Kontaktstelle Freiwilligenarbeit



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Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Verfasser/in: Doris Neuhäusler, Mitarbeiterin Freiwilligenarbeit Zoran Simic, Leiter Fachstab Soziale Integration Zürich, Januar 2016 Sozialdepartement

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 2 Impressum Herausgeberin Stadt Zürich Soziale Dienste Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Selnaustrasse 17 8026 Zürich Tel. 044 412 70 00 www.stadt-zuerich.ch/freiwillige Januar, 2016 Verfasser/in Doris Neuhäusler, Mitarbeiterin Freiwilligenarbeit Zoran Simic, Leiter Fachstab Soziale Integration Auswertung Peter Grau, Leiter Sozialstatistik und Evaluation Bild: Workcamp Switzerland: Bergheuete auf der Schatzalp in Davos, Schweiz

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 3 Inhalt 1 Einleitung 4 2 Leistungsauftrag Kontaktstelle Freiwilligenarbeit 5 2.1 Beratung 5 2.2 Vernetzung 7 2.3 Öffentlichkeitsarbeit 9 3 Strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung der KFA 10 4 Kennzahlen 11 4.1 Anzahl Beratungen nach Zielgruppe 11 4.2 Beratungskanal 11 4.3 Beratungsdauer 12 4.4 Anzahl Besuche auf benevol-job.ch 12

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 4 1 Einleitung Das Jahr 2015 wird wohl als das Jahr der Flüchtlingskrise in die Geschichte eingehen. Mehr als eine Million Menschen versuchten die Einwanderung über das Mittelmeer in die Europäische Union (EU) und in die Länder der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA (Schweiz, Norwegen, Liechtenstein, Island). Ein Drittel dieser Migrantinnen und Migranten wurde von Deutschland aufgenommen. Von Januar bis November 2015 wurden in der Schweiz 34 653 Asylgesuche registriert. Bis Ende 2015 waren es rund 39 000 Asylgesuche, die in der Schweiz eingereicht wurden - eine Zahl, die an die 1990er-Jahre erinnert. Im Laufe des Krieges in Bosnien-Herzegowina (1992-1995) sowie während des Kosovo- Konfliktes Ende der Neunziger Jahre gewährte die Schweiz fast 30 000 bzw. 53 000 Flüchtlingen Schutz. Am 24. September 2015 hielt der Stadtrat in einer Medienmitteilung fest, dass er das städtische Engagement bei der Direkthilfe, bei der Aufnahme von Flüchtlingen und bei der Integration verstärkt. Ausserdem plant der Stadtrat verschiedene Massnahmen zur Bündelung und Koordination privater Hilfsangebote, um mehr zivilgesellschaftliches Engagement zu ermöglichen. Obwohl die Stadt Zürich sich nicht unmittelbar mit den aktuellen Flüchtlingsströmen konfrontiert sieht und die Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige in der Stadt Zürich beschränkt sind, ist die Betroffenheit in der Bevölkerung gross. Die Medienberichte im Sommer 2015 liessen die Zahl der Anfragen für eine Unterstützung von Flüchtlingen an die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit von 4 telefonischen Anfragen im Monat auf 23 Anfragen hochschnellen. Auch die Anzahl der Besuche auf der Webseite der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit stieg im Sommer 2015 an und verzeichnete im Monat September 2747 Seitenaufrufe. Und immer lautete die erste Frage: Wie kann ich helfen? Auch wenn die Wahlergebnisse der jüngsten Vergangenheit, einzelne Berichterstattungen in den Medien und gewisse Reaktionen der Leserschaft einen anderen Eindruck wecken könnten, zeigen die Reaktionen aus der Zürcher Bevölkerung: Das «Soziale Zürich» ist Realität und kein plakativer Slogan. Rund 190 durchgeführte Beratungen von Einzelpersonen und Organisationen, die sich engagieren wollen, in der kurzen Zeit von September 2015 bis Dezember 2015 sind eine klare Aussage. Zoran Simic Leiter Fachstab Soziale Integration

