Risikomanagement in Reha- Einrichtungen am Beispiel von MRSA
Biographie Abitur 1987 Zivildienst (20 Monate) 1989 Heilpraktiker (3 Jahre) 1991 Medizinstudium (Abbruch) 1994 Krankenpfleger (3 Jahre) 1997 Fachkrankenpfleger Anästhesie und Intensivmedizin (2 Jahre) 2005 Fachkrankenpfleger Hygiene und Infektionsprävention (2 Jahre) 2010 Claus Dümmer 2
Allgemeines Händehygiene Screening MRSA in Rehakliniken Entwurf eines Rahmenhygieneplans Risikoanalyse Claus Dümmer 3
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Allgemeines Händehygiene Screening MRSA in Rehakliniken Entwurf eines Rahmenhygieneplans Risikoanalyse Claus Dümmer 5
Ergebnis der Pub-med Recherche 2002: Pike et al (22) Frage: Ethische Aspekte Antwort: Rehabilitation und MRSA sind schwer vereinbar Claus Dümmer 6
Ergebnis der Pub-med Recherche 2003: Minary-Dohan et al (21) Frage: Welche Rolle spielt Screening, Isolierung und Sanierung Antwort: Screening idendifiziert mehr als 90% aller Kolonisierten Isolierung wird kritisch betrachtet Strategie einer sinnvollen Kombination aller drei Maßnahmen ist am effektivsten Claus Dümmer 7
Ergebnis der Pub-med Recherche 2006: Girou et al: (11) Frage: Assoziation zwischen Händehygiene und MRSA-Prävalenz in Rehakliniken (F) Antwort: starker Zusammenhang Claus Dümmer 8
Ergebnis der Pub-med Recherche 2007: Aizen et al: (3) Frage: RF bei Aufnahme (n= 337; 7,1 pos.) Antwort: Tracheostoma Red. AZ. NV AB (Chinolone) Sanierung wird kritisch gesehen Claus Dümmer 9
Ergebnis der Pub-med Recherche 2008: Woltering et al: (1) Frage: MRSA Prävalenz in medizinischen Einrichtungen Antwort: Krankenhaus: 3,4 Pflegeheim: 2,3 Rehaklinik: 1,2 Claus Dümmer 10
Ergebnis der Pub-med Recherche 2008: Eichhorn et al: (9) Frage: Beispiel onkologische Reha Zusammenfassung: Hygienmanagement KH versus Heim Claus Dümmer 11
Ergebnis der Pub-med Recherche 2010: Anguelov et al: (10) Frage: RF Bei Aufnahmen Während des Aufenthaltes Antwort: A: pflegebedürftig, unterernährt, katheterisiert und chronische Wunden Während: Korrelation mit Händehygiene Claus Dümmer 12
Ergebnis der Pub-med Recherche 2010: Rossini et al: (23) Frage: medizinisches Personal ist kolonisiert N= 4 (positiv) von 127 Claus Dümmer 13
Themenrelevante Literatur 1. KRINKO-Empfehlungen 2. Google-Recherche am 18.06.2011 MRSA, REHA, Rahmenhygieneplan (z.b. Daten aus Siegen-Wittgenstein 2010, MRE Netz-Rhein-Main) 3. Google-Recherche am 10.03.2012 MRSA Netzwerke in Niedersachsen 4. Publikation eines Teilnehmers der LARE- AG Reha (neurologische Frühreha) Claus Dümmer 14
Inhalte des vorliegenden Rahmenhygieneplans Identifikation von Risiko- Situationen/Bereichen für die Übertragung von mehrfachresistenten Bakterien Risikoanalyse für diese Situation Risikobewertung im Hinblick auf das jeweils verhältnismäßige Schutzziel Zuordnung risikoadaptierter Präventionsmaßnahmen als Ergänzung der Standardhygiene Claus Dümmer 15
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Beispiel: Physiotherapie Risikoanalyse Risikobewertung/ Schutzziel Maßnahmen Claus Dümmer 17
