Funktionen lassen sich durch verschiedene Eigenschaften charakterisieren. Man nennt die Untersuchung von Funktionen auch Kurvendiskussion.

Ähnliche Dokumente
Urs Wyder, 4057 Basel Funktionen. f x x x x 2

Exponentialfunktionen. Eigenschaften, graphische Darstellungen 1-E1 Vorkurs, Mathematik

Mathematik I Herbstsemester 2014

Funktionen. x : Variable von f oder Argument f x : Funktionswert, Wert der Funktion f an der Stelle x D f. : Definitionsmenge(Urbildmenge)

Mathematik I Herbstsemester 2018 Kapitel 1: Funktionen

Übungen mit dem Applet Grundfunktionen und ihre Ableitungen

1. Begründen Sie, ob durch folgende Vorschriften reelle Funktionen y = f(x) definiert werden.

1.2 Einfache Eigenschaften von Funktionen

Logarithmusfunktion zur Basis 2, Aufgaben. 7-E Vorkurs, Mathematik

F u n k t i o n e n Zusammenfassung

Beschränkte Funktionen

2 Von der Relation zur Funktion

Arbeitsblätter zur Vergleichsklausur EF. Aufgabe 1 Bestimme die Lösungen der folgenden Gleichungen möglichst im Kopf.

Folgende Eigenschaft beschreibt eine gewisse Symmetrie des Funktionsgraphen:

R. Brinkmann Seite

Celle. Betragsfunktion 1-E1. Vorkurs, Mathematik

Arbeitsblätter Förderplan EF

Überblick über die Winkelfunktionen Sinusfunktion

Kurvendiskussion. Mag. Mone Denninger 10. Oktober Extremwerte (=Lokale Extrema) 2. 5 Monotonieverhalten 3. 6 Krümmungsverhalten 4

Skripten für die Oberstufe. Kurvendiskussion. f (x) f (x)dx = e x.

FH Gießen-Friedberg, Sommersemester 2010 Skript 9 Diskrete Mathematik (Informatik) 30. April 2010 Prof. Dr. Hans-Rudolf Metz.

9 Funktionen und ihre Graphen

1.4 Schaubild von Schaubild von Schaubild von 1., /

Funktionenklassen. Einiges, was wir bisher über Funktionen gelernt haben kann auf alle Funktionen übertragen werden.

Diese Funktion ist mein Typ!

Abitur 2013 Mathematik Infinitesimalrechnung II

Mathematikaufgaben > Analysis > Kurvendiskussion/Funktionsuntersuchung

Bezeichnung von Funktionen x := y:=

Einführung. Ablesen von einander zugeordneten Werten

3.1 Rationale Funktionen

Grundwissen Mathematik JS 11

F u n k t i o n e n Potenzfunktionen

Differenzialrechnung

Höhere Mathematik I für Ingenieurinnen und Ingenieure Beispiele zur 11. Übung

1 Lineare Funktionen. 1 Antiproportionale Funktionen

1.2 Weisen Sie rechnerisch nach, dass das Schaubild der Funktion mit 4P! bei 1 einen Sattelpunkt aufweist.

Vorkurs Mathematik für Ingenieur Innen WS 2018/2019 Übung 7

Vorkurs Mathematik für Ingenieure WS 2015/2016 Übung 6

Abitur 2011 G8 Musterabitur Mathematik Infinitesimalrechnung

Spezielle Klassen von Funktionen

Aufgaben für Analysis in der Oberstufe. Robert Rothhardt

Skript Analysis. sehr einfach. Erstellt: Von:

Programmierung und Angewandte Mathematik

Abitur 2012 Mathematik Infinitesimalrechnung I

4 Funktionen und Transformationen

Gleichsetzungsverfahren

Tutorium zur Vorlesung Differential und Integralrechnung II Bearbeitungsvorschlag

Abitur 2014 Mathematik Infinitesimalrechnung I

GF MA Differentialrechnung A2

Nullstellen. Häufig interessiert man sich für die Werte der unabhängigen Variable einer Funktion, für die der Funktionswert 0 ist:

Quadratische Funktion

Aufgabe zum Thema: Gebrochen - rationale Funktionen

)e2 (3 x2 ) a) Untersuchen Sie den Graphen auf Symmetrie, ermitteln Sie die Nullstellen von f und bestimmen Sie das Verhalten von f für x.

Quadratische Funktion

, a n 2. p(x) = a n x n + a n 1. x n a 2 x 2 + a 1 x + a 0. reelles Polynom in der Variablen x vom Grad n. Man schreibt deg p(x) = n

Vorkurs Mathematik für Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsinformatiker

3 Abbildungen von Funktionsgraphen

1.3 Funktionen einer reellen Veränderlichen und ihre Darstellung im x, y - Koordinatensystem

M_G7 EF Pvn Klausurvorbereitung: Lösungen 13. Oktober Klausurvorbereitung. Lösungen

Quadratische Funktionen

Kapitel II Funktionen reeller Variabler

B Anwendungen der Differenzialrechnung

Funktionen. Mathematik-Repetitorium

( ) sind. Für einen einzelnen. ( ) berechnet werden: ( )

Jahrgangsstufe 11. f(x) = 1 12 x4 1 3 x3 3 2 x2 nach allen Regeln der Kunst und zeichnen Sie ihren Graphen.