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 5 2 Leistungsauftrag Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Im Rahmen einer Leistungsüberprüfung wurden die personellen Ressourcen der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit per 1. Januar 2015 von 1,2 auf 0.8 Stellenprozente gekürzt. Die Geschäftsleitung der SOD setzte Anfang 2015 einen neuen Dienstleistungskatalog in Kombination mit einem Handbuch zur Kontaktaktstelle Freiwilligenarbeit in Kraft. Der Fokus liegt nun auf der Beratung von Freiwilligen und Einsatzorganisationen, die ihren Sitz in der Stadt Zürich haben. Ebenfalls macht die Führung der regionalen Benevol-Fachstelle einen Teil des Auftrags der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit aus. In diesem Zusammenhang steht beispielsweise die Bewirtschaftung der Stellenplattform benevol-jobs.ch. Zugunsten von Freiwilligenarbeit innerhalb der Sozialen Dienste übernimmt die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit die Rekrutierung von Freiwilligen. Nicht mehr im Aufgabengebiet sind die Leitung und Mitarbeit in grösseren Projekten und die Beratung von Firmen im Bereich Corporate Volunteering. In der Stadt Zürich ist die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit zurzeit die einzige Kontaktstelle für die Beratung interessierter Freiwilligen- und Einsatzorganisationen seit der Schliessung von Zürich Freiwillig im Juni 2014, dem ehemaligen Angebot der Stiftung Kirchlicher Sozialdienst. 2.1 Beratung 2.1.1 Persönliche Beratung von Einzelpersonen Täglich wenden sich mehrere interessierte Personen aus der Stadt und dem Kanton Zürich telefonisch oder per Mail direkt bzw. über das Kontaktformular der Stadt Zürich an die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit. Im Vordergrund steht üblicherweise die Absicht, sich freiwillig zu engagieren. Die Motive sind individuell unterschiedlich, je nach Lebens- bzw. berufsbiografischer Situation, in der sich die anfragende Person befindet. Zu Beginn eines jeden Beratungsgesprächs wird die biografische Situation der an Freiwilligenarbeit interessierten Person erfragt: Studium/Ausbildung Erwerbstätig 100 Prozent oder Teilzeit Familienarbeit oder Betreuung von Angehörigen Erwerbslos Pensioniert In Rente Sozialhilfe beziehend Im Jahr 2015 ist eine Häufung von Interessierten aus den Gruppen der Erwerbslosen und von Personen in Rente (Voll- oder IV-Teil-Rente) zu verzeichnen. Ebenfalls häufig wenden sich 100 Prozent Erwerbstätige, gut qualifizierte Personen an die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit, die abends und an Wochenenden einem freiwilligen Engagement nachgehen wollen. In Verbindung mit der biografischen Situation, in der sich die anfragende Person

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 6 befindet, werden ihre Motive für Freiwilligenarbeit aktiv erfragt. Für die Empfehlung einer spezifischen Einsatzorganisation ist beispielsweise wichtig zu wissen, ob die Person erwerbslos ist und mittels Freiwilligenarbeit ihre Deutschkenntnisse verbessern will und so einen beruflichen Wiedereinstieg in Erwägung zieht. 2.1.2 Einsatzorganisationen (Einzelberatung, Begleitung Organisationsentwicklung im Bereich Freiwilligenarbeit und Bewirtschaftung Plattform benevol-jobs.ch) Im Kanton Zürich sind die Zuständigkeiten für die Beratung von Einsatzorganisationen aus deren Sicht oft schwer nachvollziehbar. Die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit berät Vertreter/-innen von Einsatzorganisationen und -programmen, die ihren Sitz in der Stadt Zürich haben oder Freiwillige aus dem Stadtraum ansprechen. Für die Stadt Winterthur existiert ebenfalls eine Benevol-Fachstelle. Sämtlichen Organisationen aus dem Kanton Zürich steht der Verein Freiwilligennetz Kanton Zürich im Rahmen einer Mitgliedschaft als Ansprechpartner für Beratung und Rekrutierung von Freiwilligen zur Verfügung. Mindestens eine Einsatzorganisation oder eine Programm-Verantwortliche wenden sich täglich telefonisch oder per Mail an die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit. Die Anliegen sind unterschiedlich; je nach Grösse der Einsatzorganisation, nach Phase des Einsatzprogramms oder den fachlichen Kenntnissen der Kontaktpersonen im Bereich der Freiwilligenarbeit. Die folgende Übersicht zeigt die meist genannten Anliegen auf: Konzeption und Implementierung von Freiwilligenarbeit Organisationsentwicklungs-Massnahmen Lancierung neuer Programme Erneuerung von Vorstandsgremien bzw. Neubesetzung von Vorstandsämtern Netzwerkaufbau zwischen Organisationen ähnlicher Ausrichtung 2.1.3 Bewirtschaftung und Nutzung der Plattform benevol-jobs.ch Im Rahmen der regionalen Benevol-Fachstelle bewirtschaftet die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit für den Stadtraum Zürich benevol-jobs.ch, das schweizerische Online-Job-Portal. Die Bewirtschaftung umfasst die telefonische Anleitung zur Nutzung von benevol-jobs.ch, die fachliche Prüfung von Inseraten und deren redaktionelle Bearbeitung vor der Aufschaltung. Gemeinnützige Organisationen und Institutionen mit Sitz in der Stadt Zürich, welche die fachlich vorgegebenen Benevol-Standards erfüllen, können auf dieser Plattform Inserate zur Suche von Freiwilligen schalten. Seitens von Einsatzorganisationen und -programmen ist optimalerweise eine qualifizierte Koordinationsperson für Freiwilligenarbeit zuständig, das heisst sowohl für die Rekrutierung als auch für die Begleitung der Freiwilligen während deren Einsätzen. An Freiwilligenarbeit interessierte Personen erhalten auf benevol-jobs.ch unter der Eingabe der Postleitzahl 8000 einen Überblick über das aktuelle Angebot an freiwilligen Engagements.

