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Transkript:

Prüfungsbericht der Bezirkshauptmannschaft Perg über die Einschau in die Gebarung der Marktgemeinde Bad Kreuzen Gem60-3-2010-Mu

Impressum Herausgeber: Amt der Oberösterreichischen Landesregierung 4021 Linz, Bahnhofplatz 1 Redaktion und Graphik: Amt der Oberösterreichischen Landesregierung Herausgegeben: Linz, im September 2010 2

Die Bezirkshauptmannschaft Perg hat in der Zeit von 14. Juli 2009 bis 06. September 2010 mit Unterbrechungen durch einen Prüfer gemäß 105 Oö. Gemeindeordnung 1990 in Verbindung mit 1 Gemeindeprüfungsordnung 2008 eine Einschau in die Gebarung der Marktgemeinde Bad Kreuzen vorgenommen. Zur Prüfung wurden die Jahre 2007 bis 2009 und der Voranschlag für das Jahr 2010 herangezogen. Der Bericht analysiert die Gebarungsabwicklung der Gemeinde und beinhaltet Feststellungen in Hinblick auf Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit der Verwaltung, der öffentlichen und sozialen Einrichtungen und unterbreitet Vorschläge zur Verbesserung des Haushaltsergebnisses. Die Durchführung und finanzielle Abwicklung der außerordentlichen Vorhaben wurden einer kritischen Betrachtung unterzogen. Die im Bericht kursiv gedruckten Passagen stellen die Empfehlungen der Bezirkshauptmannschaft Perg dar und sind als solche von den zuständigen Organen der Gemeinde umzusetzen. Ist kein bestimmter Zeitpunkt angegeben, so ist die Umsetzung bis spätestens 1. Jänner 2011 zu vollziehen. 3

Inhaltsverzeichnis KURZFASSUNG... 5 WIRTSCHAFTLICHE SITUATION... 5 PERSONAL... 5 ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN... 6 WEITERE WESENTLICHE FESTSTELLUNGEN... 6 AUßERORDENTLICHER HAUSHALT... 7 DETAILBERICHT... 8 DIE GEMEINDE... 8 WIRTSCHAFTLICHE SITUATION... 9 HAUSHALTSENTWICKLUNG... 9 MITTELFRISTIGER FINANZPLAN... 10 FINANZAUSSTATTUNG... 11 UMLAGEN... 12 FREMDFINANZIERUNGEN... 13 DARLEHEN... 13 KASSENKREDIT... 14 LEASING... 14 HAFTUNGEN... 14 RÜCKLAGEN... 14 PERSONAL... 15 ALLGEMEINE VERWALTUNG... 16 KINDERGARTEN... 16 BAUHOF... 16 SCHULEN... 17 REINIGUNGSDIENST... 17 ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN... 18 ABWASSERBESEITIGUNG... 18 ABFALLBESEITIGUNG... 19 KINDERGARTEN... 21 FREIBAD... 22 TENNISHALLE... 23 AUSGEGLIEDERTE UNTERNEHMUNGEN... 24 KG... 24 VERMIETUNGEN DER KG... 24 GEMEINDEVERTRETUNG... 24 PRÜFUNGSAUSSCHUSS... 24 VERFÜGUNGSMITTEL UND REPRÄSENTATIONSAUSGABEN... 25 WEITERE WESENTLICHE FESTSTELLUNGEN... 25 FEUERWEHRWESEN... 25 SCHÜLERAUSSPEISUNG... 26 FÖRDERUNGEN UND FREIWILLIGE AUSGABEN... 26 TOURISMUS... 26 BIOMASSE... 27 AUßERORDENTLICHER HAUSHALT... 28 SOZIAL-, GEMEINDE- UND INFOZENTRUM... 28 ERRICHTUNG EINES GEMEINSAMEN FEUERWEHRZEUGHAUSES FÜR DIE FF BAD KREUZEN UND DIE FF MITTERDÖRFL... 28 HAUPTSCHULERWEITERUNG - TURNSAAL - MUSIKHEIM... 29 SCHLUSSBEMERKUNG... 29 4

Kurzfassung Wirtschaftliche Situation Die Marktgemeinde Bad Kreuzen kann seit dem Jahr 2005 den ordentlichen Haushalt nicht mehr ausgleichen und ist seit 2006 auf Bedarfszuweisungsmittel zum Haushaltsausgleich angewiesen. Seit 2005 können auch keine echten Zuführungen mehr an den außerordentlichen Haushalt getätigt werden. Der Umfang des Budgetvolumens verzeichnete in den vergangenen drei Jahren einen Anstieg um rd. 534.000 Euro (von rd. 5.718.400 Euro auf 6.252.400 Euro, d.s. 9,3 %). Im Vergleich von 2007 auf 2009 zeigt sich, dass die Einnahmen annähernd gleich blieben, während die Ausgaben um 17,6 % stiegen. Für das Finanzjahr 2010 rechnet die Marktgemeinde aufgrund des vorliegenden Voranschlages mit einem Steigen des Budgetvolumens um 5,7 % und einem Abgang im ordentlichen Haushalt in Höhe von 610.000 Euro. Gemessen an der Finanzkraft liegt die Marktgemeinde im Bezirksvergleich im Mittelfeld (17. Stelle im Bezirk Perg). Die Marktgemeinde ist überwiegend von den Ertragsanteilen abhängig. Nur 13,6 % der Steuerkraft können aus gemeindeeigenen Abgaben erwirtschaftet werden. Die Umlagen betrugen 2009 rd. 49 % der Steuerkraft. Im Voranschlag 2010 ist ein Abgang von 610.000 Euro ausgewiesen. Die im Mittelfristigen Finanzplan (MFP) ausgewiesene freie Budgetspitze zeigt für die Planjahre 2010 bis 2013 jeweils negative Werte von - 589.900 Euro bis -339.600 Euro auf. Dies bedeutet, dass der Marktgemeinde künftig selbst keine eigenen finanziellen Mittel für Investitionen bzw. für Zuführungen zur Verfügung stehen. Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen bis 2013 von rd. 3,2 Mio Euro wäre im MFP darzustellen gewesen. Der Darlehensstand betrug mit Ende des Finanzjahres 2009 rd. 4.850.500 Euro bzw. 1.986 Euro je Einwohner. Der bei der Firma "Verein zur Förderung der Infrastruktur der Marktgemeinde Bad Kreuzen & CO KG" aufscheinende Gesamtschuldenstand beträgt 1.562.000 Euro. Bei der Aufnahme von Darlehen und Krediten achtet die Marktgemeinde auf marktkonforme Zinssätze. Die Netto-Belastung aus Darlehensverbindlichkeiten betrug im Finanzjahr 2009 rd. 321.500 Euro. An die KG wurden 850.000 Euro zur Tilgung eines Zwischendarlehens überwiesen. Mit Ende 2009 ist im Rücklagennachweis ein Stand von rd. 790 Euro ausgewiesen. Diese ist zur Verbesserung des Haushaltsergebnisses aufzulösen. Personal Die Personalkosten der Marktgemeinde sind in den Jahren 2007 bis 2009 um rd. 49.800 auf 732.600 Euro angestiegen und es mussten zuletzt 25,4 % der ordentlichen Einnahmen zur Besoldung der 23 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (17,72 Personaleinheiten) aufgewendet werden. Die allgemeine Verwaltung ist derzeit mit insgesamt 7 Bediensteten (5,875 PE) besetzt und entspricht hinsichtlich ihrer Anzahl und Wertigkeit der geltenden Dienstpostenplanverordnung. 5