Risikoanalyse Zählerfaktoren: Mitpatienten weisen Risikofaktoren auf Mangelnde persönliche Hygiene Compliance ungenügend /Verwirrtheit Nennerfaktoren: Mitpatienten ohne Risikofaktoren Gute persönliche Hygiene Compliance gut Claus Dümmer 18
Risikobewertung Schutz vor Kolonisation Des Personals Der Risikopatienten Schutz vor Infektion Der Risikopatienten Anspruch auf Rehabilitation Bleibt unangetastet Claus Dümmer 19
Maßnahmen Oberflächen Günstige Gestaltung des Platzes/Desinfizierbarkeit Konsequente Abdeckung der Liegen Nach Rehabilitant -> Desinfektion der Kontaktflächen Alternativ: Terminierung des MRSA Patienten am Ende des Programms Claus Dümmer 20
Maßnahmen Haut zu Haut Kontakt -> Händedesinfektion Wäscheentsorgung In geeigneten Behältern entsorgen Anerkanntes Waschverfahren verwenden Persönliche Wäsche: Aufbereitung zuhause, 60 Grad und mehr Schutzkleidung Bedarfsgerecht Organisation Im Zimmer Claus Dümmer 21
Schutzziele Eine adäquate medizinisch/rehabilitative Behandlung Prävention von Infektionen Der Schutz vor persistierender MRE- Kolonisation Der Schutz vor transienter MRE-Kolonisation Der Schutz vor sozialer Deprivation / Stigmatisierung Personalschutz Claus Dümmer 22
Kriterien für die Einordnung einer Einrichtung in Risikokategorie ja nein Es werden Patienten mit Risikofaktoren für eine MRE-Infektion (z.b. Wunden, Devices, Immunsuppression) versorgt Es werden häufig invasive Eingriffe durchgeführt Es werden häufig Antibiotika eingesetzt Im Rahmen intensiver pflegerischer Versorgung finden häufig Hand/Körper- Kontakte mit dem versorgenden Personal statt. Claus Dümmer 23
Kriterien für die Einordnung eines mit MRE/MRSA besiedelten Patienten in eine Kategorie Risiko A MRE/MRSA besiedeltes Tracheostoma MRE/MRSA besiedelter Nasen/Rachenraum, bei gleichzeitigem pulmonalem Infekt Nicht sicher abgedeckte MRSA/MRE besiedelte Wunde MRSA/MRE im Urin bei Inkontinenz ja nein Unkooperativer Patient Claus Dümmer 24
Kriterien für die Einordnung eines mit MRE/MRSA besiedelten Patienten in eine Kategorie Risiko (geringes Risiko) sicher abgedeckte MRSA/MRE besiedelte Wunde MRSA/MRE im Urin bei Kontinenz Rollstuhlpflichtiger Patient ja nein Claus Dümmer 25
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Kölsches Grundgesetz Artikel 1: Et es wie et es. Artikel 2: Et kütt wie et kütt. Artikel 3: Et hätt noch emmer joot jejange. Artikel 4: Wat fott es, es fott. Artikel 5: Et bliev nix wie et wor. Artikel 6: Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. Artikel 7: Wat wells de maache? Artikel 8: Maach et joot, ävver nit zo off. Artikel 9: Wat soll dä Kwatsch/Käu? Artikel 10: Drinks de ejne met? Artikel 11: Do laachs de disch kapott. Claus Dümmer 31
Ergänzungen Falls Artikel 3 einmal nicht zutreffen sollte: Notstandsgesetz : Et hätt noch schlimmer kumme künne. ( Es hätte noch schlimmer kommen können. ) Wohlstandsgesetz : Mer muss och jünne könne! ( Man muss auch gönnen können. ) Sei weder neidisch noch missgünstig! Anti-Stress-Gesetz: Mer muss sisch och jet jünne könne! ( Man muss sich auch etwas gönnen können. ) Nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. Oder: Das Gebot zur Nächstenliebe bedeutet nicht, dass man den eigenen Körper und Geist lieblos behandeln soll. Claus Dümmer 32