Beispiel eines Kostenplans einer Vertriebskostenstelle



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Transkript:

Kostenplanung Planung der Gemeinkosten Beispiel eines Kostenplans einer Vertriebskostenstelle Schweitzer / Küpper: S.423 Beispiel: Verrechnungssatzplanung einer Vertriebskostenstelle Homogene Kostenverursachung (eine Bezugsgröße); indirekte Bezugsgröße: HK Kostenanteile in % Kosten laut Planung Inlandverkäufe Auslandverkäufe Bezeichnung Verteilungs- Inland Ausland Gesamt Variabel 1 2 1 2 grundlage 1 2 1 2 Ges. Prop. Ges. Prop. Ges. Prop. Ges. Prop. Vertriebsleitung (67.070) (28.500) Personalkosten Funktionsanalyse 10 30 27 33 32.480 11.830 3.248 1.183 9.744 3.549 8.770 3.194 10.718 3.904 Debitorenkosten Plan-Umsatz 26 35 17 22 13.020 9.878 3.385 2.568 4.557 3.457 2.213 1.679 2.864 2.173 Versch. GK Funktionsanalyse 19 31 22 28 9305 9.305 5092 5.092 1768 1.768 967 2885 2.885 1579 1.579 2047 2.047 1120 1.120 2605 2.605 1.426 Sonst. Kosten wie Personalkosten 10 30 27 33 12.265 1.700 1.227 170 3.680 510 3.312 459 4.047 561 Werbung (19.065) (3.900) Personal- u. Bürokosten Funktionsanalyse 15 31 22 32 11.465 100 1.720 15 3.554 31 2.522 22 3.669 32 Werbemittel- kosten Werbeplanung 20 34 14 32 7600 7.600 3800 3.800 1520 1.520 760 2584 2.584 1292 1.292 1064 1.064 532 2432 2.432 1.216 Fertigwarenlager u. Versand (45.691) (27.595) Personalkosten Funktionsanalyse 17 27 19 37 25.932 17.019 4.408 2.893 7.002 4.595 4.927 3.234 9.595 6.297 Wertabh. Be- standskosten t Bestandsplanung 16 32 24 28 7811 7.811 6668 6.668 1250 1.250 1.067 2500 2.500 2134 2.134 1875 1.875 1600 1.600 2187 2.187 1.867 Raumkosten Bestandsplanung ME 18 35 16 31 4.869-876 - 1.704-779 - 1.509 - Sonst. Kosten wie Personalkosten 17 27 19 37 7.079 3.908 1.203 664 1.911 1.055 1.345 743 2.619 1.446 Summe Vertriebsgemeinkosten 131.816 59.995 20.605 10.288 40.120 18.202 28.854 12.583 42.247 18.922 Plan-Herstellkosten in 100 13.700 11.152 2.305 1.919 3.174 2.525 1.184 984 2.005 1.608 Plan-Verrechnungssätze (9,62%) (5,38%) 8,94% 5,36% 12,64% 7,21% 24,37% 12,79% 21,07% 11,77% 34 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Die Planung der Gemeinkosten bezieht sich auf die Kosten für Personal Hilfs- und Betriebsstoffe Werkzeuge Abschreibungen Reparaturen und Instandhaltungen Zinsen u.ä. Planung von Personalkosten Bezugsgröße: Vorgabestunden Fertigungslöhne in Grenzplankostenrechnung wie variable Gemeinkosten behandelt 35 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Schweitzer / Küpper: S. 429 431 Planung der kalkulatorischen Abschreibungen Planung der kalkulatorischen Abschreibungen zählt zu den theoretisch schwierigsten Aufgaben der Kostenrechnung Näherungsweise Auflösung in fixe und variable Anteile mit dem Verfahren von Bain Fixer Anteil: zeitabhängige Abschreibung Variabler Anteil: Nutzungsabhängige Abschreibung Ausgangspunkt: Kritische Beschäftigung, bei der Zeit- und Gebrauchsverschleiß hl zu der selben Nutzungsdauer führen. 36 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Näherungsverfahren nach Bain Exemplarisches Beispiel zum Näherungsverfahren nach Bain Exemplarischer LKW mit Anschaffungskosten: A = 120.000,- 000 Gesamtleistung bei Gebrauchsverschleiß: Nutzungsdauer bei Zeitverschleiß: Planbeschäftigung: Nutzungsdauer bei reinem Gebrauchsverschleiß: 180.000 km T Z = 10 Jahre x p = 2500 km/monat T V = 6 Jahre Kritische Beschäftigung: x c 180.000 km = = 1.500 10Jahre 12Monate Monat 37 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Näherungsverfahren nach Bain Exemplarisches Beispiel zum Näherungsverfahren nach Bain Unter x c = 1.500 sind die Abschreibungen fix Über x c = 1.500 sind die Abschreibungen proportional anzusetzen Sollkosten der kalkulatorischen Abschreibung je Monat: A A A x D = 12 + i Z V 12 T T T Z 12 T x Z TV p für d. h. x x p c D = T A 12 Z Z < V xp < xc T T für d. h. 38 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Näherungsverfahren nach Bain Abschreibung für Istbeschäftigung = 2.500 = Planbeschäftigung A A A x i 120.000 120.000 120.000 D = + = + 1 T 12 12 12 10 12 6 12 10 12 Z TV TZ x p D = 1.000 + 667 = 1.667 Abschreibung für Istbeschäftigung = 1.500 < Planbeschäftigung 1.500 D = 1.000 + 667 = 1.400 2.500 Abschreibung für Istbeschäftigung g = 4.500 > Planbeschäftigung g 4.500 D = 1.000 + 667 = 3.000 2.500 39 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Näherungsverfahren nach Bain Graphische Illustration: Sollkostenverlauf kalkulatorischer Abschreibungen beim Näherungsverfahren nach Bain D t C D A B 0 x c x p x Eigentlicher Kostenverlauf: Strecke ABC Unterstellte Näherung: Strecke AD 40 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Planung von Zinskosten Schweitzer / Küpper: S. 430 f. Anlagevermögen Restwert- bzw. Durchschnittsverzinsung Umlaufvermögen Bestimmung der Plankosten je Monat differenziert nach Kostenstellen Schätzung der Lagerdauern in Monaten Bestimmung des durchschnittlichen Planbestandes 41 Gunther Friedl WS 10/11

