/Der Flughafen München aus Sicht seiner Nachbarn



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Transkript:

/Der Flughafen München aus Sicht seiner Nachbarn Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung im Jahr 2015 Verbindung leben

/Vorwort Bereits knapp 24 Jahre ist es her, dass der Flughafen München an seinem neuen Standort»gelandet«ist. Längst ist aus dem großen Unbekannten ein vertrauter Nachbar geworden. Positive Auswirkungen, aber auch Belastungen, die der Betrieb eines internationalen Verkehrsflughafens mit sich bringt, können mittlerweile von der Bevölkerung auf Grund konkreter eigener Erfahrungen bewertet werden. In mehr als zwei Jahrzehnten des Miteinanders sind Verbindungen und Verflechtungen zur Region in vielfältigster Art entstanden. Schon in den Jahren 1995, 2003 und 2010 wurden demoskopische Untersuchungen in Auftrag gegeben, die Aufschluss darüber gaben, wie der Flughafen und andere relevante Faktoren von der Bevölkerung in der Region wahrgenommen und beurteilt wurden. Für die Flughafen München GmbH war es im Jahr 2015 an der Zeit, die zuletzt vor fünf Jahren gewonnenen Erkenntnisse zu überprüfen und auf den neuesten Stand zu bringen. Mit der hier präsentierten Studie liegt somit eine weitere repräsentative Untersuchung mit weitgehend vergleichbaren Fragestellungen vor. Sie ermöglicht einen Blick auf die aktuelle Situation im Flughafenumland und gibt zugleich Aufschluss über die spezifischen Entwicklungen der letzten fünf Jahre. Basis für die Ergebnisse waren 2.441 Interviews, die mit Flughafenanliegern in insgesamt 43 Gemeinden geführt worden sind. Das Befragungsgebiet wurde abermals vergrößert und gegenüber 2010 um weitere fünf Gemeinden im Norden und Süden des bisherigen Umgriffs abgerundet. Eine wichtige und zugleich erfreuliche Erkenntnis der Studie ist, dass die Ansiedlung des Flughafens von den Nachbarn mit großer Mehrheit (80 %) positiv bewertet wird. Insbesondere finde ich es bemerkenswert, dass sich die Befragten der Bedeutung des Flughafens als Luftverkehrsdrehkreuz bewusst sind. Weite Teile der Bevölkerung im Flughafenumland sehen dadurch direkt Vorteile für sich selbst. Knapp drei Viertel der Flughafennachbarn glauben, dass der Umsteigeverkehr gut für das Wohlergehen der Region ist. Für neun von zehn Befragten sind die positiven und sehr positiven Auswirkungen des Drehkreuzes auf die bayerische Wirtschaft erwiesen. Ein weiteres sehr positives Ergebnis der Untersuchung ist, wie sehr die Menschen ihre Region schätzen: 91 Prozent der Befragten leben gerne hier. Als Hauptgrund dafür wird die hohe Lebensqualität genannt. Die wirtschaftliche Lage am Wohnort stuften 90 Prozent der Bürger als»gut«oder»sehr gut«ein. Nach wie vor sehen die Bewohner allerdings auch Handlungsbedarf auf verschiedenen Feldern. Das Thema Verkehr sowie die Wohnsituation haben im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2010 deutlich an Bedeutung gewonnen. Die in der nun vorliegenden Studie gewonnenen Erkenntnisse liefern der Flughafen München GmbH wichtige Anhaltspunkte für die Fortsetzung ihrer aktiven und nachhaltigen Regionalarbeit. Mit den Daten aus den Jahren 2003, 2010 und 2015 verfügen wir über ein solides Fundament für künftige Folge- und Detailuntersuchungen, die wir natürlich auch unseren Nachbarn gerne zur Verfügung stellen. Gemeinsam können wir so an der Weiterentwicklung der Region arbeiten und überprüfen, ob es Veränderungen in der Wahrnehmung des Flughafens oder übergreifender regionaler Themen gibt. Dr. Michael Kerkloh Dr. Michael Kerkloh Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis............ 1 Abbildungsverzeichnis......... 2 1 Übersicht der wichtigsten Ergebnisse...... 3 2 Ausgangslage und Zielsetzung der Untersuchung...... 5 3 Untersuchungsgebiet und definitorische Abgrenzungen... 6 4 Allgemeine Anmerkungen zur empirischen Erhebung... 9 5 Der Flughafen aus Sicht der Bürger Bewertung, Nutzung, Verkehrserschließung... 10 5.1 Rückblickende Beurteilung der Flughafenansiedlung persönlich... 10 5.2 Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung... (persönlich, Wohnort, Region, Bayerische Wirtschaft)... 12 5.3 Beurteilung des Luftverkehrsdrehkreuzes (persönlich, Region, Bayerische Wirtschaft)... 16 5.4 Persönliche Nutzung des Flughafens...... 20 5.5 Verkehrserschließung des Flughafens mit dem PKW...... 22 5.6 Verkehrserschließung des Flughafens mit Bus oder S-Bahn... 24 6 Die Region aus Sicht der Bürger - Belastungen, kommunalpolitische Aufgaben, Lebenssituation......... 26 6.1 Lärmquellen............ 26 6.2 Straßenverkehrslärm......... 27 6.3 Fluglärm............ 29 6.4 Kommunalpolitische Aufgaben......... 30 6.5 Bewertung der Lebenssituation......... 33 6.6 Wohnverhältnisse......... 36 6.7 Entwicklungen am Wohnort seit 2010...... 37 6.8 Heimatverbundenheit......... 41 7 Fazit / Zusammenfassung der Ergebnisse...... 44 8 Anhang............ 45 8.1 Methodisches Vorgehen......... 45 8.2 Grundgesamtheit, Stichprobe und Gewichtung...... 46 8.3 Fragebogen............ 50

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Die Untersuchungsregion seit 2003 6 Abb. 2: Die Umlandgemeinden nach Lage im kombinierten Tag-/Nachtschutzgebiet 7 Abb. 3: Die Umlandgemeinden nach ihrer Bahnanbindung 8 Abb. 4: Beurteilung der Flughafenansiedlung - persönlich 10 Abb. 5: Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung persönlich in der Zukunft 12 Abb. 6: Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung Gründe 13 Abb. 7: Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung Wohnort 14 Abb. 8: Beurteilung Luftverkehrsdrehkreuz persönlich 16 Abb. 9: Beurteilung Luftverkehrsdrehkreuz Region 17 Abb. 10: Beurteilung Luftverkehrsdrehkreuz Bayerische Wirtschaft 18 Abb. 11: Nutzung des Flughafens als Fluggast 20 Abb. 12: Nutzung des Flughafens als Besucher 21 Abb. 13: Verkehrserschließung des Flughafens mit dem PKW 22 Abb. 14: Verkehrserschließung des Flughafens mit Bus und S-Bahn 24 Abb. 15: Stärkste Lärmquellen 26 Abb. 16: Beeinträchtigung durch Straßenverkehrslärm 27 Abb. 17: Beeinträchtigung durch Fluglärm 29 Abb. 18: Wichtigste kommunalpolitische Aufgaben 31 Abb. 19: Wichtigste kommunalpolitische Aufgaben im Zeitvergleich 32 Abb. 20: Bewertung der Lebenssituation am Wohnort 33 Abb. 21: Bewertung der Lebenssituation am Wohnort im Zeitverlauf 35 Abb. 22: Wohnverhältnisse 36 Abb. 23: Beurteilung der Entwicklung durch den Flughafen seit 2010 38 Abb. 24: Beurteilung der Entwicklung durch den Flughafen im Zeitvergleich 39 Abb. 25: Beurteilung der Entwicklung durch den Flughafen seit 2010 LK Freising und Landkreis Erding 40 Abb. 26: Heimatverbundenheit nach Gemeindekategorien 41 Abb. 27: Heimatverbundenheit nach Gemeindekategorien im Zeitverlauf 42 Abb. 28: Gründe für die Heimatverbundenheit 43 Tab. 1: Untersuchungsgebiet Einwohnerzahlen und Anzahl Interviews 49

