Modul 2: Grammatikvermittlung

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Modul 2: Grammatikvermittlung Prof. Dr. Ruth Albert unter Mitarbeit von Silke Jahns 1

Prof. Dr. Ruth Albert ist die Gründerin und Lehrstuhlinhaberin der Deutsch-als-Fremdsprache Abteilung und ist seit Januar 1994 Professorin für Deutsch als Fremdsprache an der Philipps- Universität in Marburg. Seit 2007 auch die Leiterin des Masterstudiengangs Deutsch als Fremdsprache. Die Forschungsinteressen von Prof. Dr. Ruth Albert liegen vor allem im Bereich der Mehrsprachigkeit, der Sprachlehrforschung und der interkulturellen Pragmatik. Prof. Dr. Ruth Albert lehrt zu folgenden Themen: 1. Grammatik des Deutschen für den DaF-Unterricht 2. Sprachlehrforschung und Sprachdidaktik 3. Psycholinguistik mit Bezug auf den DaF-Unterricht 4. Lehrmaterialanalyse und Lehrmaterialentwicklung Prof. Dr. Ruth Albert studierte Germanistik, Romanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Köln und promovierte 1980 zum Thema Die Bezeichnung von Zukünftigem in der gesprochenen deutschen Standardsprache", die Habilitation zum Thema "Auswirkungen von Kommunikationstraining auf das Gesprächsverhalten" erfolgte 1992 an der Universität Bielefeld. 2

Modul 2: Grammatikvermittlung Zu Modul 2: Grammatikvermittlung gehören folgende Lernmodule: 1. Grammatikvermittlung 2. Grammatiken für den DaF-Unterricht Im Folgenden werden die beiden Lernmodule kurz vorgestellt, damit Sie einen schnellen Einblick in die behandelten Inhalte bekommen können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Probe-Stöbern! Ihr DaF-online -Team Marburg, im April 2013 3

GRAMMATIKVERMITTLUNG EINLEITUNG Grammatikvermittlung stellt ein wichtiges Thema im Fremdsprachenunterricht dar. Im Alltag des DaF-Unterrichts ist Grammatik ein ständig präsentes Thema. Da viele Lerner negative Emotionen mit Grammatikunterricht verbinden, ist es umso wichtiger, dass Sie als Lehrperson lernen, Grammatikunterricht so zu gestalten, dass er Ihren Lernern Spaß bereitet und auch gute Erfolge erzielt werden können. Im Unterschied zu dem, was viele Lehrpersonen aufgrund eigener schlechter Erfahrungen aus der Schulzeit denken, kann Grammatikunterricht nämlich sehr motivierend sein, weil die Lerner schnelle Erfolge erleben können sie verstehen eine grammatische Regel und können sie anwenden. Bei Sprechfertigkeit z.b. ist das zu Lernende viel komplexer und der Erfolg nicht so einfach zu erleben. Während sich die Einheiten Grammatikbeschreibung und Grammatiken für den DaF-Unterricht mit theoretischen Inhalten bzw. Grammatikdarstellungen in Büchern beschäftigen, ist diese Online-Lehrveranstaltung stark praxisbezogen. Neben vielen grundlegenden Informationen zur Grammatikvermittlung werden Sie lernen, Grammatikdarstellungen in Lehrwerken zu analysieren und die Präsentation, Progression und die Auswahl der Übungen zu beurteilen. DER INHALTLICHE AUFBAU DES LERNMODULS Das Modul gliedert sich in acht Kapitel und einen kurzen Exkurs. Das erste Kapitel setzt sich grundsätzlich mit der Frage der Grammatikvermittlung im Fremdsprachenunterricht auseinander, die in der Sprachlehrforschung kontrovers diskutiert wird. Dazu sollen die eigenen Erfahrungen mit dem Lernen von grammatischen Inhalten reflektiert werden. Ebenso wird in diesem Kapitel dargestellt, wie sich die Grammatikvermittlung im Kontext verschiedener Unterrichtsmethoden verändert hat beziehungsweise welche Rolle sie einnahm. Auch die Frage, ob insbesondere im Deutschunterricht besonders viel Grammatik gelehrt werden muss, wird in dieser Einheit diskutiert. Das zweite Kapitel widmet sich dem Thema, ob und wie sich Grammatik erfolgreich lehren lässt. Während sich das erste Kapitel mit der Frage der Quantität der Grammatik im Unterricht auseinandergesetzt hat, wird nun die Frage der Vermittlungsweise fokussiert. Dabei stehen verschiedene neuere Ansätze der Grammatikvermittlung im Zentrum. Im dritten Kapitel wird die Frage behandelt, wie Grammatikunterricht sinnvoll geplant werden kann. Verschiedene Einflussfaktoren auf die Unterrichtsplanung 4