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 7 2.1.4 Anfragen von Dritten Wiederholt gelangten im Jahr 2015 Fachpersonen aus dem Bereich Psychiatrie/Psychotherapie an die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit mit dem Anliegen, für deren Klientinnen und Klienten nach freiwilligen Engagements zu suchen. In diesen Gesprächen stellt sich sowohl gegenüber der Fachperson als auch gegenüber der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit wiederholt die Frage nach einer genaueren Abklärung, ob, und wenn ja, was für eine Aufgabe sich im Bereich der Freiwilligenarbeit für Personen mit einer psychischen Instabilität eignen könnte. Für 2016 ist darum ein Austausch zwischen der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit und Fachpersonen aus dem Bereich Psychiatrie/Psychotherapie geplant mit dem Ziel, mögliche Einsatzfelder in Form von freiwilligen Engagements erschliessen zu können. Im Jahr 2015 wandten sich ebenfalls gewinnorientierte Organisationen sowie Einzelinitiativen (keine juristischen Personen) an die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit mit der Absicht, im Rahmen von Marketing- und PR- Massnahmen oder humanitären Hilfsaktionen Freiwillige zu rekrutieren. Bei derartigen Anfragen prüft die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit zuerst die Gemeinnützigkeit der juristischen Person, danach das Vorhandensein eines Freiwilligen-Konzepts und einer zuständigen, qualifizierten Freiwilligen- Koordinationsperson. 2.2 Vernetzung 2.2.1 Stadt-interne Anspruchsgruppen Im Auftrag der Leiterin des Fachressorts Soziale Integration der Sozialen Dienste, Christine Koradi, und der Fachstabsleitung Soziale Integration, Zoran Simic, stellten Doris Neuhäusler von der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit und Roland Bänziger von HEKS Visite die beiden Angebote (Kontaktstelle Freiwilligenarbeit und HEKS Visite) in den fünf Sozialzentren der Stadt Zürich im Rahmen von Zentrumskonferenzen und Weiterbildungsveranstaltungen vor. Ziel dieser flächendeckenden Bekanntmachung war, den fallführenden Sozialarbeitenden zwei Instrumente näher zu bringen, die für die Vermittlung von Klientinnen und Klienten in Angebote der Sozialen Integration oder in gemeinnützige Einsätze hilfreich sind. Weil praktisch gleichzeitig die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit, die Quartierkoordination der Sozialen Dienste und die Integrationsförderung neue sozialräumliche Phänomene im Kreis 3 aus unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen hatten, wurden mehrere fachliche Austausch-Treffen durchgeführt, was schlussendlich zu einem für das Jahr 2016 geplanten Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Zürich führte. Dabei handelt es sich um den Versuch, Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige mit geringen Deutschkenntnissen zu erschliessen einer insgesamt grossen Gruppe in Zürich, die sich für freiwillige Engagements interessiert, hingegen kaum Angebote dafür findet. Im Januar 2015 führte Deborah Mathis von der Quartierkoordination in Zusammenarbeit mit Doris Neuhäusler von der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 8 sowie mit Leitenden von Grün Stadt Zürich und von Quartiertreffs im Kreis 1 einen Workshop zu folgenden Themen durch: Aufgabenprofile von bezahlten und von freiwilligen Mitarbeitenden Lebensstile und Lebensumstände im Wandel und damit im Zusammenhang die Erwartungen von Freiwilligen in der Einsatzorganisation Freiwillige führen zur Sicherstellung von Aktivitäten, die sonst nicht mehr angeboten werden können Strategische Leitung durch Ehrenamtliche und operative Leitung durch bezahlte Mitarbeitende Bedingt durch die konzeptionelle Neuausrichtung der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit musste im Jahr 2015 Unterstützung zur Bewältigung der zahlreichen Anfragen von Firmen im Bereich des Corporate Volunteering gesucht werden. Mit der Stiftung Philias konnten eine Zusammenarbeit institutionalisiert und die Kommunikationskanäle angepasst werden. Die Stiftung berät Unternehmen zu Angeboten im Bereich des Corporate Volunteering und sucht nachhaltige Einsatzmöglichkeiten. 2.2.2 BENEVOL Schweiz Dachorganisation der regionalen Fachstellen für Freiwilligenarbeit Im Jahr 2015 startete BENEVOL Schweiz mit der Planung von Massnahmen für die Strategie BENEVOL 2020 gemeinsam unterwegs. Dazu werden vier Arbeitsgruppen mit Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Benevol- Fachstellen und der jeweiligen Präsidien eingesetzt: Leitbild (siehe Anhang) Dieses ist bereits per Dezember 2015 fertiggestellt. Die dazu demokratisch entwickelten Werte sind: partnerschaftlich/wertschätzend/respektvoll, professionell, wirtschaftlich; kreativ/innovativ/offensiv; verantwortungsvoll. Marke Die Marke BENEVOL soll in Zukunft von allen Fachstellen verwendet werden. Geprüft wird ein jeweils möglicher Zusatz je Fach- bzw. Geschäftsstelle. Organisation Geprüft wird aktuell die zukünftige Organisationsform in Form einer Matrixorganisation. Bei diesem Modell werden die Mitglieder (regionale Benevol-Fachstellen) finanziell sowie zu einem Leistungsbeitrag bindend verpflichtet. Auftritt Der gemeinsame einheitliche Auftritt umfasst das Corporate Design sowie die formale und inhaltliche Kommunikation. Die Ausgestaltung einer übergeordneten Webseiten-Struktur mit anteilig anfallenden Kosten je Fachstelle ist in Arbeit.