Kostenplanung Planung ausgewählter Gemeinkostenarten Planung von Zinskosten Beispiel Kostenstelle Plankosten Plan- Planbzw Kalk. Zinsen ( / Monat). Plan- lager- Bestand Gesamt Propor- Fix umsatz dauer tional Nr. Bezeichnung ( / Monat) (Monate) ( ) 302 Papierlager 650.000 1,5 975.000 8.125 7.313 812 303 Farbstoff- und Chemikalienlager 150.000 3,8 570.000 4.750 2.850 1.900 304 Druckw alzenlager 35.000 24,0 840.000 7.000-7.000 305 Hilfs- u. Betriebsstofflager 24.000 4,0 96.000 800 400 400 306 Ersatzteillager 13.000 12,0 156.000 1.300 390 910 500 Betriebsleitung Drucksaal 1.240.000 0,3 372.000 3.100 2.945 155 (Halbfabrikate) 600 Betriebsleitung Rollsaal 1.350.000 0,1 135.000 1.125 1.069 56 (Halbfabrikate) 900 Vertrieb (Debitoren) 2.800.000 1,0 2.800.000 23.333 17.500 5.833 908 Fertigw arenlager 1.350.000 1,8 2.430.000 20.249 16.199 4.050 Summe 8.374.000 69.782 48.666 21.116 42 Gunther Friedl WS 10/11

Struktur Kapitel 2 2.1 Kostenplanung 2.2 Kostenkontrolle itel 2 Kap 2.2.1 Grundlagen 2.2.2 2.3 Planung und Kontrolle von Erlösen 2.4 Periodenerfolgsrechnung in der GPKR 2.5 Beurteilung der GPKR und Deckungsbeitragsrechnung 43 Gunther Friedl WS 10/11

