Die den Rücken neu entdecken Aufbau und Funktion des Rückens Konföderation der deutschen Rückenschulen 1
Die Wirbelsäule ihre Aufgaben Stützfunktion Achsenorgan des Körpers mit Verbindung zu Becken/Beine, zu Schultern/Arme und zum Kopf Bewegungsfunktion Bewegungen in alle Richtungen Schutzfunktion des Rückenmarks und der Rückenmarksnerven Pufferfunktion Gelenke und Bandscheiben puffern Stoßbewegungen und schützen somit das Gehirn Spornitz 2007 2
Die Abschnitte der Wirbelsäule 7 Halswirbel 12 Brustwirbel 5 Lendenwirbel Spornitz 2007 Kreuzbein Steißbein 3 Hans-Dieter Kempf
Die Wirbelsäule ein Wunderwerk Die Wirbelsäule hat wichtige, teils entgegen gesetzte Aufgaben. Die Wirbelsäule ist komplex aufgebaut: 133 Gelenke, 224 Bänder und 143 MuskelN (Tittel 2003). Die Wirbelsäule hat eine Doppel-S-Form. Spornitz 2007 4
Bauweise eines Wirbels Ein Wirbel besteht aus: Wirbelkörper Wirbelbogen Dornfortsatz Querfortsätze Wirbelgelenk Appell & Stang-Voss 2008 5
Das Bewegungssegment die kleinste funktionelle Einheit Die Wirbel sind miteinander verbunden über die Bandscheiben, die Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln. Jedes Bewegungssegment hat durch die Bandscheiben und die Wirbelgelenke bestimmte Bewegungsmöglichkeiten. Alle Teilbewegungen der einzelnen Segmente ergeben eine erstaunliche Gesamtbeweglichkeit der Wirbelsäule. 6
Die Wirbelsäule ist erstaunlich beweglich Bewegung Halsteil Brustteil Lendenteil (ohne Kopfgelelenke) Beugung +++ ++ ++ Streckung +++ + +++ Seitl. Neigung +++ ++ + Drehung +++ ++ - - = keine Beweglichkeit ++ = gute Beweglichkeit + = geringe Beweglichkeit +++ = sehr gute Beweglichkeit (Tittel 2003) Die Wirbelsäule braucht alle Bewegungen. (Tillmann 2003) Es gibt keine falschen, höchstens ungünstige Bewegungen. 7
Die Wirbelsäule ist stark! Die Hauptlast trägt die Säule aus Wirbelkörper und Bandscheiben. Diese Säule ist sehr stabil! Die Wirbelsäule kann tonnenschwere Lasten aushalten! Wirbelkörper bis 12000N ( 1200kp), Lendenbandscheiben bis 15000N ( 1500kp) (Junghanns 1986, 55, Bogduck 2000,115, Brinckmann et al. 2000, 127). Wottke 2004 8
Aufbau einer Bandscheibe Die Bandscheiben bestehen aus: einem weichen, und sehr wasserhaltigen Gallertkern (Nucleus pulposus), der von einem knorpeligen, zwiebelschalenförmig angelegten Faserring umgeben ist (Anulus fibrosus). Wottke 2004 9
Wirbel und Bandscheibe Wottke 2004 10
Die Bandscheiben leben von Bewegung! Die Ernährung der Bandscheibe erfolgt über einen Pump- und Saugmechanismus, ähnlich einem Schwamm. Durch den Wechsel von Belastung und Entlastung wird die Bandscheibe ernährt. Wottke 2004 11
Maßnahmen zur Optimierung der Stoffwechselvorgänge und des Pumpmechanismus Ausdauertraining (Aerobic, Jogging, Walking) Reduzierung von Rauchen Bewegungen (Mobilisation) in alle Richtungen Menschen mit hohen körperlichen Belastungen: mehrmals täglich entlastende Stellungen, z.b. Rückenlage, Extensionsstellung Kobra Menschen mit wenig Bewegung: intensive Ausdauerbelastungen und dosiertes Krafttraining 12
Druckbelastungen auf die Bandscheibe Kempf 2008 13
Der Rückenmarkskanal in der Wirbelsäule 14
Hautsegmente, Dermatome Spornitz 2007 15
Das vegetative Nervensystem III VII IX X = N. oculomotorius = N. facialis = N. glossopharyngeus = N. vagus Spornitz 2007 16
Verspannungssystem Gliederkette Wirbelsäule Die Rumpfmuskulatur bewegt, hält und stabilisiert die Wirbelsäule. Die Muskeln schützen und stabilisieren unseren Rücken bei allen Bewegungen. Die Wirbelsäule und der Rücken brauchen Bewegung und Belastung. Belastung bedeutet gleichzeitig Training und Training steigert die Belastbarkeit. Schonung bewirkt das Gegenteil. 17
Kurze tiefe Rückenmuskeln (lokales System zur Segmentstabilisation) Aufgaben: Streckung der Wirbelsäule Seitneigung und Rotation einzelner Wirbelsäulenabschnitte Stabilisation der Wirbelsäule Nach McGill 2007 18
Langer Rückenstrecker (globales System) Aufgaben: Streckung und Seitneigung der Wirbelsäule Spornitz 2007 19
Oberflächliche Rückenmuskulatur Aufgaben: Hebt und senkt die Schulterblätter Kopfdrehung Neigung von Nacken und Kopf nach hinten Spornitz 2007 20
Gerade, schräge und querverlaufende Bauchmuskulatur Aufgaben: Beugung der Wirbelsäule nach vorn Seitneigung Rumpfdrehung Stabilisation der Wirbelsäule Wottke 2004 21
Ergänzende Systeme zur Wirbelsäulenstabilisation Spornitz 2007 Zwerchfell / Atmung Beckenbodenmuskulatur 22
Setzen Sie Ihre Muskeln ein! Durch die Anspannung von Bauch- und Rückenmuskulatur wird die Wirbelsäule stabilisiert. Nutzen Sie Ihre Muskeln und halten Sie sie in Form. Für rückengerechtes Heben und Tragen ist die Muskelkraft die wichtigste Hilfe. 23
Ganze Muskelschlingen bewegen unseren Körper Tittel 2003 Rückentraining ist mehr als ein Training des Rückens. 24
Die Expertenseite www.dierueckenschule.de Die Trainingsseite www.rueckentraining.de 25