Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015

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Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 Hannover, 11. Dezember 2015 Marcel Drews (Leiter Beratung und Marktforschung), Franziska Schulz (Projektmitarbeiterin)

Management Summary Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung lauten im Überblick: Freundschaft, persönliche Beziehungen und Familie sind neben Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit die wichtigsten Lebensziele junger Erwachsener. Die Mehrheit der jungen Erwachsenen wünscht sich eine Lebensform, in der sich Mann und Frau den Dreiklang Kinder, Haushalt und Arbeit gleichmäßig aufteilen. Allerdings: Diese Vorstellung wird häufig von der Lebensrealität eingeholt. Frauen wird die berufliche und finanzielle Unabhängigkeit zugesprochen. Gleichzeitig sehen die Befragten Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Tendenziell haben formal eher hoch gebildete und weibliche Befragte eine modernere Einstellungen zum Thema Aufgaben- und Rollenverteilungen. Ein Drittel der Befragten gibt an, bereits Erfahrungen mit ungleicher Behandlung gemacht zu haben. Besonders stark tritt die Ungleichbehandlung im beruflichen Kontext auf. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 2

1. Ziele und Vorgehen 2. Beschreibung der Befragten 3. Umgang mit Gleichstellung (Einstellung & Erfahrungen) 4. Zusammenfassung auf einem Blick

Ziele der Untersuchung Mithilfe der Umfrage wird ein belastbares Stimmungsbild von der Vorstellung und Einstellung junger Menschen in der Region Hannover zum Thema Gleichstellung gezeichnet. Kernziel der Untersuchung Nachgelagertes Ziel Stimmungsbild zur Einstellung junger Erwachsener zum Thema Gleichstellung Politische Leitanträge aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 4

Vorgehen und Inhalte Vorgehen Methode: persönliche Befragung (Innenstadt Hannover, Gleichstark Festival) und standardisierte Onlinebefragung (via Gleichstark Blog) Feldzeit: 27. August bis 16. Oktober 2015 Teilnehmer/-innen: 691 junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren Inhalte der Befragung Informationen über die Einstellung junger Erwachsener zum Thema Gleichstellung Lebensziele der Befragten und damit zusammenhängende Werte Aufgaben- und Rollenverteilung Vereinbarkeit von Familie & Beruf Lebensform der Befragten aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 5

Screenshots der Onlinebefragung aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 6

1. Ziele und Vorgehen 2. Beschreibung der Befragten 3. Umgang mit Gleichstellung (Einstellung & Erfahrungen) 4. Zusammenfassung auf einem Blick

Alter, Geschlecht und Wohnort der Befragten Die Befragten sind im Schnitt 24 Jahre alt und leben überwiegend in Hannover. Alter Alter Geschlecht Wohnort 3 % Geschlecht 16 % 18 % 40 % 28 % Ø 24 J. 55 % 60 % 79 % 18-24 Jahre 25-30 Jahre 31-35 Jahre weiblich männlich Dorf Kleinstadt Großstadt Darf ich fragen, wie alt Sie sind? Sie sind Wie viele Einwohner hat Ihr Wohnort in etwa? 691 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. 691 Befragte 686 Befragte aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 8

Bildung und Beruf Die Befragten sind formal eher hoch gebildet und befinden sich am Anfang der beruflichen Karriere. Bildungsabschluss Beruf Gymnasium/(Fach-)Abitur 47 % in Ausbildung 49 % (Fach-)Hochschule Mittlere Reife/Realschule (noch) kein Abschluss Volks-/Hauptschule 28 % 15 % 5 % 4 % berufstätig arbeitssuchend Hausfrau/ -mann 2 % 2 % 44 % Promotion/Habilitation 2 % Sonstiges 2 % Welches ist Ihr höchster Bildungsabschluss? Und welchen Beruf üben Sie derzeit aus? 685 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. 684 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 9

