Konflikt um die Lebensader Afrikas

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DIESER TEXT: Dieser Text ist in leichter Sprache. Das können alle besser verstehen. Weil der Text so einfach ist. Und so kurz.

Transkript:

Thema Nutzungskonflikte mit Icon Lehrerkommentar Konflikt um die Lebensader Afrikas Stufe Stufe Oberstufe Zeit 2 Lektionen Zeit Material Material AB1 Konflikt um die Material Lebensader Afrikas AB2 Das will ich tun M1 Kurztexte A und B L1 Lösungen Lehrplan Wandtafel 21 Angaben Weltatlas Lehrplan 21 NMG.8.2f: SuS können in verschiedenartigen Räumen in der näheren und weiteren Umgebung erkunden und recherchieren, welche Nutzungsansprüche verschiedene Menschen haben sowie vermuten und einschätzen, welche Nutzungskonflikte dabei entstehen können. RZG.1.4d: SuS können Probleme benennen, die sich aus dem begrenzten Vorkommen von natürlichen Ressourcen ergeben und daraus entstehende Interessenskonflikte untersuchen. Kurzbeschrieb Am Beispiel von der «Lebensader» Afrikas, dem Nil, erfahren die SuS, weshalb Konfliktsituationen um die Ressource Wasser zustande kommen können. Sie setzen sich zuerst mit der Geografie im Einzugsgebiet des Nils auseinander und bringen zu zweit in Erfahrung, welche historischen und aktuellen Konflikte bestehen. Unterrichtsverlauf Einführung Fragen Sie die SuS im Plenum, ob sie Länder kennen, in denen Wasser eine knappe Ressource ist. Sammeln Sie die Antworten an der Wandtafel. Erarbeitung Verteilen Sie den SuS das Arbeitsblatt AB1 und jeweils einen Weltatlas pro 2er- Gruppe. Die SuS befassen sich zu zweit mit dem Arbeitsblatt AB1 und lösen zunächst die Aufgaben 1 4. Teilen sie für den nächsten Auftrag das Blatt M1 in zwei A5-Seiten, damit jede/-r SuS der 2er-Gruppe jeweils einen Kurztext (A und B) erhält. Die SuS lesen ihren Kurztext sorgfältig durch und schreiben die wichtigsten Punkte auf. Danach informieren sich die SuS gegenseitig über das Gelesene. Abschluss Gehen Sie im Plenum auf die am Anfang der Lektion gesammelten Länder ein, und fragen Sie die SuS, weshalb Wasser dort eine knappe Ressource sein könnte. Die SuS lösen den letzten Auftrag auf dem Arbeitsblatt AB1, überlegen sich, was sie im Alltag machen wollen, um die Ressource Wasser zu schonen, und schreiben ihre Überlegungen auf das Merkblatt AB2. 2015 pusch.ch/schule Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas

Legenden Information Arbeitsanweisung Austauschen Überlegen Erkenntnis Handlungsabsicht Hintergrundinformationen In den letzten 50 Jahren wurden zahlreiche Fälle von internationalen Wassernutzungskonflikten dokumentiert. Ein Beispiel hierfür ist die Nutzung des Nilwassers. Der Konflikt am Nil Mit einer Länge von 6852 km ist der Nil der längste Fluss weltweit. In seinem Einzugsgebiet von über 3.2 Mio. km 2 leben rund 300 Mio. Menschen. Die Länge und das riesige Einzugsgebiet sind aber auch Gründe für Konflikte: Zehn Länder teilen sich die wertvolle Ressource Wasser und sind auf ihre Nutzung angewiesen. Die Abkommen von 1929 und 1959 Bereits im Jahr 1929 unterzeichneten Ägypten und die Kolonialmacht Grossbritannien ein Abkommen um die Wassernutzung des Flusses. Dieses wurde 1959 zwischen Ägypten und dem unabhängig gewordenen Sudan erneuert. Von den 84 Mrd. km 3 Wasser darf Ägypten heute fast die Hälfte entnehmen, Sudan rund ein Fünftel. Insgesamt entfallen also fast 90% der Wassermenge des Nils auf nur zwei Länder. Die anderen Anrainerstaaten waren zu jener Zeit noch nicht unabhängig und wurden deshalb von den Verhandlungen ausgeschlossen. Dies führt dazu, dass sich nun Länder wie Uganda oder Äthiopien vermehrt für die Nutzung des Nils einsetzen. Die «Nile Basin Initiative» und Ägypten 1999 wurde die Nilbeckeninitiative («Nile Basin Initiative») ins Leben gerufen, welche eine gerechte Nutzung der Wasserressource zum Ziel hat. Trotz dieser Initiative kommt es regelmässig zu Spannungen, insbesondere zwischen Ägypten und den restlichen Ländern. Der nordafrikanische Staat deckt aufgrund der geringen Niederschläge 97% seines Wasserbedarfs aus dem Fluss. Ägypten befürchtet, dass eine intensivere Nutzung der Wasserreserven durch andere Länder verheerende Auswirkungen auf die Wasserversorgung des eigenen Landes hat. Megaprojekt in Äthiopien Mit dem Bauprojekt «Grand Ethiopian Renaissance Dam» (GERD), einer riesigen Talsperre am Blauen Nil, kam es 2011 zum Eklat. Das angeschlossene Wasserkraftwerk wird das grösste des afrikanischen Kontinents sein und soll Elektrizität für Äthiopien und die Nachbarstaaten liefern. Kairo befürchtet, dass Ägypten aufgrund des Staudamms weniger Wasser zur Verfügung haben wird, und betrachtet das Projekt als existenzielle Bedrohung. Äthiopien versucht daher, die ägyptische Regierung davon zu überzeugen, dass die abfliessende Wassermenge weiterhin konstant gehalten und kein zusätzliches Wasser für landwirtschaftliche Zwecke entnommen wird. Ägyptens ehemaliger Staatspräsident, Mohammed Mursi, hatte zwar zugesichert, dass Ägypten keine www.heise.de 2015 pusch.ch/schule Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas

