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Transkript:

Newsletter 2010-02 der AG Medizinrecht im Deutschen AnwaltVerein Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wir haben immer wieder Entscheidungen, die mehrere Gebiete des Medizinrechts tangieren. So auch die des Sächsischen LSG zur Frage der Anzahl zulässiger Betriebsstätten. Sie finden diese unter der Überschrift Berufsrecht. Ihre Rita Schulz-Hillenbrand Rechtsanwältin Fachanwältin für Medizinrecht Aus der Arbeitsgemeinschaft 10. Frühjahrstagung vom 16. bis 17. April 2010 in Regensburg Kongress- und Kulturzentrum Kolpinghaus Regensburg, Adolph-Kolping-Straße 1, 93047 Regensburg, Tel.: 0941-595000, Fax: 0941-5950080 Freitag, 16. April 2010 09.30-10.00 Uhr Begrüßungskaffee für die Teilnehmer Tagung der Arbeitsgruppen

10.00-12.30 Uhr Arbeitsgruppe Medizinstrafrecht Strafrechtliche Risiken für Reproduktionsmedizinern - die Straftatbestände des EschG und deren praktische Relevanz Rechtsanwalt Axel Höper, Kiel 10.00-12.30 Uhr Arbeitsgruppe Arzthaftungsrecht Rechtsanwalt Christoph M. Stegers, Berlin 10.00-12.30 Uhr Arbeitsgruppe Vertragsarztrecht Rechtsanwalt Karl Hartmannsgruber, München 10.00-12.30 Uhr Arbeitsgruppe Krankenhausrecht Direktverträge mit Krankenkassen - Markterfahrungen, Chancen und Risiken für Krankenhäuser Rechtsanwalt Prof. Dr. jur. Thomas Schlegel Tagung &! nbsp; 12.30-13.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen der Teilnehmer im Kolpinghaus Regensburg (im Tagungsbeitrag enthalten) 13.30-13.45 Uhr Begrüßung Rechtsanwalt Dr. Rudolf Ratzel, München, Prof. Dr. Thorsten Kingreen, Universität Regensburg 13.45-14.30 Uhr Deutsche Ärzte als europäische Leistungserbringer Rechtsanwältin Dr. Jaeger, Sindelfingen 14.30-14.45 Uhr Diskussion

14.45-15.30 Uhr Rechtsprobleme bei der Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund Rechtsanwalt Dr. Martin Greiff, Mag. rer. publ., München 15.30-15.45 Uhr Diskussion 15.45-16.00 Uhr Kaffeepause 16.00-17.15 Uhr Lesen und Bewerten ärztlicher Dokumente Prof. Dr. med. Dietrich Berg, Ernst Karmasin, Vorsitzender Richter am Bayerischen Obersten Landesgericht a. D., Gutachterstelle für Arzthaftungsfragen bei der Bay. Landesärztekammer 17.15-17.30 Uhr Diskussion 17.30-18.15 Uhr Berechtigung oder Verpflichtung privater Krankenversicherer zur Anpassung von Versicherungsbedingungen bei Änderungen des Heilberufsrechts (BGH, Urteil vom 18.02.2009 - IV ZR 11/07) Rechtsanwalt Axel Fortmann, ERGO Versicherungsgruppe AG Leistungsmanagement Gesundheit, Leiter Krankenhaus- und Sonderthemen, Köln 18.15-18.30 Uhr Diskussion 19.45-00.00 Uhr Abendveranstaltung im Haus Heuport, Domplatz 7, 93047 Regensburg Inkl. gemeinsamen Abendessen zum Preis von 45,00 Euro zzgl. 19% Mwst. pro Person (Getränke auf Selbstzahlerbasis)