Übersicht der wichtigsten Ergebnisse Bewertung der Flughafenansiedlung Eine große Mehrheit der Befragten (80%) betrachtet die Flughafenansiedlung für sich selbst als positiv. Allerdings schätzen nur 42% die zukünftige Flughafenentwicklung für sich selbst als positiv ein. Dagegen wird die weitere Entwicklung in Bezug auf den eigenen Wohnort von 66% der Befragten als positiv eingeschätzt sowie auch für die Region von 70% und für die Bayerische Wirtschaft sogar von 89% der Befragten. Beurteilung des Drehkreuzes Weitgehend positiv wird das am Flughafen eingerichtete Luftverkehrsdrehkreuz gesehen (64% positive Beurteilungen). Noch größer fällt die Zuschreibung eines positiven Einflusses des Drehkreuzes in Bezug auf die Region (74%) und auf die Bayerische Wirtschaft (87%) aus. Persönliche Nutzung des Flughafens Gut jeder zweite der Befragten hat den Flughafen in den letzten zwölf Monaten für Flugreisen genutzt. Im Durchschnitt nutzte jeder der Fluggäste aus den Umlandgemeinden den Flughafen mehr als 3-mal. Der Anteil der Flughafennutzer stellt im Vergleich zum Bundesgebiet (ca. 29%) und auch Bayern insgesamt (ca. 31%) einen überdurchschnittlich hohen Wert dar. Gut die Hälfte besuchte den Flughafen aus anderen Gründen, z.b. für den Besuch gastronomischer Einrichtungen, zum Einkaufen oder für den Besuch von Veranstaltungen. Verkehrserschließung des Flughafens Die Umlandbevölkerung bewertet die Verkehrsanbindung des Münchner Flughafens mit dem PKW mit einer Mehrheit von 78% als gut. Lediglich 11% halten die Anbindung des Flughafens an den Wohnort für Anreisen mit dem PKW für verbesserungswürdig. Dagegen halten 45% die Anbindung des Flughafens mit dem Bus oder der S-Bahn für verbesserungswürdig. Besonders hoch ist dieser Anteil in Orten ohne Bahnanschluss und in kleineren Gemeinden. Lärmquellen Insgesamt beurteilen zwei Drittel der Bürger des gesamten Untersuchungsgebietes in 2015 die Lärmsituation in ihrem Wohnort als sehr gut oder gut. Am häufigsten nennen die Einwohner Verkehrslärm (59%) und Fluglärm (55%) als stärkste Lärmquellen. Dabei fühlen sie sich durch Fluglärm mit 53% in ähnlichem Ausmaß belastet wie durch Straßenverkehrslärm (50%). Im kombinierten Tag-/Nachtschutzgebiet fällt dabei die Beeinträchtigung durch Fluglärm mit 83% deutlich überdurchschnittlich aus. Kommunalpolitische Aufgaben Der Verkehr (62%) ist die mit Abstand am häufigsten genannte kommunalpolitische Aufgabe und hat gegenüber 2010 deutlich an Bedeutung zugenommen. Danach folgen mit einigem Abstand die Bereiche Familie/Soziales (19%), Umwelt (14%) und Freizeitangebote (14%). Im kombinierten Tag- /Nachtschutzgebiet wird die Umwelt mit 23% deutlich überdurchschnittlich als wichtige kommunalpolitische Aufgabe betrachtet.

Lebensumfeld Das persönliche Lebensumfeld wird von der Umlandbevölkerung überwiegend positiv bewertet. In der Bewertung schneiden das Angebot an Schulen, Kindertagesstätten usw. (91% positive Bewertungen) und die wirtschaftliche Lage (90%) am besten ab. Die meisten Aspekte werden in der aktuellen Studie noch besser bewertet als im Jahr 2010. Eine Ausnahme bildet die Wohnsituation, die in 2015 deutlich schlechter eingeschätzt wird als in der Vorwelle. Die Lärmsituation wird von 64% als gut oder sehr gut bezeichnet. Entwicklung am Wohnort seit 2010 Aus Sicht der Befragten hat sich die Situation am Wohnort in vielen Bereichen in den letzten fünf Jahren durch den Flughafen positiv entwickelt. Einen besonders hohen Wert erzielt dabei die Entwicklung der Arbeitslosenquote im Vergleich zum übrigen Bundesgebiet (79%). Sehr positiv gesehen wird auch die Entwicklung des Angebots an Flugverbindungen (76%). Gut entwickelt hat sich in den Augen der Befragten auch die Attraktivität ihrer Gemeinde als Wohnort (65%) sowie als Gewerbestandort (60%). Positiv gesehen wird auch die Entwicklung des Angebots an Schulen, Kindergärten und Ausbildungsplätzen. Negativ bewertet wird dagegen der Einfluss des Flughafens auf die Luftqualität und die Lärmsituation. Auch die Situation im Straßenverkehr hat sich nach Ansicht der Befragten durch den Flughafen negativ entwickelt. Besonders kritisch gesehen wird die Entwicklung der Grundstücks- und Mietpreise: Nur 6% der befragten Mieter schätzen hier die Entwicklung der letzten fünf Jahre als positiv ein. Heimatverbundenheit Mit einem Wert von 91% liegt die Heimatverbundenheit der Umlandbevölkerung in 2015 im gesamten Untersuchungsgebiet sehr hoch. Selbst in Gemeinden, die teilweise oder überwiegend innerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes liegen, sind immer noch 88% zufrieden gegenüber 92% außerhalb des Tag-/Nachtschutzgebietes. Gegenüber 2010 (85%) stellen die nun erreichten 88% einen Zuwachs um 3 Prozentpunkte dar. Als Hauptgründe dafür, gerne an seinem Wohnort zu leben, werden die Lebensqualität, eine explizit geäußerte Heimatverbundenheit sowie familiäre Gründe genannt.

Ausgangslage und Zielsetzung der Untersuchung Mit dem nachfolgenden Bericht liegen die Ergebnisse der nunmehr vierten Welle der Umlandbefragung des 1992 in Betrieb genommenen Flughafens München im Erdinger Moos vor. Im Jahre 1995 wurde diese Untersuchung erstmalig vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie in Auftrag gegeben. Acht Jahre später, 2003, entschied sich die Flughafen München GmbH (FMG) als Betreibergesellschaft des Flughafens, diese Untersuchung in modifizierter Form zu aktualisieren. Die Befragung wurde im Jahr 2010 erneut durchgeführt. Somit liegen mit der aktuellen Untersuchung aus dem Jahr 2015 drei Untersuchungen (2003, 2010 und 2015) mit einer Vielzahl vergleichbarer Fragestellungen vor, die unmittelbare Erkenntnisse sowohl über die aktuelle Situation im Umland als auch über die Entwicklungen seit 2003 liefert. Ziel dieser Studie ist es, Erkenntnisse über die subjektive Wahrnehmung der Lebenssituation zu gewinnen, die Akzeptanz des Flughafens München bei den Bürgern der Umlandgemeinden des Flughafens zu erheben sowie detaillierte Erkenntnisse für die Regionalarbeit der Flughafen München GmbH zu identifizieren. Neben der Ermittlung der Wahrnehmung und Akzeptanz des Flughafens geht es darum, sich ein detailliertes Bild über die Verflechtung des Flughafens mit dem Umland in den zentralen Lebensbereichen Wohnen, Wirtschaft, Freizeit, Versorgen, Verkehr und Umwelt zu verschaffen. Um zeitliche Entwicklungstrends zuverlässig herausarbeiten zu können, wurde großer Wert auf die Konsistenz des Fragenprogramms zwischen den Untersuchungswellen gelegt, damit ein möglichst hohes Maß an Vergleichbarkeit zwischen den Wellen erzielt wird. Im Vergleich zur Untersuchung des Jahres 2010 wurde das Untersuchungsgebiet ausgeweitet. Dabei wurden insbesondere Gemeinden aus dem Norden des Landkreises München neu in die Erhebung aufgenommen. Als Folge dieser Anpassung sind unmittelbare Vergleiche zwischen den Wellen stets nur auf Basis der Schnittmenge einbezogener Gemeinden, also der Gruppe von Gemeinden, die in allen zu vergleichenden Untersuchungswellen zur Grundgesamtheit gehören, möglich.

