Osteuropa: Makroökonomischer Ausblick, Finanzsektor und Konvergenz Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder am 28.Juni 2006 Marion Mühlberger Think Tank der Deutsche Bank Gruppe
Überblick DB Research Makroökonomischer Ausblick Polen Ungarn Tschechien Finanzmarkt der MOE Bankenmarkt der MOE Nominale und reale Konvergenz Diskussion Marion Mühlberger 28.06. Seite 2
DB Research: Corporate Centre of Excellence Think Tank der Deutschen Bank Erstklassiges Research für Vorstand, Executive Commitee und Corporate Center Brücke zur Politik ( economic lobbying ), u.a.über Vertretungen in Berlin und Brüssel Beitrag zum Brand Equity Center für unabhängige Risiko-Analyse Marion Mühlberger 28.06. Seite 3
DB Research Norbert Walter, Managing Director Banking, Financial Markets, Regulation Macro Trends Structure of banking systems Strategies of financial service providers Structural issues in national and international financial markets International monetary policy (IMF) Supervision and regulation European capital market integration Banking policy Economic and European Policy Issues Economic policy (regulation, taxes etc.) Old-age provision and pension funds Labour market and social policy Demographics and immigration Issues affecting small and medium-sized enterprises European integration (EU enlargement, EMU, institutional issues etc.) eresearch Internet-driven structural change in financial services, e.g. e-banking, e-brokerage, ECNs, mobile banking Trends in e- and m-commerce Technology and structural change in bank markets A new regulatory framework for the internet society? New economy in Europe Identification and analysis of macroeconomic trends of relevance to Deutsche Bank, e.g. demographics, capital flows, wealth and asset development, long-term growth cycles Global Risk Analysis Country analysis and stress testing of industrial countries and emerging markets Country, event and sector risk rating Participation in various risk committees: Group Risk, Event Risk, Risk and Resources Committees Contribution to industry batches for CRM EU Enlargement Monitor Sector Research Medium-term sector trends Analysis of cross-sector technologies Effects of the internet on key sectors Consequences of the eastward enlargement of the EU for agriculture, energy, construction, textiles etc. Real-estate market research Forecasts in the Sectoral Information System Other related aspects, e.g. effects of demographics on sectors Marion Mühlberger 28.06. Seite 4
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Polens Wachstum gewinnt wieder an Fahrt Ausgewogene Wachstumsstruktur Polens Wirtschaft 2006 wieder deutlich in Schwung gekommen Primäre Wachstumstreiber: Privater Konsum (Beschäftigungsanstieg, Indexierung von Sozialtransfers) und Investitionen (EU-Strukturfonds, boomende Immobilienmärkte) Netto-Exporte kein Wachstumstreiber mehr Keine Rückkehr zu dynamischem Wachstum (7% p.a.) wie Mitte der 90er Jahre (Strukturprobleme) Potentialwachstum liegt bei rund 4% Reales BIP-Wachstum, % gg. Vj. 5.3 4 3.8 4.5 4 3.2 1 1.4 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F 6 5 4 3 2 1 0 Marion Mühlberger 28.06. Seite 6
Langsames Tempo der Fiskalreform Konsolidierung keine Priorität der neuen Regierung Starkes Wachstum bringt Budgetdefizit auf 2.5% des BIP im Jahr 2005 Keine klare Fiskalpolitik unter neuer Regierung Rücktritt von fiskal-konservativer Finanzministerin Gilowska Auch neuer Finanzminister will an 30 Mrd. Zloty Defizitanker festhalten, aber populistische Koalitionspartner werden ihn hinsichtlich Ausgabenerhöhung stärker unter Druck setzen Öffentlicher Verschuldungsgrad noch auf behaglichem Niveau (rund 43% des BIP) Langsame Konsolidierung, % des BIP -0.7-2.5-3.7-3.2-3.5-3.3-3.9-4.7 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F 0.0-0.5-1.0-1.5-2.0-2.5-3.0-3.5-4.0-4.5-5.0 Marion Mühlberger 28.06. Seite 7
