1 REWE ÜBUNG 10 REWE II Inhalte: Maschinenstundensatzrechnung,Kuppelproduktion, Restwertansatz, Kostenverteilungsverfahren nach Schlüsselgrößen Kostenträgerrechnung a) Maschinenstundensatzrechnung Zweck: die Fertigungsgemeinkosten werden zunehmend von Maschinenkosten statt von den Fertigungslöhnen beeinflusst. Um diesen Trend zu erfassen, werden die Fertigungsgemeinkosten eines Maschinenplatzes je nach zeitlicher Beanspruchung auf die Erzeugnisse verrechnet. Den Verrec hnungssatz bildet dabei der Maschinenstundensatz. Der Maschinenstundensatz gibt die maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten bei einem einstündigen Betrieb der Maschine an. Problem: Nicht alle für den Maschinenplatz ermittelten Gemeinkosten sind vom Maschineneinsatz verursacht. Daher werden die Fertigungsgemeinkosten des Maschinenplatzes i.d.r. aufgeteilt. Fertigungs GK des Maschinenplatzes maschinenabhängige Fertigungs GK Zuschlagsgrundlage: Maschinenlaufstunden Restgemeinkosten Zuschlagsgrundlage: Fertigungslöhne Restgemeinkosten: lohnabhängige Fertigungsgemeinkosten Zuschlagssatz für die Restgemeinkosten = Restgemeinkosten Kostenstellenlöhne
2 Ermittlung des Maschinenstundensatzes: m(h) =maschinenabhängige FGK, fix und variable Maschinenstunden m(h) = MK f /h + mk v Ermittlung der Loskosten: K Los =m(h)*b+fl Los *(1+RGFK/FL Total ) Aufgabe 1: (Klausuraufgabe) In der Fertigungshauptstelle Drehautomat wird in zeitlicher Anpassung mit 50 /Std. variablen Maschienkosten pro Stunde produziert. Bei einer Schichtlänge von 4 Stunden liegt der Maschinenstundensatz bei 200 /Std. a) Wie hoch sind die Fixkosten des Maschinenplatzes? b) Wie hoch ist der Maschinenstundensatz bei Ausweitung der Schichtlänge um eine Stunde? c) Ein vergleichbarer Drehautomat produziert mit 50% geringeren Fixkosten, aber mit den doppelten variablen Maschinenkosten pro Stunde. Bei welcher Schichtlänge sind beide Maschinenstundensätze gleich groß?
3 d) Skizzieren Sie grob den Verlauf des Maschinenstundensatzes m(h) über eine als variabel angenommene Schichtlänge h. Aufgabe 2: (Klausuraufgabe) An einer Fertigungsmaschine fallen innerhalb eines Abrechnungszeitraumes von 800 Stunden 100.000, variable Kosten an. Ein Fertigungslos belegt die Maschine mit 6 Minuten. Die Kalkulation des Loses mit Maschinenstundensatzrechnung ergibt 50, /LE. Annahme: Fertigungslöhne und Restfertigungsgemeinkosten fallen im Abrechnungszeitraum nicht an. a) Wie hoch sind die Fixkosten des Maschinenplatzes? b) Kalkulieren sie das gleiche Fertigungslos, wenn die Maschinenlaufzeit auf 500 Stunden verkürzt wird.
4 c) Um welchen Betrag verändern sich die Kosten eines Fertigungsloses unter der folgenden Annahme: Pro Fertigungslos sind zusätzlich 2, /LE Fertigungslöhne zu kalkulieren. Am Maschinenplatz entstehen in der Abrechnungsperiode Restfertigungsgemeinkosten i.h.v. 5.000, und es fallen insgesamt Fertigungslöhne i.h.v. 25.000, an. Aufgabe 3: (Klausuraufgabe) An einem Maschinenplatz sind 10% der Kosten beschäftigungsabhängig. Für eine Schichtlänge von 5 Stunden wird ein Maschinenstundensatz von 100, ermittelt. Bei welcher Schichtlänge steigt der Maschinenstundensatz auf den doppelten Wert?
5 b) Kuppelproduktion Produktionsprozess mit mehreren verschiedenartigen Erzeugnissen, die oft in einem starren Mengenverhältnis zueinander stehen. Je nachdem ob es sich um ein Hauptprodukt und Neben bzw. Abfallprodukte handelt oder um mehrere gleichrangige Produkte, gibt es mehrere Kalkulationsmethoden. 1. Restwertansatz: Wird verwendet, wenn ein Erzeugnis das Hauptprodukt ist. Prinzip: Überschüsse, die aus der Verwertung der Nebenprodukte entstehen, werden als Kostenminderungen für das Hauptprodukt erfasst. Ermittlung der Herstellkosten des Hauptprodukts: Ü ü 2. Kostenverteilungsverfahren nach Schlüsselgrößen: Wird verwendet, wenn alle Erzeugnisse der Kuppelproduktion gleichrangig sind. Prinzip: Der jeweilige Kuppelkostenanteil an den Selbstkosten des Kostenträgers wird über Schlüsselgrößen Äquivalenzziffern ermittelt. Ermittlung des Schlüsselfaktors s für Produkt j: ö Ermittlung der Gesamtkosten des Kuppelprozesses für Produkt j: K KP = Erlöse*s
6 Aufgabe 3: (Klausuraufgabe) In der chemischen Industrie werden ein Hauptprodukt und zwei Nebenprodukte in Kuppelproduktion erzeugt. Bekannt sind die Marktpreise, die Produktionsmengen und die Aufbereitungskosten der Produkte. Mit Hilfe des Restwertverfahrens wurden die Herstellkosten/LE des Hauptprodukts zu 14,15 /LE ermittelt. Wie hoch sind die Kuppelprozesskosten, die dieser Berechnung zugrunde lagen? Einheit Hauptprodukt Kuppelprodukt 1 Kuppelprodukt 2 Σ Marktpreis /LE 200, 10, 1, Produktionsmenge LE 20.000, 2.000, 1.000, Aufbereitungskosten 0, 2.000, 2.000, Überschuss 0, 18.000, 1.000, 17.000 Herstellkosten des Hauptprodukts (k haupt ) /LE 14,15
7 Aufgabe 4: Aus einem Kuppelproduktionsprozess entstanden vier gleichrangige Kuppelprodukte, für die ein Gesamterlös i.h.v. 3.500.000, erzielt wird, 10% dieses Erlöses werden durch den Absatz aller 5.000 LE des Produktes Nr. 3 erreicht. Für dieses Produkt entstanden Aufbereitungskosten i.h.v. 50.000,. Über die Kostenverteilungsmethode der Erlös Schlüsselung wurden Selbstkosten von Produkt drei i.h.v. 120, /LE ermittelt. Wie hoch waren die Kosten des Kuppelprozesses?