Grundlagen Grundlagen der Kostenkontrolle Schweitzer / Küpper: S. 675-677 Grundsätze der Kontrolle Frühzeitigkeit Kontrollperiode kürzer als Planperiode (i.d.r. Monat) Differenzierung nach Kostenarten Identität von Planungs- und Kontrollbereich Formen der Kontrolle Geschlossener Soll-Ist-Vergleich ItV l Partieller Soll-Ist-Vergleich 44 Gunther Friedl WS 10/11

Grundlagen der Schweitzer / Küpper: S. 677-681 Im Rahmen der will man erfahren, welche Kosten bzw. Kosteneinflussgrößen anders als geplant ausgeprägt sind und in welchem Umfang einzelne Änderungen Kostenabweichungen hervorgerufen haben Wichtigste Abweichungsarten Preisabweichungen Mengenabweichung Beschäftigungsabweichungen Verbrauchsabweichungen Intensitätsabweichungen Effizienzabweichungeni i 45 Gunther Friedl WS 10/11

Grundlagen der Kennzeichnung der Abweichungsarten der Kostenrechnung Normgröß e Prüfgröße Prozess Plan ung sursa che Erfa ssung sursa che Au sfü hrun gsur sache Prog nose - Zufälliger Zu fä ll ige r mode ll Erfassungs- Ausführu ng s- fehl er fe hl er Ra ndbe din gun gen Prog nose - pro zeß Kon tro ll ierb are r Erfassungsfehl er Kontrol li erb arer Ausführungs- fe hl er Meng en- Preis- ab wei chun gen abw eich ung en Be schäftigu ng s- Sp ezi ell e Verbrauchsabw eich ung en Abwe ichu nge n a bwei chu nge n 46 Gunther Friedl WS 10/11

Abweichungsarten bei mehrvariabligen Kostenfunktionen Schweitzer / Küpper: S. 685-691 Zur Kennzeichnung der Abweichungsarten dienen die folgenden Bezeichnungen: Geplante Größen Realisierte Größen Einsatzgüterpreise Planpreise: q p Istpreise: q i Verbrauchsmengen Planverbrauchsmengen: r p Istverbrauchsmengen: r i Ausbringungsmengen Planausbringungsmengen: x p Istausbringungsmengen: x i Δ K = K K = q r q r i p i i p p ( qi qp) rp qp ( ri rp) ( qi qp) ( ri rp) = + + 14243 14243 14243 14243 Δq Δr Δq Δr = Δq rp + qp Δ Δr + Δ q Δ r 123 123 123 Preisabweichung Mengenabweichung 1. Grades 1. Grades Abweichung 2. Grades Hinweis: Rechnung der Preisabweichung kann auch auf Basis ri erfolgen: ( q q ) r = Δq r p i i i 47 Gunther Friedl WS 10/11

Abweichungsarten bei mehrvariabligen Kostenfunktionen Kernproblem bei der Auflösung der Gesamtabweichung Abweichungen 1. und 2. Grades q q p Preisabweichung 1. Grades Abweichung q i Δ q r p Plankosten 2G 2. Grades Δ q Δ r Mengenab- weichung 1. Grades q p Δ r r 0 r r p i Wem wird die Abweichung 2. bzw. höheren Grades zugeordnet? 48 Gunther Friedl WS 10/11

Abweichungsarten bei mehrvariabligen Kostenfunktionen Kennzeichnung unterschiedlicher Abweichungsgrade Gesamtabweichung (Differenz von Istkosten und verrechneten Plankosten) Abweichungen 1. Grades (Primärabweichungen) Abweichungen, für die ein einzelner Kostenfaktor verantwortlich ist (z.b. Verbrauchsmenge oder Preis) Abweichungen 2. Grades (Sekundärabweichungen) Abweichungen, für die zwei Kostenfaktoren Ursache sind (z.b. Produkt aus Mengen- und Preisabweichung) und die daher keinem Bestimmungsfaktor zugerechnet werden können. 49 Gunther Friedl WS 10/11

