Finanzierung. Prof. Dr. Rolf Nagel
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- Oldwig Koch
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1 BWL I - Teil B Finanzierung Kapitel 6 - Finanzanalyse - Prof. Dr. Rolf Nagel Fachhochschule Düsseldorf Fachbereich Wirtschaft
2 6.1 Grundlagen Analysezwecke Ablauf der Analyse Finanzanalyse auf der Basis von Kennzahlen Bestandsorientierte Kennzahlen Vertikale Bilanzanalyse Horizontale Bilanzanalyse Beurteilung der bestandsorientierten Kennzahlen Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen Relative Erfolgskennzahlen Aktivitätskennzahlen Kennzahlensysteme Logisch-deduktive Kennzahlensysteme Return on Investment (Du-Pont-System) ZVEI-System Empirisch-induktive Kennzahlensysteme Univariate Verfahren Multivariate Verfahren Neuronale Netze 32 2
3 6.1. Grundlagen Analysezwecke Finanzanalyse Finanzanalyse Beurteilung der finanziellen Lage einer Unternehmung Interne Finanzanalyse Durchführung der Analyse durch das Unternehmen selbst Externe Finanzanalyse Erstellung der Analyse von Personen außerhalb der Unternehmung zur Verfügung stehende Daten i. d. R begrenzter als bei interner Analyse Fließender Informationsgrad und mit der Machtposition des Analysten steigender Informationsgrad zur Verfügung stehen im Allgemeinen nur Jahresabschlüsse zusätzliche Berücksichtigung allgemeiner Daten der Branche sowie der Konjunkturentwicklung 3
4 6.1. Grundlagen Analysezwecke Finanzanalyse 4
5 6.1. Grundlagen Ablauf der Analyse Finanzanalyse 1. Aufbereitung des Zahlenmaterials Zusammenfassung der Bilanzpositionen zu Größen, die anschließend zur Bildung von Kennzahlen benötigt werden Analyse der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung evtl. Umgliederung einiger Bilanzpositionen; Grund: - bessere Abbildung der tatsächlichen Unternehmenslage - und damit Erhöhung der Qualität der ermittelten Kennzahlen (Erstellung einer Strukturbilanz / Bilanzgliederung) In der Praxis häufige Modifizierung der in der Bilanz ausgewiesenen Größe Eigenkapital ; Grund: Elimination bilanzpolitischer Einflüsse 5
6 6.1. Grundlagen Ablauf der Analyse Gezeichnetes Kapital - Ausstehende Einlagen + Rücklagen + Bilanzgewinn / - Bilanzverlust - (geplante) Gewinnausschüttung + Gesellschafterdarlehen + 50% der Sonderposten mit Rücklageanteil - aktiviertes Disagio - Bilanzierungshilfen (akt. latente Steuern, akt. Ingangsetzungskosten u.ä.) = rechnerisches Eigenkapital 6
7 6.1. Grundlagen Ablauf der Analyse Finanzanalyse 2. Bildung von Kennzahlen Kennzahlen verdichten komplexe Sachverhalte zu einer aussagefähigen Größe 7
8 6.1. Grundlagen Ablauf der Analyse 3. Durchführung von Vergleichen Ein Kennzahlenwert erlangt erst durch Gegenüberstellung mit normativen oder empirischen Größen Aussagekraft. Zeitvergleich Betriebsvergleich Soll Ist-Vergleich 8
9 Bestandsorientierte Kennzahlen Vertikale Bilanzanalyse a) Vermögensstrukturkennzahlen Intensität des AV = Anlagevermögen Gesamtvermögen *100% Intensität des SAV = Sachanlagevermögen Gesamtvermögen *100% Intensität des UV = Umlaufvermögen Gesamtvermögen *100% 9
10 Bestandsorientierte Kennzahlen Vertikale Bilanzanalyse b) Kapitalstrukturkennzahlen Eigenkapitalquote = Eigenkapital Gesamtkapital *100% Fremdkapitalquote = Fremdkapital Gesamtkapital *100% langfristige Finanzierungsquote= EK + lfr. FK GK *100% statischer Verschuldungsgrad = FK EK *100% 10
11 Bestandsorientierte Kennzahlen Vertikale Bilanzanalyse Mit dem Leverage-Effekt wird die Abhängigkeit der Eigenkapitalrentabilität von der Gesamtkapitalrentabilität und dem statischen Verschuldungsgrad beschrieben. r EK = Gewinn EK = r GK ( EK + FK) i FK EK = r GK + ( r GK i) FK EK mit EK = Eigenkapital FK = Fremdkapital r EK r GK i = Eigenkapitalrendite = Gesamtkapitalrendite = Fremdkapitalzinsen 11
12 Bestandsorientierte Kennzahlen Vertikale Bilanzanalyse Bei gegebener Gesamtkapitalrentabilität und steigendem Verschuldungsgrad nimmt die Eigenkapitalrendite solange zu, wie folgendes gilt: Kritische Beurteilung des Leverage-Effektes: 12
