Fahrradstadt
Maßnahmen zur Förderung Kompetenz für den Radverkehr Die Förderung des Radverkehrs hat in Bocholt eine jahrzehntelange Tradition. Und durch die große Bedeutung des Fahrradverkehrs verfügt die Stadtverwaltung über eine breite Kompetenz für radverkehrsbezogene Fragestellungen. Koordiniert werden die radverkehrsbezogenen Aktivitäten im Fachbereich Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün. Die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Fahrradfahrern zeigt sich in Bocholt, der Stadt der kurzen Wege, auf vielfältige Weise: Zum Beispiel wurden die Siedlungsstrukturen frühzeitig so geplant, dass sie eine hohe Netzdurchlässigkeit für Radfahrer und Fußgänger ermöglichen. Auf Distanzen von bis zu drei Kilometern sind die Reisezeiten mit dem Fahrrad daher meist deutlich kürzer als mit dem Kraftfahrzeug. Es gibt in Bocholt zahlreiche Tempo-30-Zonen, Einbahnstraßen, die umweltbewusste Bocholter attraktiv, sondern für jeden, der einfach zügig von A nach B kommen möchte. Verkehrsführung: Sicher auf der Straße Es gibt in Bocholt wenige Probleme, sich als Radfahrer sicher im Straßenverkehr zu bewegen. So wird der Radfahrverkehr auf allen weniger belasteten Straßen im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt. Auf stärker befahrenen Straßen bieten Gerade an den Schnittstellen im Straßenverkehr, an denen Radfahrer und Kraftfahrzeuge aufeinander treffen, hat die Sicherheit höchste Priorität. (Hans Schliesing, Geschäftsbereichsleiter Straße und Verkehr) für Radfahrer in beide Richtungen befahrbar sind, Radwege an Hauptverkehrsstraßen und selbständige Rad- und Gehwege. Dieses engmaschige und feingliedrige Netz macht das Rad als Verkehrsmittel nicht nur für sportbegeisterte oder Aufwendungen für radverkehrsbezogene Investitionen* ihm großzügig ausgebaute Radwege den nötigen Schutz. Vorreiter ist Bocholt vor allem im Bereich der wichtigen Verkehrsknotenpunkte. Durch vorgezogene Aufstellflächen sowie großzügige Markierungen werden dem Radfahrer der nötige Raum und eine Führung gegeben. Eigene Signale für Radfahrer an fast allen Ampelanlagen sorgen für einen Zeitvorsprung. Das alles erhöht die Sicherheit für die Biker maßgeblich. Bau Straßen begleitender Radwege Bau einer Unterführung Bau selbstständiger Radwege Verbesserung der Radverkehrsführung: *Zeitraum: 2004-2011 1.358.000 Euro 713.000 Euro 721.000 Euro 1.333.000 Euro Zudem wurde im Jahr 2010 im Ortsteil Biemenhorst eine erste Fahrradstraße, die das Rad gegenüber dem Auto bevorrechtigt, eingeweiht. Jüngst haben wir zwei vorhandene Radwege zu Radschnellwegen ausgebaut. Hier hat der Radfahrer Vorfahrt an Straßenkreuzungen. Schließlich sollen die Radler ihr Ziel nicht nur sicher, sondern auch schnellstmöglich erreichen.
Am Ziel angekommen Radstation und Stellplätze Der Einsatz für die Radler umfasst in Bocholt nicht nur den fließenden Verkehr: Wer am Ziel ankommt, möchte seine Fietse sicher und wenn möglichst wettergeschützt abstellen. Umgekehrt sollen andere Verkehrsteilnehmer nicht durch parkende Räder behindert werden. Um diesem Problem zu begegnen, haben wir in Bocholt an allen Zielen, wie zum Beispiel der Innenstadt, dem Liebfrauenplatz, dem Busbahnhof und dem DB-Bahnhof, Fahrradstellplätze bzw. eine Radstation eingerichtet. So können die Biker ihre Räder zum Teil an überdachten oder bewachten Parkplätzen abstellen. Die Radstation am Bustreff verfügt zudem über eine kleine Fahrradwerkstatt, die auch kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten ausführt. Durch die Stellplätze am Bustreff und am Bahnhof ist der Radverkehr zugleich hervorragend mit dem ÖPNV verknüpft. Eine Erfolgsgeschichte Das Engagement für den Fahrradverkehr wird auch von den Bürgern anerkannt. So wurde Bocholt zum Beispiel im Fahrradklimatest des ADFC bereits zweimal Bundessieger in der Kategorie Städte/ Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern. Zudem ist Bocholt eine von zwei Städten, die als Sieger der Aktion Klimaplus NRW-Klimakommune der Zukunft, die das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgeschrieben hat, hervorgegangen sind. Im Zuge der Auftaktveranstaltung Klimakommune Bocholt im Jahr 2009 erwies sich der Einkaufs-Fahrradanhänger als Verkaufsrenner. Darüber hinaus wurde im Jahr 2010 eine äußerst erfolgreiche Fahrradmesse unter dem Motto Radtrends durchgeführt. Unter dem Leitthema vielfältige Fietse Beschleunigungsmaßnahmen für den Radverkehr wurden zwei Radschnellwege ( Giethorst und Löverick ) mit einer Gesamtlänge von rd. 700 m baulich angelegt. Ein wichtiger Meilenstein war in 2009 zudem die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.v..