Vergleich ausgewählter Verfahren der Zur Kostensteuerung und -kontrolle wird eine Ermittlung von Teilabweichungen auch bei gemeinsam wirksamen Kosteneinflussgrößen als notwendig angesehen Dazu stehen mehrere Verfahren der zur Verfügung; von Interesse sind v.a. die alternative, kumulative und differenziert kumulative Methode - methoden Mehrfache Erfassung der Abweichung höheren Grades einmalige Erfassung der Abweichung höheren Grades Separater Ausweis der Abweichung ec höheren e Grades Reihenfolgeabhängige Zuordnung der Abweichung ec höheren e Grades in den Teilabweichungen Anteilige Zuordnung der Abweichung höheren Grades in den Teilabweichungen alternative Methode Erweitert differenziert kumulative Methode differenziert kumulative Methode kumulative symmetrische Methode Methode 50 Gunther Friedl WS 10/11

Vergleich ausgewählter Verfahren der Neben der ausgesuchten Analysemethode kommt es darauf an, welche Vergleichsform und welche Bezugsbasis der Berechnung zu Grunde gelegt wird Als Vergleichsformen kommen der Soll-Ist- und der Ist-Soll-Vergleich in Betracht Bezugsbasen können entsprechend entweder Ist- oder Sollkosten sein Komparative Analyse bei einem Ist-Soll-Vergleich auf Soll-Bezugsbasis Weiter sei angenommen, die mehrvariablige Kostenfunktion K habe die Gestalt von K = f(q, t, d). Als relevante Kosteneinflussgrößen von Bedeutung sind demzufolge: q = Beschaffungspreis t = Fertigungszeit it d = Intensität 51 Gunther Friedl WS 10/11

Alternative K1 = f(q i, t p, d p ) -f(q p, t p, d p ) K2 = f(q p, t i, d p ) - f(q p, t p, d p ) K3 = f(q p, t p, d i ) - f(q p, t p, d p ) Summe der Einzelabweichungen entspricht nicht der Gesamtabweichung Beispiel: K = f( q, r) = q r Ist-Soll Vergleich auf Ist-Bezugsbasis r p = 5.000; r i = 6.000; q p = 2; q i = 220 2,20 Δ = = 2,20 6.000 2,00 6.000 = 1.200 Pr eis K qi ri qp ri Menge Δ K = q r q r = 2,20 6.000 2,20 5.000 = 2.200 i i i P Gesamt Δ K = q r q r = 2,20 6.000 2,00 5.000 = 3.200 < 3.400 i i p P 52 Gunther Friedl WS 10/11

Kumulative K1 = f(q i, t p, d p ) -f(q p, t p, d p ) K2 = f(q p, t i, d p ) - f(q p, t p, d p ) K3 = f(q p, t p, d i ) - f(q p, t p, d p ) Sukzessives Vorgehen Summe der Einzelabweichungen gleich Gesamtabweichung Reihenfolge maßgebend für die Höhe der Einzelabweichungen Beispiel: i K = f ( qr, ) = q r ItS Ist-Soll Vergleich auf Ist-Bezugsbasis r p = 5.000; r i = 6.000; q p = 2; q i = 2,20 Δ = = 2,20 6.000 2,00 6.000 = 1.200 Pr eis K qi ri qp ri Menge Δ K = q r q r = 2,00 6.000 2,00 5.000 = 2.000 p i p p 53 Gunther Friedl WS 10/11

Differenziert kumulative Ergänzung der alternativen um die explizit ausgewiesenen Abweichungen 2. bzw. höheren Grades Beispiel: K = f( q, r) = q r Ist-Soll Vergleich auf Soll-Bezugsbasis r p = 5.000; r i = 6.000; q p = 2; q i = 2,20 Δ = = Δ = 2,20 5.000 2,00 5.000 = 1.000 Pr eis K qi r p q p r p q r p Menge Δ K = q r q r = q Δ r = 2,00 6.000 2,00 5.000 = 2.000 p i p p p Menge,Pr eis Δ K = Δq Δ r = = 0,2 1000 200 54 Gunther Friedl WS 10/11