13 Bestandsorientierte Kennzahlen Horizontale Bilanzanalyse a) Finanzierungsregeln Die Goldene Finanzierungsregel fordert die Einhaltung des Grundsatzes der Fristenkongruenz: langfristiges Vermögen langfristiges Kapital 1 kurzfristiges Vermögen kurzfristiges Kapital 1 13
14 Bestandsorientierte Kennzahlen Horizontale Bilanzanalyse Die Goldene Bilanzregel besagt, dass das Anlagevermögen durch langfristiges Kapital gedeckt sein muss: engere Fassung: Eigenkapital + lfr.fremdkapital Anlagevermögen 1 weitere Fassung: Eigenkapital + lfr. Fremdkapital AV + lfr. geb.teile des UV 1 Anlagendeckung durch Eigenkapital = EK AV 100 % 14
15 Bestandsorientierte Kennzahlen Beurteilung der bestandsorientierten Kennzahlen a) Liquiditätskennzahlen Liquiditätsgrade Grades Working Capital = kurzfristiges UV kurzfristiges FK 15
16 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen a) Jahresüberschuss 16
17 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen b) Aufwands- und Ertragsstruktur Umsatzerlöse + Bestandserhöhungen / - Bestandsverminderungen + andere aktivierte Eigenleistungen = Gesamtleistung - Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - Aufwendungen für bezogene Waren - Aufwendungen für bezogene Leistungen = Rohertrag 17
18 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen Materialaufwandquote = Personalaufwandquote = Pro-Kopf-Leistung = Abschreibungsquote = F&E-Quote = Materialaufwand Gesamtleistung Personalaufwand Gesamtleistung Gesamtleistung Anzahlder Mitarbeiter Abschreibungen auf das SAV Gesamtleistung F & E Aufwand Gesamtleistung 18
19 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen c) Cash Flow Direkte Ermittlung des Cash Flow: Betriebseinnahmen (zahlungswirksame Erträge) - Betriebsausgaben (zahlungswirksame Aufwendungen) = Cash Flow 19
20 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen Indirekte Ermittlung des Cash Flow (externe Analyse): Jahresüberschuss + Abschreibungen - Zuschreibungen + Erhöhung langfristiger Rückstellungen - Verminderung langfristiger Rückstellungen = Cash Flow Brutto Cash Flow = Cash Flow + EE -Steuern 20
21 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Absolute Erfolgskennzahlen d) Aus dem Cash Flow abgeleitete Kennzahlen Innenfinanzierungsquote: der Investitionen CashFlow Nettoinves titionen 100% (Nettoinvestitionen = Zugänge Abgänge des AV) dynamischer Verschuldungsgrad = Effektivverschuldung CashFlow (Effektivverschuldung = Gesamtverbindlichkeiten monetäres UV) 21
22 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Relative Erfolgskennzahlen EK-Rentabilität = GK-Rentabilität = Umsatzrentabilität = 22
23 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Aktivitätskennzahlen a) Umschlagdauer der Vorräte Aussage: Frage: - Finanzierungsdauer der Vorräte - Lagerrisiko Ist der Stichtagsbestand repräsentativ? b) Kundenziel Kundenziel = Forderungen aus Umsatz LuL 365 (bei Wechselfinanzierung: Einbeziehung der Giroverbindlichkeiten) Aussage: Frage: - Kapitalbindung der Forderungen - Zahlungsverhalten der Kunden - Ausfallrisiken Ist der Stichtagsbestand repräsentativ? 23
24 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Aktivitätskennzahlen c) Lieferantenziel Aussage: - eigenes Zahlungsverhalten Frage: Ist der Stichtagsbestand bewusst gesteuert worden? 24
25 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Aktivitätskennzahlen d) Umschlaghäufigkeit des Umlaufvermögens = Umsatz Durchschni ttsbestand des UV des Lagers = Umsatz Durchschnittsbestand der Vorräte Aussage 25
26 Stromgrößenorientierte Kennzahlen Aktivitätskennzahlen e) Investitions- und Abschreibungstätigkeit Investitionsquote = Zugänge Anlagevermögen Gesamtleistung 100% Abschreibungsquote = Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen Buchwert des Sachanlagevermögens lt. Bilanz Abschreibungsgrad = Kumulierte Abschreibu ngen historisch e AK/HK 26
27 6.3. Kennzahlensysteme Logisch-deduktive Kennzahlensysteme Return on Investment (Du-Pont-System) 27
28 6.3. Kennzahlensysteme Empirisch-induktive Kennzahlensysteme 28
29 6.3. Kennzahlensysteme Empirisch-induktive Kennzahlensysteme Neuronale Netze 29
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