In den nächsten Jahren wollen wir für die Radfahrer in der Stadt, zu denen praktisch jeder zählt, der hier wohnt, das Radwegenetz noch weiter ausbauen. (Reinhold Wilke, Fachbereichsleiter Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün) Fahrradfreundlich? Wir können noch mehr! Ausblick Selbstverständlich will sich die Stadt Bocholt nicht auf ihren bisherigen Erfolgen ausruhen, sondern gezielt daran arbeiten, weitere Potenziale für die Entwicklung des Radverkehrs auszuschöpfen. Konkret ist zum Beispiel die Vervollstän- Leitthesen der AGFS Mehr Lebensqualität in der Stadt Mehr Bewegungsqualität auf kurzen Wegen Mehr Partnerschaft der Verkehrsteilnehmer Mehr Gesundheit durch mehr Bewegungsqualität Mehr Gewinn für Wirtschaft, Tourismus & Umwelt Mehr System im Radverkehr Mehr Verkehrssicherheit für Alle! Mehr Radverkehr im Modal-Split digung eines bereits in Teilen vorhandenen Radweges als durchgängige 1,5 km lange Radschnellwegeverbindung von der Dingdener Straße bis zur Büngerner Straße geplant. Weiterhin wird an einer großräumigen Radverkehrserschließung des Bocholter Nordens im Zuge der Siedlungsentwicklung gearbeitet. Dort wird es ebenfalls Fahrradstraßen und Radschnellwege geben. Schließlich sollen aus dem Programm zur Beschleunigung des Radverkehrs in den nächsten Jahren u. a. weitere Abschnitte im Straßen- und Wegenetz zu Radschnellwegen und Fahrradstraßen umgebaut werden. Weiterhin befinden sich ein Fahrradstadtplan und Lufttankstellen für Fahrräder in der Planung. Die Verbesserung und Weiterentwicklung rund um die vielfältige Fietse, insbesondere von Infrastruktureinrichtungen bleibt auch in Zukunft eine ständige Aufgabe mit hoher Priorität. Hafenweg 15-48155 Münster Tel.: 0251 / 6189999-0 Fax: 0251 / 6189999-9 muenster@lindschulte.de Binnenpaß 5 46414 Rhede Telefon (0 28 72) 80 36 25 Telefax (0 28 72) 80 36 35 r.venderbosch@t-online.de
Freie Fahrt für Radfahrer Freie Fahrt für Radfahrer Im westlichen Münsterland und zugleich im Übergangsgebiet zum Niederrhein gelegen, grenzt Bocholt direkt an die Niederlande. Stadtverwaltung und Behörden haben hier im Ort daher eine jahrzehntelange Erfahrung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Auch darüber hinaus kommt Bocholt mit rd. 75.000 Einwohnern eine besondere Bedeutung zu: In der überwiegend ländlich geprägten Umgebung ist die Stadt, die dem Kreis Borken und dem Regierungsbezirk Münster angehört, bedeutendes Mittelzentrum mit zum Teil oberzentralen Versorgungsfunktionen. Die attraktive, lebendige Innenstadt mit hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten, Kultur- und Gastronomiebetrieben, mit zahlreichen historischen Gebäuden, sehenswürdigen Museen und der Nachbarschaft zu den Niederlanden ist Bocholt auch für Touristen ein attraktives Ziel. Schließlich ist Bocholt das Mekka für Fahrradfans aus Nah und Fern. Mit Rose verfügt Bocholt über eines der größten Kaufhäuser rund um das Thema Fahrrad in ganz Europa. Das Fahrrad Verkehrsmittel der Wahl Ob es an der Nähe zu den fahrradfreundlichen Niederländern, den flachen und kurzen Wegen oder einfach am Reiz der Münsterländischen Parklandschaft liegt, im Bocholter Nahverkehr zählt das Fahrrad zu den beliebtesten und wichtigsten Verkehrsmitteln. Fast jeder Bocholter besitzt mindestens zwei Fahrräder und fährt von Kindesbeinen bis ins hohe Alter mit seiner Fietse. Besonders im Schülerverkehr dominiert das Fahrrad. Darüber hinaus sind E-Bikes und Pedelecs stark auf dem Vormarsch. Schon heute beträgt der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen 30 Prozent. Und für die Zukunft hat sich die Stadt Bocholt viel vorgenommen: Der bereits hohe Anteil des Radverkehrs soll noch weiter gesteigert werden. Gleichzeitig soll das Radfahren bei uns noch schöner und einfacher werden. Wie? Das erklären wir Ihnen auf den folgenden Seiten! Tourismus Fahrparadies für Radfahrer Die Fahrradstadt Bocholt lädt zu Touren im Stadtgebiet und in den angrenzenden Gebieten des Münsterlandes, des Niederrheines und der Niederlande ein. Zahlreiche überregionale und regionale Themenrouten führen durch Bocholt und bieten die Möglichkeit, z. B. auf der agri-cultura-erlebnisroute die ländliche Gastfreundschaft, auf dem Radweg Bocholter Aa reizvolle Städte oder auf der 100-Schlösser-Route die Schlösser und Burgen mit ihren imposanten Parkanlagen zu erkunden. Touren mit dem Fahrrad erfreuen Gäste und Bocholter gleichermaßen. Beliebt sind insbesondere die so genannten Pättkesfahrten. Bocholt in Zahlen und Fakten* Einwohnerzahl: rd. 75.000 Fläche (Stadtgebiet): rd. 120 km² Anteil des Radverkehrs am Straßenverkehr: 30 % Radwege im Stadtgebiet: 213 km Radstationen: 1 Herrenlose Räder, die pro Jahr beim Fundamt abgegeben werden: 900 *Std. 2011
Wir wollen in unserer Stadt den bereits hohen Anteil des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen weiter steigern. (Ulrich Paßlick, Stadtbaurat/Technischer Beigeordneter) Stadt Bocholt Fachbereich Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün Rathhaus mit Kulturzentrum Berliner Platz 1 46395 Bocholt Tel.: 02871 953-0 Fax: 02871 953-222 rwilke@mail.bocholt.de www.bocholt.de