Arbeitsauftrag. Ökolandbau. Klima-SnackBar. 1. Arbeitsauftrag für die Gruppe (15 Min.): Mind-Map zum ökologischen Landbau

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Transkript:

Arbeitsauftrag 1. Arbeitsauftrag für die Gruppe (15 Min.): Mind-Map zum ökologischen Landbau Schneiden Sie die Begriffskarten aus. Ordnen Sie die Karten inhaltlich nach Gruppen. Überlegen Sie, ob Sie noch weitere Begriffe finden, die zur Thematik passen. Stellen Sie die Bezüge der einzelnen Karten zueinander in einer Mind-Map dar. Ergänzende Informationen liefern Ihnen die beiliegenden Fotos. 2. Arbeitsauftrag für die Gruppe (10 Min.): Welches Kriterium ist für mich das Wichtigste? Welches Kriterium der ökologischen Landwirtschaft ist für Sie das Wichtigste? Warum würden Sie ökologisch erzeugte Lebensmittel kaufen / warum kaufen Sie welche? Sammeln Sie zunächst Ihre Meinungen. Wir finden wichtig: 3. Arbeitsauftrag für die ganze Gruppe (5 Min.): Bereiten Sie eine Präsentation für die Klasse vor Halten Sie die beiden wichtigsten Argumente Ihrer Gruppe zum Kauf ökologisch erzeugter Produkte auf dem Plakat fest. Stellen Sie in der Präsentation Ihre Argumente vor und begründen Sie Ihre Entscheidung.

Mind-Map-Karten zum ökologischen Landbau Anbau von Pflanzen, die an Klima und Bodenverhältnisse angepasst sind Erträge pro Hektar sind bei manchen Fruchtarten niedriger als im konventionellen Anbau. Fruchtfolge wechselt ab, keine Monokulturen Kleinbäuerliche Betriebe und Arbeitsplätze in ländlichen Räumen werden erhalten und geschaffen. betriebseigene organische Dünger wie Mist oder Gülle werden verwendet Verzicht auf Risikotechniken Fütterung der Tiere mit ökologisch erzeugten Futtermitteln, möglichst vom eigenen Hof Anbau von Gründünger zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit pro Fläche darf nur eine begrenzte Anzahl von Tieren gehalten werden Lebensmittelbestrahlung zur Konservierung ist verboten eine leichte Ver'un'krautung auf den Feldern wird toleriert, die Artenvielfalt ist dadurch höher Allgemeines Ökologischer Pflanzenbau Ökologischer Landbau bedeutet viel Handarbeit und ist daher arbeitsintensiver als die industrialisierte Landwirtschaft. artgerechte Tierhaltung mit Auslaufmöglichkeiten und dem Ausleben angeborener Verhaltensweisen Zur Schädlingsbekämpfung werden keine chemisch hergestellten Pestizide eingesetzt. Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten als Gründünger und Erosionsschutz Produktion gesünderer Lebensmittel durch den Verzicht auf Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung Der Verzicht auf Mineraldünger reduziert den Schadstoffausstoß und den Energieaufwand. Ökologische Tierhaltung Verbot der Verwendung von gentechnisch verändertem Saatgut

Bio-Siegel EU-Bio-Logo Mit dem Bio-Siegel können Produkte und Lebensmittel gekennzeichnet werden, die nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert wurden. Diese EU-weit gültigen Rechtsvorschriften garantieren einheitliche Mindeststandards für den ökologischen Landbau. Das Bio-Siegel steht somit für eine ökologische Produktion und artgerechte Tierhaltung. Zusätzlich müssen seit Juli 2010 vorverpackte ökologische Lebensmitteln mit dem EU-Bio-Logo gekennzeichnet werden. Vorverpackte Lebensmittel sind Lebensmittel, die ohne weitere Verarbeitung an den Endverbraucher abgegeben werden. Sie bestehen aus einem Lebensmittel und seiner Verpackung. Unter der Code-Nummer muss die Herkunftsangabe der Zutaten angebracht sein wie EU-Landwirtschaft, Nicht-EU-Landwirtschaft, Nicht-EU-/EU-Landwirtschaft oder Deutsche Landwirtschaft. Anbaufläche eines Bioland-Betriebs in Hessen, aufgenommen im Sommer 2002. Quelle: www.oekolandbau.de; BLE, Bonn; Foto: Dominic Menzler Typisch für den ökologischen Landbau ist der Anbau vieler verschiedener Feldgemüse wie Wirsing und Blattsalate auf einer Fläche. Oft ist wie hier noch ein Grünstreifen mit Phacelia angepflanzt. Diese Pflanze verbessert die Bodenstruktur und ist eine hervorragende Bienenweide. Durch eine solche Fruchtfolge werden nützliche Insekten gefördert. Im konventionellen Landbau werden dagegen große Flächen in Monokultur mit nur einer Pflanzenart bepflanzt. Diese Flächen sind viel leichter zu bewirtschaften und abzuernten. Sie bieten jedoch kaum Lebensraum für andere Tier- und Pflanzenarten.