Kinder & Betreuung Der Großteil der Befragten hat aktuell keine Kinder. Bei den Befragten mit Kindern nutzt die Mehrzahl fremde Betreuungsangebote. Organisation der Kinderbetreuung KiTa/Kindergarten 35 % 88 % 12 % eigene Betreuung zu Hause 35 % Kernzeitbetreuung in der Schule 17 % Tagespflege/Großtagespflege 9 % Kinder keine Kinder Verwandte/Bekannte 4 % Haben Sie Kinder im betreuungsbedürftigen Alter unter 12 Jahren, die in Ihrem Haushalt leben? 635 Befragte Wie haben Sie die Kinderbetreuung derzeit hauptsächlich organisiert? 77 Befragte, die Kinder haben aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 10

Lebensform Ein knappes Drittel der Befragten lebt in einem gemeinsamen Haushalt mit der Partnerin oder dem Partner. Etwa ein weiteres Drittel gibt an, noch im elterlichen Haushalt zu wohnen. alleine mit Partner/-in Eine Partnerschaft ohne Kinder. 58 % 30 % 25 % mit Freunden im elterlichen Haushalt Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder, während der Mann arbeitet. 19 % Mann und Frau kümmern sich gleich viel um Kinder, Haushalt und Arbeit. 18 % 14 % 31 % Eine andere Lebensform. 3 % Der Mann kümmert sich um Haushalt und Kinder, während die Frau arbeitet. 1 % Wie leben Sie derzeit? Bitte sagen Sie, welche dieser Lebensformen auf Ihr derzeitiges Leben zutrifft. 688 Befragte 208 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 11

Lebensziele der Befragten Die Befragten schätzen Gemeinschaft, persönliche Beziehungen und Familie als wichtigste Werte für ein gutes und erfüllendes Leben ein. gute Freunde haben 63 % für die Familie da sein, sich für die Familie einsetzen Unabhängigkeit, sein Leben weitgehend selbst bestimmen können eine glückliche Partnerschaft viel Spaß haben, das Leben genießen 49 % 45 % 43 % 40 % Erfolg im Beruf 25 % Kinder haben 18 % hohes Einkommen, materieller Wohlstand aktive Teilnahme am politischen Leben, politisch aktiv sein gutes Aussehen 1 % 7 % 6 % Zum Einstieg nenne ich Ihnen jetzt ein paar Punkte, die man im Leben wichtig und erstrebenswert finden kann. Bitte schauen Sie sich die Liste einmal an und nennen mir die für Sie drei wichtigsten Punkte. (Mehrfachnennungen möglich) 691 Befragte aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 12

1. Ziele und Vorgehen 2. Beschreibung der Befragten 3. Umgang mit Gleichstellung (Einstellung & Erfahrungen) 4. Zusammenfassung auf einem Blick

Aufgabenverteilung im Haushalt I Ein Großteil der Befragten gibt an, dass die Aufgaben im Haushalt von beiden Partnern zu gleichen Teilen übernommen werden. Lebensmittel einkaufen 76 % 17 % 7 % die Wohnung aufräumen 73 % 23 % 3 % Müll entsorgen 66 % 7 % 26 % Kochen im Alltag 63 % 27 % 9 % Wäsche waschen 57 % 39 % 4 % beide zu gleichen Teilen überwiegend/nur die Frau überwiegend/nur der Mann Wer kümmert sich bei Ihnen im Haushalt um folgende Aufgaben? Falls Sie noch keinen gemeinsamen Haushalt führen, geben Sie bitte an, wie Sie sich die Aufgabenverteilung vorstellen. (Angaben ohne weiß nicht ) 689-691 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 14

Aufgabenverteilung im Haushalt II Handwerkliche Tätigkeiten werden überwiegend von Männern ausgeführt. Kochen zu besonderen Anlässen 56 % 31 % 12 % Geschenke besorgen 52 % 44 % 4 % Autowäsche, Autopflege 38 % 5 % 53 % Computer und Internet einrichten 36 % 7 % 56 % Reparaturen im und am Haus 30 % 4 % 65 % beide zu gleichen Teilen überwiegend/nur die Frau überwiegend/nur der Mann Wer kümmert sich bei Ihnen im Haushalt um folgende Aufgaben? Falls Sie noch keinen gemeinsamen Haushalt führen, geben Sie bitte an, wie Sie sich die Aufgabenverteilung vorstellen. (Angaben ohne weiß nicht ) 689-691 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 15

