Sonographie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Vortrag 06.05.08, Praxis Mangold/Böck, Referent: Dr. W. Böck) Die Sonographie ist ein schon seit mehreren Jahrzehnten bekanntes Verfahren, bei dem mittels Ultraschallwellen Organe des Menschen dargestellt werden. Schallköpfe mit unterschiedlicher Frequenz (Schwingungszahl) bieten unterschiedliche Bildauflösung bei unterschiedlicher Tiefeneindringung (hohe Frequenz=hohe Auflösung, aber niedriges Eindringvermögen). In den letzten 15 Jahren hat sich auch die Sonographie des Darmes etabliert. Bei der Durchführung des Darmwandschalls wird ausgehend vom rechten Unterbauch (Iliakalgefäße) der Dickdarm abgefahren und die Dickdarmstrukturen nachverfolgt. Hierzu werden verschiedene Schallköpfe (mit unterschiedlicher Auflösung) verwendet. Zusätzlich werden im Mittelbauch orientierend die sonstigen Dünndarmschlingen beurteilt, vor allem bzgl. Darminhalt und -weite. Wandstärken ab 3 mm gelten als auffällig; daneben wird die Schichtung, Abgrenzung zur Umgebung (Fistelung, freie Flüssigkeit...) beurteilt. Von Darm- Distention spricht man ab einer Weite von 25 mm. Klaviertastenphänomen und Pendelperistaltik sind typische Befunde eines Ileus/Subileus (Darmverschluss). Auch entzündliche Verschwellungen lassen sich gut erkennen. Somit ist zusammen mit den klinischen Beschwerden häufig eine Einschätzung der Krankheitsaktivität / - situation möglich was somit eine Endoskopie z.b. zur Beurteilung des Ansprechen der Therapie nicht notwenig werden lässt. Auch zur Einschätzung von Beschwerdeverschlechterung und Entzündungsaktivität kann die Sonographie hilfreich sein. Eine Möglichkeit zur Beurteilung der Entzündungsaktivität stellt die Einteilung nach Limberg dar. Die Übereinstimmung mit der Beschwerdesymptomatik ( z.b. mit dem Crohn-Aktivitäts-Index CDAI) ist nur mäßig gut (!). Mit Limberg I wird eine verdickte Darmwand (echoarm, manchmal auch echoreiche Submukosa, z.t. Aufhebung der Schichtung) ohne intramurale Gefäße bezeichnet. Bei Limberg II sind in der entzündlich infiltrierten Darmwand kurzstreckige Gefäße nachweisbar, bei Limberg II finden sich langstreckige Gefäßabschnitte in einer homogen echoarm verdickten Wand. Lassen sich die langstreckigen Gefäße bis ins angrenzende Mesenterium verfolgen, so liegt Limberg IV vor. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Sonographie eine einfache, nicht-schädliche und schmerzfreie Untersuchungsmethode ist. Auch die Darmwand- Beurteilung ist hiermit möglich wenn auch Grenzen gegeben sind. Sie ersetzt weder die Spiegelung noch die klinische Beurteilung. Neben Doppler/Duplex- Sonographie kann auch die Kontrastmittelsonographie die Aussagekraft des Ultraschalls erhöhen, bleibt jedoch dennoch begrenzt. Dennoch kann Sie in der Entscheidungsfindung der Therapie ein wichtiger Baustein sein.
Darmwandsonographie bei Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa Dr. Wolfgang Böck Internistische Gemeinschaftspraxis Dres. Mangold / Böck Söflinger Str. 168 89077 Ulm
Die Theorie...
Verschiedene Orte im Schall - Auflösungsvermögen
Vom Punkt zum Bild...
Oberbauchsonographie Sonographische Darstellung der Oberbauchorgane. Schallköpfe Mit unterschiedlicher Auflösung & Eindringtiefe
Die Darmwand im Schall
Darm im Bauch...
Darmwandverschwellung
Darm Vaskularisation (Limberg) Eine Möglichkeit zur Beurteilung der Entzündungsaktivität stellt die Einteilung nach Limberg dar. Die Korrelation mit z.b. dem CDAI ist nur mäßig gut (!). Mit Limberg I wird eine verdickte Darmwand (echoarm, manchmal auch echoreiche Submukosa, z.t. Aufhebung der Schichtung) ohne intramurale Gefäße bezeichnet. Bei Limberg II sind in der entzündlich infiltrierten Darmwand kurzstreckige Gefäße nachweisbar, bei Limberg II finden sich langstreckige Gefäßabschnitte in einer homogen echoarm verdickten Wand. Lassen sich die langs-treckigen Gefäße bis ins angrenzende Mesenterium verfolgen, so liegt Limberg IV vor.
Morbus Crohn mit Fistelbildung
Morbus Crohn mit Fistelbildung
Morbus Crohn mit Fistel/Abszess am Blasendach
Wandbeurteilung mit und ohne Farbe
Zusammenfassung Die Sonographie ist eine einfache, nicht-schädliche und schmerzfreie Untersuchungsmethode Die Darmwand-Beurteilung ist hiermit möglich wenn auch Limitationen sind. Sie ersetzt weder die Endoskopie noch die klinische Beurteilung. Neben Doppler/Duplex-Sonographie konnte auch die Kontrastmittelsonographie die Aussagekraft des Ultraschalls erhöhen, bleibt jedoch dennoch begrenzt. Dennoch kann Sie in der Entscheidungsfindung der Therapie ein wichtiger Baustein sein.