Thema. Thema Nr. 17. Beschaffungslogistik, Definition und Abgrenzung



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Transkript:

Thema Beschaffungslogistik, Corporate Management Definition Präsentation und Abgrenzung Thema Nr. 17 Beschaffungslogistik, Definition und Abgrenzung 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 1

Agenda Agenda Allgemeiner Teil Definition Konsequenz der allgemeinen Definition Einordnung innerhalb der Logistik Aufgaben der Beschaffungslogistik Beschaffungszyklus / Die 6 R der Beschaffung Allgemeine Ziele der Beschaffungslogistik Konzepte bis zur produktionssynchronen Beschaffung Kriterien für die Entwicklung einer Beschaffungsstrategie Klassifizierung der Beschaffungsartikel Analyse des Beschaffungsmarktes Aspekte einer strategischen Positionierung 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 2

Definition Umfassende Definition nach G. Sommerer Die Beschaffungslogistik umfasst die komplexe Planung, Steuerung und physische Behandlung des Material- und Kaufteilflusses von den Lieferanten bis zur Bereitstellung für die Produktion einschließlich des dazu erforderlichen Informationsflusses zur zielgerechten Versorgung der Produktion. 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 3

Definition Allgemeine Definition nach H. Ehrmann Beschaffungslogistik: Planung und Durchführung von Maßnahmen, die zur optimalen Gestaltung der Beschaffung ab den Beschaffungsmärkten bis in die Lager bzw. in die Produktion erforderlich sind. 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 4

Konsequenz Konsequenz der allgemeinen Definition Der Begriff der Beschaffungslogistik als Teil der Beschaffung und der Logistik bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre den Prozess des Wareneinkaufs bis zum Transport des Materials zum Eingangslager oder zur Produktion. Sie verbindet damit die Distributionslogistik der Lieferanten und die Produktionslogistik eines Unternehmens. 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 5

Einordnung Einordnung innerhalb der Logistik Logistik Produktionslogistik Beschaffungslogistik Absatzlogistik Lieferanten Eingangs lager Produktion + Zwischenlager Ausgangs lager Kunden Entsorgungslogistik 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 6

Aufgaben Aufgaben der Beschaffungslogistik Beschaffungsmanagement Beschaffungslogistik (im weitesten Sinn) Einkauf / Beschaffung Beschaffungslogistik (im engeren Sinn) Funktionsumfang: Beschaffungsmarktforschung Lieferantenauswahl Beschaffungsanbahnung und -abschluss; Preisverhandlungen Preis- und Wertanalyse Beschaffungsverwaltung Funktionsumfang: Bedarfsermittlung, Disposition Warenannahme und -prüfung Lagerhaltung und -verwaltung Planung, Steuerung und Kontrolle des Materialund Informationsflusses 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 7

Beschaffungszyklus Beschaffungszyklus / Die 6 R der Beschaffung 4. Bestellabwicklung 5. Bestellüberwachung 6. Wareneingang, Bestandsführung 2. Angebotseinholung 1. Bedarfsermittlung 3. Lieferantenauswahl Die 6 R der Beschaffung: Richtige Art und Qualität Richtige wirtschaftliche Menge Richtiger Lieferant Richtiger Zeitpunkt Richtiger Ort Richtiger Preis 7. Rechnungsprüfung 8. Zahlungsabwicklung 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 8

Ziele Allgemeine Ziele der Beschaffungslogistik Früher: Operative Versorgungsfunktion Abgeleitet aus Absatz- und Produktionsplänen Heute: Strategische Aufgaben Leistungen gegenüber Kosten Maximierung (sofern beeinflussbar) Leistungsverbesserung / Qualitätssteigerung Kostenreduktion Autonomieerhalt 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 9