Der Dienstpostenplan in der allgemeinen Verwaltung, beim Bauhof und im Reinigungsdienst ist auf die tatsächlich erforderlichen Personaleinheiten abzustimmen und der diesbezügliche Beschluss des Gemeinderates ist der Landesregierung zur Genehmigung vorzulegen. Öffentliche Einrichtungen Abwasserbeseitigung Bei der Abwasserbeseitigung wurden im eingesehenen Zeitraum bis auf das Jahr 2008 betriebliche Überschüsse erwirtschaftet. Die Kanalbenützungsgebühr liegt jährlich geringfügig über den vom Land Oberösterreich vorgegebenen Mindestgebühren, wobei die Differenz stetig kleiner wird. Mit dem Voranschlag 2011 ist eine Erhöhung um mehr als die bisher üblichen 11 Cent erforderlich, um die vorgegebene Mindestgebühr zu erreichen. Bei der Festsetzung der Anschlussgebühr sind die Erlass-mäßigen Vorgaben zu beachten. Abfallbeseitigung Die Abfallbeseitigung konnte im Durchschnitt der vergangenen Jahre jährlich 4.500 Euro Ü- berschuss erwirtschaften. Überschüsse aus dem Betrieb der Abfallbeseitigung sind zur Verbesserung des ordentlichen Haushaltsergebnisses heran zu ziehen. Wir empfehlen künftig eine jährliche Gebührenanpassung. Kindergarten Der von der Marktgemeinde geführte dreigruppige Kindergarten belastete den ordentlichen Haushalt in den letzten 3 Jahren mit durchschnittlich 116.300 Euro. Im Jahr 2009 scheint ein Abgang in Höhe von rd. 115.000 Euro auf, wodurch bei einem Besuch von durchschnittlich 51 Kindern die Marktgemeinde pro Kind einen relativ hohen Betrag von rd. 2.255 Euro zuschießen musste. Es ist darauf zu achten, dass mögliche Fördermittel rechtzeitig beantragt werden. Freibad Der Freibadbetrieb belastete die Marktgemeinde von 2007 bis 2009 mit rd. 49.100 Euro jährlich. Bei den Eintrittstarifen ist eine Erhöhung bei den Saisonkarten vorzunehmen. Tennishalle Während in den Jahren 2007 und 2008 ausnahmsweise Überschüsse von je rd. 5.250 Euro erwirtschaftet wurden, scheint im Rechnungsabschluss 2009, wie auch in den Jahren vor 2007, ein Abgang in Höhe von 8.900 Euro auf. Es werden jährliche moderate Preisanpassungen empfohlen, um dauerhaft positive Ergebnisse zu erzielen. Für die nicht mehr in Verwendung befindliche Squashbox ist nach neuen Verwendungsmöglichkeiten zu suchen. Grundsätzlich sollte auch eine Verpachtung oder Veräußerung dieser Sportstätten in Erwägung gezogen werden. Weitere wesentliche Feststellungen Gemeindevertretung Die mangelnde Kontrolltätigkeit des Prüfungsausschusses zeigt sich in insgesamt nur 5 Sitzungen im Zeitraum von 2007 bis 2009, wobei die Vorsitzführung in 4 Fällen dem Obmannstellvertreter zugekommen ist. Das Mindestmaß von jährlich 5 Prüfungen ist einzuhalten. 6

Förderungen und freiwillige Ausgaben Im Bereich der Förderungen und freiwilligen Ausgaben zeigt sich die Marktgemeinde sehr großzügig und der "15-Euro-Erlass" wird im Jahr 2009 um 52.100 Euro überschritten (33,20 Euro je Einwohner). In diesem Bereich sind Einsparungen vorzunehmen, um die vorgegebene 15-Euro Grenze zu erreichen. Die Überschreitung ist hauptsächlich in der Tourismusförderung begründet. Es wird empfohlen, die Tourismusabgabe zu erhöhen, um dem Tourismusverband mehr Eigenmittel zur Verfügung stellen zu können. Biomasse Die öffentlichen Gebäude (Volks- und Hauptschule im Jahr 2002 und das Amtshaus 2007) wurden bereits an einen örtlich ansässigen Fernwärmebetreiber angeschlossen. Nun soll auch das neu errichtete Feuerwehrzeughaus von diesem privaten Anbieter die Heizungswärme beziehen. Für diesen geplanten Neuanschluss sollte ein einheitlicher günstigerer Tarif - als im vorliegenden und noch nicht unterzeichneten Wärmelieferungsvertrag angegeben - zur Verrechnung gelangen. Außerordentlicher Haushalt Im außerordentlichen Haushalt (aoh) sind 15 Vorhaben ausgewiesen. Der aoh zeigt zum Ende 2009 im Rechnungsabschluss bei sieben Vorhaben einen Abgang in Höhe von insgesamt rd. 960.000 Euro. Für zwei Vorhaben konnte kein entsprechender Finanzierungsplan vorgelegt werden. 2009 fehlt für insgesamt rd. 24.300 Euro die Bedeckung. Der Rest des Abgangs ist durch die in den vorliegenden Finanzierungsplänen angeführten Mittel anderer Stellen bedeckt. Außerordentliche Vorhaben dürfen grundsätzlich erst dann begonnen oder fortgeführt werden, wenn die finanziellen Mittel tatsächlich gesichert sind und unmittelbar zur Verfügung stehen. Bei der Vergabe von Architektenleistungen sind auf Grundlage des Bundesvergabegesetzes 2006 jedenfalls Ausschreibungen durchzuführen und Vergleichsangebote einzuholen. 7

Detailbericht Die Gemeinde Die Marktgemeinde Bad Kreuzen liegt im Strudengau rd. 7 Kilometer nördlich von Grein auf einem Bergrücken am südlichen Rand der Böhmischen Masse und der Ortskern befindet sich auf einer Seehöhe von 479 m. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 39,92 km². Angrenzende Gemeinden sind Klam, Saxen, Grein, St. Nikola an der Donau, Waldhausen im Strudengau, Dimbach, Pabneukirchen, St. Thomas am Blasenstein und Münzbach. Lt. Volkszählung (VZ) 2001 hat die Marktgemeinde 2.331 Einwohner (lt. Stichtag GR-Wahl am 05.06.2009: 2.394 EW; mit Nebenwohnsitzen: 2.496; lt. Zentralem Melderegister mit 31. Oktober 2008: 2.442). Das öffentliche Straßennetz umfasst rd. 117 km, wovon 1 km als Bundesstraße, 15 km als Landesstraßen, 90 km als Güterwege und 11 km als Gemeindestraßen ausgebaut sind. Die Marktgemeinde ist eine landwirtschaftlich strukturierte Tourismusgemeinde (nach der Oö. Ortsklassenverordnung 2003 mit Ortsklasse A bewertet). Die wesentlichen touristischen Einrichtungen sind das Kneippkurhaus der Marienschwestern, die Jugend- und Radlerherberge Burg Kreuzen, das Freizeitzentrum mit dem Erlebnisbad und die Squash- und Tennishalle. Die landwirtschaftlichen Flächen im Gemeindegebiet werden von 110 im Nebenerwerb und 80 im Haupterwerb geführten landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet. Der Sozialhilfeverband Perg betreibt seit 2003 in Bad Kreuzen das Alten- und Pflegeheim "SENIORium Bad Kreuzen". Weiters befinden sich in der Marktgemeinde eine Bundesbetreuungsstelle für Flüchtlinge und die bundesweite Diensthundeschule der Bundespolizei. Der Großteil der Bevölkerung pendelt zur Arbeit nach Amstetten, Pabneukirchen, Perg und Schwertberg aus. Folgende Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rd. 3.140.000 Euro wurden in den Jahren 2006 bis 2009 umgesetzt: Sozial-, Gemeinde- und Infozentrum mit neuem Marktplatz Feuerwehrzeughaus 2 Löschbehälter Sanierung Sportplatz mit Tribünenbau Sanierung Tennishallenboden Straßensanierungen und -baumaßnahmen inkl. Güterwegebau Müllsammelplatz Kanalbau Unterdörfl BA 09 Kanalbau - Adaptierung Kläranlage In folgende Projekte wird im laufenden und in den kommenden Jahren investiert (in Klammer die Gesamtbaukosten bis 2013): Sozial-, Gemeinde- und Infozentrum (577.500 Euro) Feuerwehr - Zeughaus (1.215.400 Euro) Feuerwehr - Hubsteiger (572.600 Euro) Sportplatzsanierung (36.000 Euro) Gemeindestraßen (250.000 Euro) Hochwasserschutz Aumühle (62.500 Euro) Kanalbau (491.300) 8

