Finanzierung: Übungsserie II

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Thema Dokumentart Finanzierung: Übungsserie II Lösungen Theorie im Buch "Integrale Betriebswirtschaftslehre" Teil: Kapitel: D1 Finanzmanagement 2 Finanzierung Finanzierung: Übungsserie II Aufgabe 1 Nennen und beurteilen Sie Ihnen bekannte Finanzierungsgrundsätze. - Goldene Bilanzregel (horizontale Bilanzregel) Das Anlagevermögen einer Unternehmung sollte nur durch Eigenkapital oder langfristigem Fremdkapital gedeckt werden (Anlagedeckungsgrad I + II). Daraus folgt umgekehrt, dass das kurzfristige Fremdkapital nur zur Finanzierung von Umlaufvermögen eingesetzt werden darf. - Goldene Finanzierungsregel (horizontale Bilanzregel) Die Fristen der Kapitalverwendung (Aktivseite der Bilanz) sollten den Fristen der Kapitalbeschaffung entsprechen (Passivseite der Bilanz). Die goldene Finanzierungsregel verlangt Fristenkongruenz. - Verhältnis Eigenkapital-Fremdkapital (vertikale Bilanzregel) Hier können diverse Aspekte in Betracht gezogen werden wie z.b.: Rentabilität, Unabhängigkeit, Sicherheit, steuerliche Aspekte. Dieses Verhältnis wird anhand des Eigenfinanzierungsgrads oder am Fremdfinanzierungsgrad gemessen. Aufgabe 2 Wo liegt grundsätzlich die Problematik bei der Aufstellung von Finanzierungsregeln? - Es handelt sich um generelle Regeln bzw. Grundsätze, die nicht in jeder Situation zutreffend sind. Wirtschaftliche oder politische Rahmenbedingungen können sich schnell ändern, wodurch man das optimale Verhalten anpassen muss. - Je nach Branche gelten andere Regeln und Kennzahlen. - Oft entsteht ein so genannter Zielkonflikt zwischen verschiedenen Grundsätzen (Magisches Dreibzw. Sechseck). D1 Finanzmanagement Seite 1 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

Aufgabe 3 Wie ändern sich die aufgeführten Kennzahlen einer AG unmittelbar durch die genannten Buchungen? + bedeutet, die Kennzahl nimmt zu - bedeutet, die Kennzahl nimmt ab 0 bedeutet, die Kennzahl bleibt unverändert? bedeutet, es lässt sich nichts Genaues sagen Kennzahl Kreditoren / Post Bankschuld / Hypotheken Fremdfinanzierungsgrad - 0 Intensität der Anlagevermögens + 0 Liquiditätsgrad II? + Anlagedeckungsgrad II 0 + Rentabilität des Eigenkapitals 0 0 Rentabilität des Gesamtkapitals + 0 Umsatzrendite (vor Zinsen) 0 0 1 1 125% = 1% = II Annahme: Liquiditätsgrad Annahme: Liquiditätsgrad II 60 60 = 60% = 50% Aufgabe 4 Von einer Aktiengesellschaft sind folgende Zahlen aus der publizierten Erfolgsrechnung sowie der publizierten Schlussbilanz nach Gewinnverteilung bekannt: Umlaufvermögen 60 Kurzfristiges Fremdkapital Eigenfinanzierungsgrad 50% Intensität des Anlagevermögens 40% Fremdkapitalzinsen 2 Reingewinn 6 Zu den stillen Reserven können folgende Aussagen gemacht werden: Bestand stille Reserven 31.12._1 Veränderung stille Reserven gegenüber Vorjahr Umlaufvermögen +4 Anlagevermögen 40 +8 Langfristiges Fremdkapital 10-2 Summe 70 +10 D1 Finanzmanagement Seite 2 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