werden dargestellt. Ebenso werden Planungshilfen zur Verfügung gestellt und anhand eines Praxisbeispiels diskutiert. Im Exkurs, der sich mit dem Umgang mit Grammatikregeln beschäftigt, werden anhand von zwei Beispielen wichtige Qualitätsmerkmale für Grammatikregeln erörtert. Im vierten Kapitel geht es um das Üben grammatischer Phänomene und die Frage, welche Übungen und Aufgaben sich dazu eignen. Lernziel ist es, verschiedene Möglichkeiten des Übens im Grammatikunterricht kennenzulernen und darauf aufbauend sinnvolle Übungsreihenfolgen entwickeln und die Qualität von Übungen und Aufgaben beurteilen zu können. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Einsatz von Spielen in der Grammatikvermittlung. Dazu werden beispielhaft verschiedene Spiele vorgestellt und die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Spielen erörtert. Im sechsten Kapitel steht die Vermittlung der Adjektivdeklination im DaF- Unterricht im Mittelpunkt. Sie sollen die Lernschwierigkeiten in Bezug auf die Vermittlung der Adjektivdeklination einschätzen können. Außerdem sollen Sie Vermittlungsansätze in Lehrwerken erkennen und kritisch beurteilen können. Auch das siebte Kapitel beschäftigt sich mit einem Grammatikthema, das Lernern oft Schwierigkeiten bereitet den Modalverben. Anhand von Beispielen aus Lehrwerken werden verschiedene Vermittlungsansätze dargestellt. Ziel dieses Kapitels ist es, dass diese kritisch beurteilt werden können. Das abschließende achte Kapitel stellt schließlich dar, wie Grammatikvermittlung mit digitalen Medien erfolgen kann. Es wird kritisch untersucht, welches innovative Potential digitale Medien in diesem Bereich besitzen. DER DIDAKTISCHE AUFBAU DES MODULS In einem Willkommens-Video gibt Ihnen Frau Prof. Dr. Albert einen kurzen Überblick über die Inhalte des Online-Lernmoduls. Jedes Kapitel gliedert sich in einzelne Unterkapitel, die sowohl Texte als auch zahlreiche Beispiele aus Lehrwerken beinhalten, die zur besseren Veranschaulichung des Inhalts beitragen. Die Kapitel sind stark praxisbezogen, um zu zeigen, wie ein motivierender und erfolgversprechender Grammatikunterricht gestaltet werden kann. 5

In jedem Kapitel finden Sie Übungsaufgaben, die Ihnen als Selbstkontrolle dienen sollten. Auf diese Weise können Sie selbst überprüfen, ob Sie die behandelten Inhalte gut verstanden haben und sich erneut mit denjenigen befassen, die Ihnen beim ersten Lesen nicht deutlich genug geworden sind. Ebenso finden Sie in den einzelnen Kapiteln Aufgaben, die zur Reflexion und Festigung der behandelten Themen beitragen sollen. Im Glossar finden Sie Erklärungen zu wichtigen verwendeten Begriffen. Wenn Sie einen verlinkten Begriff im Lesetext anklicken, erscheint eine Definition bzw. teilweise auch eine Erklärung mit Beispielen, die zu einem besseren Verständnis des Fachvokabulars beitragen sollen. Die einzelnen Kapitel enden mit einem verzeichnis der verwendeten und zitierten. Diese angaben sollten Sie dabei unterstützen, sich mit bestimmten Themen Ihrer Wahl tiefgründiger auseinanderzusetzen. 6