Konzepte Konzepte bis zur produktionssynchroner Beschaffung Lieferant Spediteur Abnehmer 1. Konventionell F/P L EP L F 2. Direktabruf (Lieferabruf, Feinabruf) F/P L Stichpunkte: Rahmenvereinbarung / Rahmenaufträge F 3. Gemeinsame Bestandssteuerung F/P L Stichpunkte: Logistik-Center / Industrieparks / Outsourcing / Speditionslager F 4. Werksansiedlung in Abnehmernähe F/P Stichpunkte: Just-In-Time Belieferung / Just-In-Sequence Belieferung F F = Fertigung / P = Prüfung / L = Lager / EP = Eingangsprüfung 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 10

produktionssynchrone Beschaffung Vor- und Nachteile der produktionssynchronen Beschaffung Vorteile Niedrige Kapitalbindungskosten Geringe Lagerkosten (Flächen, Lagerverwaltung, Handling) Hohe Kundenorientierung / Flexibilität Dauerhafte Lieferantenbeziehungen Nachteile Hohe Lieferfrequenz zeitkritische Verzahnung hohe Störanfälligkeit unter Umständen: Verzicht auf Bündelung beim Transport 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 11

Beschaffungsstrategie Kriterien für die Entwicklung einer Beschaffungsstrategie Klassifizierung der Beschaffungsartikel Material-Portfolio Bereitstellungsprinzipien Analyse des Beschaffungsmarktes Sourcing Strategie Beurteilung von Lieferanten- und Nachfragemacht Aspekte einer strategischen Positionierung strategische Stoßrichtungen Beantwortung strategischer Grundsatzfragen 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 12

Material-Portfolio hoch Klassifizierung der Beschaffungsartikel Material-Portfolio Ergebnis- Relevanz Hebelprodukte Unkritische Artikel Strategische Artikel Engpassartikel gering Beschaffungsrisiko hoch 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 13

Bereitstellungsprinzipien Klassifizierung der Beschaffungsartikel Bereitstellungsprinzipien Strategische Artikel (mit hoher Ergebnis-Relevanz und hohem Beschaffungsrisiko) Engpassartikel (mit niedriger Ergebnis- Relevanz und hohem Beschaffungsrisiko) Hebelprodukte (mit hoher Ergebnis- Relevanz und niedrigem Beschaffungsrisiko) Unkritische Artikel (mit niedriger Ergebnis- Relevanz und niedrigem Beschaffungsrisiko) enge Beobachtung und genaue Prognosen, Marktforschung, langfristige Lieferantenbeziehungen, evtl. weitergehende Entscheidungen: Eigenfertigung Zukauf von Produktionskapazität zusätzlich weitere Lieferanten bzw. verstärkte Lieferantenkontrolle, Bestandssicherheit, Ausweichpläne gezielte Preis- und Verhandlungsstrategien, Lieferantenauswahl, Produktsubstitution, Auftragsmengenoptimierung Vorratshaltung, Bestandsoptimierung, Produktstandardisierung, Überwachung und Optimierung der Auftragsmenge 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 14

Sourcing - Strategie nach örtlicher Herkunft Sourcing - Strategie Global Sourcing weltweit beste Quelle (Hochtechnologie); günstige Preise und breites Sortiment, aber Risiken bezüglich Währung, Politik und Transaktionen Domestic Sourcing Local Sourcing nach Art der Konkurrenz innerhalb des Landes oder der Wirtschaftszone eingespielte Kontakte, aber Verzicht auf die weltbesten Lieferanten intensive persönliche Kontakte, große Transportmengen Versorgungssicherheit, geringe Logistikrisiken, aber geringer Preisdruck Multiple Sourcing Single Sourcing Dual Sourcing Sole Sourcing möglichst viele Quellen, Risikostreuung und Preiswettbewerb nur eine Quelle, kurze Durchlaufzeit, niedrige Transaktionskosten, aber Risiko der Abhängigkeit zwei Bezugsquellen mit Risikoaufteilung Alleinlieferant, der keine weiteren Kunden hat 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 15

Beurteilung: Lieferant Nachfrage Beurteilung: Lieferantenmacht Nachfragemacht 1 2 Macht-Position des Lieferanten Marktgröße im Verhältnis zur Lieferantenkapazität Marktwachstum im Verhältnis zur Kapazitätsausweitung Macht-Position des Nachfragemarktes Einkaufsmenge im Verhältnis zur Kapazität der wichtigsten Produktionseinheiten Nachfragewachstum im Verhältnis zur Kapazitätsausweitung 3 Kapazitätsauslastung / Engpassrisiken Kapazitätsauslastung der wichtigsten Produktionseinheiten 4 Wettbewerbssituation Marktanteil im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern 5 Return of Investment Ergebnisbeitrag der wichtigsten Fertigprodukte 6 Kosten- und Preisstruktur Kosten- und Preisstruktur 7 Gewinnschwelle Kosten bei Lieferausfall 8 9 Besonderheit des Produkts und technologische Stabilität Eintrittsbarrieren (wegen des erforderlichen Kapitals oder Know-hows) 10 Logistische Situation Logistik Möglichkeiten zur Eigenfertigung bzw. Integrationstiefe Eintrittskosten für neue Bezugsquellen im Verhältnis zu den Kosten einer Eigenfertigung 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 16

