Regionale Serviceagentur Ganztägig lernen Baden-Württemberg

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1 Regionale Serviceagentur Ganztägig lernen Baden-Württemberg

2 Erweiterte Lernchancen an Ganztagsschulen Cathrin Michael-Koser Serviceagentur Ganztägig lernen Baden- Württemberg Quelle: Fischer, Holtappels, Klieme, Rauschenbach, Stecher, Züchner Ganztagsschule: Entwicklung, Qualität, Wirkungen Längsschnittliche Befunde der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) 2011

3 Erweiterung von Lernchancen der Kinder und Jugendlichen Ziele von Ganztagsschulen in Deutschland 1. Individuelle Förderung im Leistungsbereich, aber auch in anderen Kompetenzbereichen hinsichtlich der Motivation 2. Soziale Integration, insbesondere von sozial benachteiligten Gruppen sowie von zugewanderten Familien

4 3. Thematische und konzeptionelle Ausweitung der pädagogischen Praxis und Organisationsprozesse von Schulen, einschließlich ihrer stärkeren Verbindung zum sozialen Umfeld 4. Betreuung und erzieherische Versorgung, die Familien entlasten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen

5 1. Individuelle Förderung an Ganztagsschulen Allgemeine Wirkungen: Das Risiko von Klassenwiederholungen verringert sich. Dauerhafte Teilnahme an Ganztagsangeboten trägt zum Abbau von sozialen Verhaltensproblemen bei. Die Teilnahme an Ganztagsangeboten verringert das Risiko einer problematischen Entwicklung im Leistungs- wie im Verhaltensbereich.

6 Förderwirkungen: Sozialverhalten: insbesondere Jungen profitieren von Ganztagsangeboten Sportaktivitäten: Mädchen mit Migrationshintergrund sind in Sportvereinen unterrepräsentiert, aber nicht im Ganztag Kulturelle Aktivitäten: Kinder aus unteren sozialen Schichten zeigen gleiche Teilhabe (Ausnahme: Musik) Schulerfolg: Ganztagsschulteilnahme führt bei Kindern aus unteren sozialen Schichten dazu, dass die Abhängigkeit vom elterlichen Schulinteresse verringert wird.

7 Ganztagsangebote führen nur dann zu positiven Entwicklungen, wenn sie qualitativ hochwertig sind. Die Partizipation der Schülerinnen und Schüler ermöglichen An deren Interessen und Fähigkeiten ansetzen Verständlich, interessant und herausfordernd gestaltet sind

8 Eine hohe pädagogische Qualität der Ganztagsangebote und förderliche Lehrer-Schüler-Beziehungen zeigen positive Wirkungen auf Lernmotivation, Schulfreude und Leistung!

9 Formen und Merkmale individueller Förderung an Ganztagsschulen Ausgleich von Lern- und Leistungsschwierigkeiten Enge Verbindung zum Unterricht Fachspezifische Fördermaßnahmen für einzelne Kinder und Jugendliche Hausaufgabenbetreuung

10 Formen und Merkmale individueller Förderung an Ganztagsschulen Stärkung von Stützelementen des Lernens Basisvoraussetzungen des Lern- und Leistungsverhaltens Abbau von hemmenden Einflüssen auf die Leistungserbringung Aktivitäten zur Stärkung der Motivation, zum Aufbau von Erfolgserlebnissen, zur Förderung des Selbstvertrauens und zur Verbesserung der (psycho- ) motorischen Fähigkeiten

11 Formen und Merkmale individueller Förderung an Ganztagsschulen Vertiefung von Interessen und Begabungsschwerpunkten Spezialisierungen und Vertiefungen von Unterrichtsinhalten, zusätzliche Angebote und Herausforderungen Möglichkeit für die Kinder, aktiv mitzuarbeiten, eigene Wege und Ziele zu verfolgen, sich mit eigenen Interessen einzubringen und Ideen zu verwirklichen

12 Formen und Merkmale individueller Förderung an Ganztagsschulen Förderung von Umgangs- und Verhaltensformen Stärkung der Sozialkompetenz Einhalten von Regeln und Strukturen, Übernahme von Verantwortung, Förderung einer größeren Selbständigkeit Lernen und Lebens- und Alltagsregeln Friedliches Miteinander, gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung, z. B. beim Mittagessen Quelle: Haenisch, H.(2010a) Lern- und Förderumgebungen im offenen Ganztag

13 2. Soziale Integration Nachmittagsangebote Spezifische Angebote, z. B. Hausaufgabenbetreuung und Sprachförderung Erweiterte Lernarrangements durch außerunterrichtliche Aktivitäten tragen zum Abbau herkunftsbedingter Unterschiede bei Teilnahme an musisch-kulturellen Angeboten sowie an Sportangeboten ist im Rahmen des GTS-Betriebs über die Sozialschichten verteilt

14 Voraussetzung für soziale Integration ist, dass Ganztagsbetrieb nicht zum Versorgungsbetrieb für eine kleine Minderheit wird. Egal ob diese sozial bevorzugt oder benachteiligt ist!

15 3. Organisationsstruktur und pädagogische Kultur erweitern und verändern GTS erweitern das Angebot in der Regel um musische, künstlerische sowie sportliche und freizeitbezogene pädagogische Elemente. Projekte und flächendeckend Hausaufgabenbetreuung werden durchgeführt. Außerunterrichtliche Angebote haben besonders im Grundschulbereich zugenommen. Kooperationen mit externen Partnern gehören zur Organisationskultur.

16 3. Organisationsstruktur und pädagogische Kultur erweitern und verändern Das Steuern dieser Kooperationen ebenso die Einbindung des im GTS-Betrieb pädagogisch tätigen Personals Entscheidungsprozesse der Schule ist eine komplexe Aufgabe, die viele Schulen, ihr Personal und die betreffenden Partner erst erlernen müssen. Wichtigster Faktor hinsichtlich der qualitativen Anreicherung der Lernkultur ist das Schulklima. Bei den Angeboten ist die Qualität, nicht die Vielfalt entscheidend.

17 Insbesondere die Beziehung der Schülerinnen und Schüler zu Lehrkräften und zum pädagogisch tätigen Personal verbessern die Schulnoten, die Schulfreude, die Motivation, das Sozialverhalten, soziale Verantwortungsübernahme und die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler!

18 4. Betreuung und erzieherische Versorgung Ganztagsangebote werden von Kindern berufstätiger Eltern und Alleinerziehenden überproportional häufig genutzt. Familien empfinden Entlastung bei der Hausaufgabenunterstützung und bei erzieherischen Problemen. Insgesamt gibt es ein positives Gesamturteil bei der Entlastung von Familien und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.