Aufgabenverteilung im Haushalt Realitätsüberprüfung I Befragte, die mit Partner/-in in einem gemeinsamen Haushalt leben, weisen eher eine geschlechterspezifische Aufgabenverteilung auf als Personen, die aktuell alleine oder mit Freunden leben. beide zu gleichen Teilen überwiegend/nur die Frau überwiegend/nur der Mann Lebensmittel einkaufen Vorstellung Realität 81 % 72 % 12 % 19 % 7 % 9 % die Wohnung aufräumen Vorstellung Realität 77 % 65 % 19 % 30 % 4 % 5 % Müll entsorgen Vorstellung Realität 49 % 73 % 10 % 6 % 41 % 21 % Kochen im Alltag Vorstellung Realität 56 % 69 % 30 % 22 % 9 % 14 % Wer kümmert sich bei Ihnen im Haushalt um folgende Aufgaben? Falls Sie noch keinen gemeinsamen Haushalt führen, geben Sie bitte an, wie Sie sich die Aufgabenverteilung vorstellen. (Angaben ohne weiß nicht ) Vorstellung: Befragte, die alleine oder mit Freunden leben (n=270) ; Realität: Befragte, die mit dem/der Partner/-in leben (n=210) 480 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 16

Aufgabenverteilung im Haushalt Realitätsüberprüfung II Befragte, die mit Partner/-in in einem gemeinsamen Haushalt leben, weisen eher eine geschlechterspezifische Aufgabenverteilung auf als Personen, die aktuell alleine oder mit Freunden leben. beide zu gleichen Teilen überwiegend/nur die Frau überwiegend/nur der Mann Wäsche waschen Vorstellung Realität 43 % 66 % 51 % 30 % 4 % 6 % Kochen zu besonderen Anlässen Vorstellung Realität 44 % 62 % 39 % 25 % 13 % 16 % Geschenke besorgen Vorstellung Realität 37 % 59 % 60 % 37 % 4 % 3 % Computer und Internet einrichten Vorstellung Realität 26 % 43 % 12 % 6 % 59 % 50 % Wer kümmert sich bei Ihnen im Haushalt um folgende Aufgaben? Falls Sie noch keinen gemeinsamen Haushalt führen, geben Sie bitte an, wie Sie sich die Aufgabenverteilung vorstellen. (Angaben ohne weiß nicht ) Vorstellung: Befragte, die alleine oder mit Freunden leben (n=270) ; Realität: Befragte, die mit dem/der Partner/-in leben (n=210) 480 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 17

Vereinbarkeit von Familie und Beruf Frauen wird die berufliche und finanzielle Unabhängigkeit zugesprochen. Gleichzeitig sehen die Befragten Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Frauen sollten sich in der heutigen Zeit finanziell selbst versorgen können. Für Mütter stellt die finanzielle Abhängigkeit von Ihrem Partner ein Risiko dar. Solange die Kinder noch klein sind, sollte die Mutter die Berufstätigkeit reduzieren. Frauen haben es heute schwer, in Führungspositionen zu kommen. 1,6 2,3 2,6 2,6 Hausfrau/Hausmann zu sein ist genauso erfüllend, wie gegen Bezahlung zu arbeiten. Alles in allem: Das Familienleben leidet darunter, wenn die Frau voll berufstätig ist. Wenn die Frau gut verdient, braucht ihr Mann nicht berufstätig sein. 3,2 3,4 3,6 1 2 3 4 5 Im Folgenden lese ich Ihnen ein paar Aussagen vor, die andere über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemacht haben. Bitte geben Sie Ihre Meinung dazu an, auch wenn Ihnen einige Aussagen möglicherweise provokant vorkommen. 1 Stimme voll und ganz zu bis 5 Stimme überhaupt nicht zu 668-690 Befragte aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 18