Graphische Veranschaulichung der (Vollkostenrechnung) Schweitzer / Küpper: S. 679 Istkosten/ Plankosten 6.500 6.000 5.000 Istkosten der Istbeschäftigung 6.500 Sollkosten der Istbeschäftigung 5.000 Verbrauchsabweichung 1.500 Sollkosten der Kostenstelle K=2000 + 40x Plankosten bei Planbeschäftigung 6.000 4.500 Budgetbezogene Plan/Ist- Abweichung 1.000 2.000 Fixkosten Beschäftigungsabweichung i h 500 = Leerkosten der Istbeschäftigung Verrechnete Plankosten (in der Vollkostenrechnung) Verrechnete Plankosten bei Istbeschäftigung 4.500 Istbeschäftigung 75 Planbeschäftigung 100 Beschäftigung x 55 Gunther Friedl WS 10/11

Interpretation der Ergebnisse Budgetbezogene Plan/Ist-Abweichung Die Budgetbezogene Plan/Ist-Abweichung gibt an, in wieweit sich die Sollkosten bei Istbeschäftigung von den Plankosten (entsprechen den Sollkosten bei Planbeschäftigung) unterscheiden, wenn die Istbeschäftigung von der Planbeschäftigung abweicht Diese Kostendifferenz ist eine Beschäftigungsabweichung der Sollkosten Verbrauchsabweichung Die Verbrauchsabweichung b h gibt an, in wieweit i die Istkosten von den Sollkosten bei einer anderen als der Planbeschäftigung abweichen Beschäftigungsabweichung Die Beschäftigungsabweichung entspricht den bei Unterbeschäftigung zu wenig bzw. den bei Überbeschäftigung g zu viel kalkulierten fixen Kosten in der Vollkostenrechnung 56 Gunther Friedl WS 10/11

in der Grenzplankostenrechnung Verzicht auf die Proportionalisierung der Fixkosten in der Grenzplankostenrechnung führt dazu, dass auch im Rahmen der Kostenkontrolle die Fixkosten unberücksichtigt bleiben (Fixkosten werden en bloc betrachtet) Bei der tritt (im Unterschied zur flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis) keine Beschäftigungsabweichung auf Es ergibt sich lediglich eine Verbrauchsabweichung als Differenz zwischen den Istkosten und den Sollkosten 57 Gunther Friedl WS 10/11

Erweiterung der Schweitzer / Küpper: S. 681-683 Analyse lässt sich vertieft vornehmen, wenn die Abhängigkeit der Ausbringungsmenge x von seinen Determinanten näher betrachtet wird. Beispiel: x = d t d = Intensität t = Fertigungszeit d s = 0,5 t p = 200 Std. bei x p = 100 x i = 75 t s = 150 t i = 175 Damit lassen sich weitere Abweichungsarten gezielt analysieren; geht man z.b. davon aus, dass die Kosten K allein eine Funktion von t sind, lässt sich eine Effizienzabweichung errechnen 58 Gunther Friedl WS 10/11

Erweiterung der Schweitzer / Küpper: S. 683 K 7.000 C 6.000 5.000 B s B i O i 4.000 B ś 3.000 2.000 1.000 0 Sollkostenkurve Fixe Kosten verrechnete Plankosten O s O ś s F 0 150 175 200 t 59 Gunther Friedl WS 10/11

Erweiterung der Abweichungsart Ermittlung der Abweichung Strecke in Abbildung Kostenbetrag in Verbrauchsabweichung Istkosten - geplante Gesamtkosten bei Istfertigungszeit C B i 6.500-5.500 = 1000 1.000 Variable Effizienzabweichung Geplante Gesamtkosten bei Istfertigungszeit - geplante Gesamtkosten bei Standardfertigungszeit B i B s ' 5.500-5.000 = 500 Beschäftigungsabweichung Geplante Gesamtkosten bei Istfertigungszeit - verrechnete Plankosten bei Istfertigungszeit B i O i 5.500-5.250 =250 Gesamte Effizienzabweichung Verrechnete Plankosten bei Istfertigungszeit - verrechnete Plankosten bei Standardfertigungszeit O i O s ' 5.250-4.500 = 750 60 Gunther Friedl WS 10/11