Wirtschaftliche Situation Haushaltsentwicklung Haushaltsentwicklung 4.000.000 3.200.000 2.400.000 EURO 1.600.000 800.000 0-800.000-1.600.000-13.099-174.745-485.856-610.000 2007 2008 2009 2010 VA Gesamteinnahmen 2.852.636 3.147.358 2.883.275 3.000.000 Gesamtausgaben 2.865.735 3.322.104 3.369.132 3.610.000 Abgang -13.099-174.745-485.856-610.000 Werte ohne Soll-Ergebnisse der Vorjahre und BZ zum Ausgleich o.h. Die Marktgemeinde verzeichnete ab dem Jahre 2005 Abgänge im ordentlichen Haushalt. Von 2006 auf 2007 wurde eine Ergebnisverbesserung um rd. 110.440 Euro erzielt. Ein Haushaltsausgleich war dennoch nicht möglich. In den folgenden Jahren ging es mit den Haushaltsergebnissen jährlich steil bergab, sodass die Marktgemeinde nunmehr als Dauerabgangsgemeinde zu bezeichnen ist. Der von der Marktgemeinde in den letzten 3 Jahren erwirtschaftete Abgang beläuft sich auf rd. 674.000 Euro. Mit den erstmalig im Jahr 2006 gewährten Bedarfszuweisungsmitteln von 35.000 Euro für den Abgang im Jahr 2005 von 177.350 Euro konnte ein Haushaltsausgleich nicht erreicht werden und es fehlte demnach zu Beginn des Jahres 2006 bereits für 142.000 Euro die Bedeckung. Nennenswerte echte Zuführungen an den außerordentlichen Haushalt konnten letztmalig 2004 getätigt werden. Die Ursachen für die finanziellen Schwierigkeiten werden im Folgenden einzeln aufgezeigt. Der Umfang des Budgetvolumens verzeichnete in den vergangenen drei Jahren einen Anstieg um rd. 534.000 Euro (von rd. 5.718.400 Euro auf 6.252.400 Euro, d.s. 9,3 %). Die Erhöhung des Budgetvolumens im Jahr 2008 ist auf nachstehende Ausführungen zurück zu führen: Der erhöhte Wert bei den Einnahmen im Jahr 2008 ist einerseits durch die allgemeine günstige Finanzlage und andererseits durch die Einnahme aus einem Grundverkauf bei der Feuerwehr in Höhe von 100.000 Euro begründet. Diese 100.000 Euro sind für das außerordentliche Vorhaben Feuerwehrzeughaus-Neubau einer zweckgewidmeten Rücklage zugeführt worden und im Jahr 2009 aus der Rücklage entsprechend dem genehmigten Finanzierungsplan dem außerordentlichen Vorhaben Feuerwehrzeughaus zugeführt worden. Die Einnahmen stiegen von 2007 bis 2009 um lediglich 30.400 Euro (1 %), die Ausgaben um 503.400 Euro (17,6 %). Von 2007 auf 2008 stiegen die Einnahmen um 10,3 % (rd. 294.700 Euro), die Ausgaben um 15,9 % (rd. 456.400 Euro). Von 2008 auf 2009 zeigt sich bei den Einnahmen sogar ein Rückgang von 8,4 % (rd. 264.100 Euro), bei den Ausgaben ein weiterer Anstieg um 1,4 % (rd. 47.000 Euro). 9

Diese Tendenz einer Verschlechterung des Haushaltsergebnisses zeigt sich auch für das Finanzjahr 2010. Die Marktgemeinde rechnet aufgrund des vorliegenden Voranschlages mit einer weiteren Steigerung des Abganges im ordentlichen Haushalt auf 610.000 Euro. Weil der jährliche Fehlbedarf sehr hoch ist und ein Budgetausgleich nicht absehbar ist, hat die Marktgemeinde die Bemühungen zur Verbesserung der Finanzsituation - in erster Linie durch Ausgabeneinsparungen - in Zukunft zu verstärken. Mittelfristiger Finanzplan Die im Mittelfristigen Finanzplan (MFP) ausgewiesene freie Budgetspitze zeigt für die Planjahre 2010 bis 2013 durchwegs negative Werte von - 589.900 Euro bis -339.600 Euro auf. Dies bedeutet, dass der Marktgemeinde künftig selbst keine eigenen finanziellen Mittel für Investitionen bzw. für Zuführungen zur Verfügung stehen. Es wird daher für geplante Bauten und größere Investitionen für eine 100 %ige Bedeckung der Kosten durch andere Stellen zu sorgen sein. Da bei den Detailangaben der außerordentlichen Vorhaben für die Planjahre 2011 bis 2013 weder Einnahmen noch Ausgaben aufscheinen, hat der dem Voranschlag 2010 beiliegende Investitionsplan keine Aussagekraft. So fehlen etwa die Werte für bereits gesicherte kostenintensive Projekte wie z.b. den Feuerwehrzeughausbau Bad Kreuzen und den Ankauf eines Feuerwehr-Hubsteigers. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt bis 2013 rd. 3,2 Mio Euro wobei ein Großteil von 1,9 Mio Euro auf das laufende Haushaltsjahr 2010 fallen. Dem mittelfristigen Finanzplan sollte künftig mehr Aufmerksamkeit entgegen gebracht werden und im Investitionsplan sind sämtliche im vorgesehenen Zeitraum geplante außerordentliche Vorhaben aufzunehmen. Zur Verbesserung der allgemeinen Finanzlage bzw. der freien Budgetspitze sind die direkt von der Marktgemeinde beeinflussbaren Einnahmen (Gebühreneinnahmen bei den öffentlichen Einrichtungen) und Ausgaben (die Subventionen bzw. sonstige Förderungen, die Ausstattung der einzelnen Vorhaben und die Personalausgaben) zu hinterfragen. 10

Finanzausstattung Steuerkraft 2.000.000 1.600.000 EURO 1.200.000 800.000 400.000 0 2007 2008 2009 2010 VA Gemeindeabgaben 258.476 252.092 270.375 256.700 Ertragsanteile 1.516.049 1.647.567 1.566.488 1.505.400 Strukturhilfe/ 21 FAG 212.955 187.694 199.699 226.900 Die Steuerkraft 1 betrug im Jahr 2007 rd. 1.987.500 Euro, stieg im Jahr 2008 um 99.900 Euro (5 %) auf rd. 2.087.400 Euro und sank 2009 um 4,7 % (rd. 50.800 Euro) auf rd. 2.036.600 Euro - bzw. 834 Euro je Einwohner. Die Entwicklung der Bundesertragsanteile zeigt im Jahr 2008 auf Grund der allgemeinen guten Finanzlage einen Ausreißer nach oben; die Steigerung gegenüber 2007 betrug rd. 131.500 Euro (8,7 %). Die Wirtschaftskrise bedeutete einen Einbruch von 2008 auf 2009 um rd. 81.100 Euro (4,9 %). Die negative Entwicklung macht auch beim Voranschlag 2010 nicht halt und es kann nicht einmal mehr das Niveau von 2007 erreicht werden. Der Zuwachs von 2007 auf 2009 betrug rd. 50.400 Euro (Steigerung: 3,3 %). Aus der Grafik ist zu entnehmen, dass die Marktgemeinde überwiegend von den Ertragsanteilen (gemeinschaftlichen Bundesabgaben) abhängig ist (2009 = 75,7 % der Steuerkraft o- der 54,3 % der ordentlichen Haushaltseinnahmen). Die Steuerkraft besteht zu rund 13,6 % aus Gemeindeabgaben (d.s. 9,4 % der ordentlichen Haushaltseinnahmen). Strukturhilfemittel und Finanzzuweisungen erreichten 2009 6,9 % der Einnahmen des ordentlichen Haushaltes (bzw. 10 % der Steuerkraft). Gemessen an der Finanzkraft liegt die Marktgemeinde im Bezirk Perg an 17. Stelle. Mit dem Steigen des Bevölkerungsstandes zum Stichtag 31. Oktober 2008 auf 2442 Personen (um 111 Personen mehr als bei der VZ 2001) ist auch eine Erhöhung der zu gewährenden Strukturhilfe zu erwarten. Bei den gemeindeeigenen Steuern und Abgaben war von 2007 bis 2009 eine Steigerung von 258.500 Euro auf 270.400 Euro d.s. 4,6 % (rd. 11.900 Euro) gegeben; umgelegt pro Einwohner ergibt sich im Jahr 2009 ein Betrag von rd. 116 Euro. Damit ist das Steueraufkommen als gering einzustufen. Die Kommunalsteuer stieg um rd. 1,6 % von 128.800 Euro auf 130.800 Euro und bildete 2009 rd. 48,4 % der gemeindeeigenen Abgaben. 29,2 % der Gemeindeabgaben werden durch die Grundsteuer B und 10 % (27.400 Euro) durch die Tourismusabgabe vereinnahmt. An Erhaltungsbeiträgen wurden 10.500 Euro vorgeschrieben. 1 Steuerkraft: Finanzkraft minus Aufschließungsbeiträge zzgl. Finanzzuweisungen 11