Berechnen Sie aufgrund der bereinigten Zahlen: 1. die Gesamtkapitalrentabilität 2. die Eigenkapitalrentabilität 3. den Anlagedeckungsgrad II (goldene Bilanzregel) Umlaufvermögen 60 Schlussbilanz 31.12._1 Kurzfristiges Fremdkapital Anlagevermögen 40 Langfristiges Fremdkapital 30 Eigenkapital 50 Total Aktiven Total Passiven Umlaufvermögen Bereinigte Schlussbilanz 31.12._1 Kurzfristiges Fremdkapital Anlagevermögen Langfristiges Fremdkapital Eigenkapital 1 Total Aktiven 160 Total Passiven 160 1. 2. 3. ( 6 + 10 + 2) r GK = = 11.25% 160 ( 6 + 10) 1 rek = = 13 3 % 1 ( EK + lfr.fk ) ( 1 + ) AD II = = = 175% AV D1 Finanzmanagement Seite 3 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

Aufgabe 5 Gegeben sind die Bilanzen und Erfolgsrechnungen (Kurzzahlen) der Unternehmungen "Eschenmoser" und "Faltag". Bilanz Eschenmoser Umlaufvermögen Anlagevermögen 60 40 Fremdkapital Eigenkapital Erfolgsrechnung Eschenmoser Warenaufwand Personalaufwand Diverser Aufwand Reingewinn 300 87 1 12 Warenertrag 500 Summe Summe Summe 500 Summe 500 Bilanz Faltag Umlaufvermögen Anlagevermögen 60 40 Fremdkapital Eigenkapital Erfolgsrechnung Faltag Warenaufwand Personalaufwand Diverser Aufwand Fremdkapitalzinsen Fremdkapitalzinsen Reingewinn 300 87 4 9 Warenertrag 500 Summe Summe Summe 500 Summe 500 5.1 Berechnen Sie von beiden Unternehmungen den Fremdfinanzierungsgrad, die Gesamtkapitalrendite sowie die Eigenkapitalrendite. Eschenmoser - Fremdfinan zierungsgrad = = % ( 12 + 1) - r GK = = 13% 12 - r EK = = 15% Faltag - Fremdfinan zierungsgrad = = % ( 9 + 4) - r GK = = 13% 9 - r EK = = 45% D1 Finanzmanagement Seite 4 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

5.2 Welche Unternehmung weist die bessere Finanzstruktur auf? Diese Frage kann nicht abschliessend beantwortet werden, weil es darauf ankommt, von welchen Zielsetzungen man ausgeht: - Soll die Eigenkapitalrendite möglichst hoch sein, ist das Finanzierungsverhältnis der Unternehmung Faltag besser. - Steht die Sicherheit (Liquidität, finanzielle Flexibilität, Unabhängigkeit) im Vordergrund, verfügt die Unternehmung Eschenmoser über das bessere Finanzierungsverhältnis. 5.3 Wie würde sich eine rezessionsbedingte Senkung der durchschnittlichen Verkaufspreise um 2 % auf die Rentabilität der beiden Unternehmungen auswirken? Der Warenertrag würde sich auf 490 vermindern (98% von 500), der Aufwand bliebe wahrscheinlich unverändert. Dies würde folgendes bedeuten: Eschenmoser - Gewinn: 2 ( 2 + 1) - r GK = = 3% 2 - r EK = = 2.5% Faltag - Verlust: 1 ( 1 + 4) - r GK = = 3% 1 - r EK = = 5% Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass selbst geringfügige Verschlechterungen der Geschäftslage (2% tiefere Verkaufspreise) bereits eine negative Hebelwirkung entfalten. Die Gesamtkapitalrendite ist auf 3% gefallen und liegt nun unter dem Fremdkapitalzinssatz. Aus diesem Grund wirkt sich der Leverage-Effekt in die unerwünschte Richtung aus. D1 Finanzmanagement Seite 5 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

