als Angewandte Psychologie bzw. praktische Humanwissenschaft

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Transkript:

PD Dr. Manfred Geuting 1/6 RWTH Aachen 2003 PÄDAGOGIK / DIDAKTIK ALS VERÄNDERUNGSWISSENSCHAFT als Angewandte Psychologie bzw. praktische Humanwissenschaft Erziehungs- und Bildungsbereiche PERSON (A) Personale Pädagogik / Persönlichkeitsbildung Psychologie / Humanwissenschaft ( Pädagogische Anthropologie ) LEBEN WELT (B) (C) Lebenspädagogik / Lebensbildung Lebensführung / Lebensmeisterung / Lebenstüchtigkeit Lebenswissen / Lebensweisheit / Lebensreflexion Persönliche Lebenswelt : Leben in der Bedeutung von emotionale Erlebniswelt Leben in der Bedeutung von gedankliche Innerlichkeit Leben in der Bedeutung von willensbestimmte Handlungswelt Weltorientierte Pädagogik / Weltbildung Soziale Mitwelt / Sozialpädagogik / Prosoziale Bildung Schulische Wissenswelt / Didaktik der Schulfächer / Fachbildung Berufliche Handlungswelt / Berufs-Betriebspädagogik / Berufsbildung Gesellschaftlich-politische Verantwortungswelt / Politische Bildung Medienwelt / Welt der Bildschirme / Medienpädagogik

was tatsächlich ist das SEIN vorher Ausgangslage IST Analyse Erziehungsbedürftigkeit Deskriptive Erziehungswissenschaft Empirische pädag. Forschung (als Erfahrungs- und Tatsachenwissenschaft) A Person - Biologische Anthropologie. - Theologische Anthropologie. - Medizinische A. - Prähistorische A. - Ethnologische A. - Pädagogische Anthropologie - Philosophische A. - Psychologische A. 2/6 B Leben im Ganzen : alle Lebensbezüge in bildungsmäßiger Hinsicht im Einzelnen: Lebensfelder / Lebensdimensionen / Lebenskategorien C Welt im Ganzen: z.b. Schulisches Fächerspektrum / Enzyklopädie der Bildungswelt im Einzelnen: Sachwelten, (Schul-) Fächer, Wissenschaften, berufliche Praxisgebiete als Gegenstände pädagogischer Vermittlung und Einübung

3/6 Erziehbarkeit - Human-Potenzial - Mögliche Selbstkonzepte - Mögliche Lebensentwürfe - Mögliche Bildungsinhalte was sein könnte Möglichkeiten A Person Psychische Dispositionen, Verhaltensbereitschaften, Entwicklungsmöglichkeiten, Pädagogik als Lebenshilfe aber auch: Grenzen von Erziehbarkeit B Leben Menschliches Leben als Potenzial: Optionalität und Viabilität des Lebens / Wahlmöglichkeiten für Lebenswege, diverse Lebensformen/ Lebenskonzepte / mögliches ( aber nicht realisiertes ) Leben / unerfüllte Lebenshoffnungen / C Welt das Problem begründeter Auswahl von Lehrstoffen aus einer Überfülle möglicher Bildungs_Welten und Lehr_Gegenstände

Ziele und Werte was sein sollte das SOLLEN Normative Pädagogik / Weltanschauungspädagogik / Parteipolitische Pädag. Pädagogische Teleologie / Religionspädagogik Bezüge zur philosophischen und politischen Ethik A Person Ideale Menschenbilder Sittliches Streben Alltagstugenden Charakterliche Reife Mündigkeit ( z.b. Wohlwollen und Verantwortung ) Lebensziele / Lebenswerte B Leben Sinnhaftigkeit konkreter Lebenssituationen im Einzelnen Sinngebungen der menschlichen Existenz im Ganzen 4/6 C Welt Richtlinien und Bildungsstandards, Curricula und Lehrpläne von Schulen Lehrziele einzelner Schulfächer Lehrziele fächerübergreifenden, projektorientierten Unterrichts Berufliche Qualifikationen / Kompetenzen als Zielsetzungen

5/6 wie vorzugehen ist das WERDEN ( auch Bereitschaft und Wollen ) Wege zum Ziel: Mittel + Medien + Methoden Pädagogische Methodologie Pädagogische Technologie ( Educational Technology ) Präskriptiv operative Pädagogik A Person Erziehungsmittel / -methoden Prinzipien der Selbstbildung Selbstkritik / Selbstreflexion Selbstdisziplin / Selbstformung B Leben Strategien der Lebensmeisterung Lebensklugheit / z.b.: Maximen und Reflexionen GOETHE Prinzipien der Lebensgestaltung Bewusste Lebensführung / Aufgabensetzung(en) C Welt Unterrichtsmedien / Medien zur Selbstbildung Unterrichtsmethoden / Methoden persönlicher Weiterbildung Erfahrungszugänge / Wissensmanagement Weltklugheit

6/6 Was tatsächlich verändert und erreicht wurde das SEIN nachher Zwischenbilanzen / SOLL IST - VERGLEICH Pädagogische Diagnostik und Evaluierung Pädagogische Wirkungsforschung A Person Charakter - Persönlichkeit - Frau / Mann von Format (? ) Habituelle Verhaltensänderung(en) Selbstkritik / Selbstreflexion Selbstdisziplin / Selbstformung / Selbsterziehung B Leben Lebenskultur / Kultivierung des Lebens Lebenserfolg (e) (äußerer) / Lebenserfüllung (innere) Schulerfolg (e) ist nicht: Studienerfolg (e) ist nicht: Berufserfolg (e) ist nicht: Lebenserfolg C Welt Schulische und berufliche Leistungskontrolle / -messung / -beurteilung ( als Zwischenbilanzen / als Endbilanz ) Aufbau eines persönlichen Weltbildes im Laufe eines Lebens Umfang und Tiefe des persönlichen Fach- und Weltwissens