Umlagen Umlagen-Transferzahlungen EURO 800.000 600.000 400.000 200.000 38,26 39,88 45,05 49,26 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 % Umlagen für Gemeindeaufgaben: Sozialhilfeverbandsumlage, Rettungsbeitrag und Bezirksabfallverbandsumlage. Sonstige Umlagen: Krankenanstaltenbeitrag, Landesumlage und Tierkörperverw ertung. 0 2007 2008 2009 2010 VA 0,00 Umlagen für Gemeideaufgaben Sonstige Umlagen % der Steuerkraft Die von der Marktgemeinde für die o. a. Bereiche in Form von Umlagen und Transferzahlungen zu erbringenden Geldleistungen stiegen von 2007 bis 2009 kontinuierlich an. Im eingesehenen Zeitraum erhöhten sich die Umlagezahlungen im Gesamten um 157.300 Euro, dies ergibt somit eine prozentuelle Steigerung von 20,7 % (2007: 760.300 Euro; 2008: 832.500 Euro). Im Finanzjahr 2009 waren 49,3 % der Steuerkraft notwendig, um die Zahlungen von rd. 917.600 Euro bzw. 376 Euro je Einwohner lt. 31.10.2010 leisten zu können. Die Umlagen für Gemeindeaufgaben sind in den Finanzjahren 2007 bis 2009 von 382.600 Euro (= 19,3 % der Steuerkraft) um rd. 97.000 Euro auf 479.600 Euro (= 23,5 % der Steuerkraft) angestiegen. Dies entspricht einer Steigerungsrate von 25,4 %. Von 2007 bis 2009 betrug die Steigerung bei der Sozialhilfeverbandsumlage (SHV) 97.700 Euro (29,8 %) und beim Roten Kreuz 1.800 Euro (12,3 %). Die Sonstigen Umlagen sind im o.a. Zeitraum von 377.700 Euro (= 19 % der Steuerkraft) um 60.200 Euro auf 437.900 Euro (= 21,5 % der Steuerkraft), also um 15,9 % gestiegen. Von 2007 bis 2009 betrug die Steigerung beim Krankenanstaltenbeitrag 58.900 Euro (18,4 %) und bei der Landesumlage 1.700 Euro (4,4 %). Auch der Voranschlag 2010 weist eine Tendenz nach oben auf (SHV-Umlage + 10,2 % d.s. 43.400 Euro), Krankenanstaltenbeitrag + 5,7 % (d.s. 21.600 Euro). 12

Fremdfinanzierungen Belastung aus Fremdfinanzierungen 500.000 400.000 EURO 300.000 200.000 100.000 0 2008 2009 2010 VA 2011 MFP 2012 MFP 2013 MFP Darlehen o.h. 288.179 260.809 239.900 262.100 230.100 195.200 Darlehen Gemeinde KG 114.502 72.600 81.100 71.600 63.300 52.100 Leasing 0 0 0 0 0 0 Kassenkredit 22.757 10.465 16.500 21.000 21.000 21.000 Darlehen ohne Tilgungen für Zw ischendarlehen und Tilgungen und Zinsen für (Ab-) Wasserverbände Darlehen Im Jahr 2009 belasteten Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von rd. 301.100 Euro den ordentlichen Haushalt, wovon rd. 40.300 Euro durch Ersätze bedeckt wurden. Gemessen an den Gesamteinnahmen des ordentlichen Haushaltes mussten 2009 rd. 10,4 % davon für die Tilgung und die Zinsen der bestehenden Darlehen aufgewendet werden. Der Gesamtschuldenstand, inkl. der derzeit nicht belastenden Investitionsdarlehen von 577.863,72 Euro, betrug zum Ende des Haushaltsjahres 2009 rd. 4.850.500 Euro (1.986 Euro je Einwohner lt. GR-Wahl 2009). Damit nimmt die Marktgemeinde den 15. Rang im Bezirk Perg ein (von 26 Gemeinden). Von den Schulden entfallen 3.507.700 Euro (einschl. Investitionsdarlehen), d.s. rd. 72 %, auf die ABA, wobei entsprechende Gebühreneinnahmen zur Tilgung zur Verfügung stehen. Offen sind weiters Darlehen für das Betreuungszentrum (52.800 Euro), für den Hauptschulbau (467.800 Euro), auf den Kindergartenbau (43.000 Euro) und für die Ausfinanzierung von bereits abgeschlossenen aoh. Vorhaben (44.800 Euro). 734.400 Euro betreffen Zwischendarlehen für den Hauptschulbau und die Sportplatzsanierung. Im Rechnungsabschluss der Firma "Verein zur Förderung der Infrastruktur der Marktgemeinde Bad Kreuzen & CO KG" scheint mit Ende 2009 ein Gesamtschuldenstand von 1.562.000 Euro auf. Davon fallen 455.500 Euro auf das Gemeindezentrum und 256.500 Euro auf den Neubau des Feuerwehrzeughauses. 850.000 Euro betreffen ein Zwischendarlehen für das Gemeindezentrum. Der Schuldendienst der KG im Jahr 2009 belief sich auf 922.600 Euro. Von der Marktgemeinde wurden an die KG insgesamt 850.000 Euro zur Tilgung eines Zwischendarlehens überwiesen. 2009 erfolgte von der KG eine Darlehensneuaufnahme in Höhe von 270.000 Euro für den Feuerwehrhausneubau. Inklusive der KG-Schulden errechnet sich eine Pro-Kopfverschuldung von 2.626 Euro (lt. GR-Wahl 2009). Im Jahr 2009 wurden insgesamt 3 neue Darlehen aufgenommen. Für die ABA im März eines in Höhe von 431.000 Euro. Es wurden acht Angebote eingeholt und der Bestbieter erhielt den Zuschlag. Die Laufzeit beträgt den Vorgaben des Landes Oberösterreich entsprechend 13

33 Jahre (Zinssatz: 3-Monats-Euribor mit einem Aufschlag von 0,34 Prozentpunkten). Die letzten Darlehensaufnahmen (364.400 Euro für den Sportplatzbau und gleichzeitig 94.800 Euro für die Ausfinanzierung der Hauptschule mit einer Laufzeit von jeweils 2 Jahren) wurden im Juni 2009 getätigt. Die Darlehensvergabe erfolgte unter Einholung von vier Vergleichsangeboten und der Bestbieter erhielt den Zuschlag. Als Zinssatz wurde eine Anpassung entsprechend 3-Monats-Euribor mit einem Aufschlag von 0,75 Prozentpunkten vereinbart. Die oa. Zinsvereinbarungen sind marktkonform. Kassenkredit Zum Ende des Finanzjahres 2009 war ein Kassenkredit in Höhe von 113,34 Euro aushaftend (Sechstelgrenze lt. Nachtragsvoranschlag 2009: 537.200 Euro). Die Vergabe des Kassenkredites in Höhe 500.000 Euro für das Jahr 2010 wurde ordnungsgemäß ausgeschrieben und der Bestbieter erhielt den Zuschlag. Der Zinssatz für den Kassenkredit beträgt 1,5 % als Mindestzinssatz (Bindung an 3-Monatseuribor + 0,4). Die Inanspruchnahme des Kassenkredits war während der Gebarungseinschau und auch im Laufe des Jahres 2009 im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften. Der aktuelle Kontostand mit 20. August 2010 zeigt ein Minus in Höhe von 458.800 Euro. Die Sechstelgrenze ist deshalb noch nicht überschritten worden, weil der Krankenanstaltenbeitrag von rd. 100.000 Euro noch nicht einbezahlt wurde. Es wird daher auf 83 Oö. Gemeinde Ordnung 1990 ausdrücklich hingewiesen. Leasing Es bestehen keine Leasingverpflichtungen. Haftungen Im Rechnungsabschluss 2009 sind Haftungen von 3.349.000 Euro ausgewiesen (2 Darlehen und ein Zwischenfinanzierungsdarlehen der KG). Rücklagen Die Marktgemeinde verfügt mit Ende 2009 über ein frei verfügbares Rücklagenguthaben in Höhe von 786,56 Euro ("Jugendförderung"). Im Jahr 2009 wurden aus der Jugendrücklage 24.000 Euro für das außerordentliche Vorhaben "Machbarkeitsstudie Jugendherberge" aufgewendet. Zur Verbesserung des Haushaltsergebnisses ist die frei verfügbare Rücklage aufzulösen. 14

