Magden Dorf mit «Churzä Wäg» Praxisbeitrag Langsamverkehr Gemeindeseminar 2014 1
Inhaltsangabe Einführung Geschichte Langsamverkehr Schwachstellenanalyse Umsetzung Verbesserungen Förderung Nutzung Fusswegnetz Tempo 30 flächendeckend Zusammenfassung Praxisbeitrag Langsamverkehr Gemeindeseminar 2014 2
Einführung - Geschichte Energiestadt Magden wurde 1998 die 1. Energiestadt im Kanton Aargau. 2013 erfolgte die 5. Re- Zertifizierung mit 68 % der möglichen Punkte. Die Energie- und Umweltkommission ist seit 1998 sehr aktiv in allen 6 Bereichen der Energiestadt Zertifizierung; die Mobilität ist einer der Bereiche. Planung Seit den 1960-er Jahren werden bei allen Erschliessungen Fusswege oder «öffentliche Durchgangsrechte» geplant und umgesetzt. Gemeindeseminar 2014 3
Einführung - Geschichte Information Aktionen Die vorhandenen Fusswege waren zu wenig bekannt und waren teilweise nur schwer als öffentliche Wege zu erkennen. 2001 wurde die Aktion «churzi Wäg» gestartet: Eine Fusswegkarte wurde erstellt und verteilt. 2004, wurden im Rahmen des Jubiläums 1200 Jahr Magden, monatliche «Magdener Spaziergänge» durchgeführt. Ein Herbstmarkt mit Produkten aus dem Dorf und Informationen und Aktionen der EUK wird jährlich durchgeführt. Gemeindeseminar 2014 4
Langsamverkehr Schwachstellenanalyse Im Jahre 2008 wurde durch die EUK eine Schwachstellenanalyse der Fusswege initiiert. Zusammen mit einem spezialisierten Ingenieurbüro wurden sämtliche Fusswege kontrolliert. Am Herbstmarkt 2008 konnten die Besucher Problemstellen in einen Fusswegplan eintragen und beschrieben. Es wurden 18 Schwachstellen entdeckt. Gemeindeseminar 2014 5
Langsamverkehr Gemeindeseminar 2014 6
Langsamverkehr Resultate der Schwachstellenanalyse Die Kantonsstrassen sind wichtige Verbindungen. Teilweise fehlen Trottoirs. Im Rahmen der Sanierungsprojekte wurden / werden diese gebaut. Die Nutzbarkeit für bestimmte Personengruppen wie betagte und behinderte Menschen, Personen mit Kinderwagen kann verbessert werden: Geländer bei Treppen und «steilen» Rampen zu schmal für Kinderwagen und Rollstühle Kinderwagenrampen bei Treppen Rampen an Stelle von Treppenstufen Fehlende Beleuchtung Gemeindeseminar 2014 7
Langsamverkehr Massnahmen Verbesserungen Für 12 Schwachstellen wurden bauliche Massnahmen vorgeschlagen mit geschätzten Kosten von ca. CHF 240 000. Die Massnahmen wurden in den Jahren 2009 bis 2011 umgesetzt. Die wichtigsten Fusswege wurden beschildert und der Bevölkerung an zwei Spaziergängen vorgestellt. Der Fusswegplan wird regelmässig aktualisiert und ist im Online Schalter wie auch auf der Gemeindeverwaltung verfügbar. Gemeindeseminar 2014 8
Beschilderung Fusswege Langsamverkehr Fusswegplan Gemeindeseminar 2014 9
Langsamverkehr Fusswegplan 2011 Gemeindeseminar 2014 10
Problemstellen Vorher - Nachher Ersatz Treppenstufen durch Rampe Gesicherter Standplatz bei Aufgang Strasse Gemeindeseminar 2014 11
Problemstellen Vorher - Nachher Verbreitern durch Schneiden der Sträucher Ersatz «Hand Seil» durch Geländer Gemeindeseminar 2014 12
Problemstellen Vorher - Nachher Verbreitern durch Einbringen von Mergel Gemeindeseminar 2014 13
Ersatz Treppen durch Rampe Anbringen von Geländer Problemstellen Vorher - Nachher Gemeindeseminar 2014 14
Tempo 30 Vorgeschichte Im Jahre 2004 wurde Tempo 30 auf Gemeindestrassen in ca. 1/3 des Innerortsbereichs eingeführt. Die Nachkontrolle der Wirksamkeit der Geschwindigkeitsbegrenzung zeigte eine grosse Akzeptanz und deutlich reduzierte Geschwindigkeiten. Tempo 30 flächendeckend Ein Projektierungskredit für die Einführung Tempo 30 auf allen Gemeindestrassen wurde 2007 genehmigt. Ein spezialisiertes Ingenieurbüro hat das Konzept und das Verkehrsgutachten ausgearbeitet. Gemeindeseminar 2014 15
Tempo 30-Zonen Legende: neue Tempo 30-Zonen bestehende Tempo 30-Zone Gemeindeseminar 2014 16
Tempo 30 Verkehrsgutachten Geschwindigkeitsmessungen Ende März 2008 Kriterium Wohnzone Zubringer Gewerbezone V (50%) 27 31 km/h 38 km/h V (85%) 37 39 km/h 47 km/h max. Geschwindigkeit 49-55 km/h 66 km/h In der WZ fuhren schon 50% der Fz. mit Tempo 30 Auf der Strasse zur GW fuhren >> 50% der Fz. schneller als 30 km/h; fast 15 % schneller als 50 km/h Unfälle 2003 07: 14 Unfälle mit 8 Verletzten Gemeindeseminar 2014 17
Tempo 30 Warum Tempo 30? Bremsweg Gemeindeseminar 2014 18
Tempo 30 Gemeindeseminar 2014 19
Massnahmen zur Umsetzung Die gemessenen Geschwindigkeiten erlaubten eine Umsetzung mit sanften Massnahmen. Das waren vorwiegend die Signalisation der Torbereiche, Kreuzungsmarkierungen, einige Sperrflächen und in wenigen Strassen weisse Parkplätze. Kreditgenehmigung Vor der Gemeindeversammlung wurde eine Informationsveranstaltung durchgeführt und die Massnahmen detailliert aufgezeigt. die GV bewilligte den Kredit im 2008 mit grosser Mehrheit. Tempo 30 Umsetzung Gemeindeseminar 2014 20
Tempo 30 Umsetzung Torbereich - Signal mit Mast Gemeindeseminar 2014 21
Tempo 30 Umsetzung Markierung Kreuzungsbereich Gemeindeseminar 2014 22
Langsamverkehr Zusammenfassung Fusswegverbindungen sind in den Erschliessungsplanungen vorzusehen; nachträglich ist es viel schwieriger. Die Bedürfnisse aller Benutzer berücksichtigen, d.h. an Kinder und Behinderte denken. Dazu gehört heute auch vermehrt die Beleuchtung. Den Unterhalt der Fusswege und der Markierungen in der Tempo 30 Zone nicht vergessen. Tempo 30 macht aus einer Quartierstrasse eine sichere Fusswegverbindung. Gemeindeseminar 2014 23
Langsamverkehr Zusammenfassung Mit der schrittweisen Einführung von Tempo 30 konnten Erfahrungen gemachen werden, was sich sicher positiv auf die flächendeckende Einführung auf allen Gemeindestrassen auswirkte. Die Kommunikation ist sehr wichtig. Informationsveranstaltung und ein Mitwirkungsverfahren waren zeitaufwändig, aber erfolgreich für die Bewilligung und Umsetzung. Gemeindeseminar 2014 24