Vereinbarkeit von Familie und Beruf Gruppenunterschiede I stimme voll und ganz/eher zu teils/teils stimme eher/überhaupt nicht zu Frauen sollten sich in der heutigen Zeit finanziell selbst versorgen können. 85 % 12 % 3 % 1,6 Frauen* 1,5 Männer* 1,8 18 24 1,6 25 30 1,6 31 35 1,6 niedrig 1,9 mittel 1,6 hoch 1,6 Kinder 1,7 keine Kinder 1,6 Erfahrung mit Ungleichheit 1,6 keine Erfahrung 1,6 Für Mütter stellt die finanzielle Abhängigkeit vom Partner ein Risiko dar. 64 % 20 % 16 % 2,3 Frauen* 2,2 Männer* 2,4 18 24* 2,4 25 30* 2,2 31 35* 1,9 niedrig* 2,8 mittel* 2,6 hoch* 2,2 Kinder 2,2 keine Kinder 2,3 Erfahrung mit Ungleichheit* 2,1 keine Erfahrung* 2,3 Im Folgenden lese ich Ihnen ein paar Aussagen vor, die andere über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemacht haben. Bitte geben Sie Ihre Meinung dazu an, auch wenn Ihnen einige Aussagen möglicherweise provokant vorkommen. (Angaben ohne weiß nicht ) 668-690 Befragte *Signifikante Gruppenunterschiede aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 19

Vereinbarkeit von Familie und Beruf Gruppenunterschiede II stimme voll und ganz/eher zu teils/teils stimme eher/überhaupt nicht zu Frauen haben es heute schwer, in Führungspositionen zu kommen. 51 % 27 % 21 % 2,6 Frauen* 2,5 Männer* 2,8 18 24* 2,7 25 30* 2,5 31 35* 2,4 niedrig* 3,0 mittel* 2,8 hoch* 2,5 Kinder* 2,5 keine Kinder* 2,7 Erfahrung mit Ungleichheit* 2,4 keine Erfahrung* 2,7 Solange die Kinder noch klein sind, sollte die Mutter die Berufstätigkeit reduzieren. 51 % 25 % 25 % 2,6 Frauen 2,6 Männer 2,6 18 24* 2,4 25 30* 2,8 31 35* 2,8 niedrig* 1,7 mittel* 2,2 hoch* 2,7 Kinder* 2,2 keine Kinder* 2,6 Erfahrung mit Ungleichheit* 2,8 keine Erfahrung* 2,5 Im Folgenden lese ich Ihnen ein paar Aussagen vor, die andere über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gemacht haben. Bitte geben Sie Ihre Meinung dazu an, auch wenn Ihnen einige Aussagen möglicherweise provokant vorkommen. (Angaben ohne weiß nicht ) 668-690 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. *Signifikante Gruppenunterschiede aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 20

Lebensform Aktuelle Situation Ein Drittel der Befragten lebt in einem gemeinsamen Haushalt mit der Partnerin oder dem Partner. Etwa ein weiteres Drittel gibt an, noch im elterlichen Haushalt zu wohnen. alleine mit Partner/-in Eine Partnerschaft ohne Kinder. 58% 30 % 25 % mit Freunden im elterlichen Haushalt Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder, während der Mann arbeitet. 19% Mann und Frau kümmern sich gleich viel um Kinder, Haushalt und Arbeit. 18% 14 % 31 % Eine andere Lebensform. 3% Der Mann kümmert sich um Haushalt und Kinder, während die Frau arbeitet. 1% Wie leben Sie derzeit? Bitte sagen Sie, welche dieser Lebensformen auf Ihr derzeitiges Leben zutrifft. 688 Befragte 208 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 21

