Umbau und Revitalisierung Restaurant Krone, 8953 Dietikon Vielfältig nutzbar und einzigartig geprägt Problem und Anspruch Das seit zehn Jahren nicht mehr betriebene Hotel und Restaurant Krone im Herzen der Altstadt Dietikon ist mit kostenpräzisem und wirtschaftlich vetretbarem Aufwand zu neuem Leben zu erwecken. Die neue Krone soll für die Stadt einen identitätsstiftenden Akzent setzen und gegen Zürich bestehen. Idee und Lösung 1 Der künftige Gastronomiebetrieb, ausgerichtet auf ein breites Publikum und die verschiedenen Altersstufen, gliedert sich in vier unterschiedlich gestaltete Räume, nämlich das Restaurant, die doppelgeschossige Lounge, die Café-Bar und den Gewölbekeller. Dazu kommt eine Gartenbeiz als kommunikativer Aussenraum. Die Raumkapazität ist für 80 bis 160 Gäste flexibel gestaltbar. Ein Umbau ist für uns nicht einfach ein Umbau, bei dem Veraltetes durch Modernes ausgewechselt wird. Einen Umbau verstehen wir als Auftrag, den Altbau neu zu interpretieren, um seine Stärken betonen und seine Schwächen beseitigen zu können. Das Neue steckt im Alten. 2a
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3a Abbildungen: 1 Die Situation belegt den allseitigen Umlauf der Krone in Dietikon. 2a bis 2c (rechts) Kronenstübli im Erdgeschoss Das Restaurant behält sein alt vertrautes Ambiente und wird mit neuer Lichttechnologie sowie dem Mobiliar aus der Entstehungszeit und handgewobenen Stoffen ergänzt. Die kurzen Wege, die bewusste räumliche Beschränkung und die durch einfaches Umstellen möglichen Doppelnutzungen schaffen realistisch die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. 3a und 3b Grossflächig gestaltete Wände verleihen der Café-Bar mit den Bistrotischen eine Atmosphäre der schnellen Kommunikation.
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4a Abbildungen: 4a und 4b (rechts) Dunkle Farben mit gedämpftem Licht und ein Kaminofen charakterisieren die räumlich überhöhte Lounge
5 Abbildungen: 5 Im antiken Gewölberaum, für ein Vereinstreffen und Veranstaltungen bestimmt, erinnern bedämpfte Eichenwände an die Fässer des einstigen Weinkellers. 6 (rechts) Das Treppenhaus
1 7 0 3 7 Abbildungen: 7 Ostfassade. Die Obergeschosse sind für die Dienstleistungsbetriebe vorgesehen. 8 Erdgeschoss mit Umgebung. Die Küche ist im Scharnier zwischen allen Restaurantbereichen angeordnet. Nebenräume und Lager sind in Untergeschossen über einen Lift angebunden. 9 Ansicht Gasträume, doppelgeschossige Lounge und Bistro.
