Basis- Sonografiekurs 8/2014 Kantonsspital St. Gallen

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Basis- Sonografiekurs 8/2014 Kantonsspital St. Gallen Theorieblock Physikalische Grundlagen des B- Mode Dr. med. Michael Sulz OA mbf Klinik für Gastroenterologie/Hepatologie SGUM- Tutor Modul Abdomen

Physikalische Grundlagen

Lernziele Technisches Grundverständnis des Ultraschalls - Ultraschallprinzip Puls- Echo - Was sind eigentlich (Ultra)- Schallwellen? Entstehung von Ultraschallwellen: Piezo- Effekt B- Mode- Sonografie Verständnis von Reflexion, Brechung Geräteeinstellung, Gerätepflege

Das Ultraschallprinzip Puls- Echo Fledermaus Echolot

Was sind Ultraschallwellen?

Schallwellen Schallwellen sind an Materie gebunden Ausbreitung als Longitudinalwelle Ausbreitungsgeschwindigkeit im Bereich der Lichtgeschwindigkeit Reflexion an Grenzflächen von Medien

Ultraschall in der Medizin

Wie entsteht die Ultraschallwelle? Piezo- Effekt

Ultraschallprinzip Puls- Echo- Prinzip Piezo- Effekt 1 2 3 1 Piezo- Effekt : Erzeugung der Schallwelle - > Kristalle werden Wechselspannung ausgesetzt und geben durch die Verformung Schallwellen ab. 2 Kristall empfängt die reflekaerte Schallwelle wieder 3 Umwandlung in elektrische Energie (verarbeitet zu einem Bild)

B- Mode- Sonografie B- Mode (Brightness = Strahlung, Helligkeit) Jedes Echo wird als Grauwert in einer Grauwertskala dargestellt und kurz gespeichert Je stärker das Echo, desto heller der Bildpunkt Die einzelnen Grauwertbildpunkte werden zum Schniebild (zweidimensional) zusammengesetzt Real- ame- Verfahren ( schnelles B- Bild )

B- Mode II: Graubild- Augau Beispiel Leber mit zwei Hämangiomen

Wichagste Nomenklatur für sonograf. Bildbeschreibung echogen, hyperechogen: hell dargestellte Echos, weiß/grau dargestellt (z.b. Verkalkungen) Isoechogen: mielere Echogenität: grau dargestellte Echos (z.b. verschiedene Weichteilgewebe) echoarm, reflexarm, hypoechogen: dunkelgrau (z.b. Muskeln) echolos, echofrei, reflexlos, anechogen: fehlende Echos, schwarz dargestellt (z.b. Flüssigkeit) Homogen: gleichmäßiges, regelmäßiges Echomuster Inhomogen unregelmäßiges, ungleichmäßiges Echomuster

Reflexion Reflexion an Grenzflächen zwischen zwei Medien mit verschiedenem Schallwellenwiderstand Schallwellen werden teilweise reflekaert, teilweise transmijert. Je stärker der Schallwiderstand (z.b. Gallensteine, Verkalkungen, Knochen), desto höher die Reflexion (bis zur Totalreflexion) und desto grösser das Echo Je grösser das Echo, desto heller die Darstellung im B- Bild- Modus sadasd

Lulreflexe Lul im Sigma Lul in der HB nach DK- Einlage Lul in der GB nach ERCP Lul intraperitoneal nach Hohl- organperforaaon

Zystenrandschaeen Schmale Schaeenzone dorsal der lateralen Grenze der Zyste

Dorsale Schallverstärkung Schallphänomen: stärkere Helligkeit dorsal von sehr echoarmen oder echofreien Strukturen

Geräteeinstellung, Sonden, Gerätepflege

1. Sonde Wichage Geräteeinstellungen - für die Untersuchung geeignete Sonde wählen!

2. Preset Wichage Geräteeinstellungen für die Untersuchung geeignetes Preset (Voreinstellung/ Programm) wählen, z.b. Adipositas 3. Monitor Helligkeit/Kontrast sind an jedem Monitor verstellbar Opamal: Grundhelligkeit gerade erkennbar 4. Gesamtverstärkung = Gain Laufend opamieren Ganzes Ultraschallbild heller oder dunkler

Wichage Geräteeinstellungen 5. Stufen- Gain (Tiefenausgleich/Schieberreihe) Time or depth gain compensaaon (=TGC oder DGC) near- far: aefenselekave Verstärkung > Helligkeitsausgleich gleichmäßige Bildeinstellung im mieleren Grautonbereich 6. Eindringaefe Tiefe/depth: Untersuchungs- bzw. Bildaefe Untersuchungsbereich bildfüllend einstellen

7. Fokus Wichage Geräteeinstellungen Nahfeld Fokuszone Fernfeld

Wichage Geräteeinstellungen 7. Fokus Laufend opamieren! Fokusposiaon: Pfeil am Bildrand Evtl. mehrere Fokuszonen wählbar Für Gesamtbild im unteren Bilddrieel einstellen Für Spezielles Fokus auf untersuchten Bereich einstellen

Wichage Geräteeinstellungen 8. Frequenz (in MHz) Laufend opamieren! 2 6 MHz bei Abdomen- Sonden 4 15 MHz bei Smallpart- Sonden (linear) Oberflächlich: möglichst hohe Frequenz In Tiefe (Dicke!): möglichst aefe Frequenz

Frequenz Eindring9efe Auflösung

Gerätepflege I Vorab- Check: (Printer)- Dokumentaaon ok? Während des handlings rechts: Kontakt- Gel- Hand links: saubere Geräte- Hand

Gerätepflege II Interim- Desinfekaon! nachher Schallkopf säubern Kabel hochhängen Freeze drücken generell Formalin- freies Gel (Zell- )Stoff

Empfohlene Literatur Klinikleiwaden Sonographie E. Fröhlich, H. Strunk, K. Wild www.urbanfischer.de Checkliste SONOGRAPHIE Günter Schmidt Thieme - Verlag Ultraschall- Kursbuch Günter Schmidt Thieme- Verlag Sonographie- Kursbuch Maehias Hofer Verlag Didamed Der Sono- Trainer (Schrie f. Schrie Anleitung Oberbauchsonographie) Block