Ökologische Tierhaltung und Naturschutz Synergien und Konflikte
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- Franka Gärtner
- vor 7 Jahren
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1 Ökologische Tierhaltung und Naturschutz Synergien und Konflikte Ecologic Institute 16. November 2011 Quelle: Pixelio
2 Cartoon: OL Berlin 2
3 Inhalt Unterschiede ökologische Tierhaltung vs. konventionelle Tierhaltung Vorteile der ökologischen Viehhaltung aus Naturschutzsicht Beispiel Schweineschnitzel Konflikte Schlussfolgerungen 3
4 Anforderungen an ökologische Tierhaltungsformen Grundlage: EG-Öko-Verordnung 834/2007 Knüpft an den Basisrichtlinien der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) an Zusätzlich: Bio-Siegel/Verbandszertifikate, die mindestens der EG-Öko-Verordnung genügen müssen 4
5 Anforderungen der EU-Öko Verordnung, Auswahl Weitestgehende Kreislaufwirtschaft Pflanzenbau und Tiererzeugung sind flächengebunden Beschränkung Verwendung externer Produktionsmittel/ Zukauf (Dünger, Futter) ebenfalls aus Ökolandbau Wiederverwertung (pfl. und tierischer) Abfallstoffe Weitgehendes Verbot chem.-synth. Pflanzenschutzmittel und synthetischer Düngemittel mehrjährige Fruchtfolgen Kein Einsatz GVO 5
6 Anforderungen an Tierhaltungsformen (EU-Öko VO); Auswahl Zugang zu Freigelände, vorzugsweise zu Weideland Auswahl geeigneter Rassen Niedriger Tierbesatz Mindeststandards für artgerechte Tierhaltung Quelle: Pixelio Keine Wachstumsförderer/ Antibiotika streng geregelt Kurze Tiertransporte 6
7 Auswahl Unterschiede EU-Bio Siegel und Verbandssiegel Bewirtschaftungsform Futterzukauf Futterart Max. Tierzahl pro ha und Jahr EU Biosiegel Bioland Demeter Teilumstellung möglich Eigene Futtererzeugung nicht eindeutig vorgeschrieben Fischmehl z.b. für Geflügel zulässig 230 Hen., 580 Hähn., 14 Mastschweine Gesamtumstellung Gesamtumstellung Mind. 50% vom eig. Hof Fischmehl nicht zulässig 140 Hen., 280 Hähn., 10 Schw. Mind. 50% vom eig. Hof, 100% Bio, 50-80% Demeter Wirtschaftsdüngerzukauf Tierhaltung Gülle und Jauche zulässig Nicht zulässig Keine Enthornung 7
8 Vorteile ökologischer Viehhaltung vs. Konventionell (1) Klima/ Energie Boden Wasser Biodiversität Flächengebundene Tierhaltung X X X C Niedriger Tierbesatz X X Keine synthet. Mineraldünger X X X Freigang/ Zugang Weideland X X Mehrjährige Fruchtfolgen X X X Auswahl der Rassen Wiederverwertung (pfl. und tierischer) Abfallstoffe Kurze Tiertransporte Keine Antibiotika/ Wachstumsförderer X X X X X X X X 8
9 Vorteile ökologischer Viehhaltung vs. Konventionell (2) Geringerer Energieeinsatz: je nach Studie 1/3 bis 1/2 weniger Energie/THG pro Hektar im ökolog. Pflanzenbau (Koerber 2007) Stickstoffsaldo im Ökolandbau geringer (15 kg/ ha vs. 73 kg/ ha im konv.) (Hülsenbergen 2011) Langfristiger Humusaufbau im Ökolandbau vs. Zusätzl. CO2 Freisetzung in konv. Landbau (Hülsbergen/ Küstermann 2007, Hülsenbergen 2011) Landschaftspflege/ Grünlanderhalt durch Weidenutzung 9
10 Beispiel Schweineschnitzel: Vergleich ökologisch konventionell Einberechnung externer Kosten Quelle: Pixelio 10
11 Vergleichende Umweltbilanz Schweineschnitzel Konvent.-plus Öko-plus Vergleich Primärenergieverbrauch [MJ] 2,06 1,54-25,2% Mineraldüngereinsatz [g] 26, % Pflanzenschutzmittel [g] 0,35-100% Stickstoff-Einträge in Gewässer [g] Phosphor-Einträge in Gewässer [g] 4,97 1,11-77,8% 0, ,0% Anbaufläche [m2] davon in Übersee 1,63 0,90 2,35 44,6% -100,0% Ergebnisse der Sachbilanz bezogen auf ein Schweineschnitzel (250 g), (Vergleich der fortschrittlichen Modellbetriebe [konv.plus] und [öko.plus]), Quellle: IÖW
12 Vermeidungskosten der monetarisierten Umweltkosten (Schwein) Quelle IÖW 2004, eigene Darstellung) Preisabstand der Erzeugerpreise würde bei Einberechnung der externen Kosten von 58 % auf rund 20 % sinken 12
13 Konflikte: Flächenbedarf 1. Geringere Flächeneffizienz - ca % weniger Ertrag (Koerber 2007) 2. Umweltauswirkungen im Vergleich zu Gemüse erheblich. Beispiel: Sojaprotein vs. Fleischprotein: 6-17 mal mehr Land (Reijnders/Soret 2003) 6-20 mal mehr foss. Energie 4-26 mal mehr Wasser 13
14 THG Emissionen versch. Ernährungsstile VWE = Vollwerternährung CO2 Äquivalente pro kg Angaben pro Person und Jahr, Quelle: Hoffmann 2002, in: Koerber/ Kretschmann 2007, eigene Darstellung 14
15 Fazit Ökol. Viehhaltung aus Naturschutzsicht vorteilhafter als konv. Aber: Fleischkonsum reduzieren Vergleich Energiewende (Erneuerbare/ Effizienz/ Einsparung) % 50% 2011 Bsp. Entwicklungsziel Abb./Schema: Prozentuale Steigerung gewünschter Entwicklung (Biofleisch/ EE etc.) auch durch Reduktion Gesamtnachfrage (Fleischkonsum/ Energie etc.) möglich 15
16 Vielen Dank! Ecologic Institute 16. November 2011 Quelle: Pixelio
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