Apfelplantage eines Bioland-Betriebs in Rheinland-Pfalz, aufgenommen im April 2003. Quelle: www.oekolandbau.de; BLE, Bonn; Foto: Thomas Stephan In dieser Apfelplantage wird eine Monitoringfalle kontrolliert. Mit einer solchen Falle werden mittels Duftstoffen Schadinsekten angelockt. So kann ein Schädlingsbefall frühzeitig erkannt werden. Erst bei Bedarf werden biologische oder speziell zugelassene Pflanzenbehandlungsmittel zum Schutz der Apfelbäume eingesetzt. Im konventionellen Obstbau ist der frühzeitige und häufige Einsatz von chemisch hergestellten Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) die Regel. Bei der Herstellung solcher Pestizide werden große Mengen CO2 freigesetzt. Mastschweine eines Bioland-Betriebs in Berlin, aufgenommen im Mai 2003. Quelle: www.oekolandbau.de; BLE, Bonn; Foto: Thomas Stephan In der ökologischen Tierhaltung wird besonderer Wert auf eine artgerechte Haltung gelegt. Die Tiere sollen ihre angeborenen Verhaltensweisen ausleben können. Hier suhlen sich im Freiland gehaltene Sattelschweine im Dreck. Es dürfen nur so viele Tiere gehalten werden, wie mit ökologisch erzeugtem Futter möglichst vom eigenen Hof ernährt werden können. In der konventionellen Massentierhaltung haben die Schweine keinen Auslauf und stehen ihr Leben lang in einer kleinen Box.

Anbaufläche eines Naturland-Betriebs in Hessen, aufgenommen im Juni 2003. Quelle: www.oekolandbau.de; BLE, Bonn; Foto: Thomas Stephan Angebaut wird auf diesem Feld Roggen in großem Reihenabstand, dadurch ist der Ertrag pro Fläche geringer. Zur Gründüngung des Bodens wurde Klee in den Reihen eingesät. Da auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet wird, wachsen im Getreideacker auch Ackerwildkräuter wie der leuchtend rot blühende Klatschmohn. Im konventionellen Landbau ist der Reihenabstand wesentlich geringer, die Erträge pro Fläche sind damit höher. Der Boden zwischen den Reihen wird nicht eingesät. Unbepflanzte Böden stoßen jedoch CO2 aus, anstatt CO2 zu binden. Weiter sind Bodenerosion und Humusverlust die Folge. Schweine in intensiver Tierhaltung, aufgenommen im Juni 2005. Quelle: http://toxics.usgs.gov/photo _gallery/photos/emer_cont/cafo_hogs.jpg Im konventionellen Landbau ist Massentierhaltung die Regel. Dabei wird meist nur eine einzige Tierart in Großbetrieben gehalten. Die Tiere haben keinen Auslauf und stehen ihr Leben lang in einer kleinen Box. Die Großbetriebe verfügen bei weitem nicht über ausreichend große landwirtschaftliche Nutzflächen, um die benötigten Futtermittel selbst zu erzeugen. Als Folge werden in großem Umfang Futtermittel zugekauft. Das wichtigste Futtermittel ist Soja, das überwiegend aus Südamerika importiert wird. In der ökologischen Tierhaltung dürfen nur so viele Tiere gehalten werden, wie mit ökologisch erzeugtem Futter möglichst vom eigenen Hof ernährt werden können.

Traktor mit Feldspritze. womue - Fotolia.com 17 Prozent des gesamten in der Landwirtschaft Deutschlands erzeugten klimaschädlichen Lachgas (N2O) stammt aus der Stickstoffdüngerherstellung. Diese synthetisch hergestellten Mineraldünger werden in der konventionellen Landwirtschaft zur Ertragssteigerung eingesetzt. Der ökologische Landbau verzichtet auf Mineraldünger und verwendet organische Dünger. Der größte Anteil an N2O mit 79 Prozent entsteht bei der Bodennutzung. Mikroorganismen im Boden setzen den in Mineraldüngern und organischen Düngern enthaltenen Stickstoff in N2O um. Je intensiver die mineralische oder organische Düngung ist, umso mehr klimaschädliches N2O wird frei. Der ökologische Landbau gibt im Gegensatz zum konventionellen Landbau Höchstmengen für die Stickstoffdüngung vor. Die Bezeichnungen bio und öko sind EU-rechtlich geschützt. Nur Produkte, die der EG-Öko-Verordnung entsprechen, dürfen Bezeichnungen wie biologisch, ökologisch oder Ähnliche tragen. Auch Wortkombinationen wie organisch-biologisch oder kontrolliert biologischer Anbau sind erlaubt. Vorsicht: Kontrollierter Anbau beispielsweise ist kein Hinweis auf eine ökologische Erzeugung. Denn nach welchen Kriterien angebaut oder kontrolliert wird, können Erzeuger und Abnehmer unabhängig von der EG-Öko-Verordnung festlegen. Auch Begriffe wie umweltgerecht, naturgedüngt oder unbehandelt sind kein Hinweis auf eine ökologische Erzeugung. Neben dem staatlichen Bio-Siegel gibt es über 100 Siegel und Zeichen, die Bio-Lebensmittel kennzeichnen beispielsweise Verbandszeichen verschiedener Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland. Diese produzieren freiwillig nach strengeren Richtlinien als der EG-Öko-Verordnung.