10 Jahre DB Polska Ausbau des Retail-Geschäfts Erste deutsche Bank, die eine Repräsentanz in Polen eröffnete (September 1990) Oktober 1995: Deutsche Bank Polska geht operativ an den Start Heute: gut positioniertes Institut mit 153 Angestellten, Fokus auf polnische und internationale Großunternehmen und Finanzinstitutionen Retailbank: Deutsche Bank PBC, Anzahl der Filialen von 30 auf 60 verdoppelt DWS Polska (asset management), DB Securities (brokerage house) Marion Mühlberger 28.06. Seite 8
Ungarn: Wachstum wird einen Dämpfer bekommen Fiskalisches Konsolidierungspaket wird inländische Nachfrage drücken 2001-2003: Wachstum nur durch privaten Konsum getrieben (Lohnerhöhungen und rapides Kreditwachstum) Seit 2004 ausgewogene Struktur der Säulen des Wachstums 2006: Miniboom des privaten Konsums aufgrund von Steuerkürzungen 2007: Deutliche Verlangsamung aufgrund von Steuererhöhungen (Mehrwertsteuer und Körperschaftssteuer, Kürzung von Subventionen) Verlangsamung des Wachstums, % real gg. Vj. 6.0 4.3 4.6 3.8 4.1 4.4 3.4 2.5 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F 7 6 5 4 3 2 1 0 Marion Mühlberger 28.06. Seite 9
Monetäres Umfeld bleibt instabil Forint unter Abwertungsdruck, Zentralbank erhöht Zinsen Enthüllung des wahren Zustands der Staatsfinanzen und Herabstufung durch Rating Agentur S&P treffen den Forint hart Abwertungsdruck wird über die nächsten Monate anhalten (Herabstufung durch Moody s noch ausstehend, strukturelle fiskalische Maßnahmen lassen auf sich warten) Zentrale Parität (282,36 HUF/EUR) des 15%+/- Wechselkursbandes erreicht Inflationssorgen (6% in Jahr 2007 erwartet) veranlassen die Zentralbank zur ersten Anhebung des Leitzinses seit 2003 Notenbank verfolgt Inflations- und nicht Wechselkursziel Forint gerät zunehmend unter Druck, HUF/EUR 280 270 260 250 240 230 2003 2004 2005 2006 Inflation & Zinsen werden steigen Quelle: Bloomberg 14 12 10 8 6 4 2 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Inflation, % gg. Vj. 3M Zinsen, p.a. Quelle: Bloomberg Marion Mühlberger 28.06. Seite 10
Sorgenkind Ungarn Zwillingsdefizite als Risiko für makroökonomische Stabilität Für Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits auf volatile Portfolioinvestitionen angewiesen Nur 30-40% des Defizits durch ausländische Direktinvestitionen gedeckt Enorme fiskalische Konsolidierung notwendig, um Tragfähigkeit der Schuldenstände sicherzustellen Fiskalisches Konsolidierungspaket der neuen mitte-links Regierung legt Fokus nur auf Einnahmenseite Schmerzhafte Einschnitte in das Sozialsystem notwendig Explodierende Fiskaldefizite, % des BIP -3.0-3.5-8.4-6.4-5.4-6.2-8.0-6.7 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F Leistungsbilanzdefizit nicht durch DI gedeckt, Mrd. USD 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F Direktinvestitionen Leistungsbilanzdefizit 0-1 -2-3 -4-5 -6-7 -8-9 8 6 4 2 0-2 -4-6 -8-10 -12 Marion Mühlberger 28.06. Seite 11
Tschechien: Wirtschaftswachstum auf breiter Basis Automobilindustrie kurbelt das Wachstum an Wirtschaft wächst mit Rekordgeschwindigkeit Ausländische Direktinvestitionen in der Automobilindustrie ein wichtiger Wachstumstreiber Neue Hyundai Fabrik produziert ab 2008 300.000 Autos, dies steigert das Wachstum um 1.2% Zukünftige Wachstumstreiber: hauptsächlich Export, aber auch Investitionen und privater Konsum Solides Wachstum, % gg. Vj. 6.0 4.7 4.8 3.9 4.4 2.6 3.2 1.5 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F 7 6 5 4 3 2 1 0 Marion Mühlberger 28.06. Seite 12