Aufgabe 6 Für diese Geschäftsperiode (_1) sind im Vergleich zur Vorperiode (_0) folgende Angaben bekannt: 6.1 Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt am Jahresende unverändert 50%. Die liquiden Mittel sowie die Forderungen haben per 31.12. um je % zugenommen. Der Cashflow (berechnet nach der "Praktikerformel" als Summe aus Reingewinn und Abschreibungen) ist auf einen Fünftel gesunken. Die Anlageintensität beträgt per 31.12. unverändert 40%. Das Fremdkapital hat per 31.12. um % zugenommen. Wie hoch ist der Verschuldungsgrad am 31.12._1? Umlaufvermögen 60 Bilanz 31.12._0 Fremdkapital 50 Anlagevermögen 40 Eigenkapital 50 Total Aktiven Total Passiven Umlaufvermögen 72 Bilanz 31.12._1 Fremdkapital 60 Anlagevermögen 48 Eigenkapital 60 Total Aktiven 1 Total Passiven 60 Verschuldu ngsgrad = = 50% 1 6.2 Wie hoch ist der Anlagedeckungsgrad I am 31.12._1? EK 60 AD I = = = 125% AV 48 D1 Finanzmanagement Seite 6 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

6.3 Wie hoch ist der Verschuldungsfaktor in dieser Periode, wenn er in der Vorperiode 1 betrug? Verschuldungsfaktor = Effektivverschuldung Cashflow FK = 50 60 Periode _0: Verschuldu ngsfaktor = = 1 x x = 10 ( Cashdrain ) 60 72 Periode _1: Verschuldungsfaktor = 6 10 = 1 6.4 5 ( Liq.Mittel + kfr.forderungen ) Cashflow Der Verschuldungsfaktor gilt als eine zuverlässige Grösse im Rahmen der Kreditüberwachung durch eine Bank. Vor allem in für den Kreditnehmer schlechten Zeiten reagiert diese Kennzahl oft sehr rasch, da eine Art Hebelwirkung entsteht. Erklären Sie diese Hebelwirkung in kurzen Worten. Die Hebelwirkung besteht darin, dass in schlechten finanziellen Zeiten erstens die Effektivverschuldung (Zähler) steigt und gleichzeitig der Cashflow (Nenner) fällt, so dass sich der Quotient überproportional verändert. D1 Finanzmanagement Seite 7 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler

Aufgabe 7 In einer Rezessionsphase haben sich wichtige Grössen einer schweizerischen Maschinenfabrik wie folgt verändert: _0 _1 _2 Fremdkapital (kurz- und langfristig) 335 345 400 Liquide Mittel 15 5 5 Forderungen 95 95 Reingewinn/Reinverlust 33 4-15 Abschreibungen 25 28 Zunahme langfristige Rückstellungen 2 6 7 7.1 Berechnen Sie folgende Grössen: _0 _1 _2 Effektivverschuldung 2 245 300 Cashflow 55 35 Verschuldungsfaktor 4 7 15 7.2 Erklären Sie in kurzen Worten das Wesen und die Bedeutung des Verschuldungsfaktors als Kennzahl! Der Verschuldungsfaktor gibt an, wie viel mal der letzte Cashflow erarbeitet werden muss, bis die Effektivverschuldung abbezahlt wäre. Je tiefer der Verschuldungsfaktor ist, desto mehr Sicherheit besteht für die Gläubiger. Dabei bleibt allerdings unberücksichtigt, dass der Cashflow im Sinne der Unternehmungsfortführung (going concern) primär für die Finanzierung von Gewinnausschüttungen sowie Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen herangezogen wird. Es handelt sich deshalb nicht um eine realisierbare Schuldentilgungsgrösse. Die Aussagekraft des Verschuldungsfaktors als Sicherheitskennzahl ist vor allem in Zeitreihen- Vergleichen wie in dieser Aufgabe sehr gross, weil bei wachsender Gefährdung die Hebelwirkung beim Verschuldungsfaktor einsetzt. D1 Finanzmanagement Seite 8 von 8 Prof. Dr. Walter Hugentobler