Untersuchungsgebiet und definitorische Abgrenzungen Auf der folgenden Karte ist die Untersuchungsregion seit 2003 abgebildet. Zudem ist ersichtlich, welche Gemeinden jeweils in den letzten 3 Untersuchungen teilgenommen haben. ( ' $. (# " * #,& - ( /, 1 $'', - '' &. "# " ) 0'. ' &,.! & % ) / /-. " ' + $ N Abb. 1: Die Untersuchungsregion seit 2003 Bei der Analyse der Daten wurde sowohl eine Gesamtbetrachtung unternommen als auch eine Betrachtung anhand unterschiedlicher Kategorien. Auf diese Weise kann der Zusammenhang zwischen bestimmten Charakteristika der Gemeinden und dem Antwortverhalten der Befragten besser analysiert werden. Die Zuordnung in die folgenden Kategorien erfolgte dabei in Abstimmung mit dem Auftraggeber: Befragte in Gemeinden mit besonderen wirtschaftlichen Impulsen: Erding, Freising, Garching, Hallbergmoos, Ismaning, Neufahrn, Oberding, Oberschleißheim, Unterschleißheim Befragte in Gemeinden untergliedert nach der Gemeindegröße Befragte untergliedert nach der Wohndauer am Wohnort Befragte in Gemeinden, die überwiegend oder teilweise innerhalb des kombinierten Tag- /Nachtschutzgebietes liegen 1 ( Abb. 2) Berglern: Berglern selbst/hauptort, Glaslern, Niederlern, Mooslern Eching: Günzenhausen 1

Eitting: Eitting selbst/hauptort, Gaden, Reisen Erding: Eichenkofen Fahrenzhausen: Großeisenbach, Hörenzhausen, Kleinnöbach Fraunberg: Angelsbruck, Hatting, Lohkirchen, Pillkofen, Reichenkirchen, Riding, Singlding, Tittenkofen Freising: Achering, Attaching, Dürneck, Eggertshofen, Gartelshausen, Haxthausen, Kleinbachern, Lageltshausen, Pallhausen, Pellhausen, Pulling, Sünzhausen Hallbergmoos Kranzberg: Sickenhausen, Viehhausen Langenbach: Asenkofen, Oberhummel, Windham Neufahrn Oberding: Oberdingermoos, Schwaig, Schwaigermoos Wartenberg: Maurer, Pesenlern, Weg Befragte in Gemeinden untergliedert nach der Entfernung vom Flughafen (Nah-/Fernbereich). Befragte in den Gemeinden Eitting, Freising, Hallbergmoos, Marzling und Oberding bilden den Nahbereich. Befragte in Gemeinden untergliedert nach vorhandenem Bahnanschluss. Dabei wurde Garching aufgrund des U-Bahn-Anschlusses als Gemeinde mit Bahnanschluss gezählt ( ABB. 3) ( ' $. (# " * #,& - ( /, 1 $'', - '' &. "# " ) 0'. ' &,.! & 34 056# % ) " 04 056# + 056# $ N 2'$# Abb. 2: : Die Umlandgemeinden nach Lage im kombinierten Tag-/Nachtschutzgebiet

( ' $. (# " * #,& - ( /, 1 $'', - '' &. "# " ) 0'. ' &,.! & 5,5,5$ % ) " 5,5$,5$!5, +, $ N $ "567.85,!5, 96: Abb. 3: : Die Umlandgemeinden nach ihrer Bahnanbindung Fragebogen und Vorwellenvergleich Als Grundlage für die Entwicklung des Fragebogens für diese Erhebung diente der Fragenkatalog der letzten Untersuchung von 2010. Im Rahmen der Analyse werden Vorwellenvergleiche für diejenigen Fragen angestellt, die in allen betreffenden Untersuchungen gestellt wurden. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, werden bei Vorwellenvergleichen nur diejenigen Gemeinden berücksichtigt, die in allen zu vergleichenden Wellen im Befragungsgebiet enthalten waren. Somit ergeben sich drei grundsätzliche Umgriffe für die Auswertungen: Befragungsgebiet 2015 alle Gemeinden, die in 2015 Teil der Untersuchung waren (2015: n2.441) Kerngebiet '10/'15 Gemeinden, die in den beiden letzten Untersuchungen enthalten waren ( 2010: n2.073 / 2015: n2.104 ) Kerngebiet '03/'10/'15 Gemeinden, die in allen drei Untersuchungen enthalten waren (2003: n1.280 / 2010: n1.317 / 2015 n 1.366) ( Abb. 1)

Allgemeine Anmerkungen zur empirische e mpirischen Erhebung Wie schon in den Vorwellen nahmen die Befragten die Gelegenheit, sich zum Thema Leben in der Flughafenregion zu äußern, gerne wahr und antworteten ausführlich und in der Regel sehr fundiert. Es zeigte sich abermals ein sehr differenziertes Meinungsbild der Bürger in der Region hinsichtlich des Flughafens. Die Interviewer waren angewiesen, Meinungsäußerungen, auch wenn sie sich denkbar weit vom jeweiligen Untersuchungsgegenstand entfernten, so akkurat wie möglich aufzunehmen und den Befragten die erforderliche Zeit zu geben, dies in vollem Umfang zu tun. Damit konnte vermieden werden, dass bei den Befragten der Eindruck entsteht, dass bestimmte Meinungen von geringerem Interesse seien bzw. dass sie durch die Befragung gar manipuliert würden. Somit fängt die Untersuchung möglichst verzerrungsfrei umfassende Stimmungsbilder ein. Aufgrund geänderter Frageformulierungen sind Zeitvergleiche bei einzelnen Fragestellungen nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Der Flughafen aus Sicht der Bürger Bewertung, Nutzung, Verkehrserschließung 5.1 Rückblickende Beurteilung der Flughafenansiedlung persönlich Als persönlich positiv bewerten in 2015 vier Fünftel der Umlandbevölkerung die Ansiedlung des Flughafens, wobei lediglich 5% sehr negativ darüber urteilen. A A A 0-2 "#,; $% 3; "&, )- ( )- "' $% ) $$ $ "& $( +- "' (& ")! (" $) 7 4 7 4-7 -7 $0- "9 / "' '-B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 4: Beurteilung der Flughafenansiedlung - persönlich

Im Landkreis Freising sehen 74% der Bevölkerung, trotz eventuell wahrgenommener Beeinträchtigungen, die persönlichen Auswirkungen durch die Flughafenansiedlung positiv. Diese Sichtweise ist im Landkreis Erding sogar noch ausgeprägter der Anteil der positiven Beurteilungen erreicht hier 84% ( Abb. 4). Jedoch sinkt dieser Anteil bis auf 73% bei den Anwohnern im Nahbereich ( Abb. 4).

