Sabine Braun Was einen guten Nachhaltigkeitsbericht ausmacht! Symposium Unternehmensberichte, Frankfurt (13. September 2007)
akzente im Profil Seit 1993 Fokussierung auf das Spannungsfeld Unternehmen und Gesellschaft, Angebot und Entwicklung entsprechender Kommunikationsund Beratungsdienstleistungen (Umwelt, Nachhaltigkeit, Werte, CSR) Heute führende Agentur im Bereich Non-Financial Reporting in Print und Internet, zusätzl. Geschäftsfelder Strategieberatung und Stakeholderdialog Netzwerk: Nachhaltigkeitsanalysten, Politik, Wissenschaft, Wirtschaftsprüfer, Verbände, Institutionen und NGOs Mitgliedschaften: Global Reporting Initiative, Transparency International, future e.v., Germanwatch e.v. Einzigartiges Leistungsspektrum im Bereich Reporting: Ausgeprägtes Experten-Know-how verknüpft mit journalistischer Herangehensweise, Gestaltungsexpertise und Produktionserfahrung
Unsere Referenzen
Auf den ersten Blick Lesbarkeit
und Gestaltung Vorher
Nachher
Bedeutung von Nachhaltigkeit/Verantwortung Wußten Sie, dass nur 11 Prozent der Bevölkerung noch Vertrauen in die deutschen Konzerne besitzen (Emnid-Umfrage 2006)? 43 der 100 weltweit angesehensten Unternehmen einen Bericht gemäß den Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI) veröffentlichen? europaweit mehr als 1 Billion Euro nach nachhaltigen Gesichtspunkten investiert sind (d.h. in Unternehmen, die nachhaltig bzw. verantwortlich wirtschaften)? 70 Prozent der von Pleon 2005 befragten Investoren / Analysten bei der Unternehmensbewertung Nachhaltigkeitsberichte als Informationsquelle nutzen?
Entwicklung des Nachhaltigkeitsreportings Wußten Sie, dass sich die Zahl der Nachhaltigkeitsberichte weltweit im Jahr 2006 gegenüber 2001 auf rund 2.300 verdoppelt hat? nur 35 Prozent von Deutschlands 150 größten Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen? 30 Prozent der Stakeholder eine Berichtspflicht für die großen Unternehmen begrüßen würde (Pleon 2005)? die Leser im Schnitt 15 bis 30 Minuten für einen Nachhaltigkeitsbericht aufwenden? die meisten sich einen Umfang von maximal 60 Seiten wünschen?
Zielgruppen des Nachhaltigkeitsreportings 1. Analysten und Investoren 2. Führungskräfte / Mitarbeiter 3. Non Governmental Organisations (NGO) 4. Partner, Kunden und Lieferanten 5. Medien und Verbände 6. Politik und Behörden 7. Eigentümer / Aktionäre
Informationsbedürfnisse der Zielgruppen
Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI) Ein guter Nachhaltigkeitsbericht soll Vision und Strategie darstellen, umfassende Angaben machen zu Organisationsprofil und Berichtsparametern (inkl. Stakeholderdialog > Themenauswahl), den Managementansatz darlegen für Ökonomie, Ökologie, Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Gesellschaft und Produktverantwortung, Leistungsindikatoren zu Ökonomie, Ökologie, Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Gesellschaft und Produktverantwortung bieten.
Auf den zweiten Blick Transparenz Transparenz wird immer dann gefordert, wenn Regulierung versagt oder nicht vorhanden ist. Ersatz für Reglementierung durch nationale Gesetze, bezieht Stakeholder quasi in Überwachung ein. Basis für die Legitimation des unternehmerischen Handelns (license to operate). Unternehmen müssen begründen, warum sie was und wie tun. Daraus folgt Berichterstattung an den Fragen der Gesellschaft orientiert, vollständig und möglichst auch bei non financial issues quantifiziert (Vergleichbarkeit). Darstellung von Daten und Schaubildern gilt deshalb als das zentrale Gestaltungsmerkmal eines gelungen Berichts (Pleon 2005).