SYMMETRIE FRANZ LEMMERMEYER

WWG Grundwissen Mathematik 10. Klasse

Einführung in das mathematische Arbeiten im SS Funktionen. Evelina Erlacher 1 7. März 2007

Prüfungsteil B, Aufgabengruppe 1: Analysis. Bayern Aufgabe 1. BundesabiturMathematik: Musterlösung

Aufgabenkomplex 1: Funktionen, Interpolation, Ableitung

Übungsaufgaben zur Kurvendiskussion

Angewandte Mathematik und Programmierung

Analysis 5.

H. Gruber, R. Neumann. Erfolg im Mathe-Abi. Basiswissen Rheinland-Pfalz. Übungsbuch für den Grund- und Leistungskurs mit Tipps und Lösungen

Quadratische Funktionen Arbeitsblatt 1

Mathematikaufgaben > Analysis > Kurvendiskussion/Funktionsuntersuchung

4. Funktionen in einer Variable. Lineare Funktionen Quadratische Funktionen Polynome. Trigonometrische Funktionen. Übersicht. Vorkurs Mathematik

Abitur 2017 Mathematik Infinitesimalrechnung I

Quadratische Funktionen Die Normalparabel

Aufgabe 1 Bestimme die Lösungen der folgenden Gleichungen möglichst im Kopf.

Ist die Funktion f : R R injektiv, hat den Definitionsbereich D und den Wertebereich W, so ist f : D W bijektiv. Dann heißt

Inhaltsverzeichnis. Beispiel einer Abiturprüfung 18

Demo: Mathe-CD. Prüfungsaufgaben Mündliches Abitur. Analysis. Teilbereich 1: Ganzrationale Funktionen 1. März 2002

Bayern Teil 1. Aufgabe 1. Abitur Mathematik: Musterlösung. Der Term unter der Wurzel darf nicht negativ werden. Es muss also gelten:

Mathematik II für Studierende der Informatik. Wirtschaftsinformatik (Analysis und lineare Algebra) im Sommersemester 2016

Analysis 1. Einführung. 22. März Mathe-Squad GbR. Einführung 1

1. Definition der trigonometrischen Funktionen für beliebige Winkel

Wertetabelle : x 0 0, ,5 1. y = f(x) = x 2 0 0, ,25 1. Graph der Funktion :

Zusammenfassung An1I HS2012 Analysis für Informatiker 1

Diskussion einzelner Funktionen

Analysis1-Klausuren in den ET-Studiengängen (Ba) ab 2007

Abiturprüfung Mathematik 2007 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis, Aufgabe 1

Basistext Funktionen. Eine Funktion f ordnet jedem Element x aus einer Definitionsmenge D f genau ein Wert y zu.

Transkript:

Tutorium Mathe 1 MT I Funktionen: Funktionen lassen sich durch verschiedene Eigenschaften charakterisieren Man nennt die Untersuchung von Funktionen auch Kurvendiskussion 1 Definitionsbereich/Wertebereich x-achsenbereich = Definitionsbereich (enthält alle x-werte, für die die Funktion definiert ist) y-achsenbereich = Wertebereich (enthält alle y-werte, die den x-werten des Defninitionsbereichs zugeordnet sind) 1 a) f = D x ( x 1) ( f ) =R { 0,1 } W ( f ) =R [ 4,0] b) f = x( x 1) D ( f ) =R ] 0,1 [ W ( f ) + =R c) f = x = x D( f ) =R W ( f ) =R Symmetrieverhalten: Es gibt grundsätzlich Arten von Symmetrie: a) Achsensymmetrie / gerade Funktion: Ein typisches Beispiel für eine gerade Funktion ist die Normalparabel f = x Die Achsensymmetrie ist gegeben, wenn f = f ( x)

b) Punktsymmetrie / ungerade Funktion: Ein typisches Beispiel für eine ungerade Funktion ist f = x Die Punktsymmetrie ist gegeben, wenn f ( x) = f c) Funktionen ohne Symmetrieeigenschaften Ein Bespiel ist die Summe aus einer geraden und ungeraden Funktion, etwa f = x + x Dieser Fall tritt auf, wenn die beiden oberen Bedingungen nicht erfüllt sind x f x = ist punktsymmetrisch x + 1 a) ( ) Begründung: Das x im Zähler wird immer durch positive x-werte geteilt, es entsteht also eine ungerade Funktion b) ( ) = sin ( ) cos( ) f x x x ist punktsymmetrisch Begründung: Multipliziert man den Sinus mit dem Cosinus, also eine gerade mit einer ungeraden Funktion, so ist das Ergebnis eine ungerade Funktion