INHALTSVERZEICHNIS EINFÜHRUNG 1. WIE VIEL GRAMMATIK BRAUCHT DER MENSCH? 1.1 Persönliche Erfahrungen und Einleitung 1.2 Grammatikvermittlung in den verschiedenen Sprachlehrmethoden 1.3 Braucht man im DaF-Unterricht besonders viel Grammatik? 1.4 Fazit 2. WIE KOMMT DIE GRAMMATIK AM BESTEN IN DIE KÖPFE? 2.1 Einleitung 2.2 Die Beeinflussbarkeit der lernersprachlichen Entwicklung 2.2.1 Einleitung 2.2.2 Die Lernersprache 2.2.3 Pienemanns Teachability-Hypothese 2.2.4 Die DiGS-Studie 2.2.5 Didaktische Konsequenzen 2.3 Sprachaufmerksamkeit und Sprachbewusstheit 2.4 Ist Formfokussierung der Königsweg? 2.5 Oder möglichst viel Grammatik in den Wortschatz? 2.6 Fazit 3. GRAMMATIKUNTERRICHT PLANEN 3.1 Einleitung 3.2 Unterrichtsplanung allgemein 3.3 Verlaufsplanung von Unterricht mit Grammatikvermittlung 3.4 Fragen der Progression 3.5 Methodische Prinzipien 3.6 Fazit Exkurs: Umgang mit Grammatikregeln Beispiel TeKaMoLo Beispiel aus einem Lehrwerk Qualitätsmerkmale von Grammatikregeln 7

4. AUFGABEN UND ÜBUNGEN 4.1 Einleitung 4.2 Aufgaben versus Übungen 4.3 Aufgaben- und Übungstypologien 4.4 Fazit 5. GRAMMATIKLERNEN MIT SPIELEN 5.1 Einleitung 5.2 Spiele in der Grammatikvermittlung 5.3 Sprachlernspiele im Unterrichtseinsatz: Zuschreibungen, Erfahrungen und empirische Untersuchungen 5.4 Welche Spiele sind geeignet? 5.4.1 Spiele zum Einführen grammatischer Strukturen 5.4.2 Spiele zum Festigen grammatischer Strukturen 5.4.3 Spiele in der Transferphase 5.5 Fazit 6. ZUM BEISPIEL ADJEKTIVDEKLINATION 6.1 Einleitung 6.2 Die Adjektivdeklination als Unterrichtsgegenstand 6.3 Vermittlungsansätze in Lehrwerken 6.3.1 Strategien zum Finden der richtigen Endung 6.3.2 Lernen der Vielzahl von Formen 6.3.3 Aussprachedidaktische Aspekte 6.3.4 Lernzielorientierung 6.3.5 Das Vorkommen von nur einer eindeutigen Kasusmarkierung in der Nomengruppe 6.3.6 Aspekte der Progression 6.3.7 Zugrunde liegender lerntheoretisch begründeter Vermittlungsansatz 6.4 Fazit 7. ZUM BEISPIEL MODALVERBEN 7.1 Einleitung 7.2 Die Modalverben als Unterrichtsgegenstand 7.3 Vermittlungsansätze in Lehrwerken 7.3.1 Zum nicht-inferentiellen Gebrauch 7.3.2 Zum inferentiellen Gebrauch 7.4 Fazit 8

8. GRAMMATIK LERNEN MIT DIGITALEN MEDIEN 8.1 Einleitung 8.2 In welchen Formen wird Grammatik mit Hilfe digitaler Medien vermittelt? 8.2.1 Sprachkurse auf CDs 8.2.2 Webbasierte Sprachkurse 8.2.3 Webbasierte Sprachkurse mit Lernerbetreuung 8.2.4 Deutsch-Kurse in virtuellen 3D-Welten 8.2.5 Onlinebereich der Verlage 8.2.6 Übungsangebote von Portalen und Einzelpersonen 8.3 Innovativer Nutzen für die Grammatikvermittlung? 8.3.1 Motivationssteigerung durch höheren Unterhaltungswert 8.3.2 Eigenverantwortung und Individualisierung des Lernprozesses 8.3.3 Fördern von Strategieerwerb und anwendung 8.3.4 Enge Verknüpfung von Darstellung und Übung grammatischer Regeln 8.4 Feedbackproblematik 8.5 Fazit 9