Samstag, 17. April 2010 09.00-10.00 Uhr Stand und Weiterentwicklung der RLV Dr. Bernhard Rochell, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Berlin 10.00-10.15 Uhr Diskussion 10.15-10.45 Uhr Rechtsprobleme der Frührehabilitation Rechtsanwalt Dr. Dirk Liebold, Freiburg 10.45-11.00 Uhr Diskussion 11.00-11.30 Uhr Kaffeepause 11.30-12.00 Uhr Tätigkeit der Stellen zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen Rechtsanwalt Dr. Steinhilper, Wennigsen 12.00-12.15 Uhr Diskussion 12.15-13.00 Uhr Tendenzen in Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen Bay. Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, N.N. 13.00-13.15 Uhr Diskussion 13.15 Uhr Ende der Veranstaltung FAO-Bescheinigung gem. 15 FAO über 8,75 Stunden wird erteilt (zzgl. der Stunden für die etwaige Teilnahme an den Arbeitsgruppen) TEILNEHMERBEITRAG Die Teilnahmegebühr beträgt 250,00 Euro für Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht und 350,00 Euro für Nichtmitglieder. Im Tagungsbeitrag sind die Tagungsunterlagen, das

Mittagessen am 16. April 2010 sowie alle Kaffeepausen enthalten. Veranstaltungsort Kongress- und Kulturzentrum Kolpinghaus Regensburg, Adolph- Kolping-Straße 1, 93047 Regensburg, Tel.: 0941-595000, Fax: 0941-5950080 Zimmerreservierung Ein Zimmerkontingent für die Teilnehmer der Veranstaltung wurde in folgenden Hotels eingerichtet: Sorat Insel-Hotel Regensburg****, Müllerstraße 7, 93059 Regensburg, Tel.: 0941-81040, Fax: 0941-8104444 Einzelzimmer 132,00-145,00 Euro, Doppelzimmer 170,00-183,00 Euro, jeweils inkl. Frühstück. Hotel Bischofshof am Dom****, Krauterermarkt 3, 93047 Regensburg, Tel.: 0941-58460, Fax: 0941-5846146 Einzelzimmer 102,00-112,00 Euro, Juniorsuite zur Einzelnutzung 119,00 Euro, Suite zur Einzelnutzung 154,00 Euro, jeweils inkl. Frühstück. Star Inn Hotel ***, Bahnhofstraße 22, 93047 Regensburg, Tel.: 0941-56930, Fax: 0941-5693505 Einzelzimmer 89,00-99,00 Euro, Suite 169,00 Euro, jeweils inkl. Frühstück. Die Zimmer können bis zum 15. Februar 2010 auf eigene Rechnung abgerufen werden. Organisation Mit der Organisation der Veranstaltung haben wir die DeutscheAnwaltAkademie (DAA) beauftragt. Auf Ihre Anmeldung freut sich bei der DAA Herr Tobias Hopf, Littenstraße 11, 10179 Berlin, Tel.: 030 / 726153-180, Fax: 030 / 726153-188, hopf@anwaltakademie.de <mailto:hopf@anwaltakademie.de> Arzneimittel-, Medizinprodukte- und Apothekenrecht 1.) Auch weiterhin keine kurzwirksamen Insulinanaloge in der Versorgung In der juristischen Auseinandersetzung um die Rechtmäßigkeit des Beschlusses zur Verordnungsfähigkeit kurzwirksamer Insulinanaloga zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 hat das SG Berlin dem