c) ( ) sin π π f x = = tan ist punktsymmetrisch im Intervall, cos Der Tangens ist nur in Intervallen definiert Das angegebene mittlere Intervall ist punktsymmetrisch, auf der gesamten x-achse ist der Tangens weder punkt- noch achsensymmetrisch Nullstellen: (= Lösen der Funktion nach x, Bestimmen der Schnittpunkte mit der x-achse) Beispiele (Aufg c) hatten wir bereits besprochen): x x f x = = x x 1 x = 1 oder x = 0 x + 1 a) ( ) ( ) f x = ln x x = 1 b) ( ) ( ) f x = x 4x 45 x = ± oder x = ± i 5 c) ( ) 4 4 Monotonie: (Steigungseigenschaften) Eine Funktion ist streng monoton steigend, wenn: - auf jeden Funktionswert ein größerer folgt, wenn man den x-wert vergrößert - die erste Ableitung der Funktion ist immer positiv und wird höchstens an einer Randstelle Null Eine Funktion ist monoton steigend, wenn: - auf jeden Funktionswert ein größerer oder derselbe folgt, wenn man den x-wert vergrößert - die erste Ableitung der Funktion nicht negativ ist ( f ' 0) Für fallende Kurven gelten die Regeln entsprechend umgekehrt x a) f = e ist streng monoton steigend f x = x x + 1 besitzt nur in Intervallen Monotonieeigenschaften b) ( ) Erklärung: In diesem Fall empfiehlt es sich, die Ableitung von f zu betrachten Sie lautet: ( ) = Diese Gerade hat im Intervall ],1] f ' x x nur negative Werte und wird nur an einer Randstelle ( x = 1) Null, die Funktion ist daher in diesem Intervall streng monoton fallend Im Intervall [ 1, [ ist sie streng monoton steigend

5 Umkehrfunktion Graphisch kann man die Umkehrfunktion durch spiegeln des Funktionsgraphen an der Hauptdiagonale erhalten Rechnerisch kann man die Umkehrfunktion bestimmen, indem man den Funktionsterm nach x löst und die Variablen vertauscht a) y = 1 y x = 1 x = 1 f ( y) = 1 x y y y y = = = = x 0,5 y x 0,5 y y y = e = e ln = x 0, 5 ln + 0,5 = x b) y x y x x f ( y) c) y f = + ( y) ln 0,5 6 Koordinatentransformation Diese wird genutzt, um Kurven in einem anderen Koordinatensystem darstellen zu können Dies geht zb durch Verschiebung und Skalierung Verschiebung: Der Graph der gegebenen Funktion wird um einen x und y Wert verschoben (es wird der Koordinatenursprung verschoben) Skalierung: Die Achsen des neuen Koordinatensystems haben andere Abstände, Punkte werden also in verschiedene Richtungen mit dem gleichen Abstand zur vorherigen Position verschoben a) x in x + 4x 16 u = x 1, v = y 18 Erklärung: Den Ansatz macht man in diesem Fall über die Scheitelpunktsform der Parabel, die man transformieren soll x hat den Scheitelpunkt bei ( ) 0,0, das heißt, man muss berechnen, wo sich der Scheitelpunkt von x + 4x 16befindet, um die Werte für die Transformation zu erhalten Der Scheitelpunkt liegt bei ( 1, 18) sin x in sin 0,5x + 7 u = 0,5x + 7 v = y b) ( ) ( ) Erklärung: Der Sinus nimmt immer nur Werte zwischen Null und Eins an, daran ändert sich durch das neue Argument 0,5x + 7nichts Es muss also nur die x-achse entsprechend den Werten geändert werden, um die Transformation durchzuführen

7 Periodizität Eine Funktion y = f heißt periodisch mit der Periode P, wenn die Werte x und x ± pim Definitionsbereich von f liegen und f = f ( x ± P) gilt Beispiele für periodische Funktionen sind die Sinus- und die Cosinus-Funktion Mehr zu den speziellen Eigenschaften dieser Funktionen gibt es im Kapitel spezielle Funktionen a) sin cos ( ) x hat die Periode π Erklärung: Sinus hat die Periode π, genau wie der Cosinus Der Sinus wird immer bei π k π Null, der Cosinus bei ( k 1) Da durch die Aufgabenstellung vorgegeben ist, dass die Funktionen eine Periode haben, kann man sich am Funktionswert Null π π orientieren Der Ausdruck wird Null bei 0,, π,, π,, immer dort, wo eine der beiden Funktionen Sinus und Cosinus Null wird Die Periode der Funktion ist demnach nur noch halb so groß wie die von Sinus und Cosinus b) + ( ) sin cos x hat die Periode π Erklärung: In diesem Fall wird zum Sinus nur der Wert des Cosinus für denselben x-wert addiert, was dazu führt, dass der Funktionswert erhöht oder verringert wird, je nachdem, ob der Cosinus größer oder kleiner als der Sinus ist Auch hier kann man den Ansatz über die Nullstellen machen Eine Nullstelle kommt nur dann vor, wenn beide Summanden Null sind, was aber nie der Fall ist, oder wenn der eine Summand gleich den anderen ist und einer der beiden negativ ist Es werden also Stellen gesucht, an denen sin = cos oder sin cos = ist Dies ist zb an den Stellen 5 π, π, π der Fall Die Periode kann jetzt berechnet werden, indem man den 4 4 4 Abstand zwischen drei Nullstellen berechnet π 5π 8π = = π 4 4 4