Strategische Stoßrichtungen Abschöpfen Strategische Stoßrichtungen Auftreten auf dem Markt mit sehr hoher Gewinnorientierung bei Artikeln, bei denen das nachfragende Unternehmen über eine starke Marktstellung verfügt, während gleichzeitig die Stärke des Lieferanten als mittel oder niedrig einzuschätzen ist. Aufgrund des geringen Lieferrisikos kann das Unternehmen hier seine Chance nutzen. durch Preisdruck und günstige Vertragsbedingungen einen positiven Ergebnisbeitrag auszuhandeln. Ein rücksichtsloses Ausnutzen dieses Vorteils kann allerdings zur Gefährdung der langfristigen Beziehungen zu dem Lieferanten führen. Abwägen Strategie der Mitte bietet sich bei Beschaffungsgütern ohne größere sichtbare Risiken und ohne größeren Nutzen an. Andererseits birgt eine übertrieben aggressive Vorgehensweise die Gefahr einer gestörten Lieferantenbeziehung, wenn hier nicht eine entsprechende Umsicht gewahrt wird. Diversifizieren Alternativen suchen bei den Beschaffungsmaterialien oder Lieferanten ist dann erforderlich, wenn das nachfragende Unternehmen lediglich eine untergeordnete Rolle auf dem Beschaffungsmarkt spielt, die Lieferanten aber über eine hohe Macht verfügen. Konkret kann dies bedeuten, dass die Marktforschungsaufwendungen erhöht werden müssen oder sogar eine Eigenproduktion in Erwägung zu ziehen ist. 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 17

strategische Grundsatzfragen Beantwortung strategischer Grundsatzfragen Abschöpfen Abwägen Diversifizieren Menge Verteilen Beibehalten oder vorsichtig verändern Zentralisieren Preis Reduzierungen erzwingen Opportunistisch verhandeln Thema nicht zu sehr betonen Vertragliche Absicherung Auf den Spotmärkten kaufen Gleichermaßen Spotmarktkäufe wie Vertragskäufe Bedarf über Verträge sichern Neue Lieferanten In Kontakt bleiben Ausgewählte Lieferanten Intensiv danach suchen Bestände Niedrig halten Bestände als Puffer einsetzen Bestandspolster aufbauen Eigenfertigung Verringern bzw. überhaupt nicht anfangen Selektiv entscheiden Verstärken bzw. neu anfangen Substitution In Kontakt bleiben Guten Gelegenheiten nachgehen Aktiv danach suchen Wertanalyse Lieferanten dazu zwingen Auf selektiver Basis durchfahren Ein eigenes Programm starten führen Logistik Kosten minimieren Selektiv optimieren Ausreichende Bestände aufbauen 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 18

Literatur verwendete Literatur Dr. Christof Schulte: Logistik Wege der Optimierung der Supply Chain ; 5., überarbeitetet und erweiterte Auflag 2009; Verlag Franz Vahlen; ISBN 978-3-8006-3516-0 / www.vahlen.de Prof. Dr. Harald Ehrmann: Logistik ; 5., ergänzte Auflag 2011; Kiehl; Kiehl ist eine Marke des NWB Verlags GmbH & Co. KG Herne 2001 ISBN 978-3-470-53445-9 / www.kiehl.de Prof. Dr.-Ing. Bernd Ebel: Produktionswirtschaft ; 9., vollständig überarbeitet Auflage 2009; Kiehl; Kiehl ist eine Marke des NWB Verlags GmbH & Co. KG Herne 2001 ISBN 978-3-470-70449-4 / www.kiehl.de 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 19

Ende Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 03.12.2011 Anita Girtner, Lorenz Vultejus 20