Personal Personalausgaben 1.000.000 900.000 800.000 23,94 22,26 25,41 25,86 30,00 25,00 EURO 700.000 600.000 500.000 400.000 300.000 20,00 15,00 % 10,00 200.000 100.000 5,00 0 2007 2008 2009 2010 VA 0,00 Personalausgaben 682.851 700.745 732.604 775.900 % der ord. Einnahmen 23,94 22,26 25,41 25,86 Personalausgaben: incl. Pensionen; excl. Pensionsbeitrag Gemeindearzt und ÖPAG Bürgermeister Die Personalkosten der Marktgemeinde sind in den Jahren 2007 bis 2009 um rd. 49.800 Euro auf rd. 732.600 Euro, d.s. 7,3% angestiegen. Die jährlichen Personalkostensteigerungen resultieren im Wesentlichen aus den Vorrückungen und den Mehrausgaben beim Kindergartenpersonal. Gemessen an den Einnahmen des ordentlichen Haushaltes betrug der Personalaufwand in den letzten 3 Jahren durchschnittlich 23,9 %. Die Minderung des Prozentsatzes der Kosten im Jahr 2008 ist auf eine Erhöhung der ordentlichen Einnahmen zurückzuführen (siehe Seite 9). Im Jahr 2009 lag der Prozentsatz der Personalausgaben bei 25,4 %. Die Marktgemeinde beschäftigt derzeit 23 Mitarbeiter bzw. 17,72 Personaleinheiten (PE) die folgendermaßen eingesetzt sind: 2009 Personen PE Gemeindeamt 7 5,875 Bauhofmitarbeiter 3 3 Schulwart 1 1 Reinigungskräfte 2 1,325 Kindergarten 9 5,77 Ortsbildpflege 1 0,75 Gesamt 23 17,72 Am Gemeindeamt unterschreitet die Marktgemeinde die im aktuellen Dienstpostenplan vorgesehenen Dienstposten um 0,125 PE, im Reinigungsdienst um 0,675 PE und beim Bauhof um 2 PE. Diese nicht benötigten Dienstposten sind aufzulassen, weil keine Personalreserven vertreten werden können. Die zuletzt erfolgten Änderungen des Dienstpostenplans infolge einer Pensionierung sind bereits der Aufsichtsbehörde zur Genehmigung vorgelegt worden. 15

Allgemeine Verwaltung Gemäß 6 der Oö. Gemeinde-Dienstpostenplanverordnung 2002 können für eine Gemeinde der Größenordnung (Einwohner zum Stichtag der letzten Gemeinderatswahl: 2.394) von Bad Kreuzen bis zu 7 Personaleinheiten fest gesetzt werden. In der allgemeinen Verwaltung der Marktgemeinde sind derzeit insgesamt 7 Bedienstete bzw. 5,875 PE eingesetzt. Ein Mitarbeiter mit einem Beschäftigungsausmaß von 75 % wird zusätzlich lt. Dienstpostenplan mit einer PE der Allgemeinen Verwaltung zugerechnet. Er verrichtet ausschließlich Außendienstarbeiten der Ortsbildpflege. In diesem Fall ist eine Reduktion von 1 PE auf 0,75 PE vorzunehmen. Die Dienstposten in der Verwaltung entsprechen hinsichtlich ihrer Anzahl und Wertigkeit der geltenden Dienstpostenplanverordnung. Zusätzlich wird ein Lehrling als Verwaltungsassistentin ausgebildet. Der vorliegende Geschäftsverteilungsplan datiert vom 01. September 2009 entspricht den aktuellen Gegebenheiten und wird laufend aktualisiert. Kindergarten Im dreigruppig geführten Kindergarten werden zur Betreuung von insgesamt 51 Kindern 9 Personen beschäftigt: Vier Kindergärtnerinnen mit insgesamt 3,28 PE, und drei Helferinnen mit insgesamt 1,99 PE. Zwei Busbegleiterinnen sind mit insgesamt 0,5 PE angestellt. Dieser Personaleinsatz scheint angemessen. Bauhof Die im Dienstpostenplan im Bereich des Bauhofes vorgesehenen 4 Personaleinheiten sind derzeit mit 3 Personaleinheiten (p2, II p3, II p2 und GD 21) besetzt. Mit 1. November 2010 tritt der Schulwart in den Ruhestand. Dieser Posten wurde intern durch einen Bauhofmitarbeiter (VB II/p 2) nachbesetzt. Für den beim Bauhof frei werdenden Posten wurde bereits ein Mitarbeiter neu aufgenommen und in GD 21.2 eingestuft. Die Nachbesetzungen sind mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt. Nach dem rechtskräftigen Dienstpostenplan sind im handwerklichen Dienst derzeit 2 Dienstposten VB GD 23.1 VB II/p3 unbesetzt. Diese Dienstposten sind aufzulassen, weil keine Personalreserven vertreten werden können. Ein Mitarbeiter ist zu 25 % als Klärwärter der gemeindeeigenen Kläranlage mit 3000 EGW tätig. Zusammen mit einem handwerklich Beschäftigten und dem der Gemeindeverwaltung zugehörigen Mitarbeiter mit einem Gesamtausmaß von 2,75 PE wurden im Jahr 2009 rund 5.000 Arbeitsstunden erbracht. Der Winterdienst auf den Gemeindestraßen und Güterwegen wird von externen Unternehmen durchgeführt. Der von der Marktgemeinde im Haushaltsjahr 2009 belegte Arbeitsanfall von insgesamt 5.000 Stunden beträgt bei Straßen und Güterwegen 525 Stunden (inkl. Gehsteigräumung), WVA 485 Stunden, ABA 675 Stunden, Abfallabfuhr 155 Stunden, Bauhof und Fuhrpark 50 Stunden, Schulen, Kindergarten und Gemeindeamt 210 Stunden, Beleuchtung 220 Stunden, Spiel- und Sportplätze und Tourismus 380 Stunden, Ortsbildpflege 1.110 Stunden, Freibad und Tennishalle 1.105 Stunden und Sonstiges 185 Stunden. 16

Schulen Die Volks- und Hauptschule inklusive die im Schulkomplex untergebrachte Zweigstelle der Musikschule Grein und das Musikheim werden von einem zu 100 % beschäftigten Schulwart (GD 19.1) betreut. Die Reinigung des Schulgebäudes wurde an ein externes Unternehmen vergeben. Reinigungsdienst Für die Reinigung des Freizeitzentrums und des Gemeindehauses sind 2 Personen mit 1,325 PE eingesetzt. Da im Dienstpostenplan 2 PE festgesetzt sind, ist hier die Reduzierung auf die tatsächlich erforderlichen PE zu beschließen. 17

Öffentliche Einrichtungen Abwasserbeseitigung Abwasserbeseitigung 350.000 300.000 250.000 EURO 200.000 150.000 100.000 50.000 0 17.803-646 20.802 20.400-50.000 2007 2008 2009 2010 VA Gesamteinnahmen 272.419 290.475 299.276 299.100 Gesamtausgaben 254.616 291.122 278.474 278.700 Abgang/Überschuss 17.803-646 20.802 20.400 Werte ohne Interessentenbeiträge, Investitionen und Ausgleichsbuchungen Die Abwasserbeseitigung konnte im eingesehenen Zeitraum bis auf das Jahr 2008 positive Ergebnisse liefern. In den Finanzjahren 2007 bis 2009 wurden Investitionen von insgesamt rd. 1.050 Euro getätigt. Das Ortskanalnetz wurde von der Marktgemeinde errichtet und die Reinigung der Abwässer erfolgt in der gemeindeeigenen Kläranlage (3.000 Einwohnergleichwerte - EGW). Die vorgeschriebene Mindestanschlussgebühr richtete sich 2007 und 2008 nach den Landesvorgaben. 2009 wurde eine Erhöhung der Anschlussgebühr entgegen der Vorgaben im diesbezüglichen Voranschlagserlass ausgesetzt. Dies bedeutete im Jahr 2009 Mindereinnahmen von 350 Euro. 2010 wurde die Landesvorgabe umgesetzt. Die Kanalanschlussgebühr beträgt derzeit 2.837 Euro (exkl. Umsatzsteuer) und für jeden weiteren m² 18,91 Euro. Künftig ist bei Festsetzung der Anschlussgebühren auf die Erlass-mäßigen Vorgaben zu achten. Insgesamt hat die Marktgemeinde in den vergangenen drei Jahren im Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigungsanlage Interessentenbeiträge in der Höhe von rd. 50.800 Euro eingehoben, die zur Gänze dem außerordentlichen Haushalt zugeführt wurden. Die Kanalbenützungsgebühr richtet sich nach dem Wasserverbrauch und wird jährlich um 11 Cent erhöht. Positiv vermerkt wird, dass die Marktgemeinde durch diese Gebührengestaltung bis zum Jahr 2010 jährlich geringfügig über den vom Land OÖ vorgegebenen Mindestgebühren liegt. Dies führte im Jahr 2009 zu Mehreinnahmen von rd. 14.000 Euro. Allerdings werden diese Mehreinnahmen 2010 auf rd. 1.900 Euro sinken, da sich die Differenz zur vorzuschreibenden Mindestgebühr stetig verringert. Die Automatik der Erhöhung um 11 Cent reicht ab 2011 nicht mehr aus, um auf die vom Land Oberösterreich vorgegebene Mindestgebühr zu kommen. Bei Festsetzung der Kanalbenützungsgebühren zum Voranschlag 2011 ist auf das Erreichen der vom Land Oberösterreich vorgegebenen Mindestgebühr für Abgangsgemeinden zu achten. 18