Beispiel: Transparenter Produktlebensweg BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
Auf den zweiten Blick Glaubwürdigkeit Glaubwürdigkeit wird zugemessen, ist nicht direkt beeinflussbar. Transparenz trägt entscheidend dazu bei, außerdem: Belege von Dritten (Statements von NGOs, Zertifizierungen), Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer (59 Prozent der Stakeholder befürworten dies; Pleon 2005), Zentral: offenes Ansprechen von Schwachstellen, Darstellung nicht erreichter Ziele und Vermeidung von Euphemismen, Gestaltung: passend zum Corporate Design, aber kein Hochglanz, Bildwelten an der Realität orientiert, keine Modells, FSC- oder Recyclingpapier.
Beispiel: Glaubwürdige Bildwelt RWE Unsere Verantwortung. Bericht 2005
Auf den zweiten Blick Wesentlichkeit Seit Veröffentlichung der neuen GRI-Guidelines (G3, Oktober 2006) ist Materiality (Wesentlichkeit) in aller Munde. Was heißt dies: Längst Kriterium der Wirtschaftsprüfer und explizit Bestandteil einer DIN-Norm für Umweltberichte. Auf Schwerpunkte und zentrale Einflussmöglichkeiten konzentrieren, nicht in Nebensächlichkeiten verzetteln. Setzt klare Bewertung der zentralen Handlungsfelder durch das Unternehmen voraus. Paradigmenwechsel: Inside (Status, Leistungsschau) > Outlook (Strategie, gesellschaftliche Anforderungen).
Beispiel: Auswahl wesentlicher Themen
Der Blick über den Tellerrand Frankreich: Berichtspflicht (2003) führte zu ambitionierter Nachhaltigkeitsberichterstattung, manchmal auch in den Geschäftsbericht integriert. Großbritannien: Vorreiter, gefördert durch eine sehr Community - und Stakeholder -orientierte Sichtweise, die ihre Wurzeln in der sozialen Destabilisierung der Thatcher-Ära hat. Italien/Spanien: Große Unternehmen befolgen die vorgegebenen Regeln (GRI etc.) gründlich, Printberichte von 200 Seiten sind keine Seltenheit. Andere: In Südafrika Voraussetzung für Börsennotierung; in Südamerika hohe Aufmerksamkeit seitens der Unternehmen; in Japan bereits viele gute Umweltberichte, nun Nachhaltigkeit.
Fazit: Ein guter Nachhaltigkeitsbericht ist eine Visitenkarte für das Management des Unternehmens (Zukunftsorientierung und Verantwortung). Grundlage für die Bewertung in Rankings und Ratings (z.b. Accountability/Fortune, SustainAbility/UNEP, future/iöw/rat für Nachhaltigkeit, Manager Magazin, SAM, oekom research etc. ). Basis für den Dialog mit den Stakeholdern. Zentraler Treiber des Nachhaltigkeitsmanagements und inzwischen auch bei manchen Hauptversammlungen unverzichtbar.
Ausblick: Non-Financial als Normalität Der Druck auf die Unternehmen bezügl. Verbindlichkeit steigt. GRI etabliert sich als Standard der Berichterstattung und integriert OECD, UN Global Compact, UN Millenium Goals etc. Vorerst wohl keine Eingliederung in den Geschäftsbericht. Supply Chain rückt in den Fokus (Prinzipien, Monitoring). EDV-basierte Erfassung nicht-finanzieller Indikatoren konzernweit gewinnt an Bedeutung. Intensives Internetreporting, eigenständig und ergänzend zum Printbericht, nimmt zu. Gefragt ist die Orientierung am Kerngeschäft (vom Allgemeinen zum Spezifischen) > Risiken und Chancen des Unternehmens.
Auch ein Nachhaltigkeitsbericht soll bewegen!