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 9 2.2.3 Verein Freiwilligennetz Kanton Zürich Mitglieder sind Non-Profit-Organisationen aus dem Kanton Zürich, die mit Freiwilligen arbeiten, diese weiterbilden und sich insgesamt in der qualitativen Entwicklung der Freiwilligenarbeit engagieren. Doris Neuhäusler nimmt als Vertreterin der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Einsitz im Vereinsvorstand als eine von sechs Vorstehenden. Im Jahr 2015 fanden eine Mitgliederversammlung und insgesamt fünf Vorstandssitzungen statt. Der Verein führte zwei Bildungsveranstaltungen namens «Mittagsinfo» durch zu den Themen: «Juristisches Wissen in der Freiwilligenarbeit» und «Motive von Freiwilligen». Im Jahr 2016 wird eine Fachveranstaltung für unterschiedliche Einsatzorganisationen aus dem Kanton Zürich stattfinden zum Thema: «Bildung für Freiwillige». In diesem Rahmen sollen sich Vertreterinnen und Vertreter von Mitglied- bzw. Einsatzorganisationen über deren Bildungsbegriff, über den Bedarf an Bildungsangeboten und über eine jeweilige Öffnung dieser gegenüber anderer Organisationen bzw. deren Freiwilligen austauschen. 2.3 Öffentlichkeitsarbeit Im Jahr 2015 kam dem Thema Freiwilligenarbeit innert kürzester Zeit eine sehr hohe Aufmerksamkeit zuteil, bedingt durch die Zuwanderung vieler Flüchtlinge nach Europa. Der Stadtrat informierte ab September 2015 auf www.stadtzuerich.ch/fluechtlinge und mittels Medienmitteilungen über die Anstrengungen der Stadt Zürich zugunsten von Menschen auf der Flucht. Am 2. September 2015 wies der Vorsteher des Sozialdepartements, Stadtrat Raphael Golta, in der Rubrik «Persönlich» im Tagblatt der Stadt Zürich auf die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit hin mit dem Hinweis, sich dort zu einem persönlichen Engagement beraten Kontaktstelle Freiwilligenarbeit zu lassen. Das Handbuch Freiwilligenarbeit auf der Seite www.stadt-zuerich.ch/freiwillige wurde dem veränderten Bedarf angepasst, indem die einzelnen Arbeitsinstrumente als jeweilige PDFs zum Download bereit gestellt wurden. Die Online-Übersicht im Bereich Freiwilligenarbeit unter www.stadtzuerich.ch/wegweiser wurde bereinigt. Neu existiert ergänzend dazu ein Printflyer A4 mit exemplarisch bebilderten Beispielen für freiwillige Engagements. Dieser liegt in allen fünf Infotheken in den Sozialzentren auf. Vom 6. bis 8. November 2015 nahm die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit zum wiederholten Mal an der Expo 50+ am Hauptbahnhof Zürich teil. Auf Initiative der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit wurden Organisation und Auftritt durch Benevol Schweiz koordiniert. Damit konnte eine Plattform geschaffen werden für alle Benevol-Fachstellen in der Ostschweiz.