ÄRZTEHAUS FLUCHTWEG VORBEREITUNG TK KS KS FLUCHTWEG GETRÄNKE LEINWAND SPÜLKÜCHE LIFT GARD. LIEFERANTEN KALT FLUCHTWEG KÜCHE WARM GARD. LIFT GETRÄNKE KAMINOFEN LOUNGECAFE-BAR FLUCHTWEG 8 HAUPTZUGANG RESTAURANT 9 RESTAURANT SOMMER-EINGANG
Konservierung und Restaurierung der Holzbalkendecke im 1. OG (Saal) 2008-2010 Bauzeitliche Einordnung der Holzbalkendecke: 1703 - Einbau der Holzbalkendecken im Zusammenhang mit dem Neubau 1954 - Entdeckung zweier Holzbalkendecken im EG während einer Umbaumassnahme 2008 - Dokumentation, Bergung, Neueinbau und Beginn der Restaurierungs- und Konservierungsmassanhmen Restaurierungsmassnahme 2009-2010: - Einbau von zwei Holzbalkendecken (Deckenbereich 2) aus dem EG - Feuchteeinwirkung und Rauch führten dazu, dass die Verschmutzung tief und irreversibel in die Malschicht und in die Holzoberfläche eindrangen. - Da es sich bei der Restaurierungsmassanhme in erster Linie um eine restauratorische Bestandssicherung handelte beschränkte sich die Retusche auf die optische Reduzierung 10 störender Wasserränder und Fehlstellen in der Malerei. Auf eine vollständige Ergänzung mittels Retusche oder eine Rekonstruktion der Malerei wurde bewusst verzichtet. 11 Abbildungen: 10 Vorzustand der Decke imjuli 2008 11 Plandarstellung der unterschiedlichen Deckenbereiche, die im Zuge der Sanierung 2009 aus Erdgeschoss und 1. Obergeschoss in die bestehende Holzbalkendecke integriert wurde. 12a und b 1. Obergeschoss mit restaurierter Deckenmalerei
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Konservierung und Restaurierung der Holzbalkendecke im 2. OG 2008-2010 Bauzeitliche Einordnung der Holzbalkendecke: 1703 - Einbau der Holzbalkendecken im Zusammenhang mit dem Neubau 1954 - Entdeckung zweier Holzbalkendecken während einer Umbaumassnahme 2008 - Dokumentation, Bergung, Neueinbau und Beginn der Restaurierungs- und Konservierungsmassnahmen. Einbau eines Teildeckenfeldes aus dem Archiv des Ortsmuseum Dietikon (A). Restaurierungsmassnahme 2009-2010: - Behutsame Reinigung der Malschichtoberflächen und Reduzierung der Wasserränder. - Da es sich bei der Restaurierungsmassnahme in erster Linie um eine restauratorische Bestandssicherung handelte beschränkte sich die Retusche auf die optische Reduzierung störender Wasserränder und Fehlstellen in der Malerei. Auf eine vollständige Ergänzung mittels Retusche oder eine Rekonstruktion der Malerei wurde bewusst verzichtet. 13 14 Abbildungen: 13 Raumsituation im Juli 2008 14 Plandarstellung der Holzbalkendecke im Büro (Raum 2003) im 2. Obergeschoss 15 2. Obergeschoss mit restaurierter Deckenmalerei
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Alte Blumenmuster und frische Tulpen Auf der Suche nach Geheimnissen in der verwaisten Krone stiess ich auf Blumenmuster im Überfluss. Sie fanden sich auf Tapeten, auf Samtbezügen, auf Teppichen und rankenartig auf Schmiedeisen. Es handelte sich um den zeitbezogenen Schmuck im Café und Restaurant. In den Gästezimmern und auf Schrank-Innenwänden liessen sich schichtweise Tapeten mit Blumenmustern abziehen. Nichts lag näher, als fürs Restaurant das Blumenmotiv gewissermassen zu pflücken, künstlerisch zu bearbeiten und auf neuen Oberflächen anzubringen. Dafür eignet sich die Tulpe vorzüglich. Sie ist anmutig und uns allen vertraut. Die schablonenartige Linienmalerei im Stübli mit der Tulpe in Originalgrösse ist Reminiszenz an die alten Tapetenmotive. Der 10-fach vergrösserte Tulpenwald reckt sich Richtung Decke der doppelgeschossigen Lounge und schafft eine ungewöhnliche Wahrnehmung der Dimensionen. Die 50-fach vergrösserten Blütenkelche umschliessen mit ihren satten Farben förmlich den Gast in der Café-Bar und umhüllen ihn mit einer fröhlich-frischen Atmosphäre. Hier verbindet sie inspirierend das Alte mit dem Neuen und verleiht dem Innen- und Aussenraum einen wunderbaren Rahmen. Das Spiel mit den vergrösserten Dimensionen wirkt in den kleinzelligen Räumen spannungsvoll. Die Motiventwicklung und die technische Umsetzung dieser Tapetenqualitäten und Dimensionen waren ein Novum und damit eine reizvolle Prüfung für alle Beteiligten. Das Ringen um diese Lösung hat sich gelohnt. Abbildungen: 17 Während dem Umbau wurde die Tulpe aus 1703 entdeckt... 18... und übernommen
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19 Abbildungen: 19 Südfassade und Gartenrestaurant 20 (rechte Seite) Ostfassade