Interkulturelle Öffnung in der Pflege aktueller Stand und zukünftige Herausforderungen Prof. Dr. Zentrum für Pflegeforschung und Beratung Hochschule Bremen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 12. Juni 2014
Einführung / Bisherige und aktuelle Entwicklungen Das Konstrukt Interkulturelle Öffnung / Messbarkeit / Beispiele für eine Umsetzung Zusammenfassung: Faktoren des Gelingens
Einführung Hintergrund Zunahme interkultureller Begegnungen Globale Rekrutierung von Arbeitskräften Europäische Union Migrationszunahme Gesundheitsversorgung Fachkräftemangel (geringe Ausbildungszahlen, erhöhter Bedarf)
Interkulturelle Öffnung in der Pflege Einführung Hintergrund Gesundheits- Pflegedienstleistungen globale Nutzer und Nutzerinnen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland: 16,3 Millionen 20 Prozent der Bevölkerung Statistisches Bundesamt 2013: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Bevölkerung mit Migrationshintergrund Ergebnisse des Mikrozensus 2012. Wiesbaden.
Einführung Hintergrund Demografische Entwicklung der Migrationsbevölkerung 65+ von 2007-2032 in % (Anteil an der Gesamtbevölkerung) 16 14 12 10 9,9 11,2 12,6 13,7 15,1 % 8 8,4 6 4 2 0 2007 2012 2017 2022 2027 2032 Jahr Quelle: eigene Darstellung aus Schimany P. et al. (2012) Ältere Migrantinnen und Migranten: Entwicklungen, Lebenslagen, Perspektiven - Forschungsbericht 18. BAMF. S. 107
Einführung Hintergrund Gesundheitsdienstleistungen Health Professionals mit Migrationshintergrund 30000 25000 Im Krankenhaus tätige und niedergelassene ausländische ÄrztInnen absolute Anzahl 20000 15000 10000 5000 0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: eigene Darstellung aus Daten von www.bundesaerztekammer.de
Einführung Hintergrund Kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung der Rollenbeziehungen zwischen Health Professionals und Patienten oder Pflegebedürftigen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern innerhalb eines Teams
Einführung Hintergrund Kein Bedarf Angehörige Angehörige/ Professionelle Versorgung Professionelle Versorgung Niedrigschwellige Angebote pflegebedürftig schwerstpflegebedürftig fit Erste Einschränkungen in selbstständiger Lebensführung 55-64 65-74 75-84 85+ Habermann, Stagge 2014 KUSTIS
Konstrukt Interkulturelle Öffnung Ziele Barrieren abbauen, Teilhabe sichern Umsetzung Nutzerinnen-Perspektive Schaffung produktiver Gesamtatmosphäre - Personalentwicklung Vermittlung von Anerkennung, Wertschätzung, Gleichbehandlung Umsetzung Organisationsentwicklung / Strukturen / Prozesse / Ergebnisse Führungsaufgabe / Querschnittsaufgabe Personal: Entwicklung Interkultureller Kompetenzen MESSBARKEIT? OPERATIONALISIERUNG?
Messbarkeit Interkulturelle Öffnung Integrationsmonitoring Das Integrationsmonitoring bemisst den Fortschritt der Integration als Angleichung der Lebensverhältnisse der Personen mit Migrationshintergrund an die der Gesamtbevölkerung. Es geht darum, "dass in den zentralen gesellschaftlichen Bereichen die gleichen Teilhabechancen erreicht werden, "wie die der Gesamtbevölkerung". (Die Beauftrage der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, 2011:10). Interkulturelle Öffnung (Bund / Länder / teilweise Kommunen) Zahl der Mitarbeiter bei öffentlichen Dienstleistern mit MH Zahl der Fortgebildeten Zahl der Betriebe die Charta der Vielfalt unterschrieben haben.
Messbarkeit Interkulturelle Orientierung der Einrichtung Strategie-und Zielformulierungen / Messkriterien Evaluation Strukturmerkmale Ziele Öffentlichkeitsarbeit, Außenwirkung Personalgewinnung Zielgruppe Qualitätsmanagement Personalentwicklung - Qualifizierung Quelle: Stelle für interkulturelle Arbeit der Landeshauptstadt München Sozialreferat (2011) Interkultureller Integrationsbericht München lebt Vielfalt. Aumüller, Regensburg. S. 24/25.
Messbarkeit Indikatoren Zahl der MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund Fortbildungen von MitarbeiterInnen / von Leitungskräften in interkultureller Pflege / Führungsfragen Inanspruchnahme von Dolmetscherdiensten / Quote Informationsveranstaltungen und materialien / Angebotserweiterung, Anzahl Einbezug von Menschen mit Migrationshintergrund bei Zufriedenheitsabfragen Einbezug von Zielgruppen im Stadtteil / Kooperationen mit MO
Messbarkeit Indikatoren Wohnraumanpassung - Quote Nutzung von Beratung / Pflegestützpunkten / Tagespflege / Kurzzeitpflege Quote Nutzung der Bürgerhäuser Quote Vorhaltung und Nutzung von Angeboten gesundheitsfördernder Maßnahmen mit expliziter Ausrichtung, Anzahl Förderung von MO / DV von MO / Integration zur Professionalisierung Teilhabe an Gremien: z.b. Seniorenrat
Zusammenfassung / Faktoren des Gelingens Zunahme von Internationalität und interkultureller Begegnungen im Gesundheitswesen Soziokulturelle Komponenten von hoher Bedeutung für eine erfolgreiche Pflegeversorgung Operationalisierung und wissenschaftliche Erprobung von Indikatoren für die Interkulturelle Öffnung im Pflegebereich. Sicherung von Rahmenbedingungen / Erarbeitung und gesetzliche Fixierung eines Integrationsmoni torings (Bund / Kommune)
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