Lebensform Wunschvorstellung Die Mehrheit der Befragten wünscht sich eine Lebensform, in der sich Mann und Frau den Dreiklang Kinder, Haushalt und Arbeit gleichmäßig aufteilen. Mann und Frau kümmern sich gleich viel um Kinder, Haushalt und Arbeit. Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder, während der Mann arbeitet. Eine Partnerschaft ohne Kinder. Eine andere Lebensform. Der Mann kümmert sich um Haushalt und Kinder, während die Frau arbeitet. Ein Leben als Single. 12 % 7 % 2 % 2 % 1 % 77 % Höchste Zustimmung bei Befragten mit Kindern (23 %) Höherer Wert bei den 30- bis 35-jährigen (11 %) Geringer Wert bei Personen mit formal niedriger Bildung (71 %) Im Folgenden lese ich Ihnen ein paar Möglichkeiten vor, wie man sein Leben gestalten kann. Bitte sagen Sie, welche dieser Lebensformen [ ] Ihrer Wunschvorstellung besonders nah kommt. (Nur eine Auswahl möglich) 688 Befragte; Abweichungen von 100 Prozent sind rundungsbedingt. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 22

Lebensform Ablehnung Auch in der Ablehnung von möglichen Lebensformen drückt sich der Wunsch nach Gemeinschaft aus. Ein Leben als Single. 73 % Eine Partnerschaft ohne Kinder. 53 % Der Mann kümmert sich um Haushalt und Kinder, während die Frau arbeitet. Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder, während der Mann arbeitet. 40 % 39 % Ablehnung bei Frauen: 46 % Ablehnung bei Männern: 29 % Mann und Frau kümmern sich gleich viel um Kinder, Haushalt und Arbeit. 4 % Stärkere Ablehnung bei Personen mit niedriger Bildung (13 %) Und sagen Sie bitte, welche dieser Lebensformen Sie auf keinen Fall anstreben. (Mehrfachnennungen möglich) 691 Befragte aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 23

Eigene Erfahrungen mit Ungleichbehandlung Ein Drittel der Befragten gibt an, bereits eigene Erfahrungen mit ungleicher Behandlung gemacht zu haben. Besonders stark zeigt sich Ungleichheit im Berufsleben. ja Ungleichheit am Arbeitsplatz 47 % 67 % nein Unterschiede im Gehalt Ungleichheit in der Schule & Universität 9 % 15 % Ungleichheit im Privatleben & Haushalt 8 % 33 % sexuelle Belästigung & Gewalt gegen Frauen Erfahrungen mit Vorurteilen & Klischees 7 % 5 % Besonders ältere Befragte von 31-35 Jahren (51 %) Sonstiges 9 % Haben Sie zum Beispiel während der Ausbildung oder im Berufsleben schon einmal selbst Erfahrungen mit der Ungleichbehandlung von Mann und Frau gemacht? Und wenn ja, welche? 196 Befragte 681 Befragte aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 24

1. Ziele und Vorgehen 2. Beschreibung der Befragten 3. Umgang mit Gleichstellung (Einstellung & Erfahrungen) 4. Zusammenfassung auf einem Blick

Zusammenfassung auf einem Blick Gleichstellung schreitet voran: Langsamer Mentalitätswechsel Weiterhin große Herausforderung: Vereinbarkeit von Familie & Beruf Rollenbilder verändern sich langsam, aber stetig. Die Aufgabenverteilung im Leben soll nach Vorstellung junger Erwachsener größtenteils gleichverteilt werden. Gleichzeitig bleiben in Theorie und Praxis weiterhin klassische Frauen- und Männeraufgaben bestehen. Zudem erleben junge Erwachsene einen Realitätsschock. Insgesamt wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als große Herausforderung eingeschätzt. Bei diesem Thema benötigen besonders Frauen noch stärker strukturelle Unterstützung. Ungleichheit wird am stärksten im Beruf wahrgenommen, besonders hinsichtlich ungleicher Bezahlung und Karrieremöglichkeiten. Es gibt Hinweise darauf, dass organisatorische und strukturelle Zwänge werden als Ursachen für Ungleichheit in der Berufswelt gesehen. aserto Junge Erwachsene und Gleichstellung 2015 26

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Marcel Drews (Leiter Beratung und Marktforschung), Franziska Schulz (Projektmitarbeiterin) aserto GmbH & Co. KG Kriegerstraße 44 30161 Hannover TELEFON (0511) 51 56 78-0 TELEFAX (0511) 51 56 78-99 INTERNET www.aserto.de E-MAIL info@aserto.de