Abfallbeseitigung Abfallbeseitigung 120.000 100.000 EURO 80.000 60.000 40.000 20.000 0 7.200 6.535 6.263 792 2007 2008 2009 2010 VA Gesamteinnahmen 92.757 94.660 97.114 98.000 Gesamtausgaben 86.222 93.867 90.851 90.800 Abgang/Überschuss 6.535 792 6.263 7.200 Werte ohne Einnahme aus der Rückzahlung des BAV 2009 und ohne Investitionen und Rücklagenbew egungen Im Beobachtungszeitraum konnten bei der Abfallbeseitigung durchwegs Überschüsse erzielt werden. Zuletzt konnte im Jahr 2009 ein Überschuss von rd. 6.300 Euro erwirtschaftet werden, der jedoch nicht zur Verstärkung des allgemeinen Budgets beitrug. Dieser Überschuss wurde zur Gänze, so wie auch die aus einem Rückersatz des Bezirksabfallverbandes Perg (BAV) resultierende Einnahme von 19.000 Euro, einer Rücklage zugeführt. Diese Rücklage wurde noch im Jahr 2009 aufgelöst und zur Errichtung eines Müllsammelplatzes verwendet. Die Verwendung des betrieblichen Überschussbetrages im Umweg über eine Rücklage für eine Investition im außerordentlichen Haushalt ist nicht mit den haushaltsrechtlichen Vorschriften in Einklang zu bringen. Künftige Betriebsüberschüsse sind zur Verbesserung des Haushaltsergebnisses im ordentlichen Haushalt zu belassen. Die Abwicklung der Restmüllabfuhr wurde an den (BAV) übertragen. Die Marktgemeinde bedient sich zur Erfüllung ihrer Kompostierungspflichten eines privaten Dritten aus dem Gemeindegebiet von Bad Kreuzen. Die Netto-Abfallgebühr beträgt je abgeführter Abfalltonne mit 90 Litern Inhalt 3,50 Euro, je abgeführter Abfalltonne mit 240 Liter Inhalt 9,98 Euro, je abgeführten Container mit 770 Liter Inhalt 32,00 Euro, für solche mit 1.100 Liter Inhalt 45,47 Euro und je zusätzlich abgeführten Abfallsack mit 90 Liter Inhalt 3,25 Euro. Zusätzlich wird für jeden Haushalt eine jährliche Grundgebühr in Höhe von 53 Euro, für Haushalte angemeldet nach dem 30.06. des laufenden Jahres 26,50 Euro, vorgeschrieben. Für Heime, Herbergen, Lager, Betreuungsstellen und sonstige Unterkünfte (Gewerbebetriebe) ist je untergebrachter Person eine Grundgebühr von 15,93 Euro festgesetzt. Diese Gebühren wurden am 11. Dezember 2009 im Gemeinderat beschlossenen und sind seit 1. Jänner 2010 gültig. Durch die Vorschreibung der Grundgebühr und der Mindestabnahme von 9 Kontrollanhängern zu Jahresbeginn ist ein sechswöchiges Abfuhrintervall gewährleistet. Bei der Abgangsdeckung für das Jahr 2005 wurde der in diesem Jahr bei der Abfallbeseitigung erwirtschaftete Abgang von 10.300 Euro nicht anerkannt. Um weiterhin positive Ergebnisse zu gewährleisten, sollte eine jährliche Gebührenanpassung durchgeführt werden. 19

Um (allenfalls erforderliche) zu starke Gebührenerhöhungen für die Zukunft abzufedern, schlagen wir vor, eine jährliche zumindest Index angepasste Erhöhung einzuführen. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Einwohner betrugen 2009 rd. 37 Euro. In vorstehenden Ergebnissen ist eine Verwaltungskostentangente eingerechnet worden (2009: 1.700 Euro). 20

Kindergarten Kindergarten 400.000 300.000 200.000 EURO 100.000 0-100.000-200.000-300.000-107.892-125.027-115.005-139.200 2007 2008 2009 2010 VA Gesamteinnahmen 119.224 121.130 136.231 120.400 Gesamtausgaben 227.116 246.157 251.236 259.600 Abgang -107.892-125.027-115.005-139.200 Werte ohne Investitionen Der dreigruppige Kindergarten wird von der Marktgemeinde Bad Kreuzen geführt. Die Marktgemeinde leistete in den vergangenen drei Jahren Abgangsdeckungen von durchschnittlich 116.300 Euro (gesamt rd. 348.000 Euro). Im Jahr 2009 wurde als Abgangsdeckung ein Betrag von rd. 115.000 Euro geleistet. Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 51 Kindern bedeutet dies einen im Vergleich zu anderen Gemeinden des Bezirkes hohen Zuschuss von 2.255 Euro je Kind. Der Elternbeitrag betrug für das erste Halbjahr 2009 netto durchschnittlich 400 Euro. Die Steigerung des Zuschussbedarfes im Jahr 2010 ist ausgabenseitig durch Gehaltserhöhungen beim Kindergartenpersonal und einem erforderlichen Brennstoffeinkauf begründet. Einnahmenseitig wirkt sich negativ der Ausfall der Elternbeiträge und die vorsichtige Veranschlagung der zu erwartenden Landeszuschüsse aus. Beim Transport der Kindergartenkinder beträgt der von der Marktgemeinde zu bedeckende Abgang unter Berücksichtigung der Landeszuschüsse und der Elternbeiträge im Schnitt der vergangenen Jahre 11.600 Euro. Für 2009 war ein Fehlbetrag von 16.800 Euro gegeben. Die gravierende Erhöhung gegenüber 2008 von 8.200 Euro ist in einem verspäteten Ansuchen um den Landesbeitrag zum Transport von Kindergartenkindern begründet. Der Betrag von 9.500 Euro für das "2. Kindergartenhalbjahr 2008/2009" wurde daher erst im Finanzjahr 2010 vereinnahmt. Bei durchschnittlich 51 transportierten Kindern ergab sich, unter Berücksichtigung der vorhin angeführten 9.500 Euro ein tatsächlicher Aufwand pro Kind im Jahr 2009 von 143 Euro. Das Land OÖ schoss 400 Euro je Kind für den Transport zu. Der Aufwand je Kind und Jahr für den Transport beläuft sich somit auf 443 Euro. Dieser wird zur Gänze aus öffentlichen Mitteln finanziert. Die Marktgemeinde hat künftig auf ein rechtzeitiges Ansuchen der möglichen Fördermittel zu achten. 21