5.2 Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung (persönlich, Wohnort, Region, Bayerische Wirtschaft) Die Auswirkungen der zukünftigen Entwicklung des Flughafens auf das persönliche Umfeld werden allerdings mehrheitlich kritisch gesehen. So erwartet die Mehrheit der Befragten (58%) für sich dadurch eher Nachteile. A A A 0- )',; )# 3; )), )- ( )- )* )# ) $ (" )( () +- )) (& ))! (" (* 7 4 7 4-7 -7 $0- "9! 4 4"'4..7(-#D444 ;5 '- *.'B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 5: Beurteilung der Flughafenentwicklung Persönlich in der Zukunft

Auffällig ist die hohe Anzahl der Skeptiker im Nahbereich mit 66%. 42% der Bürger dieses Gebietes betrachten die weitere Flughafenentwicklung und die daraus resultierenden Folgen für sich persönlich sogar als sehr negativ. Im Landkreis Freising liegt der Anteil Befragter mit sehr negativer Bewertung mit 40% deutlich höher als im Landkreis Erding (28%) ( Abb. 5). Der Hauptgrund, der bei einer positiven persönlichen Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung genannt wird, ist die Aussicht auf neue Arbeitsplätze. Des Weiteren spielen hier die Stärkung des Flughafens als Wirtschaftsfaktor in der Region sowie die Erwartung, dass dies bessere Flugverbindungen und eine Verbesserung der Infrastruktur zur Folge haben wird, eine Rolle. Dementgegen befürchten die Bürger, welche die weitere Flughafenentwicklung für sich persönlich eher negativ sehen, eine größere Umweltbelastung und mehr Verkehr. Häufig wird das zu erwartende Mehraufkommen am Flughafen bzw. der damit einhergehende Bau einer dritten Bahn als überflüssig erachtet. +,+,-,. +,+, -,. $-D#!465 # /''. 1.'.,"7 +7&4. )'. 3'6 4 '7# ".-#D ;,','% ;,7' "D# #' 2.,''6 &' 7&'' 5 )- 1 /! 4 ' -7 7 "9 / 4"'4.'-EB,9 $,' C; /9 $ A Abb. 6: Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung Gründe

Die Bürger der Umlandgemeinden differenzieren klar zwischen den Auswirkungen der Flughafenentwicklung auf ihr persönliches Umfeld und den Auswirkungen auf ihren Wohnort. So sehen sie den Einfluss der weiteren Flughafenentwicklung auf den Wohnort mit 66% Top2-Nennungen eindeutig positiver. Selbst im stärker betroffenen Nahbereich schätzen 59% der Befragten die Auswirkungen der Flughafenentwicklung für ihren Wohnort positiv ein. A A A 0- //,; /' 3; /%, )- ( )- $# /& ) /( $ /$ *% +- /" (& $#! (" *" 7 4 7 4-7 -7 $0- "9! 4 4"'4.'E *.'B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 7: Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung Wohnort

Die Beurteilung der Flughafenentwicklung und der daraus resultierenden Auswirkungen für die Region fällt mit einem Top2-Anteil von 70% noch etwas positiver aus als die Einschätzung der Flughafenentwicklung für den Wohnort. Auch Bürger des Tag-/Nachtschutzgebietes und des Nahbereichs bewerten die Entwicklung mit 70% und 64% eher positiv. Die Bürger der Umlandgemeinden sehen in der weiteren Entwicklung des Flughafens vor allem eine Chance für die Bayerische Wirtschaft. So halten 89% die Auswirkungen der Entwicklung auf die Unternehmen Bayerns für positiv. Dabei unterscheiden sich die Werte in Gebieten mit besonderen wirtschaftlichen Impulsen (89%) und Gebieten ohne ebendiese (88%) kaum.

5.3 Beurteilung des Luftverkehrsdrehkreuzes (persönlich, Region, Bayerische Wirtschaft) Das Luftverkehrsdrehkreuz am Münchner Flughafen wird von den Bürgern auf der persönlichen Ebene mit 64% Top2-Nennungen positiv wahrgenommen. Zwar ist der Vergleich zur Vorwelle aufgrund einer leicht geänderten Frageeinleitung nur mit Einschränkungen möglich, aber es zeigt sich ein schwach positiver Trend (2010: 61%). Diese leicht positive Entwicklung zeigt sich auch in den Gemeinden des Nahbereichs (2015: 58%, 2010: 50%) und innerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes (2015: 56%, 2010: 55%). A A A 0- /),; /' 3; //, )- ( )- /" /# ) */ $ /* *" +- /* (& //! (" */ 7 4 7 4-7 -7 $0- "9 / &,'7..#"''-B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 8: Beurteilung Luftverkehrsdrehkreuz rehkreuz persönlich

Die Beurteilung des Drehkreuzes und des damit verbundenen Einflusses auf die Region fällt mit 74% insgesamt positiver aus als die Bewertung der persönlichen Auswirkungen des Drehkreuzes. A A A 0- $),; $' 3; $*, )- ( )- $* $# ) $( $ $) /$ +- $) (& $(! (" /% 7 4 7 4-7 -7 $0- "9! 4 &,'7..#"'' B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 9: Beurteilung Luftverkehrsdrehkreuz Region

Die Bürger aus dem Nahbereich bewerten den Einfluss des Drehkreuzes auf die Region mit 67% etwas positiver als für sich persönlich ( Abb. 8+9). Deutlicher ist der Unterschied in der Beurteilung der Gemeinden, die im kombinierten Tag-/Nachtschutzgebiet liegen. Die Einwohner beurteilen die Auswirkungen des Drehkreuzes für die Region (73%) positiver als für sich persönlich (56%) ( Abb. 8+9). A A A 0- "$,; "/ 3; "", )- ( )- "" "/ ) "* $ "" ") +- "" (& "$! (" ") 7 4 7 4-7 -7 $0- "9! 4 &,'7..#"'',F /'B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 10: Beurteilung Luftverkehrsdrehkreuz Bayerische Wirtschaft

Bezüglich der Auswirkungen des Drehkreuzes auf die Bayerische Wirtschaft herrscht im gesamten Untersuchungsgebiet weitgehend Einigkeit. Mit 87% der Befragten denkt eine sehr große Mehrheit, dass das Drehkreuz für die Bayerische Wirtschaft positive Folgen hat. Mehr als ein Viertel der Befragten (28%) sieht sogar sehr positive Auswirkungen für die Bayerische Wirtschaft ( Abb. 10).

5.4 Persönliche Nutzung des Flughafens Im Untersuchungsgebiet 2015 gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, den Flughafen in den letzten 12 Monaten mindestens einmal als Fluggast genutzt zu haben (52%). Dabei gibt fast jeder Dritte (31%) der Reisenden an, mehr als nur eine Reise unternommen zu haben. A A A $ # *',; *# 3; *(, )- ( )- ** )% ) *' $ *' */ +- *&, *)., *# (& *#! (" *& # 5 5 5 ' $# "9 /7" #888 7"''. B5.'#D ;,9 $,' C; /9 $ A Abb. 11: Nutzung des Flughafens als Fluggast

Der Anteil Flugreisender in der Umlandbevölkerung liegt dabei deutlich über dem deutschen Durchschnitt: Deutschlandweit haben im Jahr 2014 29,3% aller Personen ab 14 Jahren mindestens eine Flugreise unternommen 2. Vorliegende Vergleichszahlen für die Bayerische Bevölkerung ab 14 Jahren aus dem Jahr 2007 nennen hier einen Anteil der Flugreisenden (letzte 12 Monate) von ca. 31%. 3 Die Ursachen für diese überdurchschnittliche Aktivität liegen im Zuzug entsprechend mobiler Bevölkerungsgruppen, in der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, im äußerst hohen Beschäftigungsgrad, aber auch im attraktiven Verbindungsangebot, welches entsprechend genutzt wird, begründet. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Flughafen hat das Verkehrsmittel Flugzeug darüber hinaus für die Umlandbevölkerung eine höhere Attraktivität als dies bei Personen der Fall ist, die eine längere Anreise zum nächstgelegenen Flughafen haben. Im Durchschnitt der letzten 12 Monate nutzte jeder der Fluggäste aus den Umlandgemeinden den Flughafen mehr als 3-mal. Im Kerngebiet '10/'15 stieg im Vergleich zu 2010 der Anteil der Befragten, die in den letzten 12 Monaten den Flughafen für Flugreisen genutzt haben um zwei Prozentpunkte (PP) auf 52%., & *&.',71 $D,,-.6,,, $# *)', 7 "9 "' #E B,9 $,' C; /9 $A "9 8 #E "' % ;,9 $,'8 "' C; /9$:5A Abb. 12: Nutzung des Flughafens als Besucher Mehr als die Hälfte (57%) der Umlandbevölkerung hat in den letzten 12 Monaten den Flughafen als Besucher aufgesucht. Die meisten Gründe hierfür waren der Besuch einer gastronomischen Einrichtung (67%), der Einkauf (58%), aber auch der Besuch einer Veranstaltung (48%). Weniger ausschlaggebend waren Aspekte wie Information über Reiseangebote (18%) und Arztbesuch (24%). Die hohe Verflechtung des Flughafens mit! "#$!%&&'%(&& '!

