BVE Freiburg (Berufsvorbereitende Einrichtung der Stadt Freiburg) Wir machen uns fit für das Arbeitsleben Rahmenbedingungen Die Berufsvorbereitende Einrichtung für die Stadt Freiburg setzt sich zum Ziel, junge Menschen mit wesentlichem Unterstützungsbedarf entsprechend ihrer Kompetenzen zu fördern. Sie bereitet die jungen Erwachsenen umfassend auf das Arbeitsleben vor. Das Angebot richtet sich an Schüler der Förderschule ab Klasse 9, sowie an leistungsstarke Schüler der Berufsschulstufe der Schule für Geistigbehinderte, deren Fähigkeiten ausreichen, um eine Helfertätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anzustreben. Dies bedeutet, dass Schüler, die als sog. Grenzfallschüler zwischen den oben genannten Schularten stehen, hier ein passendes Angebot finden. Die BVE Freiburg ist im Industriegebiet Umkirch - direkt in der Firma Knoll untergebracht. Hier stehen den beiden Klassen (zur Zeit 11 SchülerInnen) zwei Unterrichtsräume und ein Werkraum zur Verfügung. Darüber hinaus nutzen sie gemeinsam einen Aufenthaltsraum, Toiletten und Außengelände mit Mitarbeitern der Firma. Zu den Vorgaben des Kultusministeriums für die BVEs in Baden-Württemberg gehört, dass die Einrichtungen räumlich losgelöst von der Stammschule verortet werden sollen. Durch Kontakte mit der Firma Knoll ist es der BVE Freiburg gelungen über die Vorgaben hinaus den Standort direkt in einem lebendigen Betrieb zu ermöglichen. So haben die Schüler täglich die Chance Arbeitswelt zu erleben und sich an der Reinigung und Pflege der Räumlichkeiten und Außenanlagen zu beteiligen. Ziele und Inhalte Unterricht: Arbeitsprojekte, Praktika, Modulunterricht Aufgrund der Bedeutung realistischer beruflicher Lernerfahrungen haben Arbeitsprojekte und Praktika in Betrieben zur Förderung von Schlüsselqualifikationen besonderes Gewicht.
Arbeitsprojekte Arbeitsprojekte werden von den Lehrern begleitet. Hierbei ist der Mundenhof (Tiergehege) ein unverzichtbarer Partner. Jede Woche Dienstag ist ein Arbeitstag mit allen Schüler. Die vielfältigen Arbeitsaufträge reichen von Brennholz sägen und stapeln, Laub rechen bis hin zu Schleif- und Streicharbeiten. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, die Arbeitstugenden weiterzuentwickeln und Fähigkeiten der Schüler zu erkennen. Die Erkenntnisse aus den Arbeitsprojekten lassen dann wiederum Rückschlüsse bei der Wahl eines Praktikumsplatzes zu. Praktika Die Praktika in der BVE finden grundsätzlich in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes statt. Innerhalb der Zeit in der BVE (ein bis drei Jahre) sammeln die Jugendlichen Erfahrungen in den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen. So können sie zunehmend aus eigenem Erleben bei Entscheidungen über das spätere Arbeitsleben mit entscheiden. Die Dauer und Häufigkeit der Praktika werden im Verlauf dieser Zeit gesteigert. Gegen Ende der BVE kristallisiert sich im Idealfall eine
für den Jugendlichen geeignete Arbeitstätigkeit heraus. Bei der Suche nach geeigneten Betrieben für Praktika unterstützt der Gewerbeverein Umkirch tatkräftig. Durch diese enge Zusammenarbeit ergaben sich bereits erste Arbeitsplätze.. Modulunterricht Im Modulunterricht werden die Praktika individuell begleitet und aufgearbeitet. Darüber hinaus ergänzen wichtige Themenfelder des Erwachsenenlebens das unterrichtliche Angebot (u.a. Wohnen, Freizeitgestaltung, Gesundheitsfürsorge, Umgang mit Ämtern und Behörden ). An einem Tag der Woche steht der BVE die Trainingswohnung der Richard-Mittermaier-Schule zur Verfügung. Die Bildungspläne der Schule für Geistigbehinderte, der Förderschulen und der Berufsschulen bilden zusammengefasst in 12 Modulen die Grundlage der individuellen Planung. Dies führt dazu, dass wichtige Themen (Sexualität, Vorbereitung auf Mofa bzw. Autoführerschein, Hobbykurse) - im Sinne einer Normalisierung - ausgegliedert werden.
Der Leitspruch der BVE lautet: Wir machen uns fit fürs Arbeitsleben. Die körperliche Fitness ist dabei ein entscheidender Faktor, denn Helfertätigkeiten sind auch körperlich anstrengend. Um diese zu fördern nehmen alle immer dienstags für 60 Minuten - am Sport im Fitnessstudio teil. Die Schüler lernen einen Fitnesszirkel zunehmend selbstständig zu bewältigen und schulen dabei Schlüsselqualifikationen wie Durchhaltevermögen und Leistungsfähigkeit, die sie im Praktikum benötigen. Ebenso lernen die Jugendlichen eine altersangemessene Freizeitaktivität kennen. Die Module lauten wie folgt: M 1 Orientierung in räumlichen Bezügen M 2 Umgang mit Ämtern und Behörden M 3 Mathematische Kompetenzen M 4 Wohnen M 5 Partnerschaft und Sexualität M 6 Soziale Kompetenzen M 7 Demokratische Kompetenzen M 8 Freizeit M 9 Persönlichkeitsbildung M9b Persönliche Kompetenzen M10 Gesundheitsfürsorge M11 Berufsvorbereitung M12 Umgang mit Medien Genauere Beschreibung der Inhalte finden Sie unter dem Downloadbereich der BVE- Seite (www.bve-freiburg.de).
Schüler folgender Freiburger Schulen können sich für die BVE bewerben: Albert-Schweitzer-Schule III (Förderschule) Lessingschule Zentrum für individuelle Bildung & Beratung mit sonderpädagogischem Schwerpunkt (Förderschule) Schenkendorfschule (Förderschule) Richard-Mittermaier-Schule (Schule für Geistigbehinderte) Schule Günterstal (Schule für Geistigbehinderte) Haus Tobias Übergänge Anschlussmöglichkeiten: Integrationsfirmen, z.b. Wäscherei der Caritas, Hofgut Himmelreich BBB: Berufsbildungsbereich der WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen) KoBV: Kooperative berufliche Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt Allgemeiner Arbeitsmarkt