvorstellungen zwischen Elternhaus und Kita sind sehr unterschiedlich. Das Kind lebt in zwei unterschiedlichen Welten. Es herrscht im Allgemeinen ein reaktiver Erziehungsstil oder nachgiebiger Erziehungsstil und die Kinder, die mehr Förderung in bestimmten Bereichen brauchen, werden weniger gefördert
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12 Wie sehen türkeistämmige und arabischsprachige Eltern die Zusammenarbeit mit Kitas und Familienzentren? Wie ist die Akzeptanz von Angeboten der Elternarbeit in Kitas?
13 Eltern sind mit den Kitas sehr zufrieden. Sie schätzen die Arbeit von Erzieher/innen sehr und wissen, das es ein sehr harter Job ist. Unterstützungsangebote sind nicht bekannt oder werden nicht in Anspruch genommen Die Informationen, Beratung bzw. die Unterstützungsangebote sollen in Kitas stattfinden Ich bin jeden Tag da und wenn ich die Information hier nicht finde, wo soll ich sie bitteschön finden? Beratungsstellen wie KJGD oder Jugendamt sind nur dann wichtig, wenn die Erzieher/innen darauf hinweisen bzw. bedrohen Ich habe gehört, dass die Erzieherin das Jugendamt kontaktiert. ( ) Am nächsten Tag bin ich einfach zur Jugendamt gegangen. Zwischen Erzieher/innen und Eltern könnte ein Brückenperson sehr hilfreich sein (Beispiel Kindervilla Waldemar)
14 Mehr Transparenz gegenüber Eltern, wie Kitas die Zusammenarbeit mit Eltern definieren und welches Konzept dahinter steht. Mehr Transparenz über die Schwerpunkte der Kitas, welche Themen sind in den Kitas, welche Regeln, Werte und Normen gibt es? Schwerpunkt des Kitas: Projekte sind bis auf Rucksack Projekt nicht bekannt Viele Eltern finden, dass die Information und Organisation durch den Kita einseitig ist. Aber die Eltern sollen, bzw. müssen mit kooperieren Mehr Transparenz und Information, was der pädagogischen Ansatz der Kita zur Vorbereitung auf die Schule bringt
15 Liefert die Befragung Antworten darauf, warum Familien mit Migrationshintergrund ihre Kinder häufiger nicht oder später in die Kita schicken?
16 Integration ist ein wichtiges Thema, an dem viele Eltern arbeiten Kita ist da, damit eine frühe Sprachförderung entsteht und die Integration bei dem Kind früh gefördert wird. Es ist bewusst, dass Kita ein Platz zur Förderung der Sprache und Integration ist Wenn mein Kind von Anfang an mit dem deutschen System aufwächst, wird er sich automatisch integrieren. Ja wir haben kein Kitaplatz bekommen, weil ich nicht Berufstätig bin Die Kinder müssen bis zu dem 3. Lebensjahr zu Hause bleiben, so lernen sie Ihre Muttersprache besser Das dritte Lebensjahr ist ein gutes Alter für die Kita ( ) wenn du dem Kind was sagst, dann versteht er dich auch( ) besonders bei den Mädchen, du weißt schon wir haben andere Traditionen ( ) wenn du sagst keiner darf dich anfassen dann versteht sie das auch.
17 Wie gelingt es, türkeistämmige und arabischsprachige Eltern für die Zusammenarbeit mit Kitas und Familienzentren zu gewinnen?
18 Die Kita ist die erste Informationsquelle für die Eltern Die Eltern wünschen sich, dass Kitas in Familienzentren umgewandelt werden Übergang-Kita Grundschule: Die Eltern sind bereit und offen, um mehr zu erlernen. Sie fühlen sich nicht gut vorbereitet und denken die Vorbereitung für die Schule beginnt erst, wenn sie selber gut vorbereitet sind
19 Zusammenarbeit mit Eltern ist ein Herzensangelegenheit Solange, die Integration als Teil eines Projektes gesehen wird und nur weil sie oder er in diesem Projekt arbeitet und die Aufgabe hat mit uns zusammen zu arbeiten wird es nichts! Es muss von Herzen kommen und nicht weil Deutschland es sich nicht mehr leisten kann Mimik, Gestik und Körpersprache Ihre Körpersprache, Haltung und ihre Augen sagen etwas anderes, als was ihr Mund wirklich ausspricht
20 Was ist erforderlich, um Familien mit Migrationshintergrund den Übergang von der Familie in die Kita zu erleichtern?
21 Begegnung auf Augenhöhe Kommunikationskunst Gemeinsamkeiten suchen Das Ich Person mehr in die Kommunikation einbeziehen bzw. Geduld, vertrauen bauen. Persönliche Beziehungen schaffen Das Willkommensgefühl und die Geborgenheit, die man in einer Familie erlebt als Ziel im Praxis Situation: Ich schätze Dich als Mensch Unsere eigene Motivation zur Umgang mit Familien klarer stellen
22 Integrationsformel Anerkennung Motivation Integration Anerkennung ist das Schlüsselwort
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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