Tschechien: Nur langsame Konsolidierung der Staatsfinanzen 2002/03: Sehr hohes Haushaltsdefizit zum Teil durch Sanierung des Bankensektors bedingt Defizitziel 2005 (wenig ehrgeizige 4.7% des BIP) wieder geschlagen Strukturelle Reformen (alternde Gesellschaft) notwendig, um fiskalische Tragfähigkeit auch mittelfristig sicherzustellen Öffentliche Schuldenquote noch immer vergleichsweise niedrig (30% des BIP im Jahr 2005) Defizite geringer als gesetzte Ziele, % des BIP -2.9-2.6-3.7-3.8-3.3-5.9-6.9-6.7 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006F 2007F 0-1 -2-3 -4-5 -6-7 -8 Marion Mühlberger 28.06. Seite 13
Überblick Makroökonomischer Ausblick Polen Ungarn Tschechien Finanzmarkt der MOE Bankenmarkt der MOE Nominale und reale Konvergenz Fragen Marion Mühlberger 28.06. Seite 14
Emerging markets sell-off traf auch die osteuropäischen Länder I Die 3 K s: Die Korrektur könnte bald ein Crash werden, aber noch lange keine Krise Grund: Profitmitnahmen, Neu- Positionierung von Investoren, makroökonomische Fundamentaldaten bleiben solide (Ausnahme: Ungarn) Starke Korrektur an den Aktienmärkten, Index Januar 2003 =100 2003 2004 2005 2006 360 320 280 240 200 160 120 80 Die starken Zuflüsse der letzen Jahre kehren sich jetzt teilweise um Ausländische Investoren verlassen den Bondmarkt (noch) nicht WIG 20 BUX PX-50 Quelle: Bloomberg Ausländische Investoren verlassen den Bond- Markt (noch) nicht, HUF bn 2900 2700 2500 2300 2100 2004 2005 2006 Quelle: Bloomberg Marion Mühlberger 28.06. Seite 15
Emerging markets sell-off traf auch die osteuropäischen Länder II Forint hat getroffen von Enthüllung des wahren Zustands der Staatsfinanzen und Herabstufung durch S&P am 16. Juni Forint gilt als überbewertet, während Zloty und Krone als unterbewertet gelten Ist der ungarische Konvergenzprozess noch intakt? Forint schwächt sich stark ab, 1.1.2003=100 2003 2004 2005 2006 CZK PLN HUF Quelle: Bloomberg Bondspreads weiten sich aus, bps vs. 10Y BUNDS 125 120 115 110 105 100 95 90 85 2004 2005 2006 480 430 380 330 280 230 180 130 80 30-20 Ungarn Tschechien Polen Quelle: Bloomberg Marion Mühlberger 28.06. Seite 16
Wie hart trifft die Abwertung die Banken, Haushalte & Unternehmen? Banken sind Kreditrisiken durch indirektes FX- Risiko ausgesetzt Sind Banken einem Abwertungsrisiko ausgesetzt? % aller Einlagen/Kredite des priv. Sektors 60 50 40 30 20 10 FX-denominierte Einlagen/Kredite in % aller Einlagen/Kredite des privaten Sektors 44 37 36 32 50 40 30 16 19 16 14 12 20 5 8 8 10 Rumänien Bulgarien Ungarn Quelle: Nationale Zentralbanken FX Einlagen des privaten Sektors FX Kredite an den privaten Sektor 0 Rumänien Bulgarien Ungarn FX Einlagen der Haushalte FX Einlagen der Unternehmen (ohne Finanzsektor) FX Kredite an Haushalte FX Kredite an Unternehmen (ohne Finanzsektor) Quelle: Nationale Zentralbanken 0 Zahlungsunfähigkeit bei einzelnen Haushalten bleibt ein Risiko Fremdwährungskredite an Unternehmen stellen geringeres Risiko dar, da viele Unternehmen Fremdwährungseinnahmen aus Exporten generieren Marion Mühlberger 28.06. Seite 17
Aktienmärkte noch unterentwickelt Strategische Allianzen als Zukunftsoption für Börsen Aktienmärkte noch klein in absoluten Zahlen, wachsen aber stark Seit EU-Beitritt haben sie den Status eines regulierten Marktes Zahl der IPO s: in Polen, 36 im Jahr 2004 und 35 im Jahr 2005 Zunehmende Bedeutung einheimischer institutioneller Investoren als treibende Kraft für die Entwicklung der Aktienmärkte Konsolidierung (Schaffung ein pan- Osteuropa Börse?) oder strategische Allianz mit einer westeuropäischen Börse ( Star alliance Modell auch für Börsen?) Marktkapitalisierung in % des BIP, Mai 2006 86 35 30 29 28 23 10 EU-15 Polen Ungarn Tschechien Slowenien Baltikum Slowakei 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Marion Mühlberger 28.06. Seite 18