GB-A auch im Hauptsacheverfahren Recht gegeben. Der G-BA hatte am 18. Juli 2006 beschlossen, dass kurzwirksame Insulinanaloga zur Behandlung von Diabetes-Typ-2-Patientinnen und Patienten nur noch dann zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnet werden dürfen, wenn sie nicht teurer sind als Humaninsulin. Mit diesem Beschluss hatte der G-BA eine vorherige Nutzenbewertung des IQWiG in der Arzneimittel-Richtlinie umgesetzt. Insulinanaloga sind Abwandlungen des Hormons Insulin, die wie Humaninsulin den Blutzucker-Spiegel senken. Sie sind in Deutschland seit etwa zehn Jahren auf dem Markt. Insulinanaloga sind in der Struktur dem Insulin ähnlich aufgebaute Hormone und können um ein Vielfaches teurer sein als Humaninsulin, ohne dass bisher ein Zusatznutzen für die Patientinnen und Patienten im erforderlichen Maße nachgewiesen wurde. Die Firmen Lilly Deutschland und Sanofi Aventis hatten vor dem Sozialgericht geklagt, um den entsprechenden Richtlinien-Beschluss des G-BA aus dem Jahr 2006 aufheben zu lassen. Unter anderem waren durch die Firmen Verfahrensfehler und eine fachlich unzutreffende Bewertung der Insulinanaloga durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) geltend gemacht worden. Das Sozialgericht Berlin wies die Klagen am 13.01.2010 ab. SG Berlin, Urteile vom 13.01.2010, Az: S 83 KA 221/08 und S 83 KA 588/07). Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. 2.) Zulassungsbehörden warnen vor Wirkstoff Sibutramin Sie sollen Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen. Deshalb raten die europäische und die deutsche Arzneimittelzulassungsbehörde davon ab, Medikamente mit dem Wirkstoff Sibutramin zu verwenden oder zu verordnen. Die Marktzulassungen für Appetitzügler mit diesem Wirkstoff werden nun ausgesetzt. Der Hersteller Abbott wird die Vermarktung seiner Medikamente mit dem Wirkstoff Sibutramin in allen Mitgliedsstaaten

der EU aussetzen. Abbott vertreibt Sibutramin unter den Markennamen Reductil, Meridia, Sibutral, Ectiva und Raductil. Pressemitteilung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Berufsrecht MVZ s unterliegen nicht der Berufsordnung Nach einem Urteil des Sächsischen Landessozialgericht können Medizinische Versorgungszentren unbeschränkt Nebenbetriebsstätten betreiben. Im vorliegenden hatte ein MVZ eine vierte und fünfte Nebenbetriebsstätte beantragt. Die zuständige KV versagt die Genehmigung mit der Begründung, dass nach der Berufsordnung für Ärzte ein Arzt lediglich an zwei anderen Orten tätig sein dürfe. Das sah das Sächsische LSG anders. Die Richter wiesen darauf hin, dass die Berufsordnung nur den Arzt als Adressaten kenne. Demnach unterliegen MVZ s nicht dem Berufsrecht für Ärzte. Allerdings: für die im MVZ tätigen Ärzte gilt natürlich die Berufsordnung. Damit dürfen die in MVZ tätigen Ärzte nur an bis zu drei Standorten tätig sein. Sächsisches Landessozialgericht, Urteil vom 24.06.2009, Az: L 1 KA 8/09 Vertragsarztrecht Notdienst auch in Zweigpraxen Pflicht Einen Tag vor Heiligabend hat das LSG Nordrhein-Westfalen bestätigt, dass niedergelassene Ärzte mit Zweigpraxen verpflichtet seien, sowohl am Stammsitz, als auch am Zweitsitz am organisierten Notfalldienst teilzunehmen. Zwei Gynäkologen im KV Gebiet Westfalen Lippe wollten erreichen,