der Region wird anhand der hohen Nutzungsintensität verdeutlicht und zeigt nebenbei, dass nicht nur das reine Flugangebot hierfür verantwortlich ist. 5.5 Verkehrserschließung des Flughafens mit dem PKW Die Umlandbevölkerung bewertet die Verkehrsanbindung vom Wohnort zum Flughafen mit dem PKW mit einer Mehrheit von 78% als gut und äußert damit insgesamt keinen allzu großen Bedarf für eine Verbesserung. A A A 0- "%,; "/ 3; %#, )- ( )- %# "" ) %& $ "% %# +- "%, %&., ") (& $"! (" %& 74 0- "9 / 1. 7)/#"'B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 13: Verkehrserschließung des Flughafens mit dem PKW

So halten lediglich 11% die Anbindung des Flughafens an den Wohnort für Anreisen mit dem PKW für verbesserungswürdig ( Abb. 13). Die Zufriedenheit mit der Verkehrsanbindung des Münchner Flughafens mit dem PKW befindet sich im Landkreis Freising in etwa auf dem Niveau des gesamten Untersuchungsgebietes. So bewerten 79% der Befragten die Verkehrsanbindung mit dem PKW mit gut (gesamt: 78%) und weitere 12% halten sie für ausreichend (gesamt: 11%). Im Landkreis Erding wird die Anbindung mit dem PKW hingegen von nur 64% der Befragten als gut und von 14% als ausreichend angesehen. Mit 22% der Befragten halten im Landkreis Erding überdurchschnittlich viele Menschen die Verkehrsanbindung mit dem PKW für verbesserungswürdig (gesamt: 11%) ( Abb. 13).

5.6 Verkehrserschließung des Flughafens mit Bus oder S-Bahn Deutlich stärker hingegen ist der Wunsch nach einer verbesserten Anbindung des Wohnorts mit Bus oder S- Bahn: So sehen 45% der Umlandbevölkerung diesbezüglich Verbesserungsbedarf. A A A 0- *),; (" 3; //, )- ( )- // (% ) $ /) *) /$ +- *'.,, /( (* (& '/! (" /( 74 0- "9! 1. 7)/#"', 5,9) EB,9 $,' C; /9 $ A Abb. 14: Verkehrserschließung des Flughafens mit Bus und S-BahnS

In den kleineren Gemeinden mit bis zu 10.000 Einwohnern (62%), sowie auch in Gemeinden ohne Bahnanbindung (66%) ist dieser Wunsch verständlicherweise noch höher ( Abb. 14). Hier kommt vermutlich nicht nur der Wunsch nach einer besseren Verbindung zum Flughafen zum Ausdruck, sondern ganz generell das Bedürfnis nach einer besseren Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Vergleich mit dem gesamten Untersuchungsgebiet (45%) halten im Landkreis Erding mit 74% deutlich mehr Befragte die ÖPNV-Anbindung für verbesserungswürdig. Mit 18% liegt hier der Anteil derjenigen, die die ÖPNV-Anbindung als gut bewerten, deutlich unter dem Durchschnittswert (43%). Im Landkreis Freising wird die ÖPNV-Anbindung dagegen etwas besser bewertet, als dies im gesamten Untersuchungsgebiet der Fall ist. So schätzen im Landkreis Freising 38% der Befragten die ÖPNV-Anbindung als verbesserungswürdig ein und 48% halten sie für gut ( Abb. 14).

Die Region aus Sicht der Bürger - Belastungen, kommunalpolitische Aufgaben, Lebenssituation situation 6.1 Lärmquellen Nahezu zwei Drittel der Bürger des gesamten Untersuchungsgebietes in 2015 bewerten die Lärmsituation an ihrem Wohnort insgesamt als sehr gut oder gut. Am häufigsten werden dabei von den Einwohnern Verkehrslärm (59%) und Fluglärm (55%) als stärkste Lärmquellen genannt. 1.D "D "'D 5,6,D 'D,D DG "9 8 DE46;/DG '74B,9 $,'8 D)/464 C /9 $ AH'I JJJ1D +#-. Abb. 15: Stärkste Lärmquellen Fast alle weiteren Aspekte sind unauffällig und bewegen sich auf einem relativ konstanten Niveau ohne bemerkenswerte Auffälligkeiten. Lediglich im Nachbarschaftslärm wurde 2010 ein Spitzenwert erreicht, welcher aber in der aktuellen Welle wieder zurückgegangen ist.

6.2 Straßenverkehrslärm Im aktuellen Untersuchungsgebiet ist die Belästigung durch Straßenverkehrslärm gleichmäßig verteilt. 50% der Bürger nehmen Straßenverkehrslärm zumindest stark belästigend wahr, 13% empfinden sogar eine sehr starke Belästigung. A A A 0- *#,; )* 3; *', )- ( )- *$ )# ) (/ $ *' /# +- )/ (& )/! (" *#.. /. % 0- "9 ))7 D7;,K484. 7D4 ;,9 $,'8 D)/464 C /9 $ A Abb. 16: Beeinträchtigung durch Straßenverkehrslärm

Im Nahbereich des Flughafens wird die Belästigung durch den Straßenverkehrslärm am häufigsten als stark (47%) oder sehr stark (13%) wahrgenommen. Erwartungsgemäß niedriger sind die Werte dagegen in den weiter vom Flughafen entfernten Gemeinden. Hier geben lediglich 33% der Befragten an, stark vom Straßenverkehrslärm belästigt zu werden, jedoch ist der prozentuale Anteil beim Aspekt sehr stark ebenso hoch (13%) ( Abb. 16).

6.3 Fluglärm Mehr als die Hälfte der Befragten, die die Lärmsituation im Jahr 2015 als weniger gut oder schlecht bewerten, geben an, stark oder gar sehr stark durch Fluglärm belästigt zu werden. Lediglich 12% der Bürger fühlen sich durch Fluglärm gar nicht belästigt. A A A 0- *(,; /& 3; )/, )- ( )- )" *" ) "( $ )$ ** +- *( (& *(! (" *$.. /. % 0- "9,9 /9 ))7 D7;,K484. 7D4 ; $,'8 D)/464 C $ A Abb. 17: Beeinträchtigung durch Fluglärm

Hoch sind die Werte innerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes, wo sich mehr als Dreiviertel (83%) der Befragten stark oder sehr stark belästigt fühlten. In den Gemeinden außerhalb des kombinierten Tag- /Nachtschutzgebietes geben hingegen nur 47% der Bürger an, vom Fluglärm mindestens stark belästigt zu sein ( Abb. 17). Beim Vergleich von Flug- und Straßenlärm stellt sich heraus, dass eine ähnliche Wahrnehmung zwischen Fluglärm mit 53% (36% starke und 17% sehr starke Belästigung ( Abb. 17)) und Straßenverkehrslärm mit 50% (13% starke und 37% sehr starke Belästigung ( Abb. 16) vorliegt. Zwar spielt der Straßenverkehrslärm mit 36% in den Gemeinden im kombinierten Tag-/Nachtschutzgebiet auch eine große Rolle, jedoch steht dort der Fluglärm mit 83% deutlich stärker im Vordergrund ( Abb. 16+17). 6.4 Kommunalpolitische Aufgaben Obwohl eine sehr große Mehrheit der Befragten in 2015 gerne in ihrer Gemeinde lebt, wird von einem Großteil der Befragten kommunalpolitischer Handlungsbedarf gesehen. Immerhin nannten über 60% der Befragten zumindest eine aus ihrer Sicht wichtige kommunalpolitische Aufgabe ( Abb. 18). Dabei ist der Verkehr (62%) die mit Abstand am häufigsten genannte kommunalpolitische Aufgabe. Danach folgen mit einigem Abstand die Bereiche Familie/Soziales (19%), Wirtschaft (15%), Umwelt (14%) und Freizeitangebote (14%) ( Abb. 18).