GRAMMATIKEN FÜR DEN DAF-UNTERRICHT EINLEITUNG Grammatiken sind ein wichtiges Handwerkszeug für den Sprachlehrer und die Sprachlehrerin. Mit der Wahl einer ungünstigen Grammatik, deren Erklärungen schlecht verständlich, kaum merkbar oder einfach unzutreffend auch das kommt häufig genug vor sind, macht man sich selbst als Lehrperson und erst recht den LernerInnen das Leben schwer. Im Laufe Ihrer Tätigkeit als Lehrperson werden viele neue Grammatiken erscheinen, und Sie werden zu entscheiden haben, welche davon Sie einsetzen. Zielsetzung dieses Online-Lernmoduls ist, Sie als DaF-Lehrkraft zu befähigen, Grammatiken auf ihre Verwendbarkeit hin besser beurteilen zu können. DER INHALTLICHE AUFBAU DES LERNMODULS Im Hinblick auf die Entscheidung, welche Grammatik Sie als Lehrperson für Ihren DaF-Unterricht wählen sollten, ist es nicht das Wichtigste, dass Sie lernen, welche von den sich augenblicklich auf dem Markt befindlichen Grammatiken für bestimmte Lernergruppen gut geeignet sind. Wichtiger ist, dass Sie lernen, Grammatiken zu beurteilen. Das mag Ihnen gewagt erscheinen. Viele Studierende meinen, dass alles, was man in einer gedruckten Grammatik finden kann, auf jeden Fall richtig sein müsse. Das ist aber keineswegs der Fall, Sie sehen es schon daran, dass Sie zu ein- und demselben Grammatikphänomen in verschiedenen gedruckten Grammatiken unterschiedliche und sogar widersprüchliche Erklärungen finden können. Sie sehen also, dass Sie auf Ihr Urteilsvermögen in dieser Angelegenheit angewiesen sein werden. Grammatiken sind nicht als unterrichtstragende Lehrwerke gedacht, sondern sie sind zum Nachschlagen für die LernerInnen oder für die Unterrichtsvorbereitung der Lehrperson da. Dieses Online-Lernmodul soll Ihnen zeigen, dass das Unterrichten von Grammatik lernbar ist. Ein Grammatikunterricht wird erheblich weniger anstrengend, wenn er gute grammatische Erklärungen beinhaltet. Sie werden hier lernen, verschiedene Grammatikdarstellungen einzelner grammatischer Phänomene aus (didaktischen) Grammatiken zu beurteilen. Wir können natürlich nicht alle grammatischen Phänomene in einem Lernmodul behandeln, deshalb haben wir eine Auswahl getroffen (vgl. Inhaltsverzeichnis). Es gibt zwei grundsätzliche Fehler, die man in Grammatiken finden kann: 1. Das zu erklärende Phänomen ist unzutreffend beschrieben. 2. Das zu erklärende Phänomen ist linguistisch gesehen perfekt beschrieben, aber nicht in merkbarer Form. 10