Bessere Ratings spiegeln niedrigere Ausfallwahrscheinlichkeiten wider Länderratings als Gradmesser der Kreditwürdigkeit von Staaten Moody s sieht Osteuropa generell positiver als S&P oder Fitch MOE steigt in die Liga der schwächsten Euro Zonen Mitglieder auf Ratings S&P Fitch Moody's Tschechien A- A A1 (A+) Polen BBB+ BBB+ A2 (A) Ungarn BBB+ BBB+ A1 (A+) Lettland A- A- A2 (A) Estland A A A1 (A+) Litauen A A- A3 (A-) Rumänien BBB- BBB- Ba1 (BB+) Bulgarien BBB BBB Baa3 (BBB-) Griechenland A A A1 (A+) Marion Mühlberger 28.06. Seite 19
Überblick Makroökonomischer Ausblick Polen Ungarn Tschechien Finanzmarkt der MOE Bankenmarkt der MOE Nominale und reale Konvergenz Fragen Marion Mühlberger 28.06. Seite 20
Noch niedriges Niveau der Finanzintermediation verspricht starkes Wachstum im Bankensektor Finanzintermediation verläuft teilweise noch über Kanäle wie Verwandte, Kooperationen Zeigt das Ausmaß an aufgestauter Nachfrage Wachstum von Bankdienstleistungen wird stärker sein als das BIP- Wachstum Kredite an den privaten Sektor, % des BIP, 2005 Rumänien 11 Polen 27 Litauen 35 Slow akei 35 Tschechien 38 Bulgarien 44 Ungarn 52 Slovenien 54 Estland Lettland Kroatien 60 60 63 0 10 20 30 40 50 60 70 Marion Mühlberger 28.06. Seite 21
Bankensektor vom Ausland dominiert Engagement von ausländischen Banken hat Modernisierung, Rekapitalisierung und Konsolidierung vorangetrieben Österreichische, italienische, belgische und deutschen Banken am stärksten in Osteuropa engagiert (halten über 60% der von Ausländern gehaltenen Assets) Polen: Zunehmende Sorge bezüglich des großen Einflusses der ausländischen Besitzer (Merger Bank Pekoa, BHP) Vom Ausland dominiert Anteil Assets, der von ausl. Banken gehalten w ird Estland Tschechien Slow akei Kroatien Rumänien Litauen Bosnien Bulgarien Polen Ungarn Slow enien Serbien Lettland Ukraine 78 76 74 65 62 49 42 36 98 97 96 90 88 86 Quelle: ZEB 0 20 40 60 80 100 Marion Mühlberger 28.06. Seite 22
Geringe Staatsanteile Privatisierung im Bankensektor schon weit vorangeschritten Geringe Staatsanteile Polen: Privatisierungsprozess hinkt noch hinterher Wenige Ziele für ausländische Investoren übrig Rumänien: für BCR wurde sechs mal der Buchwert bezahlt Anteil Assets, der vom Staat gehalten w ird Polen Russland 15 Serbien 15 Slow enien 13 Ukraine 13 Bulgarien 12 Bosnien 7 Rumänien 7 Lettland 4 Slow akei 3 Kroatien 1 Tschechien 1 Ungarn 0 Estland 0 Litauen 0 22 Quelle: ZEB 0 5 10 15 20 25 Marion Mühlberger 28.06. Seite 23
Bankensektoren in unterschiedlichen Entwicklungsstadien Es gibt noch unangetastetes Slowenien und Kroatien als reifste Märkte In Polen u. Ungarn haben mindestens 70% der Haushalte eine Bankverbindung, in Rumänien und Bulgarien erst 35% Anzahl Kreditkarten in Kroatien, Slowenien und Estland größer als die Zahl der Erwachsenen Penetration und Verwendung nähern sich westeuropäischen Niveaus an Aber enorme Wachstumsraten auch in den übrigen Ländern Bankautomaten noch rar Anzahl Bankomaten pro 1 Mio. Einw., 2004 Slow enien 651 Estland 575 Kroatien 402 Lettland 377 Ungarn 326 Slovakei 316 Litauen 295 Tschechien 270 Polen 200 Bulgarien 189 Rumänien 116 Russland 75 Bosnien Serbien Ukraine n.a. n.a. n.a. 0 200 400 600 800 Source: ZEB Marion Mühlberger 28.06. Seite 24
Bankensektor stark konzentriert Bankensektor von größten Anbietern dominiert Ergebnis des Konsolidierungsprozesses Marktanteile der Top 5 Banken, % aller Bankensektor-Assets, 2004 Ukraine Russland Serbien Polen Bulgarien Ungarn Rumänien Bosnien Lettland Tschechien Slow enien Slow akei Kroatien Litauen Estland 37 45 47 50 52 53 57 59 62 63 64 67 74 79 98 Quelle: BA-CA 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Marion Mühlberger 28.06. Seite 25