!,; 3;, )- ( )- ) $ (& (" 1. "6#!4 "#, 6( /' "9 / )4D 4.-$'EB, 4;,9 $,' ;$4 C; /9 $ AH'I Abb. 18: Wichtigste kommunalpolitische Aufgaben Etwas anders stellt sich dies in den Gemeinden dar, die innerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes liegen. Hier liegt mit 49% der Anteil derjenigen, die Verkehr als wichtige kommunalpolitische Aufgabe sehen, deutlich (-13PP) unter dem Wert für das gesamte Untersuchungsgebiet. Dafür hat die Umwelt (23%) hier einen deutlich höheren Stellenwert inne (+9PP). Der hohe Stellenwert des Themas Verkehr kann als Indikator dafür verstanden werden, dass in der Wahrnehmung der Bürger dringender Handlungsbedarf besteht, denn schon in den Vorwellen war der Bereich Verkehr die am häufigsten genannte kommunalpolitische Aufgabe.

Insgesamt liegt das Thema Verkehr im Kerngebiet '03/'10/'15 nach einem deutlichen Rückgang in 2010 durch einen sehr starken Zuwachs in 2015 (+24PP) nun mit 64% sogar leicht über dem bislang höchsten Niveau von 2003 (61%). Ein kontinuierlicher Zuwachs zwischen 2003 und 2015 (2010: +6PP, 2015: +6PP) ist beim Thema Image (13%) zu beobachten. Die übrigen zentralen kommunalpolitischen Themen Familie/Soziales, Umwelt, Freizeitangebote, Bildung/Kultur und Wirtschaft gewinnen 2015 hingegen nur leicht (+1 PP bis +3PP) an Bedeutung. ( L6L6L 1D #JJJ 1. "6#!4 "#, 6( /' $ ) 5 5 M M M M M "9 / )4D 4.-$'EB, 4;,9 $,' ;$4 L9C;8L9C;8L9C; /9 $ AH'I JJJ1D +#-. Abb. 19: Wichtigste kommunalpolitische Aufgaben im Zeitvergleich

6.5 Bewertung der Lebenssituation Die zentralen Aspekte der Lebenssituation am Wohnort wirtschaftliche Lage, Einkaufsmöglichkeiten, Luftqualität, Lärmsituation, Wohnsituation und Angebot an Schulen, Kitas sollten die Befragten anhand einer 4er-Skala von sehr gut bis schlecht beurteilen.!,; 3;, )- ( )- ) $ +- (& (" /' &.'. 'GD DJ / $8(;;; "9 /4 #EB,9 $,' C; JD " /9 $0-5,N'5.HC8C8C48CIA Abb. 20: Bewertung der Lebenssituation am Wohnort

Insgesamt bewerten 90% der Bürger im Untersuchungsgebiet 2015 die wirtschaftliche Lage am Wohnort positiv (Top2-Wert) ( Abb. 20). Diese Einschätzung der Bürger unterscheidet sich dabei zwischen den Gemeinden mit besonderen wirtschaftlichen Impulsen und Gemeinden ohne solche Impulse kaum. Die Luftqualität bewerten in 2015 83% der Befragten positiv. Innerhalb des kombinierten Tag- /Nachtschutzgebietes wird die Luftqualität von den Bürgern etwas weniger gut beurteilt. Hier stufen nur 74% der Befragten die Luftqualität positiv ein, außerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes liegt der Anteil bei 84% ( Abb. 20). Die Einkaufsmöglichkeiten am Wohnort werden in 2015 insgesamt von fast drei Vierteln der Befragten (72%) positiv bewertet. Dabei fällt die Beurteilung in den kleineren Gemeinden des Untersuchungsgebietes mit nur 65% positiver Bewertungen etwas schwächer aus. Dies geht einher mit der üblicherweise in kleineren, eher ländlich geprägten Gemeinden weniger stark ausgeprägten Versorgungsinfrastruktur. Der Vergleich zwischen Gemeinden mit und ohne besondere wirtschaftliche Impulse lässt auf einen deutlichen Einfluss dieser Kategorie schließen. 80% der Befragten aus Gemeinden mit besonderen wirtschaftlichen Impulsen bewerten die Einkaufssituation positiv. Dieser Anteil ist bei Befragten aus Gemeinden ohne besondere wirtschaftliche Impulse (64%) hingegen deutlich geringer ( Abb. 20). Über drei Viertel (77%) der Befragten stufen die Wohnsituation in ihrem Wohnort positiv ein, wobei diese Einschätzung von Bürgern der kleinen Gemeinden (90%) sowie von Bürgern aus Gemeinden ohne besondere wirtschaftliche Impulse (89%) überdurchschnittlich oft genannt wird. Die Nähe zum Flughafen wirkt sich indes eher negativ auf die Beurteilung der Wohnsituation aus. So beurteilen nur 61% der Befragten aus Gemeinden des Nahbereichs des Flughafens die Wohnsituation positiv ( Abb. 20). Der Blick auf die Beurteilung des Themas Angebot an Schulen, Kindertagesstätten, Horten zeigt eine durchgehend hohe Zufriedenheit der Bürger. 91% der Befragten beurteilen das Betreuungsangebot am Wohnort positiv ( Abb. 20). Die Lärmsituation bewerten im Jahr 2015 nur 64% der Bürger positiv. Dieser Anteil ist bei Bürgern aus Gemeinden, die sich innerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes befinden, mit 47% besonders gering. Bürger, die schon vor 1992 hier lebten, bewerten die Lärmsituation (57% positive Nennungen) ebenfalls unterdurchschnittlich ( Abb. 20).

Betrachtet man die Aspekte des Lebensumfeldes im Kerngebiet '03/'10/'15 im Zeitvergleich, so wird insgesamt ein positiver Trend erkennbar. ( L6L6L /' &.'./ 'GD DJJ /J 1D #JJJ M M M $8 ( D;J "9 /4 #EB J',9 $,' L9C;8L9C;8L9C; JJ(/7' " /9 $0-5,N'5.HC8C8C48CIA JJJ1D +#-. Abb. 21: Bewertung der Lebenssituation im Wohnort im Zeitverlauf Mit Ausnahme der Wohnsituation hier sind sicherlich die in der Vergangenheit stark gestiegenen Wohnkosten sowie die unzureichende Verfügbarkeit von Wohnraum als hauptverantwortlich zu sehen fällt die Beurteilung aller Aspekte des Lebensumfeldes besser aus als in 2010. Ein deutlich positiver Trend ist im Bereich der Luftqualität erkennbar. Der Wert stieg seit 2010 um 8PP auf 79% an. Es ist aber auch eine kontinuierliche Verbesserung in der Beurteilung der wirtschaftlichen Situation durch die Bürger zu beobachten. Bewerteten in 2003 noch 82% der Befragten die wirtschaftliche Lage positiv, so stieg dieser Wert im Jahr 2010 auf 88% an. Diesen Trend fortsetzend wird in der aktuellen Erhebung nun sogar ein Wert von 91% erreicht. Dies dürfte auch auf die günstige gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die gerade in der Flughafenregion sehr niedrige Arbeitslosenquote zurückzuführen sein. Die für die aktuelle Erhebung vorgenommene Anpassung der Formulierung des zu beurteilenden Aspekts Lärmbelästigung (bis 2010) und Lärmsituation (ab 2015) führt zu einem insgesamt wohl positiveren Nennungsniveau als in den Vorjahren. Somit ist eine Interpretation der Bewertung der Lärmsituation in der aktuellen Befragung (+10PP) nur sehr eingeschränkt möglich.