Freibad Freibad 100.000 80.000 60.000 EURO 40.000 20.000 0-20.000-40.000-60.000-80.000-42.790-57.163-47.247-49.100 2007 2008 2009 2010 VA Gesamteinnahmen 19.639 19.963 17.211 27.400 Gesamtausgaben 62.428 77.126 64.458 76.500 Abgang -42.790-57.163-47.247-49.100 Werte ohne Investitionen Das von der Marktgemeinde betriebene Freibad Bad Kreuzen wurde im Jahre 1991 generalsaniert und stellt einen wesentlichen Bestandteil des Freizeit- und Sportangebotes für die Bevölkerung der Marktgemeinde dar. Es bildet den Mittelpunkt des Freizeitzentrums, in dem auch noch die Tennis- und Squashhalle und eine Sauna untergebracht sind. Von 2007 bis 2009 ist ein durchschnittlicher Abgang beim Freibad von rd. 49.100 Euro zu verzeichnen. Im Jahr 2008 verringerte sich der Abgang um rd. 10.000 Euro auf rd. 47.200 Euro. Die Freibad Eintrittspreise sind seit 2003 gleich geblieben und wurden nunmehr vom Gemeinderat für die Saison 2010 neu festgesetzt. Während die Einzeltarife um rd. 6,7 % (20 Cent) erhöht wurden, ist bei den Saisonkarten eine Tarifsenkung von rd. 5 % (2 Euro) durchgeführt worden. Die Tageskarte kostet für Erwachsene 3 Euro, Schüler, Studenten und Senioren 2,20 Euro und für Kinder von 6 bis 15 Jahren 1,80 Euro. Die Saisonkarten kosten für Erwachsene das 12,7-fache, für Studenten, Lehrlinge und Präsenzdiener das 11,4-fache und für Kinder das 10,5-fache des Einzelpreises. An Badeeintritten wurden im Jahre 2009 rd. 12.500 Euro vereinnahmt. Bei rd. 8.700 Besuchern im Jahr 2009 bedeutet dies einen durchschnittlich bezahlten Badetarif von rd. 1,44 Euro, sodass die Marktgemeinde für jeden Badebesucher 5,40 Euro zuschießen musste. Der Tarif für die Saisonkarte ist einheitlich auf mindestens das 14-fache des Einzelpreises zu erhöhen. Das im Freizeitzentrum befindliche Buffet wurde verpachtet. 22

Tennishalle Tennishalle 50.000 40.000 30.000 EURO 20.000 10.000 5.226 5.295 0-10.000-20.000-8.891 2007 2008 2009 2010 VA -5.700 Gesamteinnahmen 31.633 39.032 28.515 29.200 Gesamtausgaben 26.407 33.737 37.407 34.900 Abgang/Überschuss 5.226 5.295-8.891-5.700 Werte ohne Investitionen und Ausgleichsbuchungen Der Betrieb der Tennishalle belastete 2009 den ordentlichen Haushalt mit insgesamt rd. 8.900 Euro. 2007 und 2008 konnten ausnahmsweise Überschüsse von jeweils rd. 5.250 Euro erwirtschaftet werden. In den Jahren von 2003 bis 2006 sind teilweise sehr hohe betriebswirtschaftliche Abgänge (z.b. 2005: 22.000 Euro) zu verzeichnen und auch der Voranschlag 2010 weist einen Abgang in Höhe von 5.700 Euro aus. Die seit 2005 unveränderten Tarife betragen für 28-wöchige Tennisabonnements je nach Tageszeit zwischen 225 und 450 Euro. An Samstagen und Sonntagen zwischen 341 und 450 Euro. Die Einzelstunden variieren je nach Tageszeit zwischen 11,50 Euro und 18 Euro. Die in der Tennishalle befindliche Squashbox wird kaum mehr frequentiert. Der Pächter des Buffets im Freizeitzentrum nimmt für die Marktgemeinde Einzelstundenreservierungen für die Tennishalle entgegen, hebt die festgesetzten Tarife ein und führt diese wöchentlich abzüglich eines Eigenanteils von 10 % an die Marktgemeinde ab. Um in diesem Bereich dauerhaft ein positives Betriebsergebnis zu erzielen, wird empfohlen, eine jährlich moderate Tariferhöhung einzuführen. Für die nicht mehr in Verwendung befindliche Squashbox sind neue Nutzungsmöglichkeiten anzudenken. Grundsätzlich sollte auch eine mögliche Verpachtung oder Veräußerung dieser Sportstätten angedacht werden. 23

Ausgegliederte Unternehmungen KG Der Verein zur Förderung der Infrastruktur der Gemeinde Bad Kreuzen hat mit der Marktgemeinde Bad Kreuzen mit Gesellschaftsvertrag vom 23. September 2005 (aufsichtsbehördlich genehmigt am 04. Oktober 2005) die Firma "Verein zur Förderung der Infrastruktur der Marktgemeinde Bad Kreuzen & CO KG" gegründet. Die Firmenbucheintragung erfolgte am 28. Jänner 2006. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Verwaltung und die Verwertung von Liegenschaften, Gebäuden und sonstigen Bauwerken zum Zwecke einer geordneten Infrastrukturentwicklung der Marktgemeinde Bad Kreuzen. Die Vorhaben Sozial-, Gemeinde- und Infozentrum sowie das Feuerwehrhaus werden bereits von der KG abgewickelt. Die Geld- und Zahlungsflüsse zwischen Gemeinde und KG wurden ordnungsgemäß vollzogen. Vermietungen der KG Die KG unterhielt im Finanzjahr 2009 ein Mietverhältnis im Amtsgebäude der Marktgemeinde, wo sich eine Zahnarztordination befindet. Der Mietvertrag ist wertgesichert abgeschlossen. Es wird kein Verwaltungskostenbeitrag eingehoben. Gemeindevertretung Prüfungsausschuss Überprüft wurden die Sitzungsprotokolle beginnend mit 2007 bis Ende 2009. Der Prüfungsausschuss hat in diesem Zeitraum nur 5 Sitzungen abgehalten. 2007 wurde lediglich die gemäß 93 Abs. 1 ivm. 91 Abs. 3 Oö. Gemeindeordnung 1960 erforderliche Prüfung des Rechnungsabschlusses des Vorjahres vorgenommen. 2008 und 2009 wurde jeweils eine weitere Sitzung abgehalten, in welchen die Globalbudgets behandelt wurden. Bezeichnend für das Versagen dieses wichtigsten internen Kontrollinstrumentes ist, dass die Vorsitzführung des Prüfungsausschusses im eingesehenen Zeitraum bis zum September 2009 jedes Mal dem Obmannstellvertreter zukam. Im Sinne des 91 Abs. 3 Oö. Gemeindeordnung 1990 ist die Überprüfung der Gebarung nicht nur im Laufe des Haushaltsjahres, und zwar wenigstens vierteljährlich, sondern auch an Hand des Rechnungsabschlusses, vorzunehmen. Als Mindestmaß sind daher inklusive der Rechnungsabschlussprüfung jährlich fünf Prüfungen notwendig. Es ist primär Aufgabe des Gemeinderates, für das ordnungsgemäße Funktionieren des Prüfungsausschusses zu sorgen. Das Mindestmaß von jährlich 5 Sitzungen ist abzuhalten. Aufgrund der angespannten Finanzsituation hat sich der Prüfungsausschuss auch mit möglichen Einsparungsfeldern auseinander zu setzen und in den zu verfassenden Berichten konkrete Umsetzungsvorschläge zu formulieren. Mit Beginn der neuen Funktionsperiode nach der Gemeinderatswahl vom 27. September 2009 ist bereits eine Besserung der Prüfungstätigkeit festzustellen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Verhandlungsschrift den Verlauf der Sitzung wiederzugeben hat und im Prüfbericht inhaltliche Feststellungen zu treffen sind. 24

Verfügungsmittel und Repräsentationsausgaben Die Verfügungs- und Repräsentationsmittel des Bürgermeisters sind in den letzten 3 Jahren unter der möglichen Höchstgrenze (3 bzw. 1,5 v. T. der veranschlagten ordentlichen Gesamtausgaben) beansprucht worden. Sowohl die Verfügungsmittel als auch die Repräsentationsausgaben werden jährlich unter dem gesetzlich möglichen Rahmen veranschlagt. Im Finanzjahr 2008 wurde allerdings bei den Verfügungsmitteln der veranschlagte Betrag überschritten, die mögliche Höchstgrenze jedoch nur zu 58 % ausgeschöpft. Die jährliche Inanspruchnahme war wie folgt: 2007 2008 2009 Verfügungsmittel Voranschlag 8.500 5.500 5.000 getätigte Ausgaben in Euro 4.812 5.817 3.923 mögliche Höchstgrenze 10.152 10.036 11.037 % des möglichen Rahmens 47 58 36 Repräsentationsmittel Voranschlag 4.700 2.000 4.000 getätigte Ausgaben in Euro 1.711 1.588 3.931 mögliche Höchstgrenze 5.076 5.018 5.519 % des möglichen Rahmens 34 32 71 Dem Bürgermeister kann im Bereich der Ausgaben für Verfügungs- bzw. Repräsentationsmittel Sparsamkeit bescheinigt werden. Es ist in diesem Zusammenhang dennoch auf die Bestimmungen des 17 Oö. GemHKRO hinzuweisen, wonach der Voranschlag samt den allfälligen Nachtragsvoranschlägen die bindende Grundlage für die Haushaltsführung der Gemeinde bildet und die veranschlagten Ausgaben daher die Höchstgrenze darstellen, bis zu der Zahlungsverpflichtungen eingegangen werden dürfen. Weitere wesentliche Feststellungen Feuerwehrwesen In der Marktgemeinde gibt nur mehr eine freiwillige Feuerwehr Bad Kreuzen, da sich die freiwillige Feuerwehr Mitterdörfl im Jahr 2007 aufgelöst hat. Die Ausgaben im ordentlichen Haushalt beliefen sich im Jahre 2009 ohne Investitionen auf insgesamt rd. 27.200 Euro. Da keine Einnahmen verbucht wurden, entspricht dieser Betrag dem Zuschussbedarf. Entgeltpflichtige Einsätze werden von der Marktgemeinde verrechnet. 2007 2008 2009 2010 VA lfd. Aufwand ohne Investitionen und Annuitäten Ausgaben/Einwohner lt. VZ 2001 (in Euro) 13.600 17.800 27.200 24.000 5,7 7,5 11,4 10,0 25