Penetration als profitabelste Strategie in Osteuropa Unicredit verfolgt diese Strategie als erste ausländische Bank Durchschnittlicher gewichteter Marktanteil in den Ländern Zahl der Länder, in denen die Institute aktiv sind Quelle: zeb Marion Mühlberger 28.06. Seite 26
Überblick Makroökonomischer Ausblick Polen Ungarn Tschechien Finanzmarkt der MOE Bankenmarkt der MOE Nominale und reale Konvergenz Fragen Marion Mühlberger 28.06. Seite 27
Reale Konvergenz wird noch Dekaden brauchen Reale Konvergenz definiert als vergleichbare Pro-Kopf-Einkommen, aber auch eine geringe Anfälligkeit und hohe Anpassungsfähigkeit gegenüber asymmetrischen Schocks Voranschreiten der Konvergenz hängt entscheidend von Fähigkeit der NMS ab, die Vorzüge der Währungsunion zu nutzen EWU-Mitgliedschaft steigert das BIP aufgrund von Handelsimpulsen Neoklassische Theorie: Einkommensniveau von Ländern innerhalb eines Wirtschaftsgebietes unter der Voraussetzung der Mobilität von Kapital, Gütern, Dienstleistungen u. Informationen sowie gleicher Ausstattung mit natürlichen Ressourcen konvergiert im Laufe der Zeit Langsame Annäherung Einkommensniveaus pro Kopf, in KKP EU-12 Estland Litauen Portugal Slow enien Polen Ungarn Tschechien Slow akei Lettland 1995 1998 2001 2004 2007 2010 2013 2016 2019 Quelle: IM F, DB Research 100 90 80 70 60 50 40 30 20 Marion Mühlberger 28.06. Seite 28
Der Weg in die EWU Die einzelnen Ländern nähern sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit Die EU-10 Länder sind zur Teilnahme an der EWU verpflichtet! Dazu müssen die Beitrittsländer mindestens 2 Jahre am Europäischen Wechselkursmechanismus (WKM-2) teilnehmen die Maastricht-Kriterien erfüllen (Konvergenztest) WKM-2 bedeutet, dass die Beitrittsländer sich mit der EZB auf eine zentrale Parität einigen Abweichungen von der Parität über +/- 15% von der nationalen Zentralbank und der EZB durch unbegrenzte Intervention verteidigt werden Estland, Litauen, Slowenien, Lettland, Malta, Zypern und die Slowakei sind bereits dem WKM-2 beigetreten Marion Mühlberger 28.06. Seite 29
Erfüllung der Maastricht Kriterien Ungarn als Schlusslicht der NMS hinsichtlich nominaler Konvergenz Neue EU-Mitglieder & Kandidaten aus Mittel- & Osteuropa EWU-Konvergenz Inflationsrate Zinsen 1) Haushaltssaldo 2) Staatsverschuldung 2) WKM II % gg. Vj. % des BIP % des BIP Mai 2006 Mai 2006 2005 2005 Referenzwert 2,7 5,4-3,0 60,0 Spannungsfreie Teilnahme für mind. 2 Jahre Estland 4,2 4,0 1,6 4,8 WKM II seit Juni 2004 Lettland 7,0 3,7 0,2 11,9 WKM II seit Mai 2005 Litauen 2,9 3,7-0,5 18,7 WKM II seit Juni 2004 Polen 1,3 4,9-2,5 42,5 Flexibel Slow akei 3,5 3,6-2,9 34,5 WKM II seit Nov. 2005 Slow enien 2,5 3,7-1,8 29,1 WKM II seit Juni 2004 Tschechien 2,1 3,5-2,6 30,5 Managed Float (EUR) Ungarn 3,1 6,6-6,2 58,4 Wechselkursband (EUR) Marion Mühlberger 28.06. Seite 30
Mittelfristige Konvergenzperspektiven Gute Aussichten für Estland, Litauen & Slowenien Annäherung des nominalen Zinsniveaus gegenüber dem des Euroraums dürfte sich fortsetzten Restriktive Finanzpolitik und niedrige Schuldenstände stellen sicher, dass die Schuldenstände tragfähig bleiben Inflationsraten dürften mittelfristig über dem Durchschnitt des Euroraums liegen (Preisniveauanpassungen, Balassa- Samuelson-Effekt, Steuererhöhungen, Zweitrundeneffekte) Werden die aktuellen Wechselkurse als Konversionskurse festgelegt, ist das Risiko von Wettbewerbsverzerrungen auf mittlere Sicht relativ gering Verschuldung ist tragfähig Öffentlicher Schuldenstand, % des BIP Litauen 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Quelle: Eurostat, DB Research Slow enien Baseline Estland Dow nside 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Marion Mühlberger 28.06. Seite 31
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