6.6 Wohnverhältnisse 61% der Bürger leben in 2015 in den befragten Umlandgemeinden entweder in einer Eigentumswohnung oder im eigenen Haus. Verglichen mit den Jahren 2003 und 2010 hat sich in diesem Punkt sehr wenig verändert. A A A $ & /&,; /% 3; */, )- ( )- *) $# ) $ *" /' *# +- /) 1 "# 0 )$ (& /)! (" *$ )/ )/ ) ) "9 /4#4;)B,9 $,' C; /9 $ A Abb. 22: Wohnverhältnisse

Am auffälligsten sind die Eigentumsunterschiede, die sich aus der Dauer der Gemeindezugehörigkeit ergeben. 80% der vor 1992 zugezogenen leben in einer Eigentumswohnung oder im eigenen Haus. Bei den seit 1992 Zugezogenen liegt dieser Anteil hingegen bei 47% ( Abb. 22). In Gebieten ohne besondere wirtschaftliche Impulse lebt ebenfalls ein hoher Anteil der Bürger (70%) in den eigenen vier Wänden. In Gemeinden mit besonderen wirtschaftlichen Impulsen ist dieser Anteil deutlich geringer (54%) und erreicht fast das niedrige Niveau von Großstädten. Die Eigentumsverhältnisse innerhalb oder außerhalb des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes unterscheiden sich kaum. Hier leben 58% (innerhalb) bzw. 62% (außerhalb) im Eigentum ( Abb. 22). 6.7 Entwicklungen am Wohnort seit 2010 Im Jahr 2003 wurde noch nach den Veränderungen am Wohnort seit Ansiedlung des Flughafens gefragt. In der darauffolgenden Welle 2010 wurde dann der Bezugszeitraum auf die Vorwelle geändert. Diese Vorgehensweise wurde auch in der aktuellen Welle beibehalten. Dies sollte bei der Analyse der Ergebnisse speziell bei Vorwellenvergleichen berücksichtigt werden. Aus Sicht der Bürger haben sich seit 2010 die Aspekte Entwicklung der Arbeitslosenquote im Vergleich mit dem Bundesgebiet (79% Top2), Angebot an Flugverbindungen (76%), Attraktivität der jeweiligen Gemeinde als Wohn- und Gewerbestandort (Wohnstandort: 65% / Gewerbestandort 60%) sowie die Möglichkeit einen Ausbildungsplatz zu finden (62%) durch den Flughafen sehr positiv entwickelt. Die Entwicklung der Beeinträchtigung durch Fluglärm (28%), der Lärmsituation (27%), der Situation im Straßenverkehr (19%) sowie der Grundstücks- und Mietpreise (6%) wird hingegen negativ wahrgenommen.

$G 7;, $"7 J $.7D7E/ 2;8 $ -##' $.7D 7E%4 $ 8 ( ;4; $G'#$-D# &.5 1. &.'.. "# &4 'J 'GD,D "D D 7.JJ %.5 -JJ "9,E;84), "' #:4.;,9 $,' C; /9$0-5,NO5.HC-7C7IA J' JJ1D $' J' JJ1D $' Abb. 23: Beurteilung der Entwicklung durch den Flughafen (seit( 2010) Im Zeitvergleich ist im Kerngebiet '03/'10/'15 ein starker negativer Trend bei der Beurteilung der Lärmsituation festzustellen. Sahen 2003 51% der Befragten hier eine positive Entwicklung, so sank dieser Wert 2010 auf 46% ab. 2015 kommt es nun zu einem starken Rückgang um 22PP auf 24%. Im Gegensatz hierzu haben sich die Aspekte Luftqualität (+11PP) und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (+7PP) stark verbessern können.

( L6L6L 1D #JJJ $G 7;, $"7 J 5 $.7D7E/ 2;8 $ -##' M M $.7D 7E%4 5 $ 8 ( ;4; M $G'#$-D# &.5 1. &.'. 5 5 5. "# M &4 'J 'GD,D "D M M D 7.JJ 5 %.5 -JJ "9,E;84), "' #:4.; J',9 $,' L9C;8L9C;8L9C;8L9C; JJ1D $' /9$0-5,NO5.HC-7C7IA JJJ1D +#-. Abb. 24: Beurteilung der Entwicklung durch den Flughafen im Zeitvergleich Insgesamt liegen die Bewertungen im Landkreis Erding in nahezu allen Aspekten über dem Durchschnitt des Untersuchungsgebietes sowie in den meisten Aspekten auch deutlich über den Bewertungen im Landkreis Freising.

So sehen die Befragten im Landkreis Erding die Entwicklung der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Bundesgebiet, das Angebot an qualifizierten Arbeitsplätzen und die Attraktivität als Gewerbestandort deutlich positiver als die Befragten im Landkreis Freising. Auch die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, der Erholungswert der Landschaft sowie die Luftqualität und Lärmsituation werden im Landkreis Erding mit Abstand besser wahrgenommen als im Landkreis Freising. $G 7;, $"7 J $.7D7E/ 2;8 $ -##' $.7D 7E%4 $ 8 ( ;4; $G'#$-D# &.5 1. &.'.. "# &4 'J 'GD,D "D D 7.JJ %.5 -JJ % " & "9,E;84), "' #:4.;,9 $,' C; /9$0-5,NO5.HC-7C7IA J' JJ1D $' Abb. 25: Beurteilung der Entwicklung durch den Flughafen (seit 2010) LK Freising und Erding

6.8 Heimatverbundenheit Mit einem Wert von 91% liegt die Heimatverbundenheit der Bürger im gesamten Untersuchungsgebiet sehr hoch. Selbst in Gemeinden, die teilweise oder überwiegend innerhalb des kombinierten Tag- /Nachtschutzgebietes liegen, sind immer noch 88% zufrieden gegenüber 92% außerhalb des Tag- /Nachtschutzgebietes. Als heimatverbunden gilt derjenige, der die Frage, ob man gerne in seinem Wohnort lebe, bejaht.,; 3;, )- ( )- ) $ +-! (& (" "9 PEQ 4 4 4B,9 $,' C; /9 $RR A Abb. 26: Heimatverbundenheit nach Gemeindekategorien

Der Gesamtwert im Untersuchungsgebiet liegt etwas unterhalb des Niveaus, welches im Rahmen einer Untersuchung im Jahr 2012 für den Regierungsbezirk Oberbayern ermittelt wurde (99%) 4. Einer Studie der Europäischen Kommission zufolge fühlen sich 52% der Bürger Deutschlands mit ihrem Wohnort sehr verbunden sowie 37% etwas verbunden. 5 ( L6L6L 1D #JJJ M,; 3; 5 M, )- ( )- M M ) $ +- 5 M M M! (& (" M M "9 PEQ 4 4 4B,9 $,' %8 L8L L'4 L9C;8L9C;8L9C; /9 $RR A JJJ1D +#-. Abb. 27: Heimatverbundenheit im Zeitverlauf )* +,-!)*,!./&00!"#$ 1#20

Nach eigener Aussage lebt eine große Mehrheit (89%) der Bürger im Kerngebiet '03/'10/'15 gerne in ihrem Wohnort. Damit wird der 2010 erreichte, sehr gute Höchstwert für die Heimatverbundenheit (90%) fast erreicht. In den kleineren Gemeinden (bis 10.000 Einwohner) setzt sich mit nun 90% der positive Trend (2010: 89%) fort und der Höchstwert aus 2003 (91%) wird nur knapp verfehlt ( Abb. 27). Auch bei den Gemeinden, die teilweise oder überwiegend innerhalb des kombinierten Tag- /Nachtschutzgebietes liegen, zeigt sich eine positive Entwicklung (2010: 85%). So stieg die Heimatverbundenheit dort um weitere 3 PP auf einen neuen Höchstwert von 88% an ( Abb. 27). Die Gründe, warum man gerne an seinem Wohnort lebt, sind natürlich stark von der individuellen Situation geprägt und zumeist sehr vielschichtig miteinander verwoben. Die drei häufigsten Gründe sind seit 2003 stets Lebensqualität, Heimatverbundenheit und familiäre Gründe. Diese Gründe können, gerade in einer teilweise stark von ländlichen Strukturen geprägten Region, nur schwer getrennt voneinander interpretiert werden. Berufliche Gründe spielen für die Heimatverbundenheit weiterhin eine nachrangige Rolle. Nur 8% aller Befragten aus 2015 führen diese an. Der herausragende Grund für die Verbundenheit mit dem Wohnort bleibt die Lebensqualität. Hierauf fallen 57% aller Nennungen. GD 7 "D%,'% / "9,9 /9 /PEQB $,'8 / C; $ AH'I Abb. 28: Gründe für die Heimatverbundenheit Die Bürger, die lieber woanders leben würden, führen hierfür sehr unterschiedliche Gründe an, die oftmals auch nicht auf die Lebensumstände in der Region zurückzuführen sind. Somit gibt es keinen dominierenden Grund, weshalb man nicht gerne in der Region lebt.

