Pflegeversicherung quo vadis? Rainer M. Jacobus, 23. März 2011

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Transkript:

Pflegeversicherung quo vadis? Rainer M. Jacobus, 23. März 2011

Pflegeversicherung quo vadis? Agenda Demografische Entwicklung und Pflege in Deutschland Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge IDEAL DemografieRechner 2

Demografische Entwicklung in Deutschland Bevölkerungsstrukturen im Vergleich Japan hat weltweit die älteste Bevölkerung Deutschland folgt Deutschland Japan USA Indien 3

Demografische Entwicklung in Deutschland Dramatische Entwicklung der Bevölkerung von 2011 bis 2060 Verschiebung der geburtenstarken Jahrgänge weniger Geburten weniger Frauen Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung und eigene Berechnungen 4

Demografische Entwicklung in Deutschland Bevölkerung schrumpft insgesamt um 20 % Anteil der über 65-Jährigen wächst um 30 % 81,4 Mio 21 % 64,7 Mio 34 % 61 % 50 % 18 % 16 % 5 Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung und eigene Berechnungen

Demografische Entwicklung in Deutschland Altenquotient: Verhältnis der Älteren zu den Jüngeren nimmt deutlich zu heute auf 100 Erwerbstätige (20 bis 65-Jährige) kommen 32 Ruheständler Verdoppelung auf 63 Ruheständler bis 2060 6 Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, BMG Pflegestatistik 2008 und eigene Berechnungen

Pflege: Status Quo und weitere Entwicklung Starker Zuwachs der Anzahl der Pflegebedürftigen Fast Verdoppelung der Pflegefälle bis 2060 63 % 32 % 2,4 Mio. Pflegebedürftige 4,3 Mio. Pflegebedürftige Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, BMG Pflegestatistik 2008 und eigene Berechnungen 7

Pflege: Status Quo und weitere Entwicklung Auch der Anteil der Pflegefälle in der Bevölkerung verdoppelt sich 3,0 % 6,6 % Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, BMG Pflegestatistik 2008 und eigene Berechnungen 8

Pflegeversicherung quo vadis? Agenda Demografische Entwicklung und Pflege in Deutschland Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge IDEAL DemografieRechner 9

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Pflegefinanzreform unverzichtbar und drängend Pflege wird zwangläufig teurer dramatische demografische Entwicklung in Deutschland Zahl der Erwerbstätigen wird kleiner Zahl der Ruheständler und Pflegebedürftigen nimmt deutlich zu Heimsogeffekt: Verschiebung von ambulanter zu stationärer Pflege zukünftig Sicherung der Qualität der Pflege Maßnahmen gegen den Pflegekräftemangel bessere Entlohnung der Pflegekräfte Finanzierung der Dynamisierung der Pflegeleistungen Beitragssatz wird steigen 10

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Im Koalitionsvertrag festgeschrieben: Kapitalgedeckte Pflegepflichtversicherung Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP, Nov. 2009 Die Pflegeversicherung bleibt ein wichtiges Element der sozialen Sicherung. [...] Daher brauchen wir neben dem bestehenden Umlageverfahren eine Ergänzung durch Kapitaldeckung, die verpflichtend, individualisiert und generationengerecht ausgestaltet sein muss. Eine interministerielle Arbeitsgruppe wird dazu zeitnah einen Vorschlag ausarbeiten. Kapitalgedecktes Vorsorgesystem durch sofortigen vollen Risikoschutz kombiniert mit Ansparvorgang für das Alter obligatorischer Abschluss in definierter Personengruppe Vorsorge der einzelnen Person zugeordnet Leistung und Kosten der Vorsorge dem Alter entsprechend kalkuliert 11

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Kapitaldeckung in der Pflegeversicherung ohne Alternative System der Umlagefinanzierung Junge für Alte funktioniert zukünftig nicht Verhältnis Beitragszahler und Ruheständler klafft zunehmend auseinander Dramatische Beitragsteigerung drohen Lösung System der Kapitaldeckung: Pflegezusatzversicherung, die kapitalgedeckt, individualisiert und obligatorisch ist Gerechtigkeit der Generationen schaffen Kontrahierungszwang für Anbieter heute mit überschaubaren Beiträgen zusätzlich Vorsorge treffen nach Alter kalkuliert, lebenslang stabil Leistung bekommt nur der Pflegebedürftige Überschüsse aller kommen den Pflegebedürftigen zugute Abfederung durch Sozialausgleich 12

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Konkrete Umsetzung in Form einer Pflegerentenversicherung (1) betrachtet wird als Beispiel die Altersgruppe der heute 20-Jährigen das sind 2011 755.000 Personen 13 Entwicklung der Altersgruppe bis zum Alter 90 Jahre: 50 % verstorben, 30 % lebend nicht pflegebedürftig, 20 % pflegebedürftig

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Beispiel Altersgruppe der 20-Jährigen (2) prognostizierte Leistungen aus der SPV 1) bis zu 1,4 Mrd Leistung pro Jahr an die Pflegebedürftigen 1) berechnet auf dem SPV-Leistungsniveau 2011 ohne Leistungsanpassungen 14

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Beispiel Altersgruppe der 20-Jährigen (3) Pflegevorsorge: alle 20-Jährigen schließen heute eine Pflegerentenversicherung ab mit 500 Monatsrente in Pflegestufe 3 (350 in Stufe 2, 200 in Stufe 1) sie zahlen 14,25 Monatsbeitrag pro Person und bauen einen gesamten Kapitalstock von bis zu 14 Mrd. auf 15

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Beispiel Altersgruppe der 20-Jährigen (4) Leistungen aus der Pflegerentenversicherung bis zu 1,4 Mrd pro Jahr die Leistungen entsprechen damit fast genau dem Leistungsniveau der SPV 16

Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge Fazit 17 mit einem relativ geringen Beitragsaufwand von 14,25 monatlich kann bei jungen Leuten (hier die 20-Jährigen) eine kapitalgedeckte Pflegeleistung dargestellt werden, die in etwa dem heutigen SPV-Umfang entspricht die dargestellte Pflegerentenversicherung ist absolut demografiefest die 20-Jährigen brauchen zu keiner Zeit andere Personen (auch nicht im hohen Alter) sie finanzieren und sichern ihre Pflege ganz allein im Kollektiv ab egal wie die Altersstruktur der sonstigen Bevölkerung ist mit Beitragsdynamisierungen können Leistungsdynamisierungen dargestellt werden

Pflegeversicherung quo vadis? Agenda Demografische Entwicklung und Pflege in Deutschland Notwendigkeit der Einführung einer kapitalgedeckten Pflegevorsorge IDEAL DemografieRechner 18

IDEAL DemografieRechner IDEAL DemografieRechner Excel-Tool zur grafischen Darstellung der Pflege und der demografischen Entwicklung Szenario-Rechnung für die Soziale Pflegeversicherung Szenario-Rechnung für kapitalgedeckte Pflegevorsorge 19

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Rainer M. Jacobus Vorstandsvorsitzender Kochstraße 26, D-10969 Berlin Telefon (030) 25 87-301 Telefax (030) 25 87-8301 Mobil 0171-322 30 88 Jacobus@IDEAL-Versicherung.de www.ideal-versicherung.de 20