Schülerausspeisung Die Schülerausspeisung wird vom Elternverein der Hauptschule betrieben und für die Marktgemeinde sind im Finanzjahr 2009 Kosten in Höhe von 7.800 Euro angefallen, exklusive der Investitionskosten von 1.600 Euro. Die Gesamtinvestitionskosten betrugen allerdings 4.600 Euro, wovon 3.000 Euro vom Elternverein beigesteuert wurden. Der Essensbeitrag beträgt für Schüler 2,05 Euro und für Erwachsene 3,30 Euro. Bezüglich der Investitionen wird auf 3 Abs. 1 der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 1997 (VRV 1997) hingewiesen, wonach Einnahmen und Ausgaben ungekürzt, das ist mit dem Gesamt(Brutto)betrag, zu veranschlagen sind. Förderungen und freiwillige Ausgaben Im Finanzjahr 2009 wurden keine Wirtschaftsförderungen in Form von Refundierungen der Kommunalsteuer gewährt. Im Bereich der Förderungen und freiwilligen Ausgaben (insgesamt 79.500 Euro) zeigt sich die Marktgemeinde im Jahr 2009 sehr großzügig und überschritt mit 33,20 Euro je Einwohner deutlich den Erlass der Aufsichtsbehörde vom 10. November 2005 vorgegebenen Rahmen um rd. 42.100 Euro. Enthalten sind in diesem Betrag Aufwendungen für Ehrungen und Auszeichnungen von 3.500 Euro und die Subventionen für Schulveranstaltungen von 3.100 Euro, an den Sportverein von 5.500 Euro, die Musik 3.700 Euro, Feiern und Feste 5.200 Euro, Kulturvereine und Kultus 3.200 Euro, Jugend und Familie 3.100 Euro und Tourismus 49.500 Euro. Zu den Subventionen für Schulveranstaltungen wird angemerkt, dass auch Gastschüler in den Genuss einer Förderung kommen. Ebenso Bad Kreuzner Schüler und Schülerinnen, die eine Pflichtschule einer anderen Gemeinde besuchen. Die Marktgemeinde wird in Anbetracht ihrer angespannten finanziellen Situation den gesamten Bereich ihrer Förderungen und anderen freiwilligen Ausgaben zu überdenken und die erforderlichen Reduktionen herbeizuführen haben. Es wird empfohlen, Förderungen auf ihre Wirkungsziele hin auszurichten, wobei Ziele und Wirkungen regelmäßig zu evaluieren sind. Eine Erfolgs- und Wirkungskontrolle soll nicht nur als eine reine Verwendungsprüfung verstanden werden, sondern als Erfolgsprüfung durch Nachweis des erreichten und vorher vereinbarten Subventionserfolges. Bei der Gewährung einer Förderung sollte die finanzielle Gesamtsituation des Förderungswerbers betrachtet werden, insbesondere auch Einnahmen berücksichtigt werden. Nur so wird es möglich sein, sich bei den rein freiwilligen Ausgaben auf 15 Euro pro Einwohner (Stichtag GR Wahl 2009) anzunähern. Tourismus Die Überschreitung des 15-Euro-Erlasses ist im Wesentlichen durch die Tourismusförderung begründet. Der überwiegende Teil dieser Ausgaben ist auf Personalkosten des Tourismusverbandes zurück zu führen. Die Marktgemeinde leistete für zwei Bedienstete des örtlichen Tourismusverbandes in den letzten drei Jahren Lohnkostenersätze von durchschnittlich 35.400 Euro (insgesamt 106.200 Euro). Im Jahr 2009 wurden 41.000 Euro fällig. Nach der Oö. Ortsklassenverordnung 2003 ist die Marktgemeinde Bad Kreuzen in die Ortsklasse A eingestuft. Die Nächtigungszahlen in der Marktgemeinde stiegen von rd. 35.000 Nächtigungen im Jahr 2006 auf 44.000 Nächtigungen im Jahr 2009. Gemäß 3 leg. cit. darf die Tou- 26

rismusabgabe nach Maßgabe in die Ortsklasse A je Nächtigung für Personen vom vollendeten 6. bis zum vollendeten 15. Lebensjahr 56 Cent, für Personen ab dem vollendeten 15. Lebensjahr 1,68 Euro nicht übersteigen. In der Marktgemeinde werden 35 Cent für 6-15 Jährige und 70 Cent für über 15-jährige eingehoben. Andere vergleichbare Gemeinden der selben Ortsklasse im Mühlviertel schreiben bis zu 50 Cent für 6-15-jährige bzw. zwischen 1 Euro und 1,30 Euro für über 15-jährige vor. Eine in die Ortsklasse B eingestufte Gemeinde im Bezirk Perg schreibt 75 Cent Nächtigungsgebühr für über 15-jährige vor. Es wird empfohlen, eine Erhöhung der Tourismusabgabe jedenfalls auf das niedrigste Niveau (1 Euro) der übrigen Mühlviertler Gemeinden der Ortsklasse A durchzuführen. Dies würde Mehreinnahmen von rd. 10.000 Euro für den Tourismusverband bedeuten. Allerdings sind in diesem Bereich zusätzliche Einsparungen erforderlich. Biomasse Ein örtlich ansässiger privater Fernwärmeanbieter versorgt die öffentlichen Gebäude Amtshaus seit Juni 2007 und Volks- und Hauptschule seit Dezember 2002 mit Heizungswärme. Die jeweiligen vereinbarten Wärmepreise sind im Rahmen der vom Land Oberösterreich vorgegebenen Richtlinien. In der Abrechnung für das Amtshaus für die Periode Juli 2008 bis Juni 2009 wird ein um 13 Euro höherer Messpreis vorgeschrieben, als im Wärmelieferungsübereinkommen vereinbart wurde. Beim Arbeitspreis werden jährlich Rabatte gewährt. Allfällige vom Wärmelieferungsübereinkommen abweichende Vereinbarungen sind zu dokumentieren und davon abweichende Vorschreibungen auf ihre finanziellen Auswirkungen hin zu überprüfen. Nunmehr soll auch das neu errichtete Feuerwehrzeughaus an die Fernwärme angeschlossen werden. Aus dem vorliegenden und noch nicht unterzeichneten Wärmelieferungsübereinkommen errechnet sich ein Wärmepreis von 124 Euro je Megawattstunde brutto. Dieser Preis ist inakzeptabel. Grundsätzlich sollte für alle gemeindeeigenen Einrichtungen der gleiche Tarif zur Verrechnung gelangen. Beim vorliegenden Angebot für einen Fernwärmeanschluss für das Feuerwehrzeughaus liegt der angebotene Preis rd. 40 Euro/MWh über jenen der Volks- und Hauptschule bzw. des Amtshauses. Gerade Großabnehmer wie die Marktgemeinde und die sich im Eigentum der Marktgemeinde befindliche KG sollten durch Verhandlungen einen kostengünstigeren Preis erreichen können und ebenso danach trachten, dass alle gemeindeeigenen Einrichtungen den gleichen Tarif erhalten. Es wird dringend empfohlen, in Entsprechung des Erlasses der Direktion für Inneres und Kommunales vom 15. Juli 2009 für den Wärmeanschluss beim Feuerwehrzeughaus einen Variantenvergleich durchzuführen. 27