Fazit / Zusammenfassung der Ergebnisse Der Flughafen wird von der Umlandbevölkerung intensiv genutzt: Jeweils mehr als die Hälfte der Einwohner unternimmt innerhalb eines Jahres mindestens eine Flugreise vom Flughafen München aus oder besucht den Flughafen aus anderen Gründen. Eine große Mehrheit bewertet die Flughafenansiedlung und das dortige Luftverkehrsdrehkreuz denn auch für sich persönlich als überwiegend positiv. Anders stellt sich die Bewertung jedoch beim Blick in die Zukunft dar. Mehr als die Hälfte der Befragten betrachtet die weitere Entwicklung des Flughafens inklusive Kapazitätserweiterung für sich persönlich als eher negativ. Hier kommen Sorgen vor weiterer Umweltbelastung und steigendem Verkehrsaufkommen zum Ausdruck. Die Beurteilung der weiteren Flughafenentwicklung für die Region und für die Bayerische Wirtschaft fällt dagegen außerordentlich positiv aus. Trotz der Befürchtungen, dass der weitere Flughafenausbau persönlich Nachteile mit sich bringen könnte, erwarten die Bürger des Umlands somit dennoch positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Dies korrespondiert mit der Wahrnehmung der Auswirkungen des Flughafens in den letzten fünf Jahren. Eine deutliche Mehrheit ist der Ansicht, dass sich der Arbeitsmarkt und die Attraktivität ihres Wohnorts durch den Flughafen positiv entwickelt haben. Die Auswirkungen des Flughafens auf den Straßenverkehr, die Luftqualität und die Lärmsituation werden dagegen negativ gesehen. Lärm wird in dem Untersuchungsgebiet jedoch keineswegs durchgängig als Problem wahrgenommen: Knapp zwei Drittel der Befragten betrachten die Lärmsituation vor Ort als sehr gut oder gut. Die Beeinträchtigung durch Fluglärm liegt insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie durch Straßenverkehrslärm. Insgesamt zeigt sich in der Bevölkerung im Umland des Flughafens München eine hohe Zufriedenheit mit ihrem Lebensumfeld. Es werden jedoch zwei Problemfelder aufgezeigt. Zum einen wird die Wohnsituation derzeit schlechter eingeschätzt als 2010, was vermutlich auf die gestiegenen Wohnkosten und die generell schlechte Verfügbarkeit von Wohnraum zurückzuführen sein dürfte. Zum anderen wird das Thema Verkehr, das von der Bevölkerung als die wichtigste kommunalpolitische Aufgabe betrachtet wird und gegenüber 2010 deutlich an Relevanz gewonnen hat, kritisch gesehen. Die überwiegenden Aspekte des Lebensumfeldes werden aber aktuell besser bewertet als noch vor fünf Jahren. Neben dem Angebot an Schulen und Kindergärten wird vor allem die wirtschaftliche Lage sehr positiv bewertet. Die positive Einschätzung der wirtschaftlichen Lage hat dabei über die Befragungswellen hinweg kontinuierlich zugenommen. Hierin spiegeln sich auch die positive wirtschaftlich Entwicklung der Region München insgesamt sowie das günstige gesamtwirtschaftliche Umfeld wider. Diese hohe Lebensqualität mündet in einer stark ausgeprägten Heimatverbundenheit: Über 90% der Befragten leben gerne in ihrem Wohnort.

Anhang 8.1 Methodisches Vorgehen Mittels einer computergestützten telefonischen Repräsentativerhebung (CATI) wurden die Bürger von 43 Umlandgemeinden des Flughafens im Zeitraum vom 12. Mai bis 15. Juni 2015 befragt. Die Befragung basiert auf dem Infratest-Telefon-Master-Sample (ITMS), das für derartige Untersuchungen aufgebaut wurde und zu verzerrungsfreien Stichproben (insbesondere weitgehende Vermeidung des not-athome bias) ohne Klumpeneffekte führt. Das ITMS ist als multistratifizierte Haushaltsstichprobe auf Flächenbasis mit zufälliger Zielpersonenauswahl im Haushalt mit dem Schwedenschlüssel konzipiert. Es entspricht hinsichtlich des Random-Digit-Dialling dem ADM-Standard, der nach dem Gabler-Häder-Verfahren definiert wurde. Kennzeichnend ist dabei, dass das sog. random last two digits (RL2D) -Verfahren bezüglich der Telefonnummern nicht im Rahmen der einzelnen Stichproben durchgeführt wird, sondern dass dieser Randomisierungsschritt bereits im Rahmen der Erstellung der Auswahlgrundlage implementiert ist. Es garantiert, dass auch diejenigen Telefonanschlüsse in der Auswahlgrundlage enthalten sind und verzerrungsfrei gezogen werden können, die nicht in Verzeichnisse eingetragen sind. ITMS Stichproben werden aus der Auswahlgrundlage der Arbeitsgemeinschaft ADM-Telefonstichproben gezogen. Erstellungsbasis dieser Auswahlgesamtheit sind sämtliche Einträge aus Telefonverzeichnissen. Diese werden zunächst von Redundanzen bereinigt. Im nächsten Schritt werden die letzten beiden Stellen aller eingetragenen Rufnummern abgeschnitten. Die so gewonnenen sog. Rufnummernstämme werden ebenfalls entdupliziert. Anschließend wird pro Nummernstamm ein Block mit der Ziffernfolge 00 bis 99 erzeugt. Somit erhält man ein Universum aller Telefonnummern, eingetragene wie auch generierte. Diese Auswahlgrundlage enthält lediglich Telefonnummern, jedoch keine Adressen, da diese für eine anonyme Befragung unerheblich sind. Aus den Einträgen werden jedoch Kennzeichen für die Art des Eintrags (geschäftlich / privat) sowie die Gemeindekennziffer übernommen. Sofern eine Rufnummer nicht eingetragen ist, werden dieser bis zu drei verschiedene Gemeindekennziffern zugeordnet; und zwar die der drei häufigsten Gemeinden der eingetragenen Rufnummern desselben Nummernstamms. Kennzeichen für die Art des Anschlusses können für generierte Rufnummern natürlich nicht vergeben werden. Die Nummern aller Teilnehmer, die auf keinen Fall im Zusammenhang mit einer Befragung angerufen werden wollen, werden in der Auswahlgrundlage gesperrt. Da das ITMS als Flächenstichprobe konzipiert ist, muss jede Telefonnummer eindeutig regional verortet sein. Nicht eingetragene Telefonnummern sind nur dann eindeutig verortbar, sofern sich alle eingetragenen Rufnummern desselben Blockes in einer einzigen Gemeinde befinden. Ist dies nicht der Fall, wird im ITMS- System bei generierten Rufnummern mit mehreren möglichen Gemeindekennziffern eine der Gemeindekennziffern per Zufall ausgewählt. Diese Zufallsauswahl wird per Bedeutungsgewicht so gesteuert, dass die Häufigkeitsverteilung der Gemeindekennziffern der nicht-eingetragenen Nummern im jeweiligen Block der Verteilung der eingetragenen Nummern entspricht.