In sehr schlechten Grammatiken kommt auch noch die Kombination vor, d.h. das Phänomen wird falsch und didaktisch unvertretbar beschrieben. Das Erkennen der inhaltlichen Angemessenheit von Grammatikerklärungen erfordert natürlich linguistische Kenntnisse. Diese sollten Sie sich durch die Lerneinheit Probleme der Grammatikbeschreibung des Deutschen angeeignet haben. Wir geben Ihnen in diesem Modul trotzdem die Gelegenheit, Ihre bestehenden Kenntnisse im Bereich Grammatikterminologie und -Modelle aufzufrischen. Daneben ist die didaktische Angemessenheit der grammatischen Erklärungen ebenfalls ein wichtiges Thema. Grammatiken für Anfänger z.b. müssen besondere Anforderungen erfüllen. Sie sollten, wenn sie nicht in der Muttersprache der LernerInnen geschrieben sind, in möglichst einfachem Deutsch bzw. in Englisch, der vielfach ersten Fremdsprache, geschrieben sein. Statt komplizierter Terminologie eignen sich eher visuelle Darstellungen. Auch die Beispielsätze müssen in einfachem und alltäglichem Deutsch verfasst sein. Grammatiken für Anfänger müssen nicht jedes Grammatikphänomen enthalten. Grammatiken für Fortgeschrittene sollten alle Phänomene enthalten, denen ein Lerner/eine Lernerin des heutigen Deutsch beim Hören oder Lesen begegnen kann, und für die er/sie Erklärungen suchen könnte. DER DIDAKTISCHE AUFBAU DES LERNMODULS In einem Willkommens-Video gibt Ihnen Frau Prof. Dr. Albert einen kurzen Überblick über die Inhalte des Online-Lernmoduls. Jedes Kapitel gliedert sich in einzelne Unterkapitel, die sowohl Texte als auch Grafiken und Tabellen beinhalten, die zur besseren Veranschaulichung des Inhalts beitragen. Nach jedem Kapitel folgen Übungsaufgaben, die Ihnen als Selbstkontrolle dienen sollten. Auf diese Weise können Sie selbst prüfen, ob Sie die behandelten Inhalte gut verstanden haben und sich erneut mit denjenigen befassen, die Ihnen beim ersten Lesen nicht deutlich genug geworden sind. angaben Die angaben beinhalten - die im Lernmodul zitierte - eine Übersicht über Gebrauchsgrammatiken - linguistische und didaktische Grundlagenliteratur 11

INHALTSVERZEICHNIS 0. EINLEITUNG 1. EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK UND DAS SELBSTSTUDIUM 1.1 Organisatorisches 1.2 Zum Inhalt 1.3 Grammatik zu unterrichten ist lernbar 1.4 Wozu braucht man denn überhaupt Grammatiken und Grammatikunterricht? 1.5 Sinnvolle Verteilung von Grammatikunterricht auf die gesamte Unterrichtszeit 1.6 Gute und schlechte Grammatikbeschreibungen für LernerInnen 2. DIE BESCHREIBUNGSMODELLE UND DIE VERWENDETE TERMINOLOGIE 2.1 Grammatikterminologie 2.1.1 Wortarten 2.1.2 Satzteile 2.2 Grammatikmodelle 2.3 Einführung der Beschreibungskategorien in Lernergrammatiken 3. MODALVERBEN 4. DARSTELLUNG DES PERFEKTS MIT HABEN/SEIN 5. DARSTELLUNG DES GEBRAUCHS DER TEMPORA IM DEUTSCHEN 6. DARSTELLUNG DES KONJUNKTIVS 6.1 Verwendung des Konjunktivs 6.2 Konjunktiv Präsens oder Präteritum? 7. DARSTELLUNG DES (VORGANGS-) PASSIVS 8. ES 9. PARTIKELN 10. ADJEKTIVFLEXION 11. DARSTELLUNG VON SYNTAKTISCH/SEMANTISCHEN PHÄNOMENEN AM BEISPIEL VON PRÄPOSITIONEN 12. LEITFRAGEN UND KRITERIEN ZUR BEURTEILUNG VON GRAMMATIKEN 12.1 Grammatiken für Anfänger 12.2 Grammatiken für Fortgeschrittene 12.3 Übungsgrammatiken 12.4 Kontrastive Grammatiken 12.5 Überblick: Kriterien, die bei der Beurteilung von Grammatiken Berücksichtigung finden sollten 12

LÖSUNGSSCHLÜSSEL REGISTER DER VERWENDETEN FACHTERMINOLOGIE LITERATURANGABEN 13