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 10 3 Strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Ab Februar 2015 ist die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit strukturell und örtlich eingepasst in das Fachressort Soziale Integration der Sozialen Dienste im Sozialzentrum Selnau. Doris Neuhäusler nimmt in diesem Zusammenhang Einsitz in den strategisch ausgerichteten Fachressortausschuss Soziale Integration zusammen mit Vertreterinnen und Vertreter weiterer Leistungsangebote der Sozialen Dienste. Doris Neuhäusler beteiligt sich ebenfalls innerhalb der sogenannten Verankerungsveranstaltungen entlang des Entwicklungsprozesses der Fachstrategie Soziale Integration und vertritt dort die Interessen der Freiwilligenarbeit. Im Jahr 2016 werden die Strukturen des Schreibdienstes geklärt: Ein gut etabliertes, äusserst viel genutztes und durch Freiwillige geleistetes Angebot der Sozialen Dienste. Auf dieser Grundlage können sowohl die Rekrutierung von Freiwilligen und die fachliche Weiterentwicklung des Angebots in Zukunft effektiver gestaltet werden. Per Anfang September 2015 wurde für die Kontaktstelle Freiwilligenarbeit eine Geschäftskontrolle aufgebaut und eingeführt. Dieses Instrument ermöglicht die kontinuierliche und quantitative Erfassung sämtlicher Beratungsleistungen und liefert mittelfristig qualitativ auswertbare Informationen, beispielsweise zu den Motiven von Freiwilligen, zu den Anliegen von Einsatzorganisationen und zum Geschlechterverhältnis innerhalb der Freiwilligenarbeit. Diese Informationen sind hilfreich für die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Kontaktstelle Freiwilligenarbeit. Die mittels der Geschäftskontrolle erhobenen Daten in der Zeit von September bis Dezember 2015 werden für das Jahr 2015 hochgerechnet. Die im Kapitel 3 abgebildeten Statistiken und die formulierten Interpretationen beziehen sich somit auf das gesamte Kalenderjahr 2015.

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 11 4 Kennzahlen 4.1 Anzahl Beratungen nach Zielgruppe 4.2 Beratungskanal

Kontaktstelle Freiwilligenarbeit Jahresbericht 2015 Seite 12 4.3 Beratungsdauer 4.4 Anzahl Besuche auf benevol-job.ch