dass sie für die Zeigpraxis vom Notfalldienst befreit werden. Ihr Argument: sonst hätten sie die Investitionen in die Zweigpraxis nie getätigt. Die KV WL hingegen verwies auf einen Vorstandsbeschluss, nachdem Ärzte am Ort d, er Zweigpraxis zu 50 % am ärztlichen Notdienst teilnehmen müssen. Der Notfalldienst sei mit der angestrebten besseren Versorgung am Ort der Zweigpraxis untrennbar verbunden. Die den Vertragsärzten auferlegte Verpflichtung, Patienten umfassend zur Verfügung zu stehen, gelte nicht nur für den Praxissitz, sondern auch für den Ort der Zweigpraxis. Alles andere liefe darauf hinaus, dass Inhaber einer Zweigpraxis die pekuniären Vorteile des erweiterten Tätigkeitsbereiches in Anspruch nehmen, damit verbundene Verpflichtungen! in dessen negieren. LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 23.12.2009, Az. L 11 B 19/09 KAER Sonstiges 1.) BGB 622 Abs. 2 Satz 2 Altersdiskriminierung bei Nichtberücksichtigung von Beschäftigungszeiten vor 25. Lebensjahr Nach deutschem Arbeitsrecht verlängern sich die vom Arbeitgeber einzuhaltenden Kündigungsfristen stufenweise mit zunehmender Dauer des Arbeitsverhältnisses. Vor der Vollendung des 25. Lebensjahrs des Arbeitnehmers liegende Beschäftigungszeiten werden bei der Berechnung jedoch nicht berücksichtigt, 622 Abs. 2 Satz 2 BGB. Der EuGH hält dies Vorschrift für rechtswidrig und hat das Verbot der Diskriminierung wegen des Alters und die Rolle der nationalen Gerichte bei seiner Anwendung bekräftigt. EUGH, Urteil vom 19.01.2010, Az: C-555/07 2.) Zur Zulässigkeit einer Veröffentlichung des Ergebnisses einer Qualitätsprüfung in Pflegeheimen im Internet

Zum Hintergrund: Seit einigen Wochen hat der MDK aufgrund gesetzlicher Ermächtigung mit der Durchführung unangemeldeter Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen begonnen (vgl. 114 ff. SGB XI). Die Ergebnisse der Prüfungen sollen durch die Landesverbände der Pflegekassen in Form sog. Transparenzberichte übersichtlich, vergleichbar und kostenfrei im Internet veröffentlicht werden. Bereits veröffentlichte Transparenzberichte können unter www.pflegelotse.de eingesehen werden. Das SG Münster hat entschieden, dass eine Pflegeeinrichtung die Veröffentlichung der Ergebnisse einer vom MDK durchgeführten unangemeldeten Qualitätsprüfung im Internet verhindern kann. Die Pflegeeinrichtung in Münster, deren Heim- und Pflegeleitung am Prüftag nicht anwesend war, hatte sich u.a. gegen die Bewertung des Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) mit der Gesamtnote "mangelhaft" im Qualitätsbereich "Pflege und medizinische Versorgung" gewandt. Das SG Münster hat im Rahmen eines Eilverfahrens auf den Antrag des Pflegeheimes die Veröffentlichung bis zur gerichtlichen Entscheidung im Hauptsacheverfahren untersagt. Nach Auffassung des Gerichts läßt eine Veröffentlichung der Note "mangelhaft" im Internet erhebliche Wettbewerbsnachteile, einen Rückgang der Belegungszahlen und damit einen wirtschaftlichen Schaden des Pflegeheimes befürchten. Hierdurch sei das Grundrecht der Berufsfreiheit des Heimträgers in unverhältnismäßiger Weise betroffen, so lange veröffentlichte Ergebnisse auf unsicherer Tatsachengrundlage beruhen. In Ermangelung valider Kriterien zur Bemessung der vom Gesetzgeber gewünschten Ergebnis- und Lebensqualität zielten die Prüfkriterien des MDK ganz überwiegend auf die Qualtität der erfolgten Dokumentation. Hierdurch entstehe ein nicht zu rechtfertigendes Bewertungssystem, das die Einrichtungen nötige, auf Kosten ihrer eigentlichen Aufgaben noch mehr in die Dokumentation zu investieren. Der Beschluss ist nicht rechtskräftig. SG Münster, Beschluss vom 18.01.2010, Az: S 6 P 202/09 ER 3. RVG-VV Nr. 3104 i. V. m. Vorbem. 3 Abs. 3

Keine Terminsgebühr bei bloßem Austausch von E-Mails Der Austausch von anwaltlichen E-Mails zur Vermeidung oder Erledigung des gerichtlichen Verfahrens löst keine Terminsgebühr aus. (Anders noch OLG Koblenz, AnwBl 2007, 633). BGH, Beschluss vom 21.10.2009, Az: IV ZB 27/09