Legenden Thema mit Icon Information Stufe Stufe Zeit Zeit Arbeitsanweisung Material Material Lehrplan 21 Austauschen Angaben Überlegen aggressiven Massnahmen gegen das Megaprojekt ergreifen würde. Dennoch werde Ägypten niemals seine Rechte auf das Wasser des Nils aufgeben und alle Optionen erwägen, seine Rechte zu sichern. Neues Abkommen dringend nötig Die Spannungen und Konflikte bestehen nicht nur zwischen Ägypten und Äthiopien die anderen Anrainerstaaten verlangen ebenso eine Erneuerung der 1929 respektive 1959 vereinbarten Abkommen. Diese seien unter kolonialen Vorzeichen zustande gekommen: Grossbritannien war damals auf die Baumwollexporte Ägyptens angewiesen und sprach deshalb dem nordafrikanischen Land eine deutlich grössere Wassermenge zu. Trotz der «Nile Basin Initiative» beharrt Ägypten weiterhin auf seinem Exklusivrecht auf das Nilwasser. Aus diesem Grund unterzeichneten 2010 Äthiopien, Burundi, Rwanda, Tansania, Kenia und Uganda das «Nile Cooperative Framework Agreement». Damit erklärten sie alle bestehenden Verträge zur Nutzung des Nils als nicht bindend. Kairo und Khartum haben dieses Abkommen allerdings nie unterschrieben und wehren sich noch heute vehement dagegen. Weiterführende Informationen Quellen Bundeszentrale für politische Bildung - Zur Rolle der Ressource Wasser in Konflikten: http://www.bpb.de/internationales/afrika/afrika/59071/ressource-wasser?p=all Heise Online Wem gehört der Nil? http://www.heise.de/tp/artikel/39/39390/1. html Nile Basin Initiative: http://www.nilebasin.org/ Spiegel Online Streit um Nilwasser: Mursi droht Äthiopiens Dammbauer: http:// www.spiegel.de/politik/ausland/streit-um-nilwasser-aegypten-droht-aethiopien-indirekt-mit-krieg-a-905373.html Zeit Online Ein Fluss, zehn Länder, viele Probleme: http://www.zeit.de/ online/2009/31/nil-wasser-streit Erkenntnis Handlungsabsicht 2015 pusch.ch/schule Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas

Arbeitsblatt Konflikt um die Lebensader Afrikas Nicht alle Länder haben wie die Schweiz das Glück, auf dem eigenen Territorium so viele Seen und Flüsse zu haben, die für die gesamte Bevölkerung genügend Wasser bieten. Vor allem dort, wo mehrere Länder dieselbe Wasserquelle nutzen, können Konflikte entstehen. So kam es beispielsweise im Laufe der letzten 100 Jahre immer wieder zu Spannungen im nordöstlichen Teil Afrikas. Findet heraus, weshalb... Auftrag Nehmt einen Weltatlas zur Hand und löst zu zweit die Aufgaben 1 bis 4. Aufgabe 1 Kennt ihr euch mit der Geografie Afrikas aus? Überlegt euch Folgendes zu zweit, ohne den Weltatlas zu öffnen: a) Welche Länder kennt ihr aus dem Nordosten Afrikas? b) Wie sieht die Landschaft im Nordosten Afrikas aus? Aufgabe 2 a) Nehmt einen Atlas, und sucht die Vegetationskarte Afrikas. Wie ist die Landschaft im Nordosten von Afrika? AB1a I Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas

Aufgabe 3 Der Nil, die Lebensader Afrikas, ist der längste Fluss der Welt. Seine Länge beträgt 6852 km das entspricht 24 Mal der Strecke Genf Zürich! So ein langer Fluss ist nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt von grosser Bedeutung, sondern auch für die Menschen, die sein Wasser nutzen. CC, Neuceu a) Zeichnet mit blauer Farbe den Verlauf des Nils in die Karte ein. Achtung: Die beiden Zuflüsse «Blauer Nil» und «Weisser Nil» fliessen zusammen in den Hauptfluss und sollen ebenfalls eingezeichnet werden! b) Findet im Weltatlas folgende Länder, und tragt diese in eurer Karte ein: Ägypten, Sudan, Südsudan, Äthiopien, Uganda, Rwanda, Burundi. Diese Länder befinden sich im Einzugsgebiet des Nils und werden als Anrainerstaaten bezeichnet. Aufgabe 4 Wofür brauchen die Anrainerstaaten das Wasser des Nils? Überlegt euch nun, weshalb der Nil Grund für Konflikte sein könnte. Schreibt eure Annahmen in wenigen Sätzen auf: Auftrag Erfahrt mehr über die Konflikte am Nil mithilfe der beiden Texte A und B. Eine Person von euch liest den ersten, die andere den zweiten Text. Schreibt euch dabei die wichtigsten Punkte auf. Setzt euch dann zusammen und erzählt der anderen Person, was in eurem Text steht. AB1b I Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas

Viele Länder Afrikas wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts von europäischen Staaten beherrscht. Auch die Länder des Nils waren Kolonien: Ägypten, der Sudan, der Südsudan und Uganda waren Kolonien Grossbritanniens, Äthiopien wurde Mitte des 20. Jahrhunderts von Italien erobert. Die Ländergrenzen in Afrika sahen also nicht schon immer so aus, wie wir sie heute kennen, sondern so wie zum Beispiel auf der Karte rechts aus dem Jahr 1912. www.lib.utexas.edu A: Eine Abmachung aus der Kolonialzeit Für all diese Länder war der Nil bereits während der Kolonialzeit die wichtigste Wasserquelle, und dessen Nutzung führte immer wieder zu Konfliktsituationen. Ägypten befreite sich 1922 von Grossbritannien. Sieben Jahre später einigten sich Ägypten und Grossbritannien darauf, wie das Wasser des Nils genutzt werden darf, und hielten dies in einem Abkommen fest. Diese Abmachung wurde 1959 zwischen Ägypten und dem Sudan erneuert, da der Sudan dann ebenfalls unabhängig wurde. Die anderen Länder, die auch im Einzugsgebiet des Nils liegen, wurden von diesem Abkommen ausgeschlossen, da sie immer noch Kolonien waren. 1999 schlossen diese sich zusammen, um eine neue Regelung der Wassernutzung zu erwirken. Ägypten und Sudan bestehen aber auf ihr Recht, dem Nil viel Wasser zu entnehmen. Die Konflikte nehmen also noch immer kein Ende. Äthiopien kämpft schon lange mit dem Problem, dass nicht genügend Elektrizität (Strom) zur Verfügung steht. Darum begann die Regierung im 2011 mit dem Bau eines riesigen Staudammes, um das Wasser des Nils aufzustauen. So kann das Land viel Strom produzieren und verkaufen. Das Wasser geht dabei zwar nicht verloren, Staaten wie der Südsudan, der Sudan und vor allem Ägypten befürchten aber, dass durch das grosse Bauwerk viel weniger Wasser in ihr Land nachfliessen wird. Aus diesem Grund wehrt sich Ägypten gegen den Bau und erklärt, dass Ägypten viel mehr auf das Nilwasser angewiesen ist als andere Staaten, da es dort kaum regnet. Äthiopien erwidert, dass sich die Wassermengen durch den Staudamm nicht verändern wird und dass alle anderen Länder von der Elektrizität profitieren werden. Trotzdem bleiben die Konflikte bestehen. M1 I Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas www.heise.de B: Ein Riesenprojekt in Äthiopien

Arbeitsblatt Merkblatt: Konflikt um die Lebensader Afrikas In der Schweiz ist Wasserknappheit (noch) kein Thema. Trotzdem ist Wasser eine wertvolle Ressource. Schreibt auf, was ihr heute gelernt habt, und überlegt euch, was ihr im Alltag machen wollt, um diese Ressource zu schonen. Das mache ich im Alltag, um die Ressource Wasser zu schonen: AB2 I Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas

Lösungen Konflikt um die Lebensader Afrikas EUROPA ÄGYPTEN ASIEN SUDAN SÜDSUDAN ÄTHIOPIEN RWANDA UGANDA BURUNDI Aufgabe 2 a) Wie ist die Landschaft im Nordosten von Afrika? WÜSTE (SAHARA) L1 I Nutzungskonflikte Konflikt um die Lebensader Afrikas